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Lesungen

Lesungen aus dem Alten Testament

 

Gott schuf den Menschen als sein Abbild (Gen 1,26-28.31a)

Dann sprach Gott: »Nun wollen wir Menschen machen, ein Abbild von uns, das uns ähnlich ist! Sie sollen Macht haben über die Fische im Meer, über die Vögel in der Luft, über das Vieh und alle Tiere auf der Erde und über alles, was auf dem Boden kriecht.« So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, als Gottes Ebenbild schuf er sie und schuf sie als Mann und als Frau. Und Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen: »Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an. Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte, und sah: Es war alles sehr gut.

 

Es ist nicht gut, daß der Mensch allein bleibt (Gen 2,18-24)

Gott, der HERR, dachte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.« So formte Gott aus Erde die Tiere des Feldes und die Vögel. Dann brachte er sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er jedes einzelne nennen würde; denn so sollten sie heißen. Der Mensch gab dem Vieh, den wilden Tieren und den Vögeln ihre Namen, doch unter allen Tieren fand sich keins, das ihm helfen konnte und zu ihm paßte. Da versetzte Gott, der HERR, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch. Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. Der freute sich und rief: »Endlich! Sie ist's! Eine wie ich! Sie gehört zu mir, denn von mir ist sie genommen.« Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele

 

Das Hohelied der Liebe (Hld 2,8-14)

SIE
Mein Freund kommt zu mir!
Ich spür's, ich hör ihn schon!
Über Berge und Hügel eilt er herbei.
Dort ist er - schnell wie ein Hirsch, wie die flinke Gazelle.
Jetzt steht er vorm Haus!
Er späht durch das Gitter, schaut zum Fenster herein.
Nun spricht er zu mir!

ER
Mach schnell, mein Liebes!
Komm heraus, geh mit!
Der Winter ist vorbei mit seinem Regen.
Es grünt und blüht, soweit das Auge reicht.
Im ganzen Land hört man die Vögel singen;
nun ist die Zeit der Lieder wieder da!
Sieh doch: die ersten Feigen werden reif;
die Reben blühn, verströmen ihren Duft.
Mach schnell, mein Liebes!
Komm heraus, geh mit!
Verbirg dich nicht vor mir wie eine Taube,
die sich in einem Felsenspalt versteckt.
Mein Täubchen, zeig dein liebliches Gesicht,
und laß mich deine süße Stimme hören!

 

Wohin du gehst, dahin gehe ich (Rut 1,16-19)

Aber Rut antwortete: »Dränge mich nicht, dich auch zu verlassen. Ich gehe nicht weg von dir! Wohin du gehst, dorthin gehe ich auch; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.

Wo du stirbst, will ich auch sterben, und dort will ich begraben werden. Der Zorn des HERRN soll mich treffen, wenn ich nicht Wort halte: Nur der Tod kann mich von dir trennen!«

Als Noomi sah, daß Rut so fest entschlossen war, gab sie es auf, sie zur Heimkehr zu überreden.

So gingen die beiden miteinander bis nach Betlehem.

Als sie dort ankamen, sprach es sich sofort in der ganzen Stadt herum, und die Frauen riefen: »Ist das nicht Noomi?«

 

...befiel, daß ich Erbarmen finde und mir ihr als werde (Tob 8,4-9)

Die anderen gingen hinaus und schlossen die Tür des Zimmers ab. Nun stand Tobias vom Lager auf und sagte zu Sara: »Steh auf, meine Schwester, wir wollen zum Herrn, unserem Gott, beten, dass er Erbarmen mit uns hat und uns rettet.«

Auch Sara stand auf, und die beiden beteten zu Gott, dass er sie vor dem bösen Geist rette.

Tobias sagte: »Herr, du Gott unserer Vorfahren, wir preisen dich! In alle Ewigkeit soll dein Name gelobt werden! Alle deine Geschöpfe im Himmel und auf der Erde sollen dich ewig rühmen!

Du hast das erste Menschenpaar geschaffen, von dem die ganze Menschheit abstammt. Du hast Adam als Gefährtin und Beistand seine Frau Eva gegeben und gesagt: 'Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das zu ihm passt.'

