Leiter/Leiterin:
Im vergangenen Jahr mussten wir uns von manchem verabschieden: von Dingen, die wir gerne tun, von Gewohntem bei unserer Arbeit, in der Schule, in der Freizeit und oft auch von der Nähe zu Menschen, die wir gern mögen. Ganz besonders schwer wiegt der Tod von Menschen, die wir gerne hatten und lieben. Von manchen konnten wir uns nicht einmal verabschieden. Die Trauer ist groß.
Die Erde in die Mitte stellen. Wer mag, kann etwas Erde in die Hand nehmen.
Ich habe Erde in meiner Hand. Sie ist schwarz und dunkel. Sie ist ein Bild für das Schwere im Leben, für das Dunkle, für die Fragen und Sorgen. Die dunkle Erde steht für begrabene Hoffnungen, für die Trauer um Menschen, deren Platz leer bleibt, für den Schmerz des Abschieds.
In der Erde steckt aber auch das neue Leben. Es kommt hervor, wenn jetzt im Frühling die Erde auftaut. In der dunklen Erde liegt das Leben behütet und verborgen. Eingebettet im Dunkel der Erde braucht es Zeit, damit neues, gewandeltes Leben sprießen kann.
Die Samen/Blumenzwiebeln in die Mitte stellen. Wer mag, nimmt eine Knolle oder einen Samen in die Hand.
Ich halte eine Knolle/einen Samen in meiner Hand. In so einem Samen, in so einer Knolle ist schon alles da. Fast fällt es uns schwer zu glauben, dass aus einer vertrockneten Knolle ein Blume wachsen kann, dass ein kleines Samenkorn die Kraft hat, eine große Pflanze zu werden.
Die Blumenknollen/Samen stehen für die Sehnsucht. Sie stehen für das, was unser Herz sich wünscht. Sie stehen für unsere Hoffnungen darauf, dass das Leben neu wird, dass manches neu wachsen und erblühen darf, auch wenn es noch nicht erkennbar ist. Diese Samen/Knollen erinnern auch an Menschen, die gestorben sind, an das Schöne, das wir mit ihnen erlebt haben, an das Leben, das wir mit ihnen geteilt haben. Wenn man die Knollen und Samen in die dunkle Erde legt, braucht es Zeit. Aber wir dürfen Vertrauen und Hoffnung haben, dass etwas Neues wachsen und das Leben wieder erblühen wird.
Ich halte inne: Wofür steht die Knolle/der Samen in meiner Hand? Wonach sehne ich mich? An welche Menschen denke ich gerade ganz besonders?
Wenn mehrere gemeinsam feiern, nach einer kurzen Stille einladen, die eigenen Gedanken mit den andere zu teilen. Anschließend die Knollen oder Samen in den Topf setzen und mit Erde bedecken.