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Pressemitteilungen 2009

4. Internationales Ferdinand-Ebner-Symposium

„Ferdinand Ebner: Denker des Logos und des Dia-Logos. Pneumatologie als Grammatik der Subjektivität.“ Unter diesem Titel wird am 19. und 20. November 2009 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen ein Symposium zum Denken von Ferdinand Ebner angeboten.
Nach Symposien in Gablitz/Wien (1981 und 2007) sowie Trient (1998) ist dies die vierte Tagung, welche sich der Philosophie des Gablitzer Volksschullehrers widmet. Die vorangegangenen Veranstaltungen hatten darauf abgezielt, das Denken Ferdinand Ebners einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Ist der Name Ferdinand Ebners doch heute wenig bekannt, obwohl es sich bei ihm neben Martin Buber um den wichtigsten Begründer der sogenannten „Ich-und-Du-Philosophie“ (Dialogischer Personalismus) handelt. Nun geht es darum, einen wesentlichen Aspekt des Ebner’schen Denkens in den Mittelpunkt der Reflexion zu stellen: die Subjektivität. Wesentliches Moment zur Konstitution des Subjektes und darüber hinaus der Gesellschaft ist laut Ebner die pneumatologische Dimension des Menschen. Sie bricht die stumme Erdgebundenheit des Tierischen auf und macht den Menschen zum Sprechenden und Angesprochenen.


Zur Person: Ferdinand Ebner
Ferdinand Ebner (1882–1931) zählt zu den bedeutendsten österreichischen Denkern des 20. Jahrhunderts. Obwohl er mit Größen der Wiener und Weimarer Moderne (Adolf Loos, Josef Matthias Hauer, Johannes Itten) verkehrte und maßgeblichen Einfluss auf bedeutende Denker wie Martin Buber ausübte, ist er bis heute ein typisch österreichisch verkannter Philosoph.
Ferdinand Ebners Schriften bilden eine Synthese aus seinem eigenen sprachphilosophischen Denken u.a. mit der Philosophie Sören Kierkegaards, einer bahnbrechend frühen sozialphilosophischen Interpretation der Psychoanalyse Sigmund Freuds und einer christlichphilosophischen, satirischen Spitze. Sie lassen sich sowohl vor dem Hintergrund des frühen zwanzigsten Jahrhunderts als auch der heutigen Gegenwart mit außerordentlichem Gewinn lesen.
Er erlaubt einen Brückenschlag nicht nur zwischen den wissenschaftlichen Einzeldisziplinen, sondern auch zwischen den Konfessionen und Kulturen.