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Pressemitteilungen 2022

Alle Bischöfe der Diözesangeschichte in einem Buch

Die Biographien von 88 Bischöfen, die in den vergangenen fast 1700 Jahren die Bistümer Säben, Brixen und Bozen-Brixen leiteten, sind im neuen Buch von Josef Gelmi abgedruckt. „Das Buch möchte in Form von Einzelbiographien die Bischöfe wissenschaftlich fundiert und leicht lesbar für einen größeren Leserkreis darstellen”, erklärte Buchautor Gelmi bei der heutigen (17. Mai) Buchvorstellung.

Josef Gelmi, langjähriger Professor für Kirchen- und Diözesangeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen und Autor zahlreicher Bücher zur Papstgeschichte und Kirchengeschichte Tirols, feiert heute seinen 85. Geburtstag und hat sich mit der Veröffentlichung seines neuesten Werkes wohl selbst das größte Geschenk gemacht.

552 Seiten, 198 Bilder, 88 Bischöfe

Das Buch „Die Bischöfe von Säben, Brixen und Bozen-Brixen“, erschienen im Weger-Verlag, zählt 522 Seiten, enthält 189 Bilder und behandelt 88 Bischöfe, die vom im 6. Jahrhundert bezeugten Bistum Säben über die Diözese Brixen bis hin zur heutigen Diözese Bozen-Brixen die örtliche Kirche geleitet haben. Hinzu kommen noch zwei Kapitelvikare und ein Diözesanadministrator.

„Das Buch möchte in Form von Einzelbiographien die Bischöfe von Säben, Brixen und Bozen-Brixen wissenschaftlich fundiert und leicht lesbar für einen größeren Leserkreis darstellen. Die einzelnen Lebensbilder teilen nicht nur die wichtigsten Daten eines Episkopats mit, sondern stellen darüber hinaus auch die einzelnen Persönlichkeiten im Rahmen und Kontext der allgemeinen Diözesangeschichte, der Tiroler Geschichte und der allgemeinen Geschichte dar“, erklärt Buchautor Gelmi.

Säben, Brixen und Bozen-Brixen

Bischof Ivo Muser ging bei der Buchvorstellung auf die Geschichte der Kirche in unserem Land ein: „Säben, Brixen, Bozen-Brixen: gleich dreimal hat unsere Diözese ihren Namen gewechselt. Die Umbrüche, die Aufbrüche, die Veränderungen, der Wandel, die Spannung zwischen Kontinuität und Diskontinuität, die mit dieser langen Geschichte verbunden sind, zeigen sich auch in den Lebensbildern der Bischöfe.“

Das Bistum Säben ist bis zurück ins 6. Jahrhundert belegt. Es gehörte ursprünglich zur Kirchenprovinz Aquileja. 798 kam es zur neuerrichteten Kirchenprovinz Salzburg, bei der dann auch das spätere Bistum Brixen bis 1921 blieb. Um 990 wurde der Bischofssitz unter Bischof Albuin von Säben nach Brixen verlegt. Nach dem Verlust der österreichisch gebliebenen Landesteile 1921 wurde das Bistum Brixen unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt und 1964 nach der Neuumschreibung der Diözese als Bistum Bozen-Brixen der Kirchenprovinz Trient zugeordnet. 1972 wurde der Bischofssitz unter Bischof Joseph Gargitter von Brixen nach Bozen verlegt. Das Domkapitel und das Priesterseminar behielten aber ihren Sitz in Brixen.

Im Allgemeinen wurden die älteren Bischofsbilder kurz gefasst. Mehr Raum haben hingegen die Bischöfe der neuen und neuesten Zeit bekommen. Am Schluss aller Lebensbilder steht eine Quellen- und Literaturangabe. Die umfangreiche Bebilderung soll vor allem der Dokumentation dienen, den Text verdeutlichen und zu dessen Verständnis beitragen. Besonders sind auch die Wappen der einzelnen Bischöfe, die erstmals in Farbe publiziert werden.

„Das Schauen auf die Lebensbilder meiner Diözese sagt mir, dass wir in einer langen Geschichte der Glaubensverkündigung und -weitergabe stehen. Wir stehen auf den Schultern der vielen Menschen, Bischöfe, Priester, Ordensleute, Mütter und Väter, der vielen Frauen und Männer, die vor uns geglaubt haben. Heute braucht es uns. Heute entscheidet sich auch durch uns, ob der Glaube an Christus kommenden Generationen erhalten bleibt“, kommentierte Bischof Muser die Lebensbilder seiner Vorgänger mit dem Blick auf das große Ganze.

„Möge dieses Buch“, so Autor Gelmi, „trotz all seiner Mängel und Unzulänglichkeiten auch einen bescheidenen Beitrag zur Historie unseres Landes leisten und vor allem jenen, die sich für die Geschichte und speziell für die Kirchengeschichte Südtirols interessieren und im kirchlichen Bereich tätig sind, auch eine Hilfe für ihre alltägliche Arbeit darstellen.“