Du weißt, dass ich mit dieser Frau nicht nur flüchtige Lust suche, sondern mich in lebenslanger Treue mit ihr verbinden will. Deshalb hab Erbarmen mit uns beiden und lass uns bis ins Alter beisammen bleiben.«

Gemeinsam sagten sie: »Amen! So geschehe es!«

Dann verbrachten sie die Nacht miteinander.

 

 

Vom Leben zu zweit (Koh 4,9-12)

Zwei sind allemal besser dran als einer allein. Wenn zwei zusammenarbeiten, bringen sie es eher zu etwas.

Wenn zwei unterwegs sind und hinfallen, dann helfen sie einander wieder auf die Beine. Aber wer allein geht und hinfällt, ist übel dran, weil niemand ihm helfen kann.

Wenn zwei beieinander schlafen, können sie sich gegenseitig wärmen. Aber wie soll einer allein sich warm halten?

Ein einzelner Mensch kann leicht überwältigt werden, aber zwei wehren den Überfall ab. Noch besser sind drei; es heißt ja: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt nicht so schnell.«

 

 

Nimm das Leben als ein Fest (Koh 9,7-12)

Darum iss dein Brot und trink deinen Wein und sei fröhlich dabei! So hat es Gott für die Menschen vorgesehen, und so gefällt es ihm.

Nimm das Leben als ein Fest: Trag immer frisch gewaschene Kleider und sprenge duftendes Öl auf dein Haar!

Genieße jeden Tag mit der Frau, die du liebst, solange dieses flüchtige Leben dauert, das Gott dir geschenkt hat. Denn das ist der Lohn für die Mühsal dieses Lebens.

Wenn sich dir die Gelegenheit bietet, etwas zu tun, dann tu es mit vollem Einsatz. Denn du bist unterwegs zu dem Ort, von dem kein Mensch wiederkehrt. Wenn du tot bist, ist es zu Ende mit allem Tun und Planen, mit aller Einsicht und Weisheit.

Noch etwas habe ich in dieser Welt erkannt: Es sind nicht immer die Schnellsten, die das Rennen machen. Auch die tapfersten Krieger siegen nicht in jedem Kampf. Bildung ist keine Garantie für sicheren Broterwerb, Klugheit führt nicht unbedingt zu Reichtum, und Können findet nicht immer Beifall. Denn schlechte Tage und schlimmes Geschick überfallen jeden.

Niemand weiß, wann seine Zeit kommt. Wie Fische, die plötzlich ins Netz geraten, wie Vögel, über denen die Falle zuschlägt, so gehen die Menschen in die Schlinge. Der Tod ereilt sie, wenn sie am wenigsten daran denken.

 

Ich habe dich beim Namen gerufen (Jes 43,1b-3a,7)

Jetzt aber sagt der HERR, der dich ins Leben gerufen hat,

»Fürchte dich nicht, ich befreie dich! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir!

Musst du durchs Wasser gehen, so bin ich bei dir; auch in reißenden Strömen wirst du nicht ertrinken. Musst du durchs Feuer gehen, so bleibst du unversehrt; keine Flamme wird dir etwas anhaben können.

Denn ich bin der HERR, dein Gott; ich, der heilige Gott Israels, bin dein Retter.

Alle sollen zurückkehren, die ich zu meiner Ehre geschaffen und ins Leben gerufen, die ich zu meinem Eigentum erklärt habe!'"

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Hab Mut, fürchtet euch nicht (Jes 35,1-10)

Die Steppe soll sich freuen,

das dürre Land glücklich sein,

die Wüste jubeln und blühen!

Mit Blumen soll sie sich bedecken,

jauchzen und vor Freude schreien!

Herrlich wie der Libanon soll sie werden,

prächtig wie der Berg Karmel

und wie die Ebene Scharon.

Dann sieht das Volk die Herrlichkeit des Herrn,

die Pracht und Hoheit unseres Gottes.

Macht die erschlafften Hände wieder stark,

die zitternden Knie wieder fest!

Ruft den verzagten Herzen zu:

»Faßt wieder Mut! Habt keine Angst!

Dort kommt euer Gott!

Er selber kommt, er will euch befreien;

er übt Vergeltung an euren Feinden.«

Dann können die Blinden wieder sehen,

und die Tauben wieder hören.

Dann springt der Gelähmte wie ein Hirsch,

und der Stumme jubelt vor Freude.

