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Omelie

Notte di Natale 2022

Vescovo Ivo Muser

Sabato 24 dicembre 2022

Duomo di Bressanone

Ich bin mir sicher: Viele von euch haben es heute Abend schon gehört im Radio oder von einer CD; viele werden es auch selbst gesungen haben vor der Krippe oder vor dem Christbaum. Und wir werden es hier im Dom bei diesem Christnachtsgottesdienst auch singen: das bekannteste Weihnachtslied der Welt, „Stille Nacht, heilige Nacht“, in rund 300 Sprachen übersetzt, vom Hilfspriester Joseph Mohr von Oberndorf in Salzburg gedichtet und vom Dorflehrer und Organisten Franz Xaver Gruber komponiert.

Der unbestreitbare Welterfolg dieses Liedes liegt meiner Überzeugung nach in seiner Einfachheit, die das Herz erreicht. Schlichte Töne und schlichte Worte besingen die Botschaft dieser Heiligen Nacht – eine Botschaft, die alles übersteigt, was Menschen bisher über Gott dachten, sagten und von ihm verstanden. Mir fallen die Worte im eucharistischen Hymnus des heiligen Thomas von Aquin ein: „Der Verstand verstummt beklommen, nur das Herz begreift´s allein“.

„Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war“ (Lk 2,7). Einfacher, alltäglicher, gewöhnlicher und menschlicher kann man es nicht sagen. Aber in dieser Einfachheit, Alltäglichkeit, Gewöhnlichkeit und Menschlichkeit feiern wir in dieser Heiligen Nacht die Geburt des Kindes, der uns im eben gehörten Weihnachtsevangelium als der Christus, der Herr, der Retter und der Heiland verkündet wird.

Das Kommen Gottes in diese Welt vollzieht sich in dieser Nacht leise, bescheiden und fast unbemerkt, abseits der großen Weltstädte in einem unbedeutenden Nest, unter unscheinbaren Bedingungen, von den Besitzenden abgewiesen. Dieser Gott, der sich in dieser Heiligen Nacht im Kind von Betlehem und später in Jesus von Nazareth offenbart, verhält sich in den Augen dieser Welt ganz ungöttlich. Nicht erst am Karfreitag, sondern schon in der Nacht von Betlehem, tritt die Torheit des Kreuzes in Erscheinung.

Das Weihnachtslied, das seit der Christnacht 1818 seinen Siegeszug um die Welt angetreten ist, besingt diese Nacht nicht nur als die heilige, sondern auch als die stille.

Dort, wo Stille ist, also Bereitschaft zum Hören, zum Horchen und zum Verweilen, dort kann Gott mit seinem Wort den Menschen erreichen. „Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht in ihrem Lauf bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein mächtiges Wort vom Himmel herab…“ (Weish 18,14.15), so steht es im Buch der Weisheit im Alten Testament. Ein biblischer Text, der viel dazu beigetragen hat, die Geburt des Herrn in der Nacht zu feiern, ja sogar in der Mitte der Nacht. Gott kommt im Schweigen, in der Stille.

Alle Meister des geistlichen Lebens empfehlen das Schweigen und die Stille. Nur in der Stille kommt uns Gott entgegen. So wie die Muslime ihren Gebetsteppich ausrollen, so sollten auch wir öfters den Teppich des Schweigens ausrollen, damit wir einen Hauch von Ewigkeit zu spüren bekommen. Deshalb betet ein gläubiger Mensch im Psalm 62: „Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, von ihm kommt mir Hilfe.“ Erst wenn ich still geworden bin, und die vielen Gedanken sich ruhig setzen können, erst dann bin ich frei für das Gespräch mit Gott. So hat es auch der dänische Existenzphilosoph und Theologe Sören Kierkegaard ausgedrückt: „Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde, da hatte ich immer weniger zu sagen. Zuletzt wurde ich ganz still“.

Diese Nacht ist eine Einladung zur Stille, zum Innehalten, zum Staunen, zum Anbeten und damit zur Begegnung mit dem Heiligen.

Nella notte e nel giorno di Natale la liturgia della Chiesa ci invita ad inginocchiarci alle parole del Credo che testimoniano il mistero dell´incarnazione di Dio: “Per noi uomini e per la nostra salvezza discese dal cielo, e per opera dello Spirito Santo si è incarnato nel seno della Vergine Maria e si è fatto uomo.”

Con questo gesto semplice e profondo la liturgia ci esorta ad aprirci al mistero della notte di Betlemme con la ragione, il cuore e la volontà e di inginocchiarci davanti a Lui con gioia e adorazione. Fra poco faremo anche noi questo gesto. Per me ogni anno questo è il momento più intenso e più bello nella celebrazione di questa notte.

Questo gesto così semplice e significativo ci invita in questo Natale 2022 a lasciarci toccare dalla verità divina e umana del mistero sempre nuovo dell´incarnazione di Gesù. Dobbiamo deporre le nostre false certezze, la nostra superbia intellettuale, che spesso ci impedisce di percepire la vicinanza di Dio. Dobbiamo seguire il cammino verso quella semplicità che rende il cuore capace di vedere. Dobbiamo chinarci per incontrare Dio che è diverso dai nostri pregiudizi e dalle nostre opinioni. È un Dio che si nasconde nell’umiltà di un bimbo appena nato.

Celebriamo così questa Notte Santa e rinunciamo a fissarci su ciò che è solo materiale, misurabile, funzionale. Lasciamoci rendere semplici da quel Dio che ha indossato gli abiti del quotidiano per raggiungere il cuore dell’uomo.

Dio stesso nel mistero del Natale rivolge a tutti noi l´invito donato dall´angelo ai pastori: “Non temete, ecco vi annunzio una grande gioia che sarà di tutto il popolo” (Lc 2,10).

Gesù stesso, il Figlio di Dio nato da Maria, in questa notte di luce ci annuncia: Non abbiate paura di me, per voi sono nato, per voi ho vissuto, per voi sono morto e risorto. Per voi e per tutti. Venite e amatemi.