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Giornata del Seminario

Liebe Hausgemeinschaften des Priesterseminars und des Vinzentinums, liebe Schwestern und Brüder im Glauben, cari confratelli e cari seminaristi, sorelle e fratelli nella fede!Dieser junge Mann, von dem uns soeben in einem der schönsten Gleichnisse des ganzen Neuen Testamentes erzählt worden ist, hat eigentlich nur einen Gedanken: Freiheit. Freiheit, wie ich sie mir wünsche. Ich möchte tun und lassen, was ich will. Ich brauche keinen Gott, der mir Vorschriften macht, der mich durch seine Gebote in meinem Freiheitsdrang einschränkt. Ich kann auch ohne Gott auskommen. Sogar besser als mit Gott. Ich will mich selbst verwirklichen. Ich will mich von Gott emanzipieren. Jeder ist seines Glückes Schmied. Ich auch.Und so trifft dieser junge Mensch eine Entscheidung. "Vater" - so sagt er im Gleichnis - "Vater, gib mir mein Erbteil. Ich will von dir unabhängig sein." Und der Vater gibt es ihm. Dieser Vater, der niemand anderer als Gott selber ist, gewährt dem Sohn die Freiheit, ohne ihn zu leben. Er hindert ihn nicht daran. Er redet auch nicht auf ihn ein etwa in dem Sinne: Lass die Finger von deinem Vorhaben, das geht schief. Worte haben zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn. Der Sohn ist von der Richtigkeit seiner Einstellung und Entscheidung vollkommen überzeugt. Nun muss er damit leben.Der Vater gibt ihm sein Erbteil. Das meint: Er rüstet ihn so aus, dass der Sohn unabhängig von ihm leben kann. Gott selber schenkt uns Menschen Gaben und Fähigkeiten, dass wir auch ohne ihn leben können. Gott gibt uns die Freiheit, die wir haben möchten. Und dazu gehört auch dieFreiheit, es in unserem Leben ohne ihn zu versuchen. Ein sagenhafter Gedanke! Jesu Gleichnis verkündet uns Gott als unseren himmlischen Vater, der uns nicht zu unserem Glück zwingt. Und so können wir alle von unseren Begabungen und Fähigkeiten leben - ohne Gott. Wir lernen einen Beruf. Wir verdienen Geld. Wir verfolgen unsere Pläne und Ziele. Ein Leben ohne Gott - es klappt! Zunächst sieht es ganz so aus, dass es sich ohne Gott sehr gut leben lässt. Freiheit, die ich meine - eine tolle Sache!Die Geschichte – und damit das Leben - geht weiter. Der Sohn genießt seine Freiheit in vollen Zügen. Er nutzt die Freiheit und die Lebensausrüstung, mit der Gott ihn ausstattete, aber nicht richtig. Er missbraucht sie. Sinnlos verprasst er sein Erbteil, verschleudert er seine Gaben. Und seine Freiheit - worin besteht sie? In einem vordergründigen, oberflächlichen Leben: Feiern und Feten, Partys und Konzerte, Action, Abwechslung und Sex sind die Inhalte seiner freien Lebensweise. Leben nach dem Lustprinzip, Leben nach dem Maßstab der Bequemlichkeit, Leben, das vor allem Spaß machen muss - das allein zählt für ihn.Und doch: Dieses Leben befriedigt nicht. Es bleibt an der Oberfläche. Dieser junge Mann gewinnt keine wirklichen Freunde. Er bleibt allein – er wird einsam: ohne tragende menschliche Beziehungen und auch ohne Gott. Schließlich gelangt er ans Ende seines Vermögens, seiner Kraft. Das Gleichnis sagt es in einem beinharten Bild: Er ist bei den Schweinen gelandet, die seine einzige Gesellschaft geworden sind.Und jetzt, wo er ganz unten angekommen ist wird dieser junge Mensch, den wir „den verlorenen Sohn“ nennen, schonungslos ehrlich. Er sieht keinen Sinn mehr