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Der neue Firmweg in unserer Diözese

Im Rahmen der Diözesansynode und vieler anschließender Gespräche und Treffen ist der sogenannte "neue Firmweg" in unserer Diözese entstanden.


Auf dieser Seite finden Sie

  •  eine theologische Hinführung zum Sakrament der Firmung
  • das Rahmenkonzept der Firmkatechese der Diözese Bozen-Brixen
  • Überblick der Visionen und Maßnahmen der Diözesansynode 2013-2015 bzgl. Firmkatechese und Feier der Firmung
  • Fragen und Antworten rund um die Firmvorbereitung und Firmung

 

Das Sakrament der Firmung

  • Sakramente als sichtbare und erlebbare Zeichen(handlungen) der Nähe und Zuwendung Gottes

Als Christinnen und Christen sehen wir unser Leben als einen Weg, auf dem wir von Gott geführt und von Menschen begleitet sind. Auf diesem Weg zeigt und schenkt uns Gott in sichtbaren Zeichen seine Nähe und Zuwendung. Diese Zeichen, durch die wir die Nähe und die Zuwendung Gottes erleben, nennen wir „Sakramente“. Sakramente sind also Zeichen (des Heils), durch welche Göttliches sichtbar, erlebbar und wirksam wird: Menschliche Wirklichkeit und göttliche Wirklichkeit fallen zusammen.

  • Jesus Christus als das „Ur-Sakrament“ und die Kirche als „Grund-Sakrament“

Jesus Christus wird dabei als das „Ur-Sakrament“ bezeichnet: Er ist das Zeichen Gottes, denn durch und in Jesus Christus ist Gottes Wirklichkeit erfahrbar bzw. wirksam geworden. In und durch Jesus Christus wurde sichtbar und erlebbar, wie Gott sich dem Menschen zuwendet. Gottes Nähe und Zuwendung, Gottes Liebe, wurde dem Menschen durch Jesus Christus wirksam mitgeteilt.
Die Kirche wird als „Grund-Sakrament“ bezeichnet. Sie ist beauftragt, „Zeichen Christi“ zu sein, d. h. Zeichen und Werkzeug der Nähe und Zuwendung Gottes. Durch ihr Handeln und Wirken wird das Handeln und Wirken Gottes erfahrbar.

  • Die sieben Sakramente als Lebensvollzüge und Feiern der Kirche

Im Laufe der Kirchengeschichte wurden sieben Zeichenhandlungen als besondere Lebensvollzüge und Feiern der Kirche als Sakrament bezeichnet:
Taufe, Firmung und Eucharistie als Initiationssakramente: Diese Feiern bezeichnen die Aufnahme in das Grundsakrament der Kirche und feiern den Menschen als personenhaftes Zeichen der Christusgegenwart.
Buße (Umkehr) und Versöhnung: Christinnen und Christen machen die Erfahrung, aneinander und an sich selbst schuldig zu werden - trotz ihrer Taufberufung. Durch den Weg der Umkehr und die Feier der Versöhnung richten sich Christinnen und Christen neu nach ihrer Taufberufung aus und finden eine Neuorientierung für das eigene Leben und das Leben in der Gemeinschaft der Getauften.
Krankensalbung: Durch Krankheit werden Grenzen bewusst und das Grundvertrauen in Gott kann erschüttert werden. In dieser Feier wird der Getaufte durch die Zusage gestärkt, dass Gott durch Jesus Christus mit ihm ist.
Ehe und Ordo (Weihe des Bischofs, des Priesters, des Diakons): Diese Feiern entfalten die Taufberufung. Zwei Menschen werden zum Zeichen der Liebe Gottes (Ehe); ein Getaufter wird zum Realsymbol für den lehrenden und leitenden Christus (Ordo).

 

  • Sakramente sind keine punktuelle Feiern, sondern beziehen sich auf das Leben aus dem Glauben, wirken im Leben fort und verändern es

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) hebt hervor, dass Sakramente auf die Heiligung der Menschen, den Aufbau des Leibes Christi und die Verehrung Gottes hin geordnet sind. Sakramente setzen den Glauben voraus, nähren und stärken ihn und zeigen den Glauben an. Daher betont das Konzil, es sei wichtig, dass die Gläubigen die sakramentalen Zeichen leicht verstehen. Dadurch können sie voller Hingabe zu jenen Sakramenten hintreten, die eingesetzt sind, um das christliche Leben zu nähren (SC 59).
In der Feier jedes Sakramentes begegnet Gott durch und mit Jesus Christus dem Menschen. Die kirchliche Gemeinschaft steht im Dienst dieser Begegnung zwischen Gott und Mensch. Dabei sind die Sakramente keine punktuelle Feiern (mit ihren entsprechenden Zeichenhandlungen), sondern beziehen sich auf das Leben (aus dem Glauben), wirken im Leben fort und verändern es.

 

  • Die Firmung zählte ursprünglich zu den Riten des römischen Taufrituals: Besiegelung („consignatio“) bzw. Bestätigung („confirmatio“) des Wasserritus dar;  Handauflegung des Bischofs und die Salbung mit Chrisam bringt die Besiegelung mit dem Heiligen Geist zum Ausdruck und unterstreicht, dass die Getauften bzw. Gefirmten mit Christus ganz in die Gemeinschaft der Kirche eingegliedert sind

Die Firmung zählte ursprünglich zu den Riten des römischen Taufrituals und stellte die Besiegelung („consignatio“) bzw. Bestätigung („confirmatio“) des Wasserritus dar: Die Handauflegung des Bischofs und die Salbung mit Chrisam bringt die Besiegelung mit dem Heiligen Geist zum Ausdruck und unterstreicht, dass die Getauften bzw. Gefirmten mit Christus ganz in die Gemeinschaft der Kirche eingegliedert sind.
Als Glieder der Kirche sind sie aufgerufen - beschenkt mit den vielfältigen Gaben des Heiligen Geistes - ihre Verantwortung in der Kirche wahrzunehmen, sowie die kirchliche Gemeinschaft und das Leben in der Welt mitzugestalten.
Heutzutage liegt zwischen Taufe und Firmung ein zeitlicher Abstand. Diese Trennung erfolgte ab dem 4. Jahrhundert, nachdem die christlichen Gemeinden bis aufs Land hinauswuchsen und der Bischof nicht mehr alle Feiern der Initiation leiten konnte. Der Ritus der „consignatio“ bzw. „confirmatio“ blieb aber weiterhin dem Bischof vorbehalten. So wurde bei Abwesenheit des Bischofs dieser Ritus nachgeholt. Zudem nahm in dieser Zeit die Praxis der Kindertaufen zu und wurde dann zur Regel.
Auf dem Konzil von Florenz (1439) wurde schließlich die Firmung als eigenständiges Sakrament genannt. Der Trennung von Taufe, Firmung und Eucharistie kommt spätestens im 20. Jahrhundert hinzu, dass die Eucharistie bereits vor der Firmung gefeiert wird, sodass die ursprüngliche Reihenfolge der Initiationssakramente nicht mehr gegeben ist - außer bei der Eingliederung von Erwachsenen in die Kirche oder bei der Eingliederung von Kindern im Schulalter.

 

  • Theologische Reflexionen bzgl. des Firmsakraments und die Versuche, es als eigenständiges Sakrament zu begründen als bleibende Herausforderung

Die theologischen Reflexionen bzgl. des Firmsakraments und die Versuche, es als eigenständiges Sakrament zu begründen, folgten erst nach der Trennung und sind bis heute eine Herausforderung. Die Schwierigkeit besteht vor allem darin, die Firmung gegenüber der Taufe zu differenzieren, ohne das Wirken der Taufe als unvollkommen darzustellen und ohne den Zusammenhang zwischen Taufe und Firmung aus den Augen zu verlieren.

