Eigentlich war die Verleihung des Bischof-Karl-Golser-Preises 2020 für den Juni 2020 geplant gewesen. Stattdessen wurde der Preis dem Neurologen und Nobelpreisträger, Prof. Dr. Stanley Prusiner aus den USA, am 6. Oktober 2020 wegen der Corona-Pandemie im Rahmen eines virtuellen Festaktes verliehen.
„Mit dem Preis würdigt die Stiftung hoch angesehene klinische Forscher oder Neurowissenschaftler, die ihre Forschung dem Bereich atypischer Parkinson-Erkrankungen widmen – einschließlich multipler Systematrophie (MSA)“, betonte DDr. Wenning in seiner Laudatio. Der Bischof-Dr.-Karl-Golser-Preis werde Dr. Stanley Prusiner für seine Entdeckung von kausalen Synucleinprionen bei MSA verliehen. Dieser wegweisende Befund habe wesentlich zu den laufenden Therapiestrategien beigetragen.
Prof. Dr. Prusiner entdeckte, dass nicht Bakterien oder Viren die Creutzfeld-Jakob-Erkrankung auslösen, sondern – wie er sie nannte – Prionen. „Prionen sind infektiöse zelluläre Eiweiße; mit hoher Wahrscheinlichkeit gehören Morbus Parkinson und Alzheimer zum Spektrum prion-ähnlicher Erkrankungen“, erklärte DDr. Wenning.
Prof. Dr. Stanley Ben Prusiner, Jahrgang 1942, ist ein US-amerikanischer Biochemiker und Neurologe, der 1997 für die Entdeckung der Prionen, einer neuartigen Klasse von Krankheitserregern, mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet wurde. Prusiner studierte Chemie und Medizin an der University of Pennsylvania, ist Professor für Neurologie und Biochemie an der University of California und unterrichtet zusätzlich Virologie an der University of California, Berkeley, wo er auch in der Alzheimer-Forschung tätig war. Die Bedeutung seiner Forschungsleistung liegt in der Suche nach der Ursache seltener, verwandter Infektions- und Erbkrankheiten, der Prionkrankheiten.