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Omelie

Mercoledì delle Ceneri 2021

Vescovo Ivo Muser

Mercoledì delle Ceneri, 17 febbraio 2021

Der heutige Tag spricht Klartext. Das ist schon jedes Jahr ein starkes Zeichen, wenn wir jetzt gleich mit echter Asche in Berührung gebracht werden.

Zwei biblische Worte deuten, was dieser einprägsame Aschenritus meint: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist, und wieder zum Staub zurückkehrst“ (Vgl. Gen 3,19) Und: „Bekehrt euch, und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15).

Wer immer du auch bist, was immer du dir auch einbildest, was auch immer dich besonders auszeichnen mag, was auch immer du glaubst anderen voraus zu haben: Staub bist du. Staub wirst du.

Und diese starke, ungeschminkte Aussage stimmt. Das wissen wir alle. Meistens wollen wir das nicht wahrhaben. Der Aschermittwoch mutet uns aber diese Wahrheit ausdrücklich zu. Sich dieser Wahrheit zu stellen, braucht wirklich Mut!

Wer will sich da noch etwas einbilden? Wer will sich da noch über andere erheben? Wer will da noch meinen, er sei größer oder besser oder wichtiger als andere? Milliarden Menschen haben vor mir gelebt, Milliarden Menschen leben gleichzeitig mit mir auf diesem großen Planeten Erde, Milliarden Menschen werden nach mir leben. Männer und Frauen, Arme und Reiche, Kluge und Einfältige, Hausfrauen, Bischöfe, Lehrer und Lehrerinnen, Minister, Geschäftsleute, Sportler und Sportlerinnen. Für alle gilt dasselbe: Staub bist du. Staub wirst du.

 Und genauso für alle gilt: „Bekehrt euch, und glaubt an das Evangelium“.

La pandemia che ci accompagna e affligge dalla Quaresima dell'anno scorso sottolinea con tremenda chiarezza il messaggio e l'attualità del Mercoledì delle Ceneri. Che ci piaccia o no, siamo esseri umani vulnerabili, fragili e mortali. Siamo davvero tutti sulla stessa barca. E uno squilibrio nelle nostre relazioni inizia sempre quando non vogliamo più ammetterlo e vogliamo invece sovrastare gli altri.  

Non è questo un forte impulso per un cambio di mentalità, come lo intende Gesù? Questa dolorosa esperienza che stiamo vivendo non dovrebbe farci vedere le zone d‘ombra che si sono insinuate nel nostro pensiero, nella nostra mentalità, nel nostro atteggiamento verso la vita, nel nostro modo di vivere? È per questo che una simile esperienza inedita e dolorosa dura così a lungo, per permetterci veramente di capirla e di interiorizzarla? Nell’omelia di Pentecoste 2020 Papa Francesco ha detto: "Peggio di questa crisi, c’è solo il dramma di sprecarla, chiudendoci in noi stessi”.

An diesem ersten Tag der Fastenzeit 2021 erzähle ich euch jetzt von einem „Fastenvorsatz“, den mir ein gestandener Mann vor einigen Tagen mitgeteilt hat. Er weiß, dass ich heute davon erzähle. Er sagte zu mir: „Für diese Fastenzeit nehme ich mir vor, weniger zu reden. Was sagen Sie dazu?“

Meine spontane Reaktion war: „Ein toller Vorsatz! Eine Fastenübung, die sich sicher gut auf Ihr Leben und Ihre Beziehungen auswirkt.“

Ein lateinisches Sprichwort lautet: "Si tacuisses, philosophus mansisses". Zu Deutsch: "Hättest du geschwiegen, wärst du ein Philosoph geblieben". Natürlich kann ich einen schweren Fehler begehen, wenn ich schweige, wo ich reden sollte: im richtigen Augenblick; in einer Situation, in der ich nicht schweigen darf; in einer wichtigen Angelegenheit, wenn ich aus Feigheit schweige oder weil ich keinen Nachteil haben möchte. Aber wahrscheinlich haben wir es alle schon bereut, unüberlegt geredet zu haben. Ein Wort zu schnell und zu viel, eine verletzende Bemerkung - und schon ist ein Unglück geschehen, der Schaden angerichtet. "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold", sagt ein Sprichwort. Und der heilige Ignatius von Antiochien, ein bedeutender Bischof aus der frühen Zeit der Kirche, hat gesagt: "Es ist besser, zu schweigen und zu sein, als zu reden, und nicht zu sein". So manche Beziehung wäre nicht zerbrochen, wenn nicht unüberlegte, unbeherrschte böse Worte gefallen wären.

Ich finde, das ist ein überlegenswerter „Fastenvorsatz“: Fasten beim Reden! Schweigen und beten, das kann viel Gutes bewirken. Und wenn wir reden, sollen es Worte sein, die den Anderen gut tun und sie aufrichten; Worte der Dankbarkeit, des Mitgefühls, der Wertschätzung, des Verzeihens. Gut reden. Bewusst reden. Nicht oberflächlich reden. Nicht aggressiv und verletzend reden. Wir wissen es alle: Worte können leben helfen, Worte können aber auch Gift versprühen und Menschen an den Pranger stellen. Worte können sogar töten. Ganz besonders denke ich hier auch an die vielen Möglichkeiten, die uns die modernen Medien heute zur Hand geben! Wenn ich manchmal im Internet sehe, was dort gesichts- und namenlos über andere Menschen oder über aktuelle Probleme und Herausforderungen gesagt wird, denke ich mir: Da gibt es kein Maß und keine Barmherzigkeit mehr!

Papa Francesco ricorda sempre una particolare forma di digiuno: “… anche il pettegolezzo può uccidere, perché uccide la buona reputazione della persona. Il chiacchiericcio è così brutto! All'inizio può sembrare piacevole e persino divertente, ma alla fine ci riempie il cuore di amarezza e ci avvelena".

Care sorelle e fratelli, il digiuno non è fine a se stesso. Ha lo scopo di liberarci dalle cose superflue e dannose. Ma liberarci per fare cosa? Per Dio e per le persone. Per essere meno egocentrici e dedicare più tempo agli altri; per pretendere di meno e condividere di più; per criticare di meno e pregare di più; per parlare meno degli altri, riflettere di più e cercare il dialogo; per spettegolare di meno e mostrare più attenzione verso il prossimo.