 

  • Bedeutung der Firmung anhand der Symbolhandlungen nähern

Die folgenden beiden Abschnitte versuchen daher die Bedeutung der Firmung mithilfe derer Symbolhandlungen aufzuzeigen.
•    Das Taufbekenntnis erinnert an den Bezug zur Taufe und fasst den Glauben der Kirche zusammen.
•    Durch das Auflegen der Hände wird sichtbar und erlebbar, dass Gott sich den Firmbewerberinnen und Firmbewerbern zuwendet, dass Gott bei ihnen ist, sie heilt, ihnen Kraft schenkt und dass Gott ihnen zutraut und sie daher beauftragt, als Christin/Christ zu wirken.
Die Handauflegung bringt dabei auch die Verbundenheit mit der Kirche zum Ausdruck.
•    Durch die Salbung mit Chrisam wird sichtbar und erlebbar, dass der Geist Gottes mit den Firmbewerberinnen und Firmbewerbern ist. Gott hat sie gerufen und beauftragt, als Christinnen und Christen, d. h. als Gesalbte zu leben und zu wirken. Für diesen Dienst/Sendung stärkt die Salbung bzw. der Geist Gottes.
•    Die Salbung mit Chrisam nimmt Vorsteher der Feier im Zeichen des Kreuzes vor. Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber gehören als Gesalbte zu Jesus Christus und tragen das Zeichen der Christinnen und Christen.
•    Der Vorsteher der Feier spricht die Firmbewerberinnen und Firmbewerber einzeln mit Namen an. Dadurch wird deutlich, dass sie ganz persönlich angesprochen sind und Gott sie beim Namen ruft.
•    Es folgen die Worte: „(Name), sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Das christliche Leben, das mit der Taufe begonnen hat, wird gestärkt und besiegelt. Die Gefirmten gehören zu Gott, sie stehen im Dienst Gottes und sollen als solche erkennbar sein. Die Firmung ist ein unauslöschliches Siegel und kann daher nur einmal gefeiert werden.
•    Der Bischof ist der Vorsteher der Feier der Firmung. Dadurch wird deutlich, dass die Gefirmten zur Ortskirche (Diözese) und damit zur Gemeinschaft der Kirche gehören und diese mitgestalten. Aus organisatorischen Gründen beauftragt der Bischof andere Priester (in der Diözese Bozen-Brixen: Kanoniker, Dekane, Äbte, den Jugendseelsorger und den Familienseelsorger), das Sakrament der Firmung im Auftrag Jesu Christi zu spenden.

  • Wesentliche Botschaften der Firmung

•    Die Firmung ist ein Geschenk, das den Menschen erleben lässt: Gott nimmt dich an und steht zu dir. Er wendet sich dir zu.
•    Diese Gabe wird zur Aufgabe. Es geht darum, diesem Zuspruch Gottes zu antworten: in Wort und Tat, in der Feier und im Alltag.
•    Die Feier der Firmung macht die bewusste Entscheidung für den christlichen Glauben sichtbar. Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber bezeugen öffentlich, dass sie an Gott glauben und die Beziehung zu Jesus Christus ernst nehmen. Sie zeigen, dass sie/er den Weg, der mit der Taufe begonnen hat, weitergehen möchten. Durch die bewusste, d. h. die persönliche und freie Entscheidung kann sich das Sakrament erst entfalten.
•    Die Feier der Firmung besiegelt (bekräftigt) den bisherigen Glaubensweg (aus der Taufe) und stärkt für die Gegenwart und den künftigen Weg: Als Christinnen und Christen sind wir beauftragt, die Botschaft Gottes weiterzugeben, sie in der Kirche und in der Welt sichtbar und für andere erfahrbar zu machen.
•    Die Feier der Firmung führt mit Taufe und Eucharistie in die Gemeinschaft der Kirche ein, d. h. sie führt in die Pfarrgemeinde als Kirche vor Ort ein und in Gemeinschaft aller Gläubigen, die auch bei anderen Anlässen und an anderen Orten erlebt werden kann (z. B. katholische Verbände und Vereine, Ordensgemeinschaften, Bildungshäuser…).

 

Somit bedeutet gefirmt zu sein:
•    Ich bin beauftragt, mein Christsein im Alltag zu leben und von unserem Glauben Zeugnis zu geben.
•    Ich bin beauftragt, mich meinem Nächsten zuzuwenden und mich für ihn einzusetzen.
•    Ich bin eingeladen, unseren Glauben (mit) zu feiern.
•    Als Getauften und Gefirmten sind wir alle sind beauftragt, dazu beizutragen, dass die Gemeinschaft der Kirche die christliche Botschaft weiterträgt und ein Ort der Christusbegegnung ist. Wir sind gesendet im Namen Jesu Christi zu leben und zu wirken.

 

Konzept der Firmkatechese - Rahmenrichtlinien

Aufgrund der sich stark im Wandel befindlichen Seelsorge und mit Hinblick auf den Anspruch, die Sakramente als Sakramente des Glaubens zu feiern, wird in der Diözese Bozen-Brixen ein neuer Weg in der Hinführung und Begleitung zur Firmung gegangen.
Im Vordergrund steht der persönliche Glaubensweg. Auf diesem Glaubensweg sind die Sakramente Taufe, Firmung und Eucharistie wichtige Etappen und bilden als „Initiationssakramente“ eine Einheit: Sie festigen und vertiefen die Beziehung mit Jesus Christus und prägen das christliche Leben in der Gemeinschaft der Kirche.

Die folgenden Richtlinien beziehen sich auf die Firmvorbereitung (Firmkatechese) und die Feier der Firmung. Sie geben einen gemeinsamen Rahmen vor: Dieser Rahmen verbindet die deutschen, ladinischen und italienischen Pfarreien unserer Diözese und gibt einige klare Vorgaben und Orientierungshilfen für den Firmweg vor Ort. Als „Rahmen“ soll er auch genug Freiraum lassen, damit die Seelsorgeeinheiten nach ihren Möglichkeiten und mit ihren Ideen arbeiten können. Als Richtlinien zeigen sie die Richtung auf, in die wir gemeinsam gehen wollen.

Anliegen der Firmkatechese

In der Firmvorbereitung wird der Lebens- und Glaubensweg der Firmbewerberinnen und Firmbewerber reflektiert und gestärkt. Die jungen Erwachsenen werden in ihrer Suche nach dem Lebenssinn unterstützt und begleitet. Sie entdecken Gottes Wirken in ihrem Leben und werden mit Orten christlicher Praxis vertraut. In dieser Auseinandersetzung bedenken sie ihre Taufberufung und wie sie ihr Leben als Christ und Christin gestalten möchten.
In der Feier der Firmung werden sie für ihre Sendung gestärkt.

(vgl. auch SC 59; Diözesansynode Bozen-Brixen 2013-2015, Nr. 370)

Trägerinnen und Träger der Firmkatechese

Verantwortlich für die Firmkatechese ist die Pfarrgemeinde. Als konkrete Glaubensgemeinschaft vor Ort lässt sie den Glauben erleben und erhält ihn lebendig.
Mehrere Pfarrgemeinden sind in Seelsorgeeinheiten zusammengeschlossen, um Aufgaben gemeinsam wahrzunehmen und gemeinsam Ressourcen zu nutzen, damit das Pfarrleben vor Ort gestärkt wird.

Pastorale Richtlinien
•    Die Pfarrgemeinden in der Seelsorgeeinheit sind für die Gestaltung der Firmkatechese verantwortlich.
•    Der Fachausschuss für Sakramentenkatechese erarbeitet nach dem diözesanen Konzept einen konkreten Plan für die Firmkatechese in der Seelsorgeeinheit.
•    Die Arbeitsgruppe setzt in der Pfarrei den konkreten Plan um, klärt organisatorische Fragen und ist die Ansprechpartnerin für die Anliegen vor Ort. Die Arbeitsgruppe kann auch pfarrübergreifend zusammenarbeiten.
•    Die Verantwortlichen der Pfarrgemeinde bzw. der Firmkatechese suchen Personen, die sich an der Firmvorbereitung beteiligen.
•    Die Pfarrgemeinde wird über die Arbeit in der Firmkatechese informiert.
•    Die Pfarrgemeinde bietet jenen, die sich auf die Firmung vorbereiten, konkrete Möglichkeiten von Partizipation und Mitwirkung. Der Kontakt zwischen den Firmbewerberinnen und Firmbewerbern und der Pfarrgemeinde wird durch Mitarbeit und durch das Mitfeiern von Gottesdiensten gefördert.
•    Zur Feier der Firmung wird die Pfarrgemeinde ausdrücklich eingeladen. In der Gestaltung wird darauf geachtet, dass die Pfarrgemeinde in die Feier mit einbezogen wird.
•    Eine gute Öffentlichkeitsarbeit ist notwendig, um das Anliegen und Angebot der Firmung präsent zu halten
Auf der diözesanen Homepage zur Firmung sind das Anliegen der Firmkatechese, einige wichtige Eckpunkte der Firmkatechese sowie die Ansprechpartner vor Ort in den Seelsorgeeinheiten zu finden.

