Zum Hauptinhalt springen
Predigten

Osternacht 2020

Bischof Ivo Muser

Bozner Dom, 11. April 2020

So haben wir Ostern noch nie gefeiert! Der Coronavirus mutet uns eine Erfahrung zu, mit der niemand von uns gerechnet hat: Wir sollen in unseren Häusern bleiben; es braucht einen berechtigten Grund, das eigene Gemeindegebiet zu verlassen; eine Gesellschaft, die aufgebaut ist auf Mobilität und Konsum, steht fast still. Das erste Mal in der Kirchengeschichte finden in vielen Ländern der Erde keine öffentlichen Gottesdienste mehr statt, nicht einmal in diesen heiligen Tagen. Das hat es so noch nicht gegeben. Und besonders schmerzlich empfinden es viele Menschen, dass wir auch nicht mehr in gewohnter Weise von unseren Verstorbenen Abschied nehmen können.

Und trotzdem, oder gerade deswegen sind wir auch unter diesen Bedingungen jetzt untereinander verbunden zur größten und wichtigsten Feier des ganzen Kirchenjahres – wir, eine kleine Gruppe hier im Bozner Dom, ihr zuhause und überall dort, wo ihr jetzt seid, betet und Ostern feiert.

Was die Osternacht bedeutet, versucht die Kirche in ihrer Sprache zu sagen: in der Sprache der Symbole. Zwei Symbole nehme ich jetzt heraus.

Wenn wir im Dunkel des Kirchenraumes die Osterkerze entzündet haben, dann ist das Ausdruck eines Trostes und einer Hoffnung. Gott weiß um unsere Nacht. In Jesus hat er sich selber der Nacht des Verrates, des Leidens, des Kreuzes und des Grabes gestellt. Und mitten in dieser Nacht hat er sein Licht schon entzündet: Lumen Christi – Deo gratias. Die Nacht lässt uns erleben und erfahren, was das Licht ist: Helligkeit, Wärme, Beziehung, Leben. Es ist Vorausschau auf das große Lichtfest, für das wir geschaffen und gewollt sind.

Danken wir in dieser Nacht für dieses Licht. Eine Welt ohne dieses Licht, eine Welt ohne Ostern ist eine selbstbezogene, in sich verschlossene, trostlose Welt – ohne Hoffnung, ohne Perspektive, ohne Orientierung. Deswegen habe ich alle Menschen in unserer Diözese und in unserem Land darum gebeten, in dieser Osternacht Kerzen und Lichter in die Fenster ihrer Häuser und Wohnungen zu stellen. Diese Einladung und Bitte richte ich an alle: Gläubige und Nichtgläubige, Christen und Menschen anderer Religionen. Zündet die Lichter an, sie haben mehr Recht als die Finsternis!

Un secondo elemento è il “canto nuovo“, l’Alleluja, che la liturgia della Chiesa torna a cantare in questa veglia pasquale dopo i giorni della Quaresima. È il cantare la gioia fino in fondo e senza parole. Il cantare diventa gioia! Questo canto ci dice che le parole non sono in grado di esprimere il grande significato della Pasqua. La veglia vuole aprire noi e il nostro mondo verso Dio. Sant’Agostino disse: “Cantiamo qui l'Alleluja, mentre siamo ancora privi di sicurezza, per poterlo cantare un giorno lassù, ormai sicuri.  Qui nella speranza, lassù nella meta raggiunta. Qui l’Alleluja della strada, lassù l’Alleluja della Patria.“

In questa veglia ringraziamo per questa melodia fondamentale della Pasqua che contraddistingue la fede cristiana. Siamo in cammino verso il Cielo, dove Cristo ci ha preceduti come primo degli uomini attraverso la sua morte e risurrezione. In questa veglia i simboli della luce e il nuovo canto, l’Alleluja, ci dicono ciò che Maria di Magdala e le altre donne hanno potuto apprendere il mattino di Pasqua: “Non abbiate paura, voi! So che cercate Gesù il crocifisso. Non è qui. È risorto, come aveva detto“ (Mt 28, 5-6).

Valga per noi in questa veglia ciò che è stato detto di queste donne agli inizi della storia della fede cristiana: “Abbandonato in fretta il sepolcro, con timore e gioia grande, le donne corsero a dare l'annunzio ai suoi discepoli“ (Mt 28,8)

Proprio questa veglia pasquale ridotta all’essenziale, con la chiesa vuota, ricorda da vicino il primo sepolcro a Gerusalemme, quello in cui Gesù è stato deposto. Perchè la prima notte di resurrezione è stata dominata dallo stesso silenzio e dalla mancanza di testimoni. È dunque una veglia inedita ma dal significato profondo: nelle chiese vuote e senza popolo si rinnova il mistero di quella prima notte del Risorto, con le assenze e i silenzi che per la prima volta nella storia hanno accompagnato la vittoria della Vita sulla morte.

Inmitten dieses ungewohnten Osterfestes, das uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird, dürfen und sollen wir einander verkünden: Der Gekreuzigte lebt. ER geht den Weg mit und voraus. ER hat Sünde, Tod und Grab bereits besiegt. ER lässt uns nicht allein – durch alles hindurch.

Das ist die Nacht unseres Glaubens und unserer Hoffnung, weil ER auferstanden ist. Halleluja.