Liebe österliche Festgemeinschaft hier im Bozner Dom und überall dort, wo jetzt Menschen über RAI Südtirol und Radio Grüne Welle mit uns verbunden sind, cara comunità in festa quì nel duomo di Bolzano e voi tutti collegati attraverso RAI Alto Adige e Radio Sacra Famiglia! Fredesc y sorus!
Es war am vergangenen 4. Februar. Sonntagnachmittag im Zug auf dem Weg zum Ad-limina-Besuch bei Papst Franziskus in Rom. Ab Bologna saß ein etwa 40jähriger Mann neben mir. Wie sich herausstellte ein Oberschullehrer an einem Realgymnasium. Schnell ergab sich ein angeregtes Gespräch zwischen uns. Wir sprachen über die schrecklichen Konflikte in der Ukraine und im Heiligen Land, die zurzeit die Nachrichten beherrschen, über die zunehmende Verrohung der Umgangsformen und der Sprache, auch in der Schule, über soziale und politische Entwicklungen, die ihn offenbar sehr beschäftigt haben. Am längsten aber sprachen wir über den Tod. Er hatte nämlich erst vor kurzem seinen Bruder verloren durch einen Verkehrsunfall. Und diese Erfahrung, so sagte er mir, fordert ihn besonders heraus, die Sinn- und Gottesfrage zu stellen – wie noch nie in seinem bisherigen Leben. Die Naturwissenschaften, die seine Leidenschaft und auch sein Fachgebiet sind, helfen da nicht weiter, meinte er. Und dann sagte er diesen Satz, in einem sehr nachdenklichen Ton: „Die Kirche hat Glück. Weil es den Tod gibt und die vielen Fragen, die er aufwirft, wird es sie immer geben und auch brauchen.“ Und er fügte auch noch die Frage hinzu: „Redet die Kirche heute zu viel über alle möglichen Themen, um anzukommen und aktuell zu erscheinen, und zu wenig von ihrem Kernthema? Über den Tod und über das Leben nach dem Tod? Und damit über Gott, der der einzige ist, der dem Tod nicht das letzte Wort überlässt?“
Eines ist sicher: Genau um dieses Kernthema geht es heute. Genau das feiern wir heute – am ältesten, größten und wichtigsten Fest der Kirche. Nicht ein Randthema, nicht etwas Zusätzliches oder Nebensächliches, sondern das Kernthema! Mein Zugbegleiter auf dem Weg nach Rom hat es auf eine existentielle Weise angesprochen: Die Frage nach Tod und Leben muss das Kerngeschäft der Kirche sein und bleiben. Das ist der Grund, warum die Kirche immer von Ostern sprechen muss, bei dem, was sie glaubt, verkündet, feiert und als Lebensfragen und Lebenshilfe anbietet.
„Der Herr ist wahrhaft auferstanden“ – das ist der erste Satz, den die Kirche in dieser Welt gepredigt hat. Damit beginnt der christliche Glauben. Das muss das Kernthema der Kirche sein und bleiben – um meinem Zugbegleiter Recht zu geben. Ohne dieses Kernthema wäre die Kirche nicht entstanden und ohne dieses Kernthema braucht es die Kirche nicht! Der Apostel Paulus sagt es in den fünfziger Jahren des ersten Jahrhunderts in seinem 1. Korintherbrief so: „Ich erinnere euch an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht … Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos… und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen“ (1 Kor 15, 1.14.18-19). Ist uns bewusst, was wir heute feiern und was mit Ostern alles auf dem Spiel steht?
Nel corso della storia ci sono sempre stati dei tentativi di scardinare la fede pasquale e quindi di annacquare o addirittura di distruggere la sostanza del Cristianesimo. Spesso si pensa che la risurrezione di Gesù sia soltanto un segno o un’immagine del fatto che il “fenomeno Gesù” è proseguito. Ma dopo tutto quello che sappiamo dello stato d’animo degli apostoli dopo il Venerdì Santo, il “fenomeno Gesù” è andato avanti soltanto perché l’esperienza pasquale ha cambiato radicalmente lo stato delle cose, partendo dall’origine. Senza la Pasqua, senza l’esperienza che il Crocifisso è vivo, sarebbe mancata ogni ragione e motivazione per la nascita della fede cristiana.
Ci sono stati anche molti tentativi di ridurre la risurrezione di Gesù a un mito. Si diceva: la Pasqua non è che un mito che ci racconta della continua lotta tra la vita e la morte. La Pasqua non è nient’altro che l’espressione di un sogno dell’umanità che però s’infrange al più tardi nelle nostre tombe. I primi testimoni della fede pasquale però hanno preso su di sé la persecuzione, la prigione e la morte. I disegni e le raffigurazioni all’interno delle catacombe romane sono soprattutto immagini della speranza cristiana nella risurrezione, raffigurazioni nate spesso poco prima della morte. E oggi i cristiani sono la comunità religiosa più perseguitata al mondo. E tutto questo è soltanto frutto di un mito?
Nel decidere se credere o non credere alla fede pasquale si tratta di pensare che possiamo vivere la vita secondo le nostre opportunità e quelle del mondo oppure rischiare di lasciarci andare totalmente a Dio nella vita e nella morte.
La Pasqua non è la celebrazione di un miracolo accaduto in tempi remoti. È la svolta in cui si è deciso il senso di tutta la storia - per tutti coloro che si affidano al Dio della vita. In Gesù Cristo, nella sua tomba a Gerusalemme, il primo giorno della settimana, la speranza si è innalzata al di sopra di questo mondo, una speranza che nemmeno la morte può distruggere.
Gehen wir mit Jesus über die Brücke der Auferstehung – jetzt schon und einmal endgültig. Bringen wir unseren Lebensweg, vor allem auch die Wunden, die Narben, die Ängste und die Gräber des eigenen Lebens, in Verbindung mit dem Geschehen des Ostermorgens. Was am Ostermorgen in Jerusalem geschehen ist, bleibt die Initialzündung, das Fundament und damit das Kernthema des christlichen Glaubens – im Leben, im Sterben und über diese Welt hinaus. La speranza che la Pasqua ci dona non è un semplice ottimismo, non è una pacca sulla spalla o un incoraggiamento amichevole accompagnato da un sorriso fugace. No. A Pasqua celebriamo la ragione della nostra speranza, cioè che la vita è più forte della morte. Questa speranza ha il potere di opporsi alla mortalità e alla mancanza di senso della nostra vita ed è promessa di un futuro di Bene.
Möge es uns geschenkt sein als Menschen unserer Zeit, auch angesichts der vielen Gräber unserer Zeit, mit Herz und Verstand einzustimmen in jenen ersten Satz, den die Kirche in dieser Welt zu verkünden gewagt hat: „Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Il Signore è veramente risorto! Alleluja.“