Für eine gute Begleitung und Vorbereitung ist es wichtig, dass die Firmbewerberinnen und Firmbewerber sich für den christlichen Glauben interessieren, sich für den Weg der Firmvorbereitung eigenständig entscheiden und sich auf diesen Prozess einlassen.
In diesem Zusammenhang wird die Frage nach dem richtigen Firmalter aufgeworfen. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass es nicht ein ideales Firmalter gibt, das für alle gelten kann. Die menschlich-personalen Reifungsprozesse sind individuell und hängen mit den jeweiligen Lebenserfahrungen zusammen. Ebenso beeinflussen die Lebens- und Glaubenserfahrungen die Bereitschaft, sich auf den Weg der Firmvorbereitung einzulassen und sich mit den Lebensfragen auseinanderzusetzen.
Weder das Interesse noch die Bereitschaft, diesen Weg des Glaubens zu gehen, ist in einer bestimmten Jahrgangsstufe automatisch vorhanden. Daher wurde das Firmalter von fixen Jahrgangsstufen der Schule entkoppelt und das Sakrament wird nicht jahrgangsweise gefeiert.

Pastorale Richtlinien
•    Interessierte erkundigen sich selbstständig, wann in ihrer Pfarrgemeinde/Seelsorgeeinheit die nächste Firmvorbereitung beginnt.
•    Sie nehmen am Informationstreffen teil.
•    Sie melden sich eigenständig und persönlich zur Firmvorbereitung an.
•    Eine Vielfalt an Angeboten unterstützt den persönlichen Glaubensprozess.
•    Damit eine reifere Auseinandersetzung mit dem Glauben und Lebensfragen gefördert wird und die Beschlüsse der Diözesansynode berücksichtigt werden, wird die Firmung mit frühestens 16 Jahren gefeiert (Mindestalter von 16 Jahren am Tag der Firmfeier).

Patinnen und Paten sind wichtige Begleitpersonen auf dem Glaubensweg. Sie bemühen sich um ein Leben aus dem Glauben und sind wertvolle Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen. Durch sie wird die Verbindung zur christlichen Gemeinschaft der Kirche sichtbar und erlebbar.

In der Feier der Firmung steht die Patin bzw. der Pate hinter der Firmbewerberin bzw. dem Firmbewerber: Einerseits vertritt sie/er die Kirche und ist eine wichtige Glaubenszeugin bzw. ein wichtiger Glaubenszeuge für die Bewerberin/den Bewerber. Andererseits vertritt die Patin/der Pate auch die Bewerberin/den Bewerber vor der Kirche und bezeugt deren bzw. dessen Willen und Bereitschaft, gefirmt zu werden und als Christin/Christ zu leben.

Pastorale Richtlinien
•    Die Voraussetzungen für das Patenamt sind zu beachten.
•    Patinnen und Paten werden zu Treffen und Feiern auf dem Weg der Firmkatechese eingeladen.
•    Sie werden ermutigt, entsprechend ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten sich in die Firmvorbereitung mit einzubringen.

Mit dem Eintritt in die Pubertät verändert sich die Rolle der Eltern. Jugendliche versuchen mehr und mehr ihren eigenen Lebens- und Glaubensweg zu finden. Auf ihrem Weg brauchen sie starke und vertrauenswürdige Bezugspersonen. Die Firmvorbereitung bietet die Chance, Erwachsene als zuverlässige und überzeugte Begleitpersonen in Lebens- und Glaubensfragen zu erleben. Eltern bleiben wichtige Bezugspersonen, auch wenn sich ihre Rolle und somit ihre Aufgabe verändert. Aus diesem Grund ist es wichtig, Eltern in die Firmvorbereitung wahrzunehmen und sie in ihrer Aufgabe zu stärken.

Pastorale Richtlinien
•    Die Familien, besonders die Eltern, werden grundsätzlich begleitet und nicht nur im Zusammenhang der Sakramentenkatechese.

Das Amt für Schule und Katechese ist in unserer Diözese zuständig für die Katechese und Eingliederung in die Kirche (Initiationssakramente) und somit Ansprechpartner für die Pfarrer/Pfarrseelsorger und die weiteren Verantwortlichen in der Firmkatechese, für die Fachausschüsse Sakramentenkatechese, die Arbeitsgruppen Firmung und die Firmkatechetinnen und Firmkatecheten.

Pastorale Richtlinien
•    Das Amt für Schule und Katechese ist zuständig für die Firmkatechese in unserer Diözese. Es erarbeitet und überarbeitet in Zusammenarbeit mit Gremien das Rahmenkonzept.
•    Es begleitet die Verantwortlichen und Mitarbeitenden in der Firmkatechese und ist für deren Aus- und Weiterbildung zuständig.

Katholische Verbände und Vereine, Jugenddienste, „Pastorale giovanile“ und „movimenti“
Katholische Verbände und Vereine, Jugenddienste, „Pastorale giovanile“ und „movimenti“ können die Pfarrgemeinde/Seelsorgeeinheit bei ihrer Aufgabe unterstützen, sie aber nicht ersetzen (beachte auch den Unterschied zwischen kirchlicher Jugendarbeit und Firmvorbereitung). Durch eine gute Zusammenarbeit wird das Leben in der Pfarrgemeinde bereichert und der ganzheitliche Blick in Bezug auf die Sakramente gestärkt.

Pastorale Richtlinien
•    Katholische Verbände und Vereine, Jugenddienste, „Pastorale giovanile“ und „movimenti“ teilen mit, mit welchen Angeboten sie sich in die Firmvorbereitung miteinbringen können.

Heime
Aus Studien- oder Arbeitsgründen können Firmbewerberinnen und Firmbewerber in einem Heim untergebracht sein.
Gezielte Angebote im Heim können die Firmvorbereitung unterstützen und den Glaubensweg begleiten. Beim Erstanmeldegespräch in der Pfarrgemeinde werden diese Möglichkeiten berücksichtigt und es wird geklärt, welche Angebote wie genutzt werden können.
Die Angebote in den Heimen ersetzen nicht die Firmvorbereitung in der Pfarrgemeinde.

Weg der Firmkatechese - allgemein

Nach dem Vorbild Eingliederung Erwachsener in den Glauben (Katechumenat) gibt es auf dem Firmweg verschiedene Etappen, die in drei Phasen gegliedert werden. Sie markieren auch wichtige Entscheidungen auf dem Glaubensweg.
Dadurch werden alle dort abgeholt, wo sie auf ihrem Lebens- und Glaubensweg gerade stehen. Für viele wird die erste Phase ein erstes Ansprechen von der Pfarrei nach Jahren der Distanz sein; für einige die Einladung, auf ihrem Glaubensweg innezuhalten und Zeichen zu setzen.
Alle drei Phasen insgesamt dauern über ein Jahr (über 12 Monate).

1. Phase
Information:
Nach einem Informationstreffen über die Bedeutung der Firmung, die Bedeutung des Patenamtes und den Weg der Firmvorbereitung erfolgt die persönliche, freiwillige und verbindliche Anmeldung zur Firmvorbereitung.

2. Phase
Vorbereitung:
Während dieser Phase setzen sich die Firmbewerberinnen und Firmbewerber intensiv mit den Themen der Firmvorbereitung auseinander und nutzen die Angebote.
Nach dieser Zeit der Vorbereitung bitten die Firmbewerberinnen und Firmbewerber um das Sakrament der Firmung.

3. Phase
Feier:
Pfarrgemeinde, Firmbewerberinnen und Firmbewerber sowie die Patinnen und Paten bereiten sich auf die Feier der Firmung vor.

 

Das Christsein beginnt allerdings nicht erst mit der Firmvorbereitung. Die Firmkatechese sollte in einem Glaubensweg eingebettet sein. Richtungsweisend ist der Weg von der Taufe bis zur Hinführung zur Kommunionfeier, von der „Erst-Kommunion“ bis zur Firmung. Auch der Weg nach der Feier der Firmung ist bedeutend.

