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Omelie

Sendungsfeier für Religionslehrer und Religionslehrerinnen – Mandato agli insegnanti di religione 2019

11 ottobre 2019 - Duomo di Bolzano, commemorazione di San Giovanni XXIII.

Vescovo Ivo Muser

 

Angelo Giuseppe Roncalli war Ministrant bei einer Beerdigung, als ihn seine Freunde mit diesen Worten provoziert haben: "Preticello, preticello - Priesterchen, Priesterchen!" Der Sechsjährige war darüber so erzürnt, dass er heftig mit dem Weihrauchfass schwenkte und einen der "Übeltäter" am Kopf traf. Daraufhin musste er sich bei allen Trauergästen entschuldigen. Auch wenn es den kleinen Angelo damals geärgert hat – wie er in seinem Tagebuch schreibt -, war ihm tatsächlich schon zu diesem Zeitpunkt klar: Er wollte Pfarrer werden. Rund 70 Jahre später, am 28. Oktober 1958, bestieg er den Stuhl Petri als Johannes XXIII. – und sehr schnell wurde er auch „der Pfarrer der Welt“ genannt.

Johannes XXIII. starb am 3. Juni 1963 an den Folgen seiner Krebserkrankung. Seine Heiterkeit verlor er aber bis zum Schluss nicht. Noch auf dem Sterbebett war es der "Papa Buono", der aufmunternde Worte für die Menschen fand, die sich um ihn kümmerten: "Sorgt euch doch nicht so sehr um mich. Ich bin bereit für die große Reise. Meine Koffer sind gepackt." Seit dem 27. April 2014 ist er ein Heiliger. Und sein Gedenktag? Der ist nicht etwa sein Todestag oder der Tag seiner Heiligsprechung - sondern der heutige 11. Oktober. Der Tag, an dem 1962 von ihm das II. Vatikanische Konzil eröffnet wurde.

Vor gar nicht langer Zeit wurde mir in einem Brief diese Frage gestellt: „Hat das II. Vatikanische Konzil die Kirche in eine Krise hinein reformiert? Was meinen Sie dazu?“

Nein, das Konzil war kein Betriebsunfall der Kirche. Ich halte es für ein Geschenk des Heiligen Geistes. Es war das herausragende kirchliche Ereignis des 20. Jahrhunderts; es hat die Kirche stark geprägt, und seine Aussagen sind für das katholische Selbstverständnis und für das kirchliche Handeln maßgebend.

Diese größte Kirchenversammlung der gesamten Kirchengeschichte war natürlich auch - wie könnte es anders sein? - ein zutiefst spannungsgeladenes Ereignis. Das intensive Ringen auf dem Konzil setzte sich in der Nachkonzilszeit fort - bis heute. Die Beschäftigung mit dem Konzil, 57 Jahre nach seiner Eröffnung, ist deswegen nicht Auseinandersetzung mit einem Ereignis der Vergangenheit, sondern Auseinandersetzung mit der Gegenwart unseres Glaubens und unserer Kirche - unter den nicht geringen Herausforderungen von heute.

Dem Konzil ging es um Berufung und Sendung – im Kontext der Welt von heute. Um Berufung und Sendung geht es auch bei diesem Gottesdienst: Sendung in der besonderen Gestalt einer Beauftragung von Frauen und Männern zum Religionsunterricht in unseren Schulen. Diese Sendung besteht nicht in einem Verwaltungsakt oder in der Überreichung eines Dekretes, sondern in der Übernahme eines kirchlichen Auftrags. Im Namen der Kirche seid ihr berufen und gesendet, Mitverantwortung zu übernehmen und zu tragen, damit die Kirche auch heute ihrem Verkündigungsauftrag nachkommen kann.

Für diesen Auftrag braucht es Lehrerinnen und Lehrer, die Vorbild sind, die authentisch zu den Inhalten stehen, die sie weitergeben. Es braucht Lehrpersonen, die selbst aus dem Glauben leben. Kinder und junge Menschen, die dabei sind das Leben zu entdecken und ins Leben hinein zu wachsen, orientieren sich nach Vorbildern.

Kinder und junge Menschen haben ein ganz feines Gespür für Glaubwürdigkeit und sie beobachten uns alle ganz genau. Dabei müssen wir Erwachsene nicht perfekt sein, aber ehrlich müssen wir sein und wir müssen hinter dem stehen, was wir sagen und wofür wir eintreten.

L´uomo è fatto per la felicità, il bene, la bellezza, la verità. Attraverso le cose che fa, realizza queste esigenze e così partecipa all´opera creatrice di Dio. Vi auguro, cari insegnanti di religione, di riuscire a realizzare, attraverso il vostro mandato e il vostro impegno e in ciò che insegnate, di aiutare i bambini e i giovani a diventare ciò che sono: uomini e donne voluti, creati e amati da Dio.

 

Siate testimoni di ciò che insegnate! Attraverso la vostra vita. Attraverso le scelte della vostra vita. Attraverso la serietà e la responsabilità con cui vi preparate. Attraverso la partecipazione al movimento di innovazione didattica che sta attraversando il mondo della scuola.

E soprattutto: Siate in comunione con la Chiesa e tra di voi. Aiutatevi, incontratevi, scambiatevi le vostre esperienze, affinchè giovi alla crescita di ciascuno e di tutto il corpo.

Voi ricevete un mandato dalla Chiesa: La comunità cristiana che è chiamata di proclamare e di professare  Cristo, anche nel contesto pubblico della società e della scuola, ha bisogno di voi. Cari insegnanti di religione, vi auguro che possiate essere per i nostri giovani, che sono affidati anche alla vostra responsabilità, testimoni; testimoni della vita, testimoni del Cristo che da senso e speranza alla nostra vita. Un insegnamento che non è coperto dalla propria testimonianza non porterà frutti!

Il Signore stesso vi accompagni. Annunciatelo – con gioia, con rispetto, con speranza – e anche contro corrente! 

Lasciamoci tutti toccare dalla domanda di Gesù a Pietro: “Simone di Giovanni, mi ami tu più di costoro?” Qual´è la nostra risposta personale – proprio anche nel contesto dell´insegnamento di religione nelle nostre scuole?