In der Wüste brechen Quellen auf,

und Bäche ergießen sich durch die Steppe.

Der glühende Sand verwandelt sich zum Teich,

und im dürren Land sprudeln Wasserquellen.

Wo jetzt Schakale ihr Lager haben,

werden dann Schilf und Riedgras wachsen.

Eine feste Straße wird dort sein,

den 'heiligen Weg' wird man sie nennen.

Wer unrein ist, darf sie nicht betreten,

nur für das Volk des Herrn ist sie bestimmt.

Selbst Unkundige finden den Weg,

sie werden dort nicht irregehen.

Auf dieser Straße gibt es keine Löwen,

kein Raubtier ist auf ihr zu finden;

nur die geretteten Menschen gehen dort.

Sie, die der Herr befreit hat, kehren heim;

voll Jubel kommen sie zum Zionsberg.

Aus ihren Augen strahlt grenzenloses Glück.

Freude und Wonne bleiben bei ihnen,

Sorgen und Seufzen sind für immer vorbei.

 


Gott ist für die Menschen (Jer 29,11-14)

Denn mein Plan mit euch steht fest: Ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der HERR.

Ihr werdet kommen und zu mir beten, ihr werdet rufen, und ich werde euch erhören.

Ihr werdet mich suchen und werdet mich finden. Denn wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht,

werde ich mich von euch finden lassen. Das sage ich, der HERR.

Ich werde alles wieder zum Guten wenden und euch sammeln aus allen Völkern und Ländern, wohin ich euch versprengt habe; ich bringe euch an den Ort zurück, von dem ich euch weggeführt habe. Das sage ich, der HERR.«

 

Liebe, Treue und der Herr (Spr 3,3-6)

An Liebe und Treue zu anderen soll es bei dir niemals fehlen. Schmücke dich damit wie mit einer Halskette!

So findest du Beifall und Anerkennung bei Gott und den Menschen.

Verlaß dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze dein Vertrauen ungeteilt auf den HERRN!

Denk an ihn bei allem, was du tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen.

 

Nichts geht über die Liebe (1Kor 12,31-13,8)

Ich zeige euch jetzt etwas, das noch weit wichtiger ist als alle diese Fähigkeiten. Wenn ich die Sprachen aller Menschen spreche und sogar die Sprache der Engel, aber ich habe keine Liebe - dann bin ich doch nur ein dröhnender Gong oder eine lärmende Trommel. Wenn ich prophetische Eingebungen habe und alle himmlischen Geheimnisse weiß und alle Erkenntnis besitze, wenn ich einen so starken Glauben habe, daß ich Berge versetzen kann, aber ich habe keine Liebe - dann bin ich nichts.

Und wenn ich all meinen Besitz verteile und den Tod in den Flammen auf mich nehme, aber ich habe keine Liebe - dann nützt es mir nichts.

Die Liebe ist geduldig und gütig.

Die Liebe eifert nicht für den eigenen Standpunkt, sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf.

Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus, sie sucht nicht den eigenen Vorteil.

Sie lässt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach.

Sie ist nicht schadenfroh, wenn anderen Unrecht geschieht, sondern freut sich mit, wenn jemand das Rechte tut.

Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld.

Niemals wird die Liebe vergehen. Prophetische Eingebungen hören einmal auf, das Reden in Sprachen des Geistes verstummt, auch die Erkenntnis wird ein Ende nehmen.


Freut euch (Phil 4,4-9)

Freut euch immerzu, mit der Freude, die vom Herrn kommt! Und noch einmal sage ich: Freut euch!

Alle sollen sehen, wie freundlich und gütig ihr zueinander seid. Der Herr kommt bald!

Macht euch keine Sorgen, sondern wendet euch in jeder Lage an Gott und bringt eure Bitten vor ihn. Tut es mit Dank für das, was er euch geschenkt hat.

Dann wird der Frieden Gottes, der alles menschliche Begreifen weit übersteigt, euer Denken und Wollen im Guten bewahren, geborgen in der Gemeinschaft mit Jesus Christus.

Im übrigen, meine Brüder und Schwestern: Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient.

Lebt so, wie ich es euch gelehrt und euch als verbindliche Weisung weitergegeben habe und wie ihr es von mir gehört und an mir gesehen habt. Gott, der Frieden schenkt, wird euch beistehen!