Diese Zeit ist bedeutend, da sie das christliche Leben prägt, d. h. ob und wie Kinder und Jugendliche Glaubensinhalte, christliche Rituale und Feiern kennengelernt und leben gelernt haben. Sie ist mitentscheidend, ob in Jugendlichen der Wunsch, die Firmung zu feiern und Verantwortung mit zu übernehmen, wachsen und reifen konnte.
In dieser Zeit nimmt die Familie einen wichtigen Platz ein und trägt eine große Verantwortung bzgl. christlicher Sozialisierung.
Der Blick in die Praxis zeigt, dass immer mehr Familien ihre christliche Aufgabe vernachlässigen, sodass getaufte Kinder und Jugendliche kaum die christliche Botschaft kennen und nicht mit den kirchlichen Grundvollzügen vertraut sind. Daher ist es wesentlich, dass Familien in den Pfarrgemeinden willkommen sind und in ihrer Aufgabe unterstützt werden. Die Pfarrgemeinden bzw. Seelsorgeeinheiten schaffen besondere Anknüpfungspunkte – aber nicht erst im Rahmen der Sakramentenvorbereitung (Stichwort: Familienpastoral).
(vgl. auch Diözesansynode Bozen-Brixen 2013-2015, Nr. 238-239, 367, 433)

Kinder und Jugendliche brauchen Kinder und Jugendliche, mit denen sie ihren Alltag und besondere Zeiten teilen. Dies gilt auch für den Glaubensalltag und für die religiösen Feste: Es tut gut, mit anderen Kindern und Jugendlichen Gottesdienste zu feiern und mit ihnen den eigenen Glauben zu entdecken. Die Kinder- bzw. Jugendpastoral bietet diesen Raum in der Zeit vor der Firmvorbereitung: Durch altersgerechte Angebote bietet sie religiöse Erfahrungsräume außerhalb der Familie und in der Gemeinschaft vor Ort.

Somit ist es wichtig, dass es vor Ort bzw. im Raum der Seelsorgeeinheit jugendpastorale Angebote gibt, welche nicht im Zusammenhang mit der Firmvorbereitung oder einer zukünftigen Firmvorbereitung stehen. Es sind pastorale Angebote für nichtgefirmte und gefirmte Jugendliche. Es sind pastorale Angebote für Jugendliche, ohne etwas von ihnen zu erwarten. Es sind pastorale Angebote für Jugendliche, die es auch dann gibt, wenn vor Ort bzw. im Raum der Seelsorgeeinheit eine Firmvorbereitung angeboten wird.

Durch die Sakramente Taufe, Firmung und Eucharistie sind die Gefirmten in die Gemeinschaft der Kirche „voll“ eingegliedert. Die Neugefirmten sind gesendet, in der Welt als Christinnen und Christen zu leben und so Glaubenszeugnis zu geben; sie sind beauftragt, die Gemeinschaft der Kirche zu stärken und in dieser Gemeinschaft den Glauben zu feiern.

Es ist auch Aufgabe der Pfarrgemeinde und der Seelsorgeeinheit, die Neugefirmten anzusprechen, für sie da zu sein und sie einzuladen. Daher werden sie ebenso nach der Firmung eine überschaubare Zeit lang bewusst begleitet. In dieser Zeit werden sie zu bestimmten Treffen, Aktionen oder Gottesdiensten persönlich eingeladen. Dafür können die neuen Medien genutzt werden (Einladung über WhatsApp, Instagram, über Facebook, per E-Mail…).
Es ist nicht Anliegen der Firmkatechese, Mitarbeitende für die Pfarrei zu gewinnen, sondern die Firmbewerberinnen und Firmbewerber auf ihrem Glaubensweg und in ihrem Christsein zu stärken und sie in die Gemeinschaft der Kirche zu integrieren. Neugefirmte können allerdings auch gefragt werden, ob sie bereit sind, einen bestimmten Dienst in der Pfarrei zu übernehmen, z. B. in der Firmkatechese mitzuarbeiten (als Firmbegleiter*in, als Mitarbeitende…).

Je nachdem wie alt die Neugefirmten sind, stehen für sie auch die jugendpastoralen Angebote offen bzw. sie können sich dort auch je nach Interesse und Fähigkeit einbringen.

Weg der Firmvorbereitung - konkret

In der Firmvorbereitung geht es darum, dass die Firmbewerberinnen und Firmbewerber mit dem christlichen Glauben, d. h. auch mit den christlichen Lebensvollzügen in der Gemeinschaft der Kirche, vertraut werden.

  • Verkündigung: bezeugter Glaube (Martyria)

Der christliche Glaube wird dadurch verbreitet, dass Christinnen und Christen Zeugnis geben von ihrem Glauben. Dabei geschieht Verkündigung auf unterschiedlicher Weise:
   * durch das Leben im Alltag: wenn Christinnen und Christen ihren Glauben im Alltag leben und bezeugen (christliche Werte, kleine und große Gesten, Rituale usw.);
   * durch die Weitergabe des Glaubens in der Familie, in der Schule und an anderen Orten: Christinnen und Christen erzählen von Gott, Jesus Christus und dem Wirken des Heiligen Geistes und versuchen, ihr Leben an der christlichen Botschaft auszurichten;
   *  durch das Kennenlernen und Vertiefen von biblischen Texten (Bibelarbeit);
   *  durch die Seelsorge in den Pfarrgemeinden und anderen christlichen Orten;
   * durch die Vorbereitung auf die Sakramente;
   * durch die Predigt in den Gottesdiensten;
   * durch die Weitergabe des Glaubens durch die Medien (Bücher, Radio, Fernsehen, Internet…);
   *  …

Gefirmt sein bedeutet: Ich lebe mein Christsein im Alltag und gebe Zeugnis von unserem Glauben.

 

  • Diakonie: gelebter Glaube (Dienst am Menschen)

Der christliche Glaube wird konkret, wenn Christinnen und Christen sich Menschen, die in Not sind, zuwenden und ihnen beistehen. Er wird konkret, wenn Christinnen und Christen soziale Verantwortung tragen und sich entsprechend engagieren :
   *  sich karitativ engagieren,
   * in der Nachbarschaft helfen (Nachbarschaftshilfe),
   * Kranke besuchen,
   * Sterbende begleiten und Tote bestatten,
   * Trauernde trösten,
   * sich um Fremde kümmern,
   * Hungernden zu essen geben,
   * sich um Gefangene sorgen,
   * sich für Gerechtigkeit in Wirtschaft und Politik einsetzen
   *  …
(Hinweis: Diese Aufzählung zeigt mit Bezug auf die Werke der Barmherzigkeit auf, wie breitgefächert der christliche soziale Auftrag ist. Auch wenn nicht jede und jeder Einzelne in allen Bereichen handeln kann, so geht es darum, aufzuzeigen und zu bedenken, in welchen Bereichen die Kirche als Gemeinschaft handelt bzw. zu handeln hat.)

Gefirmt sein bedeutet: Ich wende mich meinem Nächsten, der in Not ist, zu und setze mich für ihn ein.

 

  • Liturgie: gefeierter Glaube

Der christliche Glaube, der im Leben Halt und Orientierung gibt, wird gefeiert. Christinnen und Christen wenden sich in den Feiern Gott in besonderer Weise zu und erfahren seinen Zuspruch. So ist die Liturgie Quelle und Höhepunkt des christlichen Glaubens. Sie wird in Gemeinschaft gefeiert.
Die Kirche kennt eine Vielfalt von liturgischen Feiern:
   * Gebete in der Familie oder in anderen Gemeinschaften,
   * Andachten,
   * Bittgänge und Prozessionen,
   * Wallfahrten,
   * Tagzeitenliturgien (Laudes, Vesper, Komplet…),
   * Segensfeiern,
   * Wort-Gottes-Feiern,
   * Eucharistiefeiern (heilige Messe).

Gefirmt sein bedeutet: Ich bin eingeladen, unseren Glauben in Gemeinschaft mit anderen zu feiern.

Die drei christlichen Lebensvollzüge der Gemeinschaft (Communio) der Kirche sind die Grundlage der Firmkatechese.
In Treffen und Gesprächsrunden werden die Firmbewerberinnen und Firmbewerber mit Glaubensinhalten vertraut und erleben Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen (Lebensvollzug Verkündigung).
Durch unterschiedliche sozial-karitative Angebote und Projekte in der Pfarrgemeinde und darüber hinaus können Firmbewerberinnen und Firmbewerber ihr Christsein konkret leben und reflektieren (Lebensvollzug Diakonie).
In den gemeinsamen Gottesdiensten wird der Lebensweg als Glaubensweg gefeiert. Ebenso wird schrittweise das gefeiert, was sich auf dem Weg der Vorbereitung ereignet (z. B. Übergabe des Glaubensbekenntnisses nach der Vertiefung des Glaubensbekenntnisses, Bußgottesdienst und Feier der Versöhnung im Zusammenhang mit dem Thema "Vergebung und Versöhnung"…). Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber erleben sich dabei als wichtigen Teil der Feiergemeinschaft vor Ort (Pfarrgemeinde – Gottesdienst am Sonntag).
Es ist wichtig, dass die Pfarrgemeinde (als Communio - Gemeinschaft) in der Firmkatechese erlebbar ist – auch in den Gottesdiensten. So können zum Beispiel die Firmbewerberinnen und Firmbewerber zum Bußgottesdienst der Pfarrgemeinde eingeladen werden und es wird kein eigener für die Firmbewerberinnen und Firmbewerber gefeiert; oder sie werden in einem Gemeindegottesdienst in besonderer Weise eingebunden.
In der Seelsorgeeinheit können gemeinsame liturgische Feiern wie ein Nachtkreuzweg, eine Familienwallfahrt, ein Jugendgottesdienst gefeiert werden. Diese Feiern sind umso wertvoller, wenn dadurch ermöglicht wird, dass mehrere Jugendliche bzw. eine größere Anzahl von Familien miteinander ihren Glauben feiern.

