Gestern Nachmittag haben wir hier im Dom von Brixen das Heilige Jahr eröffnet. Papst Franziskus hat es unter das Motto gestellt: „Pilger der Hoffnung“.
Diesen 8. Jahrtagsgottesdienst für unseren verstorbenen Bischof Karl nehme ich jetzt zum Anlass, um einen Bereich anzusprechen, wo unsere christliche Hoffnung besonders herausgefordert ist. Es ist ein Bereich, den Bischof Karl als Moraltheologe oft angesprochen hat: Sterbehilfe. Was lässt uns im Sterben noch hoffen?
Mit fünf Aspekten fasse ich die kirchliche Position zur Sterbehilfe zusammen, der sich auch Bischof Karl immer verpflichtet wusste.
1. Medizinische Maßnahmen haben das Ziel, die Gesundheit wiederherzustellen und das Leben zu erhalten. Wenn sie dieses Ziel nicht erreichen, dürfen sie unterlassen, ja sogar abgebrochen werden. Das gilt besonders dann, wenn am Lebensende der Sterbeprozess nicht mehr verhindert werden kann. Die Unterlassung oder die Unterbrechung von lebenserhaltenden Maßnahmen bedeutet nicht, dass man ein Leben als wertlos einstufen würde, sondern dass eine medizinische Maßnahme in Bezug auf die Krankheit eines Menschen als nicht mehr angemessen beurteilt wird. Es geht immer um den Schutz der Würde des Menschen.
2. Die Kirche macht einen deutlichen und klaren Unterschied zwischen Töten und Sterbenlassen. Sie sagt, dass man einen Menschen nie töten darf, dass man aber auch nicht alles tun muss, um sein Leben um jeden Preis zu verlängern und zu erhalten. Ein Mensch hat das Recht auf medizinische Therapie, aber wenn eine Krankheit so weit fortgeschritten ist und ein Mensch ans Ende des Lebens gelangt, hat er auch ein Recht darauf, Therapien abzulehnen und sterben zu dürfen. Unter keinen Umständen sieht es die Kirche als ethisch erlaubt an, den Tod gezielt herbeizuführen – also einen Menschen willentlich zu töten oder ihm Mittel in die Hand zu geben, mit denen er sich selber töten kann.
3. Le persone in fin di vita hanno bisogno di sostegno umano, infermieristico e spirituale, soprattutto quando non possono più essere aiutate dal punto di vista medico. Omettere o interrompere le misure di supporto vitale non significa infatti rinunciare alla persona o non tutelare più la sua dignità. Sono soprattutto i morenti a necessitare di vicinanza umana, di cure e di accompagnamento.
4. Nella nostra società abbiamo bisogno di una nuova cultura del fine vita. Morire non è un "incidente di percorso", ma fa parte della vita. Prepararsi alla morte e riconciliarsi con essa è un compito esistenziale. Quanto è importante parlare con le persone interessate, ma anche con i loro parenti, delle loro preoccupazioni e paure, accompagnarle nel momento del congedo, ascoltarle e star loro vicino!
5. Das unausweichliche Sterben bekommt einen anderen Stellenwert und sogar eine besondere Würde, wenn der Tod angenommen werden kann im Glauben an ein Leben nach dem Tod. Die Hoffnung auf den Himmel ist nicht eine nebensächliche Nische des christlichen Glaubens, sondern das Herzstück: Christus ist für uns Mensch geworden, er hat für uns den Tod angenommen und in seiner Auferstehung den Tod überwunden – um uns ewiges Leben zu schenken.
Speriamo e confidiamo che il vescovo Karl, tutti i nostri defunti e un giorno anche noi riceveremo in dono la vita in pienezza. Chiediamo con fiducia di essere pellegrini e pellegrine di speranza!