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Predigten

Aschermittwoch 2023

Bischof Ivo Muser

Aschermittwoch, 22. Februar 2023

Dom zu Bozen

Drei Gedanken teile ich an diesem wichtigen und einprägsamen Tag mit euch allen – mit den Gläubigen hier im Bozner Dom, und mit allen, die jetzt über „Radio Grüne Welle“ und „Radio Sacra Famiglia“ mit uns verbunden sind:

Ein erster Gedanke: Ungeschminkt werden wir heute an die Vergänglichkeit des Menschen und alles Irdischen erinnert. Von der Asche hat der heutige Tag seinen Namen und wie am Tag unserer eigenen Beerdigung wird heute im Zeichen der Asche zu uns gesagt: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst“. Aber gläubige Menschen empfangen heute die Asche im Zeichen des Kreuzes; in jenem Zeichen, in dem uns Hoffnung und Leben zugesagt ist. In Jesus Christus, dem Gekreuzigten, der lebt, bekommt menschliches Leben durch die Vergänglichkeit und durch das Sterbenmüssen hindurch – nicht daran vorbei! – Ewigkeitswert. Der Glaube an den Himmel, an das ewige Leben, ist nicht ein Detail des christlichen Glaubens, sondern sein Herzstück!

Ein zweiter Gedanke: Der Apostel Paulus ruft uns heute zu: „Wir bitten an Christi Statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! … Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da der Tag der Rettung.“ Ohne die Bereitschaft zur Versöhnung sind alle Fastenvorsätze umsonst und eine subtile Form, um uns selbst zu kreisen. Mit wem oder womit muss ich mich versöhnen? Konkret, in diesen kommenden Wochen?

Übermorgen, am 24. Februar, ist es ein volles Jahr, dass der Angriffskrieg auf die Ukraine andauert. Ein Krieg, der nicht enden will. Es macht sehr traurig und betroffen, dass alle Friedensappelle ins Leere gehen, dass ständig nur von Aufrüstung und Waffenlieferungen die Rede ist und dass der Wille zu Friedensverhandlungen nicht gegeben ist. Auch dieser Krieg wird, wie alle Kriege die Welt schlechter hinterlassen.

Beten und fasten wir heute in Verbundenheit mit allen Menschen, die die Schrecken dieses Krieges erleben müssen, und rufen wir allen Kriegstreibenden und Kriegsführenden im Gebet zu: "Beendet diesen Wahnsinn, beendet dieses entsetzliche Sterben und diese Zerstörung. Habt Mitleid mit den leidgeprüften Menschen. Dieser Krieg ist eine Niederlage der Menschlichkeit und des christlichen Erbes Russlands und der Ukraine, eine Schande für unser Europa und für die Menschheit.“ Chiediamo in preghiera a tutti i disseminatori e fautori della guerra in Ucraina: "Fermate questa follia, fermate questa orribile sequenza di morte e distruzione. Abbiate pietà del popolo che soffre. Questa guerra è una sconfitta dell’umano e delle radici cristiane, una vergogna per la nostra Europa e per l'intera umanità.”

Wir beten in Stille. Preghiamo in silenzio…

E il terzo pensiero: Il Vangelo del Mercoledì delle Ceneri propone tre tappe: l’elemosina, la preghiera, il digiuno. A che cosa servono? Ci riportano alle tre sole realtà che non svaniscono. La preghiera ci riannoda a Dio; la carità al prossimo; il digiuno a noi stessi. Dio, i fratelli e le sorelle, la mia vita: ecco le realtà che non finiscono nel nulla, su cui bisogna investire.

Il digiuno cristiano non è fine a sé stesso. Ha lo scopo di liberarci dalle cose superflue e dannose. Per cercare Dio e incontrare le persone. Per essere meno egocentrici e dedicare più tempo agli altri; per pretendere di meno e condividere di più; per criticare di meno e pregare di più; per parlare meno degli altri, riflettere di più e cercare il dialogo; per spettegolare di meno e mostrare più attenzione verso il prossimo; per coltivare meno le apparenze esteriori.

È difficile vivere le proposte del Vangelo di questo giorno? Sì, è difficile, è impegnativo, non è una semplice passeggiata, ma conduce alla meta. Questo è il significato della Quaresima. Essa inizia con la cenere, ma alla fine ci porta al fuoco della Notte di Pasqua; ci invita a scoprire che, nel sepolcro, la carne di Gesù non diventa cenere, ma risorge gloriosa. Vale anche per noi, che siamo polvere: se con le nostre fragilità ritorniamo al Signore, se prendiamo la via del perdono e della riconciliazione, abbracceremo la vita che non tramonta.

Liebe Schwestern und Brüder, der heutige Tag spricht Klartext. Es braucht Mut, sich dem zu stellen, was die Asche bedeutet. Es ist der österliche Mut unseres Glaubens: Über die Asche zu neuem Leben, über die Umkehr zu mehr Versöhnung, über den Verzicht zu mehr Freiheit, über das Kreuz zur Auferstehung. Empfangen wir jetzt mit dieser Offenheit und mit dieser Hoffnung das Zeichen der Asche.