Als Getaufte und Gefirmte sind wir Teil der Kirche. Wir tragen dazu bei, dass diese Gemeinschaft die christliche Botschaft weiterträgt und ein Ort der Christusbegegnung ist.

Pastorale Richtlinien
• In der Firmvorbereitung vertiefen die Firmbewerberinnen und Firmbewerber alle drei Lebensvollzüge in der Gemeinschaft der Kirche.

Folgende sechs Themen werden in der Firmvorbereitung vertieft:

Mein Leben und mein Glaube
Der Lebensweg der einzelnen Firmbewerberinnen und Firmbewerber ist ihr Glaubensweg. Lebensweg und Glaubensweg gehören untrennbar zusammen. Im Leben haben die Firmbewerberinnen und Firmbewerber Gottes Nähe erlebt oder auch nicht. Biblische Texte erzählen von zahlreichen Gotteserfahrungen. Diese Erfahrungen werden mit Hilfe von unterschiedlichen Bildern und Geschichten ausgedrückt. Bilder und Geschichten helfen uns, über das Geheimnis Gottes zu sprechen und den Glauben zu vertiefen. Denn Glauben heißt, den Alltag aus dem Vertrauen zu Gott zu leben.
In der Firmung kommt zum Ausdruck: Ich vertraue Gott und ich feiere mein persönliches Ja zu ihm.

Glaubensgemeinschaft Kirche in der Nachfolge Jesu
Als Christinnen und Christen sind wir Teil einer größeren Gemeinschaft: der Kirche. Die Kirche orientiert sich an Jesus Christus und seiner Botschaft. Das Bekenntnis zu Gott, Jesus Christus und dem Heiligen Geist (Credo) verbindet alle Christinnen und Christen. In Verkündigung, Diakonie und Liturgie wird die Kirche erfahrbar.
Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber setzen sich mit der christlichen Botschaft auseinander und lernen Orte christlicher Praxis kennen. Anhand dieser konkreten Beispiele entdecken sie, dass christliches Leben erst durch Wort und Tat glaub-würdig ist. Es werden ihnen unterschiedliche Gelegenheiten geboten, um die eigene Taufberufung neu zu entdecken.
In der Firmung kommt zum Ausdruck: Ich will als Christin/als Christ leben und nehme die Verantwortung für diese Gemeinschaft der Kirche an.

Gute Zeichen
Durch verschiedene Zeichen(handlungen) und Worte wird Gottes Wirklichkeit sichtbar und erlebbar: Gott begegnet uns – wir begegnen Gott. Die Auseinandersetzung mit der religiösen Sprache führt in den Schatz der Symbolsprache ein. So sind auch die Riten der Initiationssakramente Taufe, Firmung und Eucharistie identitätsstiftend und prägen das Leben.

Grenzen erfahren
Im Alltag kommen Christinnen und Christen trotz der Zusage Gottes immer wieder an ihre Grenzen. Verschiedene Herausforderungen im Leben werfen die Frage nach dem Sinn des Lebens und nach dem Sinn des Glaubens auf.

Vergebung und Versöhnung
Erfahrungen von Scheitern und Schuld stellen uns als Person und das Leben allgemein in Frage. Es bleibt eine Herausforderung, die eigene Schuld anzunehmen und mit der Schuld der anderen umzugehen. Gott reicht uns immer wieder seine Hand und führt uns zur Vergebung und Versöhnung. Die verschiedenen Wege der Vergebung und Versöhnung der Kirche werden aufgezeigt.

Gottes Geist
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und dem Glauben zeigt: Es gibt Begegnungen und Erlebnisse, bei denen Gottes Geist sichtbar und erlebbar ist. Er befreit zur Vielfalt; Begeisterung und Freude sind starke Zeichen des Geistes Gottes.
Die Firmung ist Erinnerung und Bestätigung an die Zusage Gottes „Ich bin mit dir“, und ich kann mir gewiss sein: „Gottes Geist ist mit mir“. Dieser Geist Gottes befähigt, als Christin/Christ zu leben und zu wirken.

Pastorale Richtlinien
• In der Firmvorbereitung gibt es zu jedem dieser sechs Themen eine inhaltliche Auseinandersetzung.

In der Firmvorbereitung braucht es vielfältige Angebote, um sich mit den Themen inhaltlich und praktisch auseinanderzusetzen, unterschiedliche Gemeinschaftserfahrungen zu machen und die Kirche in ihrer Vielfalt zu erleben.
Um den verschiedenen Bedürfnissen und Voraussetzungen der Firmbewerberinnen und Firmbewerber gerecht zu werden, wird zwischen bindenden Angeboten und Angeboten zur Auswahl unterschieden: Die bindenden Angebote gehören wesentlich zum Weg der Firmvorbereitung und sind für die Anmeldung zur Firmfeier notwendig. Bei den Angeboten zur Auswahl können die Firmbewerberinnen und Firmbewerber nach Interesse und Fähigkeiten auswählen. Es ist wichtig, dass beim Informationstreffen (erste Phase) dies klar aufgezeigt wird.

Es besteht auch die Möglichkeit einzelne Angebote in einer anderen Pfarrei oder im Heim wahrzunehmen. Angebote außerhalb der eigenen Pfarrei müssen mit den Verantwortlichen der Firmvorbereitung abgesprochen und beim Anmeldegespräch geklärt werden. Es ist auch vorab zu klären, in welchem Umfang Angebote außerhalb der eigenen Pfarrei bzw. Seelsorgeeinheit gemacht werden können.

 

  • Persönliche Gespräche
    In persönlichen Gesprächen mit der Firmbewerberin/mit dem Firmbewerber kann auf die persönliche Situation eingegangen werden. Fragen werden geklärt, Bedenken und Haltungen werden vertraulich besprochen. Die persönlichen Gespräche bilden eine wichtige Basis, um Beziehung aufzubauen und zu stärken.

    Es gibt dabei geplante Gespräche (z. B. das Anmeldegespräch) und spontane persönliche Gespräche.

    Pastorale Richtlinien
    • Es gibt ein Anmeldegespräch nach dem Informationstreffen. Gemeinsam wird das Anmeldeformular angeschaut und über die persönliche Motivation gesprochen. Noch offene Fragen bzgl. des Firmweges werden geklärt.
    • Es gibt ein persönliches Gespräch beim Abschluss der zweiten Phase: Die Entscheidung für die Feier der Firmung wird besprochen.


     
  • Treffen in der Gruppe
    In diesen Treffen setzt sich die Gruppe inhaltlich mit einem Thema der Firmvorbereitung auseinander.
    Bei der Planung der Treffen sind die zeitlichen Möglichkeiten der Teilnehmenden und die räumlichen Voraussetzungen in der Pfarrei/Seelsorgeeinheit mit in den Blick zu nehmen.

    Die Treffen können unterschiedlich organisiert werden, zum Beispiel

    bzgl. Form:
    - als Treffen in der Großgruppe: Damit Glaubensinhalte und Glaubensfragen vertieft werden, wird die Großgruppe in Kleingruppen aufgeteilt. In Kleingruppen fällt es den Teilnehmenden nämlich leichter, sich Glaubensfragen zu öffnen und sich im Gespräch einzubringen.
    - als Treffen in der Kleingruppe;
    - als generationsverbindende Katechese (Großgruppe mit Eltern, Patinnen und Paten und allen Interessierten der Pfarrgemeinde);
    - als Gesprächsrunde mit einer Person aus der Pfarrgemeinde/Seelsorgeeinheit, die über ihre Erfahrungen und Auseinandersetzungen spricht;
    - als Ausflug oder andere gemeinsame Aktivität.

    bzgl. Zeitrahmen:
    - an Wochenenden und/oder
    - an einem Samstag oder anderen ganzen Tagen oder/und
    - an Nachmittagen und/oder
    - als Abendeinheiten.