Vor allem liebt einander (Kol 3,12-17)

Ihr seid von Gott erwählt, der euch liebt und zu seinem heiligen Volk gemacht hat. Darum zieht nun wie eine neue Bekleidung alles an, was den neuen Menschen ausmacht: herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Bescheidenheit, Milde, Geduld.

Ertragt einander! Seid nicht nachtragend, wenn euch jemand Unrecht getan hat, sondern vergebt einander, so wie der Herr euch vergeben hat.

Und über das alles darüber zieht die Liebe an, die alles andere in sich umfasst. Sie ist das Band, das euch zu vollkommener Einheit zusammenschließt.

Der Frieden, den Christus schenkt, soll euer ganzes Denken und Tun bestimmen. In diesen Frieden hat Gott euch alle miteinander gerufen, denn ihr seid ja durch Christus ein Leib. Dankt Gott dafür!

Gebt dem Wort Raum, in dem Christus bei euch gegenwärtig ist. Lasst es seinen ganzen Reichtum unter euch entfalten. Unterweist und ermahnt einander mit aller Weisheit. Singt Gott aus vollem Herzen Psalmen, Hymnen, Loblieder, wie seine Gnade sie schenkt und sein Geist* sie euch eingibt.

Alles, was ihr tut und was ihr sagt, soll zu erkennen geben, daß ihr Jesus, dem Herrn, gehört. Euer ganzes Leben soll ein einziger Dank sein, den ihr Gott, dem Vater, durch Jesus Christus darbringt.


Gott ist Liebe (1 Joh 4,7-12)

Ihr Lieben, wir wollen einander lieben, denn die Liebe kommt von Gott! Wer liebt, hat Gott zum Vater und kennt ihn.

Wer nicht liebt, kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.

Gottes Liebe zu uns hat sich darin gezeigt, daß er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte. Durch ihn wollte er uns das neue Leben schenken.

Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns geliebt. Er hat seinen Sohn gesandt, damit er durch seinen Tod Sühne leiste für unsere Schuld.

Ihr Lieben, wenn Gott uns so sehr geliebt hat, dann müssen auch wir einander lieben.

Niemand hat Gott je gesehen. Aber wenn wir einander lieben, lebt Gott in uns. Dann hat seine Liebe bei uns ihr Ziel erreicht.

 

Seid einander in Liebe zugetan (Röm 12,9-17)

Die Liebe darf nicht geheuchelt sein. Verabscheut das Böse, tut mit ganzer Kraft das Gute!

Liebt einander von Herzen als Brüder und Schwestern, und ehrt euch gegenseitig in zuvorkommender Weise.

Werdet im Eifer nicht nachlässig, sondern lasst euch vom Geist Gottes entflammen. Dient in allem Christus, dem Herrn.

Seid fröhlich als Menschen der Hoffnung, bleibt standhaft in aller Bedrängnis, lasst nicht nach im Gebet.

Sorgt für alle in der Gemeinde, die Not leiden, und wetteifert in der Gastfreundschaft.

Wünscht denen, die euch verfolgen, Gutes. Segnet sie, anstatt sie zu verfluchen.

Freut euch mit den Fröhlichen, und weint mit den Traurigen.

Seid alle miteinander auf Einigkeit bedacht. Strebt nicht hoch hinaus, sondern gebt euch für die undankbaren Aufgaben her. Verlasst euch nicht auf eure eigene Klugheit.

Wenn euch jemand Unrecht tut, dann zahlt es niemals mit gleicher Münze heim. Seid darauf bedacht, vor den Augen aller Menschen bestehen zu können.

 

 

Evangelien

 

Der wahre Weinstock (Joh 15,1-5;7-8)

»Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weinbauer. Er entfernt jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt; aber die fruchttragenden Reben reinigt er, damit sie noch mehr Frucht bringen. Ihr seid schon rein geworden durch das Wort, das ich euch verkündet habe. Bleibt mit mir vereint, dann werde auch ich mit euch vereint bleiben. Nur wenn ihr mit mir vereint bleibt, könnt ihr Frucht bringen, genauso wie eine Rebe nur Frucht bringen kann, wenn sie am Weinstock bleibt.

Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten. Wenn ihr mit mir vereint bleibt und meine Worte in euch lebendig sind, könnt ihr den Vater um alles bitten, was ihr wollt, und ihr werdet es bekommen. Die Herrlichkeit meines Vaters wird ja dadurch sichtbar, daß ihr reiche Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist.

 

Bleibt in meiner Liebe (Joh 15,9-14)

So wie der Vater mich liebt, habe ich euch meine Liebe erwiesen. Bleibt in dieser Liebe! Wenn ihr meine Gebote befolgt, dann bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich die Gebote meines Vaters befolgt habe und in seiner Liebe bleibe. Ich habe euch dies gesagt, damit meine Freude euch erfüllt und an eurer Freude nichts mehr fehlt. Dies ist mein Gebot: Ihr sollt einander so lieben, wie ich euch geliebt habe. Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für seine Freunde opfert. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr mein Gebot befolgt.

 

Ich nenne euch Freunde (Joh 15,15-17)

Ich nenne euch nicht mehr Diener; denn ein Diener weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr nenne ich euch Freunde; denn ich habe euch alles gesagt, was ich von meinem Vater gehört habe.

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu bestimmt, reiche Frucht zu bringen, Frucht, die Bestand hat. Darum gilt auch: Alles, was ihr vom Vater in meinem Namen, unter Berufung auf mich, erbittet, wird er euch geben.

Dieses eine Gebot gebe ich euch: Ihr sollt einander lieben!«

 

Die Hochzeit in Kaana (Joh 2,1-11)

Am dritten Tag wurde in Kana in Galiläa eine Hochzeit gefeiert. Die Mutter von Jesus war dabei,

und auch Jesus war mit seinen Jüngern dazu eingeladen.

Als der Weinvorrat zu Ende war, sagte seine Mutter zu ihm: »Sie haben keinen Wein mehr!«

Jesus erwiderte ihr: »Frau, das ist meine Sache, nicht deine! Meine Stunde ist noch nicht gekommen.«

Da wandte sich seine Mutter an die Diener und sagte: »Tut alles, was er euch befiehlt!«

Im Haus standen sechs Wasserkrüge aus Stein, von denen jeder etwa hundert Liter faßte. Man brauchte sie wegen der Reinigung, die das

Gesetz vorschreibt.

Jesus sagte zu den Dienern: »Füllt diese Krüge mit Wasser!« Sie füllten sie bis an den Rand.

Dann befahl er ihnen: »Jetzt nehmt eine Probe davon und bringt sie dem Mann, der für das Festessen verantwortlich ist.«

Sie brachten ihm eine Probe,

und er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wußte nicht, woher dieser Wein kam; nur die Diener, die das Wasser geschöpft hatten, wußten es. Er rief den Bräutigam zu sich

und sagte: »Jeder bringt doch zuerst den guten Wein auf den Tisch, und wenn die Gäste schon reichlich getrunken haben, folgt der schlechtere. Aber du hast den guten Wein bis zuletzt aufgehoben!«

So vollbrachte Jesus in Kana in Galiläa sein erstes Wunderzeichen und offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger kamen zum Glauben an ihn.

 

Wer sich freuen darf (Mt 5,1-12)

Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg und setzte sich. Seine Jünger traten zu ihm.

Dann begann er zu reden und lehrte sie, was Gott jetzt von seinem Volk verlangt.

Er sagte:

»Freuen dürfen sich alle, die nur noch von Gott etwas erwarten -

mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt.

Freuen dürfen sich alle, die unter dieser heillosen Welt leiden -

Gott wird ihrem Leid für immer ein Ende machen.

Freuen dürfen sich alle, die auf Gewalt verzichten -

Gott wird ihnen die Erde zum Besitz geben.

Freuen dürfen sich alle, die danach hungern und dürsten,

daß sich auf der Erde Gottes gerechter Wille durchsetzt -

Gott wird ihren Hunger stillen.

Freuen dürfen sich alle, die barmherzig sind -

Gott wird auch mit ihnen barmherzig sein.

Freuen dürfen sich alle, die im Herzen rein sind -

sie werden Gott sehen.

Freuen dürfen sich alle, die Frieden stiften -

Gott wird sie als seine Söhne und Töchter annehmen.

