„Wir wollen nicht das Himmelreich – wir wollen das Erdenreich!“ – sagte polemisch der Religionskritiker Friedrich Nietzsche. Hier und jetzt soll unser Leben gelingen, hier und jetzt wollen wir glücklich sein. Und wenn Menschen dennoch den Glauben an eine andere Zukunft und die Hoffnung auf den Himmel hochhalten, dann ist das Wirklichkeitsverlust, unverantwortliche Vertröstung und Weltflucht.
Nicht wenige Menschen meinen heute, ohne Gott und damit ohne die Hoffnung auf den Himmel auskommen zu können. Nicht wenige schaffen sich selber ihre Religion, die ihren Vorstellungen und Wünschen entsprechen muss. Und gleichzeitig gibt es viel innere Leere, viel Einsamkeit, viel Sinnlosigkeit, viel Angst vor der Zukunft - mitten in einer Gesellschaft, die sehr wohlhabend ist und die oft vorgibt, dass für den Menschen alles gleich richtig, gleich wichtig, gleich hilfreich und gleich gut sei. Ich denke oft an einen Satz, den ich vor Jahren auf dem großen Universitätsgebäude in Zürich gelesen habe, wohl von einem Studenten oder einer Studentin mit einer Spraydose hinaufgeschmiert: „Ich habe es satt, nur satt zu sein“. Das klingt für mich wie ein Hilferuf! Mitten im Wohlstand können Menschen verhungern – und diese Wohlstandskrankheit nimmt zu.
Christen glauben an die Brücke vom Himmel zur Erde, die Gott selbst durch seine Menschwerdung errichtet hat. Diese Brücke ist nicht ein wages, religiöses Gefühl, eine stimmungsvolle Idylle, eine menschliche Sehnsucht. Diese Brücke vom Himmel zur Erde ist keine Märchenfigur, sondern eine konkrete, unverwechselbare Person: das Kind von Betlehem, der Jude Jesus von Nazareth, der Gekreuzigte auf Golgotha, der auferstandene Christus. Er „erdet“ den Himmel. Er ist nicht in seinem Himmel geblieben. Er hat sich für diese Welt und für uns Menschen entschieden. Er bringt den Himmel zu uns.
Im Schauen auf diese Brücke, sagt uns der christliche Glauben: Mensch, dein Leben hat Ewigkeitswert! Dein Leben, deine Erfahrungen, dein Suchen, Ringen, Fragen und Leiden und sogar dein Sterben haben eine Perspektive und ein Ziel. Du bist nicht einfach in diese Welt hereingeworfen und zu diesem Leben verurteilt. Du bist nicht ein Produkt des Zufalls. Du bist gewollt. Du bist geliebt. Du brauchst mehr als das Vordergründige, das Funktionale, das Nützliche, das Materielle und das Ökonomische. Du brauchst mehr, weil du mehr bist! Du darfst hoffen.
Hoffen heißt Grenzen überschreiten, nicht im Hier und Jetzt aufgehen, nicht einfach bei einer bloß menschlichen, innerweltlichen Perspektive stehen bleiben. Hoffnung hält den Horizont nach vorne offen. Der Schriftsteller und erste Präsident der Tschechischen Republik, Vaclav Havel, hat es so formuliert: „Hoffnung ist nicht Optimismus. Es ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht. Hoffnung ist die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“
Es geht um eine Hoffnung, die von Gott kommt. Sie ist nicht bloßer Optimismus, sie ist nicht ein Schulterklopfen oder eine freundliche Ermutigung mit einem flüchtigen Lächeln. Nein. Sie ist eine Gabe des Himmels. Die Hoffnung Jesu ist anders! Sie wird uns nicht alle unsere Wünsche erfüllen. Sie wird aus der Perspektive Gottes uns aber alles schenken, was wir zu unserem Heil brauchen. Sie legt die Gewissheit ins Herz, dass Gott alles zum Guten zu wenden vermag, da er am Ostermorgen sogar aus dem Grab das Leben hervorgehen ließ.
