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Das war die Lange Nacht der Kirchen 2025

62 Orte, 120 Veranstaltungen, tausende Besucher

62 Kirchen, Kapellen und Klöster in ganz Südtirol haben am Freitagabend, 23. Mai 2025, zur Langen Nacht der Kirchen eingeladen. Tausende Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, in den offenen Kirchenräumen und auf den Kirchplätzen kreative Formate zu entdecken oder einfach innezuhalten. Das Motto „wir können #(H)OFFEN“ war dabei in vielerlei Hinsicht Programm.

Ob beim CattoliQuiz in Bozen, beim Radeln mit dem Pfarrer in Branzoll, bei einer Übernachtung in der Kirche in Lüsen oder beim Queeren Wohnzimmer in Brixen: Die Nacht war vielfältig, offen und getragen von Neugier, Vertrauen und dem Wunsch nach echter Begegnung.

 

Kreativ, spirituell, alltagsnah

In der Kapelle des Seniorenwohnheims Don Bosco in Bozen stellten Kinder und Erwachsene beim CattoliQuiz ihr Wissen über den Glauben unter Beweis. In Branzoll führte die Radtour mit dem Pfarrer ins Waldele, in Lüsen versammelten sich Firmlinge mit Pfarrer Michael Lezuo zur Handysegnung am Badeteich – ein Zeichen für Achtsamkeit und digitale Verantwortung. Für die Jungschar und Ministranten ging die Nacht in Lüsen noch weiter: Sie verbrachten eine ganze Nacht in der Kirche, mit Schlafsack, Spielen und Gebet.

 

Hoffnung zum Mitgehen, Mitdenken, Mitfühlen

In Aldein machten sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf eine Pilgerreise durch die vier Elemente, die an Stationen in und um die Kirche mit biblischen Hoffnungsbildern verbunden wurden. Die Stationen Erde, Wasser, Luft und Feuer wurden mit Texten, Gebeten, Liedern und kleinen Aktionen erfahrbar gemacht und als Symbole für Glaube, Leben, Geistkraft und Licht gedeutet. Die gemeinsame Mitte: Gottes Liebe, die alles trägt.

Im Bozner Dom entführte Domorganist Tobias Chizzali große und kleine Zuhörerinnen und Zuhörer in die faszinierende Klangwelt der Orgel. In Unterinn wurden Hoffnungsgeschichten aus Afrika erzählt, und der pensionierte Missionar P. Adolf Pöll berichtete eindrucksvoll über seine Erlebnisse in Kenia. In Rodeneck wurden eine Klangandacht, ein Kinder-Singen und ein Filmabend über Papst Franziskus angeboten.

 

Ein Lagerfeuer und ein Wohnzimmer für die Seele

In der Hofkapelle Parndle in Villanders kamen Menschen zur Maiandacht zusammen, begleitet von Gesprächen am Lagerfeuer. Einen besonderen Raum der Offenheit bot der Ansitz Thalhofer in Brixen, wo das Queere Wohnzimmer zu Austausch, Spiritualität und gemeinsamem Essen einlud – getragen von dem Gedanken: Du bist willkommen, so wie du bist.

 

Starke Akzente in den Pfarreien

In Bozen-Quirein gestalteten der Kirchenchor Christkönig Quirein und der Coro Cantiamo Insieme aus der Chiesa di Cristo Re ein gemeinsames Singprojekt: vom Gesang in der Christkönigskirche über eine musikalische Prozession zur St.-Quirinus-Kapelle bis zum Umtrunk im Innenhof. Höhepunkt war die gemeinsame Hymne zum Heiligen Jahr 2025: Pellegrini di Speranza – Pilger der Hoffnung.

In Unterinn wurde bereits zum vierten Mal ein generationenverbindendes Programm angeboten: mit Bastelstationen für Kinder, Lesungen, Missionsberichten, einem Chorkonzert von "Chorverein Ritten" und "VocaLadies" sowie einem Bläserausklang vom Kirchturm.

In Riffian wurde die Lange Nacht fotografisch dokumentiert. Bilder von Andachten, Musik und Stille zeigen die Tiefe der Begegnung.

Im Bozner Dom präsentierten die Chöre der Dommusik – Kinderchor, Jugendchor, Domchor und Chorisma – ein gemeinsames Konzert mit einem Repertoire von klassisch bis modern.

In Naturns erklärte die Kunsthistorikerin Helene Dietl im Prokulus-Kirchlein die Bedeutung von Marienbildern. Danach wurde gemeinsam gesungen.

In Siebeneich wurde eine Kinderfahrzeug-Segnung mit einem Parcours und einem Konzertabend verbunden. In Gries luden der Pfarrgemeinderat und das Blindenzentrum zum Taizé-Gebet mit Musik und Chören.

In Seis wurden Fahrräder gesegnet und anschließend mit den Kindern Stockbrot am Lagerfeuer gebacken. Der Abend endete mit einem Mariensingen des Männerchors und einem geselligen Umtrunk.

In Maria Weißenstein fanden eine Führung durch Kirche und Kloster, ein Konzert des Jugendchores Deutschnofen, spirituelle Lesungen und eine festliche Messe statt.

 

Ein starkes Zeichen in herausfordernden Zeiten

„Wir wollten zeigen, dass Kirche nicht nur offen ist, sondern auch Hoffnung schenken kann – ganz konkret, im Dialog mit dem Leben der Menschen“, sagt Projektleiterin Renate Jud Palla. Träger der Langen Nacht sind die Diözese Bozen-Brixen und die Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste, in enger Kooperation mit der Caritas-Freiwilligenarbeit, der Krankenhausseelsorge, dem Verband der Seniorenwohnheime und vielen Ehrenamtlichen in den Pfarreien.