    Ein besonderes und wertvolles Erlebnis ist das gemeinsame Essen. Daher werden die Treffen idealerweise mit einem gemeinsamen Essen verbunden. So können Treffen mit einem gemeinsamen Essen beginnen oder abgeschlossen werden, bzw. bei Treffen, die den ganzen Tag umfassen, bleiben die Teilnehmenden bei den Essenszeiten beisammen.

    Pastorale Richtlinien
    • Für das Starttreffen (Treffen am Beginn der Vorbereitung) ist mindestens ein halber Tag vorzusehen.
    • In den Treffen wird auch mit der Bibel gearbeitet.


     
  • Angebote „Kirche konkret sozial“
    Auf dem Weg der Firmvorbereitung braucht es Möglichkeiten, bei denen die Firmbewerberinnen und Firmbewerber konkret mitarbeiten und unterschiedliche Bereiche des kirchlichen Engagements entdecken können.
    Die Mitarbeit in der Pfarrei ist wertvoll, um mit Mitgliedern der Pfarrgemeinde in Kontakt zu kommen und um die Pfarrgemeinde als konkreten Ort von Kirche besser kennen zu lernen.
    Soziale Aktionen und Projekte bieten die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und mit der Not von Mitmenschen konkret in Berührung zu kommen.

    Pastorale Richtlinien
    • Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber arbeiten in der Pfarrgemeinde mit und lernen ein oder mehrere Arbeitsumfelder kennen und beteiligen sich bei einer sozialen Aktion.

 

  • Spirituelle Angebote
    Spirituelle Angebote sollen helfen, innerlich anzukommen, den eigenen Lebenssinn zu entdecken und u. a. eine Entscheidung zu finden. Dabei setzen sich die Firmbewerberinnen und Firmbewerber intensiv mit einem Glaubensthema auseinander (z. B. Gottesbilder, Gebet, Baustelle Kirche…).

    Pastorale Richtlinien
    • Es gibt auf dem Weg der Firmvorbereitung mehrere spirituelle Angebote. Empfohlen wird, die zweite Phase der Firmvorbereitung mit einem spirituellen Angebot abzuschließen, bei dem bewusst die Entscheidung für den Empfang des Firmsakraments getroffen wird.


     
  • Liturgische Feiern
    Auf dem Weg der Firmvorbereitung werden die Firmbewerberinnen und Firmbewerber mit verschiedenen Formen von liturgischen Feiern vertraut.
    Liturgische Feiern mit prozessunterstützenden Riten (z. B. Übergabe des Glaubensbekenntnisses) verdeutlichen den persönlichen Wachstumsprozess und vertiefen die Gottesbeziehung.

    Pastorale Richtlinien
    • Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber sind zu den liturgischen Feiern der Pfarrgemeinde eingeladen und werden ermutigt, bei der Gestaltung ihre Fähigkeiten miteinzubringen.
    • Es wird empfohlen, prozessunterstützende Riten auf dem Weg der Vorbereitung zu feiern.
    • Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber werden regelmäßig zu Gottesdiensten eingeladen.

Die Firmung wird in einem Pfarrgottesdienst gefeiert.
Die Gestaltung der Feier orientiert sich an den Schrifttexten. Schwerpunkt der Feier ist der Firmritus; dessen Symbolhandlungen stehen im Vordergrund.
In der Praxis hat es sich bewährt, Erfahrungen aus der Vorbereitungszeit in die Firmfeier einzubauen bzw. in der Gestaltung zu berücksichtigen. Dabei gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. Der Firmritus steht bei diesem feierlichen Gottesdienst im Vordergrund, und daher soll dieser Gottesdienst nicht mit zusätzlichen Texten, Liedern oder anderen Elementen wie zusätzlichen Symbolen überfrachtet werden.

Es ist wertvoll, Firmbewerberinnen und Firmbewerber aktiv in die Gestaltung mit einzubinden. Dennoch sollten die Firmbewerberinnen und Firmbewerber an diesem Festtag vor allem als „Hörende“ bzw. Eingeladene der Pfarrgemeinde angesprochen sein. Daher werden die Dienste sinnvoll verteilt und die Gestaltung der Feier lastet nicht vorwiegend auf den Schultern der Firmbewerberinnen und Firmbewerber.

Pastorale Richtlinien
• Die Firmung wird in Anwesenheit der Pfarrgemeinde des Firmortes gefeiert (vgl. den Beschluss der Diözesansynode Bozen-Brixen 2013-2015, Nr. 371).
• Die Gestaltung der Firmfeier ist maßvoll und orientiert sich an den Schriftexten und am Firmritus.

Die Firmtermine und Firmorte werden vom Dekan in Absprache mit dem Pfarrer/Pfarrseelsorger und den Fachausschüssen für Sakramentenkatechese in den Seelsorgeeinheiten koordiniert und mit dem bischöflichen Sekretariat abgeklärt.

Vom Konzept zum konkreten Weg - strukturelle Hilfen

Für die Planung und Gestaltung der Sakramentenkatechese in Seelsorgeeinheit und Pfarrei ist es notwendig, auf Ebene der Seelsorgeeinheit einen Fachausschuss für Sakramentenkatechese zu bilden. Dieser erarbeitet den konkreten Plan für die Sakramentenkatechese der Initiationssakramente und somit auch für die Firmkatechese. Bei Bedarf wird er überarbeitet. Dabei legt der Fachausschuss fest, welche Pfarreien auf Dauer zusammenarbeiten, setzt gemeinsame Schwerpunkte und koordiniert die Sakramentenkatechese in der Seelsorgeeinheit. 
Im konkreten Plan für die Firmkatechese sind folgende Punkte festgehalten:
-    das Modell und der Umfang der Vorbereitung (unter Berücksichtigung der drei Phasen),
-    die Firmorte und Termine der Firmfeiern.

Je nach Größe und geographischer Lage der Seelsorgeeinheit kann es auch notwendig sein, dass folgende Aufgaben eine pfarreiübergreifende Arbeitsgruppe (siehe nächster Abschnitt) wahrnimmt: 
-    Inhalte und Anzahl der bindenden Angebote (unter Berücksichtigung der Themen der Firmvorbereitung) festlegen,
-    Inhalte und Anzahl der Angebote zur Auswahl bestimmen,
-    liturgische Feiern auf dem Weg der Firmvorbereitung absprechen,
-    Umfang der pfarreiübergreifenden Zusammenarbeit definieren (welche Angebote pfarreiübergreifend angeboten werden, welche Pfarrei welches Angebot betreut);
-    Termine der Informationstreffen und
-    die Termine jener Angebote, die pfarreiübergreifend angeboten werden, festlegen.

Der konkrete Plan wird dem Pfarreienrat (Gremium der Seelsorgeeinheit, in dem alle Pfarrgemeinden vertreten sind) zur Genehmigung vorgelegt. 
Des Weiteren ermöglicht der Fachausschuss einen Erfahrungsaustausch zwischen den Verantwortlichen und Mitarbeitenden der Sakramentenkatechese und hält den Kontakt mit dem Amt für Schule und Katechese.

Pastorale Richtlinien
•    In jeder Seelsorgeeinheit gibt es einen Fachausschuss für Sakramentenkatechese. Die Größe des Fachausschusses ist von der Anzahl der Pfarrgemeinden abhängig.
•    Mitglieder des Fachausschusses sind: der Leiter der Seelsorgeeinheit (oder eine von ihm beauftragte Person), die zuständigen Mitglieder der Pastoralteams, Sakramentenkatechetinnen und Sakramentenkatecheten. 
Wichtig ist, dass jede Pfarrgemeinde im Fachausschuss vertreten ist.
 
 

Die Arbeitsgruppe setzt den Plan der Firmkatechese in der eigenen Pfarrei um. Eine Arbeitsgruppe kann auch pfarreiübergreifend zusammenarbeiten und unter bestimmten Bedingungen einige Aufgaben des Fachausschusses wahrnehmen (siehe vorhergehenden Abschnitt).
Ansonsten setzt die Arbeitsgruppe die konkreten Termine der Firmvorbereitung fest, überlegt, wer welches Angebot leitet und begleitet. Sie klärt organisatorische Fragen für die eigene Pfarrgemeinde und ist für die Vorbereitung und Gestaltung der liturgischen Feiern auf dem Weg der Vorbereitung und der Firmfeier mitverantwortlich. 