Freuen dürfen sich alle, die verfolgt werden, weil sie tun, was Gott will -

mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt.

Freuen dürft ihr euch, wenn sie euch beschimpfen und verfolgen und verleumden, weil ihr zu mir gehört.

Freut euch und jubelt, denn Gott wird euch reich belohnen. So haben sie die Propheten vor euch auch schon behandelt.«

 

Salz und Licht für die Welt (Mt 5,13-16)

»Ihr seid das Salz für die Welt. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen, und die Menschen zertreten es.

Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt.

Genauso muß auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.«

 

Rechte und falsche Sorge (Mt 6,25-33)

Darum sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um euer Leben, ob ihr etwas zu essen oder zu trinken habt, und um euren Leib, ob ihr etwas anzuziehen habt! Das Leben ist mehr als Essen und Trinken, und der Leib ist mehr als die Kleidung!

Seht euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte - aber euer Vater im Himmel sorgt für sie. Und ihr seid ihm doch viel mehr wert als Vögel!

Wer von euch kann durch Sorgen sein Leben auch nur um einen Tag verlängern?

Und warum macht ihr euch Sorgen um das, was ihr anziehen sollt? Seht, wie die Blumen auf den Feldern wachsen! Sie arbeiten nicht und machen sich keine Kleider,

doch ich sage euch: Nicht einmal Salomo bei all seinem Reichtum war so prächtig gekleidet wie irgendeine von ihnen.

Wenn Gott sogar die Feldblumen so ausstattet, die heute blühen und morgen verbrannt werden, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern? Habt ihr so wenig Vertrauen?

Also macht euch keine Sorgen! Fragt nicht: 'Was sollen wir essen?' 'Was sollen wir trinken?' 'Was sollen wir anziehen?'

Mit all dem plagen sich Menschen, die Gott nicht kennen. Euer Vater im Himmel weiß, dass ihr all das braucht.

Sorgt euch zuerst darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt und tut, was er verlangt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen.

 

Bleibt in meiner Liebe (Joh 15, 9-17)

So wie der Vater mich liebt, habe ich euch meine Liebe erwiesen. Bleibt in dieser Liebe!

Wenn ihr meine Gebote befolgt, dann bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich die Gebote meines Vaters befolgt habe und in seiner Liebe bleibe.

Ich habe euch dies gesagt, damit meine Freude euch erfüllt und an eurer Freude nichts mehr fehlt.

Dies ist mein Gebot: Ihr sollt einander so lieben, wie ich euch geliebt habe.

Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für seine Freunde opfert.

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr mein Gebot befolgt.

Ich nenne euch nicht mehr Diener; denn ein Diener weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr nenne ich euch Freunde; denn ich habe euch alles

gesagt, was ich von meinem Vater gehört habe.

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. Ich habe euch dazu bestimmt, reiche Frucht zu bringen, Frucht, die Bestand hat. Darum gilt auch: Alles, was ihr vom Vater in meinem Namen, unter Berufung auf mich, erbittet, wird er euch geben.

Dieses eine Gebot gebe ich euch: Ihr sollt einander lieben!«

 

Im Sturm auf die Probe gestellt (Mk 4,35-41)

Am Abend jenes Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Kommt, wir fahren zum anderen Ufer hinüber!«

Die Jünger verabschiedeten die Leute; dann stiegen sie ins Boot, in dem Jesus noch saß, und fuhren los. Auch andere Boote fuhren mit.

Da kam ein schwerer Sturm auf, so daß die Wellen ins Boot schlugen. Das Boot füllte sich schon mit Wasser,

Jesus aber lag hinten im Boot auf dem Sitzkissen und schlief. Die Jünger weckten ihn und riefen: »Lehrer, kümmert es dich nicht, daß wir untergehen?«

Jesus stand auf, sprach ein Machtwort zu dem Sturm und befahl dem tobenden See: »Schweig! Sei still!« Da legte sich der Wind, und es wurde ganz still.

»Warum habt ihr solche Angst?« fragte Jesus. »Habt ihr denn immer noch kein Vertrauen?«

Da befiel sie große Furcht, und sie fragten sich: »Wer ist das nur, daß ihm sogar Wind und Wellen gehorchen!«

Aus: Die gute Nachricht