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Caritas 100

Lesung: 1 Joh 3,14-18Evangelium: Lk 6,27-38 Parole “pesanti” quelle espresse nella prima lettera di San Giovanni e da parte dell'Evangelista Luca. Chiunque potrebbe dire: “Ma è troppo quello che ci viene chiesto. Sono un essere umano, mica un Santo!” Amare il proprio nemico, porgere l’altra guancia, donare i propri beni, non giudicare Il buon senso e l’esperienza di uno psicologo potrebbero tranquillamente portarlo ad affermare: “Attenzione! Tutto ciò incentiva e promuove un comportamento, e un fare che può nuocere sia alla persona che cerca di agire così, sia alla persona verso cui è rivolto un tale comportamento che serve e può essere contraproduttivo”. Un uomo critico potrebbe dire: Le parole usate dal vangelo portano al “burnout” – una parola che indica un problema che si verifica in diversi contesti, un sovraffaticamento che può colpire le persone che nelle istituzioni sociali, a livello professionale o volontario, sono impegnate ad affrontare e risolvere i più diversi problemi e bisogni di altre persone in stato di bisogno. Chi dice “Mi si chiede troppo”, ha quindi ragione. Attenzione però. Solo se il messaggio della Bibbia viene letto in primo luogo come codice morale, come un insieme di crude regole che i cristiani devono o non devono osservare, o come eventuale messaggio minaccioso o ricattatorio, allora quel “Mi si chiede troppo” è veramente giustificato. Ma non è così. Nessun incitamento all’autolesionismo, nessuna minaccia nella Lettera di Giovanni e nel Vangelo di Luca, tutt’altro! Quanto oggi abbiamo ascoltato è la conferma dell’amore che Dio ha per noi e per tutto il creato. Dio ci ama, ci ama veramente! Auf diesem Hintergrund der Liebe Gottes zu einem jeden und einer jeden von uns sollen und müssen wir uns dann fragen: Welchen Sinn haben die radikalen Worte Jesu, die wir anlässlich der Geburtstagsfeier unserer Caritas gehört haben? Wozu wollen sie uns herausfordern? Was an Gutem sagen sie uns zu? Eines ist klar: Es geht nicht um die Geringschätzung von Erwartungen! Wenn wir den gehörten Abschnitt genau lesen, stellen wir fest: Heiden und Christen gesteht Jesus Erwartungen zu. Es ist nichts Schlechtes dabei, wenn wir den Nächsten lieben und uns Gegenliebe erhoffen. Es ist erlaubt, Gutes zu tun und dafür Dankbarkeit zu erwarten. Wir dürfen Eigenes verleihen und dabei mit der Rückgabe rechnen. Der springende Punkt ist, dass Christen berufen sind, über diese Logik der Gegenseitigkeit hinauszugehen. Zwischendurch – und das macht sie aus – bringen Christen die Kraft und den Mut dazu auf. Dann lieben sie ohne ein Versprechen von Gegenliebe, dann tun sie Gutes ohne Zusage von Dankbarkeit, dann verleihen sie ohne Garantie auf Rückgabe. Mehr noch: In besonderen Momenten und Situationen schrauben sie nicht nur ihre Erwartungen an andere zurück, sondern sie nehmen Schaden für sich in Kauf und schließen eigene Beschädigung nicht aus. Um es mit dem heutigen Text aus dem Lukasevangelium zu sagen: Sie halten die zweite Wange hin, geben auch das Hemd her, sie lieben die Feinde, sie beten für die Misshandelnden. Und der Verfasser des Johannesbriefes fasst ihr radikales Verhalten kurz und bündig zusammen: Sie geben das Leben hin für andere. Christen zeichnen sich also dadurch aus, dass sie die allseits bekannte Logik der Gegenseitigkeit unterwandern, aus den Angeln heben – nicht aus äußerem Zwang, sondern in persönlicher Entscheidung. Christen nehmen sich Freiheiten heraus, Freiheiten zum Guten. Um diese Freiheit geht es Jesus, wenn er uns zu derart radikalen Haltungen und Handlungen einlädt. Die Befreiung des Menschen liegt ihm am Herzen. Sie setzt er in die Mitte der Botschaft vom kommenden Reich Gottes. Freiheit und nicht Freizügigkeit! Letztere tut, was ihr gerade in den Sinn kommt, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie löst Bindungen auf, lässt Verpflichtungen hinter sich. Sie blendet Lebenszusammenhänge aus, vernachlässigt die Grenzen, die jedem von uns gesteckt sind. Sie versteht sich als „Freiheit von“. Christen hingegen suchen die „Freiheit zu“. Es geht ihnen um eine Freiheit, die nicht wegführt, sondern hinführt zum Alltag mit seinen Freuden und Leiden, mit seinen interessanten Aufgaben und lästigen Pflichten, zum Alltag, der bestanden und verändert werden will. Die Freiheit des Menschen gehört also zur Mitte des christlichen Menschenbildes. Sich immer wieder darauf zu besinnen, ist für jeden Christen wichtig, auch für Sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas. Wenn Sie als Freiwillige in und mit der Caritas unserer Diözese arbeiten, vergegenwärtigen Sie sich immer wieder: Sie setzen sich freiwillig ein. Wenn Sie sich beruflich in der Caritas einbringen, denken Sie daran: Sie haben sich aus freien Stücken dafür entschieden. Wenn Sie, ob ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig, diese Ihre Freiheit in Rechnung stellen, können Sie gut im Blick behalten, warum und wozu Sie tun, was Sie tun: um der Zufriedenheit, der Freude, des Glücks willen, die sich einstellen, wenn Menschen vom Leben auf der Straße in die Normalität zurückfinden, wenn sie ihre Sucht in den Griff bekommen, wenn sie etwas mehr Ordnung in ihr seelisches Durcheinander bringen, wenn sie sich ihre Sorgen von der Seele reden, wenn sie ihr Alter in Würde bewältigen, wenn sie einen Ausweg aus dem finanziellen Desaster in den Blick nehmen, wenn sie die letzte Wegstrecke ihres Lebens nicht allein gehen, wenn sie ihren Ort in der Südtiroler Gesellschaft finden, wenn sie Gemeinschaft mit anderen erleben, wenn sie gefordert und gefördert sind, - und die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Befreiung und Freiheit sind schließlich auch Kurzformeln für das, was Caritas will: Für Menschen, die in Bedrängnis sind – weil sie vom Schicksal schwer getroffen wurden, weil sie eine verworrene Lebensgeschichte haben, weil sie sich in die Sackgasse manövriert haben, weil andere Menschen ihnen übel mitspielt haben, weil sie Belastungen ausgesetzt sind – für diese Menschen Momente zum Luftholen und Orte zum Aufatmen bereitstellen. Liebe Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unserer Caritas, auch mit Blick auf Ihren Dienst für die Menschen ist es hilfreich, wenn Sie mit Ihrer eigenen Freiheit verbunden bleiben – mit Ihrer Freiheit zum Guten, und wenn Sie darüber hinaus in Verbindung bleiben mit dem Grund der Freiheit: mit dem Gott Jesu Christi. Denn er ist – wie der Evangelist Johannes sagt – die Liebe und damit die Freiheit.Der Mensch gewordene Herr führe uns alle diesen Weg der Liebe und der Befreiung.