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Pressemitteilungen 2016

Zum Fest der heiligen Ingenuin und Albuin

Am kommenden Sonntag, 7. Februar, Fest der Diözesanheiligen Ingenuin und Albuin, wird Generalvikar Dompropst Josef Matzneller um 9.30 Uhr dem Festgottesdienst in Konzelebration mit den Mitgliedern des Domkapitels im Dom von Brixen vorstehen. Dazu singt der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Heinrich Walder mit Domorganist Franz Comploi an der Orgel die Messe in D-Dur von Antonin Dvorak.
Über der Vorhalle des Domes stehen als Schutzpatrone von Brixen Ingenuin und Albuin mit Kassian in der Mitte. Ingenuin ist der erste dokumentierte Bischof auf Säben im 6. Jahrhundert, Albuin ist der erste dokumentierte Bischof von Brixen. Wahrscheinlich sind die Bischöfe von Säben nach Brixen schon um 964, dem Jahr des Besuches des Kaisers in Brixen, dorthin übersiedelt.
Im Dom selber sind Ingenuin und Albuin wiederholt dargestellt. Im nördlichen Teil des Querschiffes ist der Altar diesen beiden Diözesanheiligen geweiht. Über der Mensa erhebt sich der Sarkophag mit den Reliquien der beiden Heiligen mit der Aufschrift: Corpus Sancti Ingenuini – Corpus Sancti Albuini. An den Seiten des Altares stehen die Statuen dieser beiden Heiligen, aus Carrara-Marmor gehauen. Im Auszug-Relief des Kassianaltares ist die Umbettung des hl. Albuin dargestellt.
Am Gewölbe im Chor sind 1894/97 sechs Grisaille-Bilder mit den Bistums- und Reliquienheiligen des Domes angebracht worden, darunter Albuin mit Kirchenmodell, der hl. Kassian, der hl. Ingenuin, Hartmann, Agnes und Margareth, Ottilia und die Unschuldigen Kinder.
Im Hochaltar sind Reliquien der heiligen Ingenuin, Albuin und Kassian beigesetzt. Das wertvollste Erinnerungsstück an den hl. Albuin bildet die Adlerkasel im Diözesanmuseum der Hofburg, eine Glockenkasel aus byzantinischer Seide um das Jahr 1000. Der hl. Albuin hatte Kaiser Otto 955 zur Krönung nach Mainz begleitet. Die Kasel könnte also damals nach Brixen gelangt sein. Sie wird seit der Verlegung des Diözesanmuseums in die Hofburg dort aufbewahrt und bei besonderen Gelegenheiten im Dom ausgestellt.
Im Deckenfresko von Paul Troger im Langschiff des Domes sind Ingenuin und Albuin bei den wichtigen Glaubensboten der Diözese Säben-Brixen dargestellt. Der Dom weist viele Erinnerungen an Ingenuin und Albuin auf.
Im Domschatz befinden sich die Büsten mit den Reliquien des hl. Ingenuin und des hl. Albuin, die bei der Kassiansprozession sowie bei den großen Bittprozessionen umgetragen werden.
In der Kirche zum hl. Johannes im Kreuzgang sind an der rechten Triumphbogenlaibung im obersten Teil Ingenuin und Albuin (Kassian?) dargestellt mit dem hl. Petrus. Im Kreuzgang ist die Tumba-Platte zum Reliquiengrab der heiligen Ingenuin und Albuin nahe dem Eingang von der Kreuzesinsel (heute Priesterseminar) her angebracht. Unter einer doppelten Bogenarkade erscheinen die Büsten der Bischöfe in pontifikaler Kleidung. Allein die Krümme des Bischofsstabes bei Albuin trägt das Brixner Wappentier, das Lamm. Die Inschrift lautet: TVMBA. S. INGENVINI / ET ALBV(I)N, EPISCOPO/RVM. SABIONENSIS. ECCLE/SI. NVNC. BRIXNENSIS.
In der Arkade XII aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert findet sich eine weitere Abbildung der Säbener bzw. Brixner Diözesanheiligen, darunter Karl der Große, der in der Geschichte der Kirche von Brixen von großer Bedeutung ist. Unter ihm wurde zu Paderborn in der Begegnung mit Papst Leo III. die Diözese Säben von Aquileja losgetrennt und der neuerrichteten Diözese Salzburg, d.h. dem deutschen Kulturkreis, eingegliedert.
Auch die Glocke vom Nordturm des Domes ist den Heiligen Ingenuin und Albuin geweiht Sie trägt die Inschrift: „Pater sancte, facias nos filios ingenuos - S. Albuine conserva nostram aedem, quam elegisti sedem“ (Heiliger Vater, mach uns zu echten Kindern. Heiliger Albuin, bewahre unser Gotteshaus, das du dir zu deinem Sitz erwählt hast).