Pastorale Richtlinien
•    Der Pfarrgemeinderat bzw. das Pastoralteam beauftragt eine Arbeitsgruppe, den Firmweg in der Pfarrei umzusetzen. Je nach Ressourcen der Pfarrei kann die Arbeitsgruppe auch pfarreiübergreifend zusammenarbeiten, d. h. jede Pfarrei ist in der Arbeitsgruppe vertreten. 
•    Mitglieder der Arbeitsgruppe sind: der Pfarrer/Pfarrseelsorger (oder eine von ihm beauftragte Person), die zuständige Person des Pastoralteams, Firmkatechetinnen und Firmkatecheten und weitere Mitarbeitende in der Firmkatechese.
•    Bei einer Arbeitsgruppe, welche pfarreiübergreifend zusammenarbeitet, ist es wichtig, dass jede Pfarrei vertreten ist. 
•    Um eine Kontinuität zu gewährleisten, ist es sinnvoll, dass Mitglieder der Arbeitsgruppe mehrere Jahre mitarbeiten.

Die Firmkatechetinnen und Firmkatecheten tragen die Mitverantwortung in der Firmkatechese. Sie sind Mitglieder in der Arbeitsgruppe und im Fachausschuss für Sakramentenkatechese vertreten. 
Sie bereiten die Treffen (auch inhaltlich) vor und organisieren bei Bedarf eine Referentin bzw. einen Referenten. Sie unterstützen die Firmbegleiterinnen und Firmbegleiter und führen sie in die Anliegen der Treffen ein.
Sie tragen Mitverantwortung in der Vorbereitung von liturgischen Feiern, den Angeboten „Kirche konkret“ und weiteren Aktionen und Projekten. Sie nehmen die Begleitung der Gefirmten nach der Feier der Firmung mit in den Blick.

Pastorale Richtlinien
•    Firmkatechetinnen und Firmkatecheten werden vom Amt für Schule und Katechese ausgebildet. Eine mehrtägige Ausbildung führt in deren Aufgaben und Verantwortung ein.
•    In jeder Seelsorgeeinheit gibt es Firmkatechetinnen und Firmkatecheten.
•    Ihre Aus- und Weiterbildung wird von der Seelsorgeeinheit unterstützt.
•    Es gibt konkrete Ansprechpersonen (z. B. Pfarrer/Pfarrseelsorger/Pfarrverantwortliche, Pastoralassistentin/Pastoralassistent) für die Firmkatechetinnen und Firmkatecheten, an die sie sich bei theologischen und organisatorischen Fragen wenden können.

 

Firmbegleiterinnen und Firmbegleiter begleiten eine Kleingruppe oder einzelne Firmbewerberinnen und Firmbewerber (je nach Organisation des Firmweges).
Sie werden in ihrer Aufgabe von den Firmkatechetinnen und Firmkatecheten eingeführt und von ihnen begleitet


Daneben können Mitglieder aus der Pfarrei auf dem Firmweg einbringen, indem sie die Organisation eines Angebotes übernehmen, sich bei einem Angebot inhaltlich einbringen oder praktische Hilfe (Essen organisieren/zubereiten…) anbieten.

Neue Firmunterlagen

Der neue Leitfaden zum Firmweg enthält neben dem Rahmenkonzept eine Einführung in die Themen der Firmvorbereitung und Ideen zu inhaltlichen Treffen und Feiern auf dem Weg der Firmvorbereitung. Ebenso sind in den Firmunterlagen wichtige Hinweise zur Gestaltung des Firmgottesdienstes zu finden.

Für die Firmbewerberinnen und Firmbewerbern wurde eine Firmbox mit verschiedenen Impulskarten und Platz für eigene Ideen und Unterlagen ausgearbeitet.

Zu den neuen Firmunterlagen fanden bereits eigene Einführungen statt. Sollte Bedarf nach weiteren Einführungen sein, so kann gerne eine Anfrage an das Amt für Schule und Katechese gestellt werden.

Der Leitfaden sowie die Firmbox sind im Amt für Schule und Katechese erhältlich. Bittte vorher anrufen (0471 306 352) oder eine E-Mail (katechese.catechesi(at)bz-bx.net) schreiben, damit die Unterlagen hergerichtet werden können und somit abholbereit sind, wenn jemand vorbeikommt.

Zu den gedruckten Unterlagen gibt es noch eine Onlineversion der Firmunterlagen, welche mit neuen Ideen und Anregungen laufend ergänzt wird. Hier reinschauen und Neues entdecken!

Visionen und Maßnahmen unserer Diözesansynode 2013-2015

bzgl. Firmkatechese und Feier der Firmung

Prämisse Nr. 237:
In diesem Sinne beschenkt gestalten und verantworten die Gläubigen ihr Leben. Sie wissen sich in Gott geborgen; sie tragen in sich die Hoffnung, dass die Zukunft gelingt und die Liebe, die das Leben lebenswert macht. Ihr Leben ist ein einziges Glaubenszeugnis. Sie sind mündige Menschen und sind sich der Verantwortung bewusst, die sie sich selber gegenüber und gegenüber der Gemeinde tragen. Sie sind „stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die sie erfüllt“ (1Ptr 3, 15).

dazu Maßnahme Nr. 368:
Wir fördern eine bewusste Entscheidung der Kandidaten für die Initiationssakramente (vgl. 237; 240, Komm. 4.5).
Erwachsene, Jugendliche sowie Kinder mit ihren Eltern melden sich in einem persönlichen Gespräch zu den Initiationssakramenten an.

Prämisse Nr. 238:
Das Vertrauen, von Gott getragen zu sein, findet seinen konkreten Ausdruck in der Feier der Sakramente, so wie die Feier der Sakramente selbst eine ausdrückliche Zusage und Vergewisserung der Gegenwart Gottes ist. Das hat eine heilende, stärkende und bereichernde Wirkung auf das Leben derer, die die Sakramente empfangen. Die Gemeinschaft untereinander, die sie im alltäglichen Leben trägt, wird auch in der Feier der Sakramente erfahrbar. Man merkt den Gläubigen die Freude an, wenn sie die Sakramente feiern und ihr Leben danach gestalten. Die Feier der Sakramente und das Leben aus den Sakramenten stehen in einem engen Zusammenhang. Deshalb ist auch die Hinführung zu den Sakramenten in das alltägliche Leben der Pfarrangehörigen eingebettet.

dazu Maßnahme Nr. 371:
Die Initiationssakramente werden in Anwesenheit der Pfarrgemeinde gefeiert (vgl. 238, Komm. 4.3).

und Maßnahme Nr. 392:
Die Hinführung zu den Sakramenten ist in das alltägliche Leben der Familien und der Pfarrgemeinden eingebettet (vgl. 238, Komm. 4.6).
Jede Seelsorgeeinheit oder Pfarrei bildet einen Fachausschuss, der die Initiationssakramente organisiert und die Feiern vor- und nachbereitet. Die kirchlichen Vereine, Verbände und Bewegungen werden mit einbezogen und übernehmen Mitverantwortung.

und Maßnahme Nr. 433
Die Hinführung zu den Sakramenten ist in das alltägliche Leben der Familien und der Pfarrgemeinden eingebettet (vgl. 238, Komm. 4.6).
Um auf die Sakramente hinzuführen und den Gedanken der Hauskirche zu stärken, werden religiöse Riten und Bräuche in der Familie gefördert.

Prämisse Nr. 239:
Die Sakramente sind besondere Momente der Begegnung mit Christus. In ihnen kommt die tiefe Liebesbeziehung zwischen Gott und seinem Volk zum Ausdruck; in ihnen wird darüber hinaus das Ziel im Voraus spürbar und offenbar, auf das hin das Leben der Gläubigen sowie die gesamte Heilsgeschichte ausgerichtet ist. Deshalb liegt allen daran, dass die Feiern gut vorbereitet und gestaltet werden. Damit sie auch zu einem Erlebnis werden, bringen dabei alle ihre je eigenen Fähigkeiten und Charismen ein: ob Frauen, Männer, Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder alte Leute. Sie alle fühlen sich angesprochen, willkommen und angenommen.

dazu Maßnahme Nr. 370:
Wir erschließen die Sakramente als besondere Begegnungsmomente mit Christus und seiner Kirche (vgl. 239, Komm. 4.4).
Vorbereitung und Feier des jeweiligen Sakramentes gehen von den Texten der Hl. Schrift aus. Das Thema ist das Sakrament selbst.

und Maßnahme Nr. 393:
Die Sakramentenkatechese ist als Teil der gesamten Katechese möglichst breit aufgestellt (vgl. 239, Komm. 4.1).
In jeder Seelsorgeeinheit oder Pfarrei werden Sakramentenkatecheten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Katechese ausgebildet und eingesetzt. Um die Vor- und Nachbereitung gut durchführen zu können, werden sie entsprechend begleitet.

