Zum Hauptinhalt springen

Symbole bei der Hochzeit

Symbole helfen uns, die Aussagekraft und den Gehalt bestimmter Vorgänge und Handlungen zu begreifen. Bei der Hochzeit sind viele Symbole von Bedeutung. Einige davon stellen wir hier vor.

Zu einem Fest wie der Hochzeit gehört in allen Kulturen eine besondere Kleidung. Mit der Farbe Weiß des Brautkleides und des Anzughemdes verbinden wir einmal die Freude an der Auferstehung Christi, zum anderen Licht, Leben und Lauterkeit. Seit der Zeit der Urchristen ist die Farbe des Taufkleides (später auch die Farbe der Kleidung zur Erstkommunion, Hochzeit, Klostereintritt und Tod) weiß gewesen, ein Zeichen, dass etwas Neues beginnt und Gott uns alle Fehler vergibt. Die schwarze Kleidung (Anzug des Bräutigams) drückt Festlichkeit, Feierlichkeit und Erhaben­heit aus.

"Ich bin das Licht der Welt", sagt Christus von sich. Daran anknüpfend steht in jedem katholi­schen Kirchenraum die Osterkerze, welche an Christi Liebe und seinen Einsatz für die Menschen erinnert. Diese Kerze begleitet die Gemeinde durch das Kirchenjahr. An ihr werden die Taufkerze und die Kommunionkerze sowie die Braut- oder Hochzeitskerze entzündet. Seit dem Mittelalter gehört die Kerze als Symbol der Liebe, die hell und warm macht, zur Trauungsfeier. Am Hochzeitstag und an weiteren Familienfesten kann die Braut- oder Hochzeitskerze angezündet werden. Häufig ist sie mit den Zeichen Kreuz, Ringe, dem Datum der Trauung, den Namen des Brautpaares oder dem Trauspruch, den das Paar sich ausgesucht hat, geziert.

Blumen und Kräuter sind Zeichen des Lebens, der Heilung und der Liebe. Bei der Hochzeit sind sie ein Symbol für Leben, Liebe und gute Wünsche. Früher galten Rosmarin und Myrte als besondere Hochzeitspflanzen. lm Mittelalter schrieb man Rosmarin die Kraft zu, böse Geister zu bannen. Darum trug die Braut einen Rosmarinkranz, bis die südländische Myrte ihn in dieser Bedeutung ablöste.

Im Altertum kennen wir als Symbol ein Medaillon, das in der Mitte zerbrochen wurde und jede/r Freund/in bekam eine Hälfte davon. Dies sollte ein Zeichen sein, dass die Partner nur gemeinsamein Ganzes bilden. Ursprünglich war dann die Überreichung der Ringe das wichtigste Zeichen der Verlobungsfeier und besiegelte den Ehevertrag. Bei den Römern war er die erste Raten­zahlung für den Kauf der Frau. Seit Papst Nikolaus (um 800) wurde der Ehering zum Sinnbild der Treue, der Beständigkeit und der ehelichen Bindung und weist auf die Unend­lichkeit hin. So wie der Ring keinen Anfang und kein Ende hat, so soll die Beziehung des Paares und der Bund Gottes mit den Menschen ewig währen.

Die Besprengung der Ringe mit Weihwasser erinnert an die Taufe, den Bund Gottes mit den Menschen. Das Weihwasser, das beim Eintreten in eine katholische Kirche an diese Taufe erinnern soll, ist ein Zeichen für Leben. Da im Orient Wasser eine seltene und kostbare Gabe war, spielte das Untertauchen in das "Wasser des Lebens" bei der Taufe für die frühen Christen eine große Rolle. Es wurde die Zusage damit verbunden, der Mensch solle so froh und glücklich werden wie der Fisch im Wasser.

Das Reichen der rechten Hände besiegelt seit der Antike einen rechtsgültigen Vertrag. In der Trauung bekräftigt die Handrei- chung den Bund, den Braut und Bräutigam miteinander schließen. Zur Bestätigung legt der Priester oder Diakon die Stola um die Hände der Brautleute und bekundet: Vor Gott und der Welt schließt ihr euren Bund. Gott sagt euch seinen Segen zu. Zum Zeichen dafür kann der Zelebrant die Hände auflegen.

Im Zeichen des Kreuzes werden wir gesegnet (Taufe, Firmung, Sakrament der Versöhnung, Krankensalbung). Das Kreuzzeichen drückt die Zusage Jesu aus: Du gehörst zu mir. Ursprünglich ein Bild des Todes, ist das Kreuz für den Christen ein Zeichen der Erlösung, Nachfolge des Lebens geworden. Der senkrech­te Balken steht für die Beziehung Gottes zu den Menschen. Der Querbalken weist auf die Verbundenheit der Menschen untereinander hin. Beides gehört auch zu einer Ehe.

Als Jesus beim jüdischen Passahmahl mit sei­nen Jüngern feierte, setzte er Brot und Wein als Zeichen seiner Gegenwart ein. So wie Brot aus vielen Körnern und Wein aus vielen Trauben gewonnen wird, so sollen wir Menschen zu einer trag­fähigen Gemeinschaft verbunden wer­den (Erstkommunion). In der Trauliturgie mit Eucharistiefeier soll die nun in Christus begon­nene Gemeinschaft des Paares unterstrichen werden, indem das Brautpaar gemeinsam aus einem Kelch trinkt und von einer Hostie kom­muniziert.

Festessen und Hochzeitsmähler wurden im Neuen Testament oft mit dem Reich Gottes verglichen. So ist auch ein Festessen im Anschluss an die Trauung von besonderer Bedeutung. Sinnvoll ist auch der Brauch am Tag der Trauung, Brot, Wein und Salz zu seg­nen, um für die Brautleute das, was sie zum Leben brauchen, zu erbitten

Beim Segensgebet über die Neuver­mählten wird die Kraft Gottes auf die Brautleute herabgerufen. Sie wissen, dass sie ihr Leben nicht alleine bewäl­tigen müssen, sondern dass Gott mit ihnen geht auf ihrem Eheweg.

Der Friedensgruß ist ein Geschenk des Auferstandenen an seine Jünger. Der Friede sei mit euch. Mit diesen Worten grüßen wir uns gegenseitig in jeder Eucha­ristiefeier, in der uns der Friede Gottes zugesagt wird. So ist der Friedens­gruß, bei dem die Brautleute sich (und vielleicht auch den Gästen) die Hände reichen - oder sich umarmen und küssen - ein Zeichen dieses Friedens mit Christus und untereinander.