Das Jahr 2025 feiern Katholiken überall in der Welt als Heiliges Jahr. Papst Franziskus hat es unter das Leitwort gestellt: „Pilger der Hoffnung“. Ohne Hoffnung verkümmert das Leben. Ohne Hoffnung gibt es keine Zukunft. Wir brauchen Gott und seinen Blick auf unser Leben und auf unsere Welt! Und vergessen wir nicht, was uns der 1. Petrusbrief heute als christliche Lebensaufgabe ans Herz legt: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt; antwortet aber bescheiden und ehrfürchtig…“ (1 Petr 3,15-16).
Probabilmente per molti di noi desideri e aspettative, insicurezze e preoccupazioni vanno di pari passo. I giorni intorno alla fine dell’anno ci rendono riflessivi: l’agenda della nostra vita si assottiglia anno dopo anno, e nessuno sa quante pagine ci siano ancora riservate. Alcuni, a cui lo scorso Capodanno abbiamo augurato un felice anno nuovo, oggi non sono più tra noi; alcuni, a cui in questi giorni inviamo i nostri auguri, ci mancheranno l'anno prossimo.
L'anno 2025 ci si pone davanti come un foglio bianco ancora da scrivere e non sappiamo cosa vi verrà annotato. Noi esseri umani non abbiamo in mano i nostri anni, il nostro tempo. E i molti tentativi, spesso intrapresi, di controllare tutto da soli sono destinati prima o poi a fallire: la vita umana rimane fragile; il nostro tempo vola e il futuro è incerto.
Non abbiamo il controllo su ciò che ci aspetta. Ma noi stessi e tutto ciò che verrà sono nelle mani di Dio. Da questa mano i credenti non possono cadere. Dio stesso fa la sua promessa nel nome di "Gesù", nome che il bambino di Betlemme riceve otto giorni dopo la sua nascita. Gesù significa letteralmente: Dio è salvezza, Dio salva. In questo nome ci è assicurata anche per i prossimi dodici mesi quella benedizione, quella salvezza da cui Dio non si tira più indietro. Il treno della nostra vita, anche nel nuovo anno, non si dirigerà verso un oscuro nulla; il nostro futuro non è certamente scritto nelle stelle o in qualche oroscopo; sulla nostra vita non incombe un destino cieco o la pura casualità, ma il nome "Gesù". Poiché questo nome è al di sopra della nostra vita e poiché contiamo gli anni come anni "dopo Cristo", noi credenti possiamo pregare con serenità e speranza: Signore, in te confido, nelle tue mani ripongo la mia vita!
Quando una donna aspetta un bambino, diciamo che è “in dolce attesa” e in lingua tedesca “in guter Hoffnung”, in buona speranza. Già ora vorrei dare il benvenuto a tutti i bambini che nasceranno in questo nuovo anno entrante e ringraziare i loro genitori, che donano loro la vita. Essi sono una speranza non solo per la loro famiglia, ma anche per tutti noi. E da qui il mio invito, la mia richiesta: diciamo sì alla vita, sì alla vita nascente, sì al neonato, sì agli anziani, sì alle persone con disabilità, sì alla vita compromessa dalla malattia o da una storia di dolore. Tutti sono un segno di speranza. Così auguro a tutti noi di essere in questo senso portatori di buona speranza.
Papst Benedikt XVI., der heute vor zwei Jahren die Seite des Lebens gewechselt hat, sagte einmal: „Gott ist Liebe. Das ist der Grund unserer Hoffnung. Unsere Jahre kommen und gehen. ER bleibt – und wir in IHM. Wer Hoffnung hat, lebt anders“. Ein wunderbares Wort an der Schwelle zum neuen Jahr!
Maria, morgen, acht Tage nach dem Weihnachtsfest und am ersten Tag des Neuen Jahres, feiern wir dich als die Mutter Gottes, die uns denjenigen geboren hat, nach dem wir unsere Jahre zählen. Zeige uns auch im Heiligen Jahr 2025 deinen Sohn. Führe uns immer zu deinem Sohn und zur Hoffnung, für die er steht. Amen.