Vision Nr. 240:
Eltern bzw. Bewerberinnen und Bewerber entscheiden sich bewusst für die Initiations-Sakramente Taufe, Firmung und Eucharistie als Ausdruck christlichen Lebens. Die Pfarrgemeinde und die Diözese begleiten sie vor und nach dem Empfang der Sakramente. Die Patinnen und Paten sind in die Vorbereitung und Begleitung miteinbezogen. Grundsätzlich werden die Initiationssakramente in Anwesenheit der Gemeinde gespendet.

dazu Maßnahme Nr. 367:
Wir leben aus den Sakramenten (vgl. 240, Komm. 4.8).
Die Pfarrei gewährleistet eine kontinuierliche Begleitung der Eltern, Kinder und Jugendlichen und fördert so den Wunsch, die Sakramente zu empfangen.

und Maßnahme Nr. 368:
Wir fördern eine bewusste Entscheidung der Kandidaten für die Initiationssakramente (vgl. 237; 240, Komm. 4.5).
Erwachsene, Jugendliche sowie Kinder mit ihren Eltern melden sich in einem persönlichen Gespräch zu den Initiationssakramenten an.

Vision Nr. 242:
Das Sakrament der Firmung ist eine Bekräftigung des Glaubens, die der Firmling bewusst trifft. Das wird umso mehr gewährleistet, wenn das Firmalter von fixen Jahrgangsstufen der Schule entkoppelt und das Sakrament nicht unbedingt jahrgangsweise gefeiert wird. Die Synode schlägt ein Richtalter vor. Für die Vorbereitung melden sich die Kandidatinnen und Kandidaten selbst an und erklären sich bereit, den Weg der Vorbereitung mitzugehen.

dazu Maßnahme Nr. 372
Die Synode setzt ein Richtalter für die Firmung fest (vgl. 242, Komm. 4.2).
Für die Firmung setzt die Synode das Richtalter von „18+“ als ideal fest. So wird der junge Erwachsene zu einer bewussten Entscheidung zum Glauben herausgefordert.

Vision Nr. 245:

Allen Getauften und Gefirmten ist die sonntägliche Mit-Feier der Eucharistie ein großes Anliegen.

Fragen und Antworten rund um die Firmvorbereitung und Firmung

Am besten fragst du mal in deiner Pfarrei im Pfarrbüro bzw. im Pfarrhaus nach, an wen du dich wenden kannst. Entweder ist euer Pfarrer oder Pfarrseelsorger die Ansprechperson, wenn es um die Firmvorbereitung und Feier der Firmung geht, oder jemand aus der Arbeitsgruppe Firmung eurer Pfarrei oder Seelsorgeeinheit.
Sie geben dir sicher gerne darüber Auskunft, wann in eurer Pfarrei oder Seelsorgeeinheit das nächste Informationstreffen zur Firmvorbereitung stattfindet.

Formulieren wir mal die Frage anders: Welchen Sinn hat die Firmvorbereitung?
Sie soll dein persönliches Leben bereichern und dich auf die Feier der Firmung vorbereiten.
Die Firmvorbereitung soll eine wichtige und wertvolle Zeit sein, in der du
-    deine Beziehung zu Gott vertiefen kannst,
-    mit anderen über unseren christlichen Glauben nachdenken und sprechen kannst,
-    einen Bezug zu bzw. einen Platz in unserer christlichen Gemeinschaft bekommst und durch sie gestärkt wirst.

Deshalb ist in unserer Diözese eine Vorbereitungszeit von mindestens einem Jahr vorgesehen.

Für eine gute Begleitung und Vorbereitung ist es wichtig, dass du dich für den christlichen Glauben interessierst, dich für den Weg der Firmvorbereitung eigenständig entscheidest und dich auf diesen Weg einlässt.
Für diese Voraussetzungen gibt es kein ideales Alter, sondern es kommt auf dich und deinen Glaubensweg an.
Bisher wurde die Feier der Firmung immer wieder mit einem bestimmten Schulalter in Verbindung gebracht und sie wurde meist jahrgangsweise gefeiert – auch unabhängig vom persönlichen Glaubensbezug. Deshalb wurde in unserer Diözese ein anderes und neues Zeichen gesetzt: Am Tag der Firmung sollst du mindestens 16 Jahre alt sein,
-    denn es kommt auf dich und deinen Glaubensweg an,
-    denn du übernimmst und trägst Verantwortung für diesen Weg und diese Feier.

Patinnen und Paten sind wichtige Begleitpersonen auf dem Glaubensweg. Sie sind wertvolle Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen. Durch sie wird die Verbindung zur christlichen Gemeinschaft der Kirche sichtbar und erlebbar. Daher begleitet nicht nur bei der Taufe, sondern auch bei der Firmung eine Patin bzw. ein Pate die Firmbewerberin/den Firmbewerber.
Findet sich keine geeignete Person, kann eine Firmbewerberin/ein Firmbewerber auch ohne Patin/Pate gefirmt werden; in diesem Fall steht während des Ritus eine andere Person (z. B. Firmkatechetin/Firmkatechet oder Firmbegleiterin/Firmbegleiter) hinter der Firmbewerberin/dem Firmbewerber.

Taufe und Firmung gehören eigentlich zusammen. Daher wird auch empfohlen, dass die Taufpatin/der Taufpate ebenso das Firmpatenamt übernimmt.
Es besteht aber die Möglichkeit, eine andere Person, welche Mitglied der katholischen Kirche ist (siehe Voraussetzungen für das Patenamt), zu fragen, ob sie das Firmpatenamt übernimmt. Vielleicht ist diese Person für dich inzwischen eine wichtige Glaubenszeugin/ein wichtiger Glaubenszeuge geworden und du vertraust ihr. Frag sie, ob sie bereit ist, dich auf dem Weg zur Firmung und danach zu begleiten.

Ein tiefer Sinn des Patenamtes ist es, zu zeigen, dass die natürliche Gemeinschaft der Familie durch die Gemeinschaft der Kirche erweitert wird. Die Patin/Der Pate vertritt somit die Kirche und ist eine wichtige Glaubenszeugin/ein wichtiger Glaubenszeuge zusätzlich zu den Eltern bzw. der Familie. Daher dürfen die Eltern nicht das Patenamt ihrer Kinder übernehmen.

Das Amt für Schule und Katechese hat mit den Seelsorgeeinheiten bereits Kontakt aufgenommen, um das neue Konzept vorzustellen und Hilfe in der Ausarbeitung anzubieten.

So wurde angeregt, einen Fachauschuss für Sakramentenkatechese zu bilden, wenn noch keiner war. Diesen sowie pfarreiübergreifenden Arbeitsgruppen unterstützt und begleitet das Amt auf Anfrage. 

Daneben hat das  Amt für Schule und Katechese eigens neue Firmunterlagen ausgearbeitet, welche neben dem grundsätzlichen Informationen Ideen zu inhaltliche Treffen, Aktionen und liturgische Feiern auf dem Weg der Vorbereitung umfasst. Ebenso sind in den Firmunterlagen wichtige Hinweise zur Gestaltung des Firmgottesdienstes zu finden. Zu den Firmunterlagen in Druckversion gibt es noch eine eigene Onlineversion für die Verantwortlichen und Mitarbeitenden in der Firmkatechese unserer Diözese. Dort werden immer wieder neue Unterlagen und Hilfen zur Verfügung gestellt. Einfach nachfragen!

Hinweis: Das Amt für Schule und Katechese bildet Sakramentenkatechetinnen und Sakramentenkatecheten aus. Hier kann nachgeschaut werden, wann und wo die nächste Ausbildung stattfindet. Ansonsten bitte den Bedarf unserem Amt mitteilen. Wenn sich genügend Leute melden, dann wird die Ausbildung auch in der Seelsorgeeinheit oder dessen Nähe organisiert. 

Auf alle Fälle: Bei Fragen könnt ihr euch / können Sie sich an das Amt für Schule und Katechese wenden: katechese.catechesi(at)bz-bx.net oder 0471 306 352

Kontakt

Amt für Schule und Katechese

Domplatz 2
39100 Bozen
Tel. +39 0471 306 205
(Schule und Religionsunterricht)
Tel. +39 0471 306 352 (Katechese)

E-Mail Schule und Religionsunterricht: schule.scuola(at)bz-bx.net
E-Mail Katechese: katechese.catechesi(at)bz-bx.net