in solch einem menschenunwürdigen Leben. Er will nicht dahinvegetieren, bis der Tod ihn eines Tages ereilt. Er ist ja jetzt schon wie tot – ohne Zukunftsperspektive, ohne Hoffnung, ohne tragende menschliche Beziehungen und ohne "Religion", d.h. wörtlich übersetzt: ohne Rückbindung an Gott. So kann, so will er nicht längerleben. - Wohin hat ihn seine Lebenseinstellung "Freiheit, wie ich sie mir wünsche" geführt? Wohin sein Programm "Leben ohne Gott"? In die Sinnlosigkeit, in die Hoffnungslosigkeit. Er erkennt das. Es war ihm bestimmt nicht leichtgefallen, sich dieses einzugestehen, zuzugeben, dass er mit seiner Einstellung zum Leben und zu Gott gescheitert ist.Jetzt erinnert er sich, er geht nach innen, und denkt an den Vater, an jene Geborgenheit, die er bei ihm erfahren hatte. Und er beginnt zu beten: "Gott, ich habe dich verlassen, aber ich vertraue darauf, dass du mich nichtaufgegeben hast. Schenke mir doch wieder die Erfahrung deiner Nähe. Gott, ohne dich endet mein Leben in der Sackgasse, in der Hoffnungslosigkeit. Ich dachte, es geht auch ohne dich. Aber ich erkenne: Es geht nicht. Ich fühle mich einsam und verlassen, wie einer, der keinen Boden mehr unter den Füßen hat. Gott, vergib mir mein Misstrauen dir gegenüber, nimm mich wieder in deine Gemeinschaft auf. Ich brauche dich."Liebe jungen Freunde, liebe Eltern und Erzieher, liebe Mitbrüder, liebe Erwachsene! Gott, ich brauche dich: an dieser Einsicht hängt unser Glaube und das Gelingen unseres Lebens. Um Gott und um unsere Entscheidung für ihn geht es auch beim Dienst des Priesters und bei jeder geistlichen Berufung.Und das Schönste, das Jesus selber uns mit diesem Gleichnis vom barmherzigen Vater und vom verlorenen und wiedergefundenen Sohn zuruft: Eines sollt ihr nie vergessen: Mit offenen Armen kommt Gott Euch entgegen, wenn Ihr ihn aus den Augen verloren habt, wenn Ihr neu nach ihm fragt und seine Gemeinschaft sucht. Er zwingt niemanden und er schenkt Euch allen die Freiheit, Euer Leben mit oder auch ohne ihn zu leben. Doch Euer Leben wird nur gelingen, wenn Ihr ehrlich zugebt: Wir brauchen Gott.In attesa del nuovo Papa vi leggo una piccola parte dell´omelia di Papa Benedetto, pronunciata il giorno dell´ inizio solenne del suo ministero petrino. È un grande invito, proprio in questa giornata del Seminario: “Non abbiamo forse tutti in qualche modo paura - se lasciamo entrare Cristo totalmente dentro di noi, se ci apriamo totalmente a lui – paura che Egli possa portar via qualcosa della nostra vita? Non abbiamo forse paura di rinunciare a qualcosa di grande, di unico, che rende la vita così bella? Non rischiamo di trovarci poi nell’angustia e privati della libertà? No! Chi fa entrare Cristo, non perde nulla, nulla – assolutamente nulla di ciò che rende la vita libera, bella e grande. No! Solo in quest’amicizia si spalancano le porte della vita. Solo in quest’amicizia si dischiudono realmente le grandi potenzialità della condizione umana. Solo in quest’amicizia noi sperimentiamo ciò che è bello e ciò che libera. Così, oggi, io vorrei, con grande forza e grande convinzione, a partire dall’esperienza di una lunga vita personale, dire a voi, cari giovani: non abbiate paura di Cristo! Egli non toglie nulla, e dona tutto. Chi si dona a lui, riceve il centuplo. Sì, aprite, spalancate le porte a Cristo – e troverete la vera vita.” Amen.