Sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dieser Tagung! Sehr geehrte Referentinnen und Referenten! Gentili partecipanti e relatori di questo convegno! Ich freue mich, als Bischof diese Tagung eröffnen zu dürfen. Damit will ich ein Signal setzen, dass das Thema Missbrauch der offenen und ehrlichen Auseinandersetzung innerhalb der Kirche und in der Gesellschaft bedarf unabhängig davon, ob es sich dabei um sexuelle, physische oder psychische Gewalt handelt. Die weltweit erschütternden Berichte seit mehr als einem Jahrzehnt haben endlich ein allgemeines Tabu gebrochen, das zu lange das Leid der Betroffenen und deren Umfeld ausgeblendet hat. Endlich haben die Leidtragenden ein Gehör gefunden sowohl im kirchlichen wie im gesellschaftlichen Bereich. Endlich wurden Anklagen ernstgenommen und überprüft, entsprechende Maßnahmen ergriffen für die Betroffenen und deren Umfeld sowie für jene, die sich an Kindern oder Jugendlichen strafbar vergangen haben. Die Macht des Schweigens wurde gebrochen und die vertuschte Wirklichkeit durch die Medien an die Öffentlichkeit gebracht. Il tema dellabuso richiede unattenzione particolare non soltanto per le accuse e i fatti avvenuti. La tutela e la difesa dellintegrità fisica e psichica del bambino sono, insieme al bene del bambino e del suo ambiente familiare e sociale, un valore supremo sia in conformità a una visione delluomo nella fede cristiana sia in base ai diritti umani e quelli internazionali del bambino. Come Chiesa siamo chiamati a confrontarci con la realtà dellabuso avvenuto nelle nostre istituzioni pastorali, educative e sociali che per altro erano riconosciute come ambiente sicuro, protettivo e formativo. E compito della Chiesa provvedere che la verità sugli abusi avvenuti nelle proprie realtà emerga per tutti che sono stati coinvolti. Il mio pensiero va alle vittime, alle ferite e le sofferenze delle persone, allora ancora minori, per il trauma subito; penso alla loro umiliazione vissuta, alla loro sfiducia e rabbia verso la Chiesa. Penso a coloro, che sono in grado di affrontare il male subito. Penso altrettanto a coloro, che non ne parleranno mai di ciò che hanno vissuto, sofferto nonostante linvito di parlarne delle loro ferite fisiche e psichiche per poterle sanare in modo che da una ferita aperta si possa passare a una cicatrice. Una cicatrice rimarrà sempre. Dallaltra parte penso alla reazione delle persone intorno alle vittime e a noi tutti, ai sentimenti che emergono di fronte a queste vicende: lo sgomento, lo sdegno, il disgusto e la rabbia. Le reazioni sono più che comprensibili ed è facile passare alla sfiducia, alla svalutazione verso le istituzioni ecclesiali o verso la Chiesa stessa, allo sconforto e allo scoraggiamento nellimpegno da cristiani e quello pastorale e educativo nelle istituzioni ecclesiali per i bambini, i ragazzi e i giovani.Die ganze Gemeinschaft der Kirche ist aufgerufen, sich mit diesem schwerwiegenden Verbrechen auseinander zu setzen, sich für die Aufklärung der Anklagen und Vorwürfe einzusetzen. Im Johannesevangelium steht der Satz: Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien (Joh 8,32). Wir müssen uns alle fragen,unabhängig wie weit die Missbrauchsvorfälle zurückliegen, wie wir als Christen und als Kirche mit Macht, Autorität, menschlicher Sexualität und zwischenmenschlichen Beziehungen im Sinne der christlichen Grundwerte umgehen. Das erfordert eine ehrliche und radikale Gewissenserforschung auf persönlicher wie auch auf struktureller Ebene, das heißt als Kirche mit all ihren Einrichtungen. Ebenso ist die Gesellschaft aufgerufen, sich auf ihre Grundwerte zurückzubesinnen, damit die Grundrechte für alle Menschen, besonders für die Kinder und Jugendlichen, erfahrbar und einklagbar gewährleistet werden. Hier können Kirche und Gesellschaft in einen neuen Dialog treten, der auch durch diese Tagung angeregt wird. La verità è la legge della giustizia. Il mondo ha bisogno della verità che è giustizia, e di quella giustizia che è verità. Questa parola profetica è stata pronunciata nel 1942 davanti alla Rota Romana circa la certezza morale necessaria per un giudizio. E unespressione di Papa Pio XII. Queste sue parole si rivelano particolarmente attuali sia per lonestà e la trasparenza nellaffrontare questa piaga nella Chiesa e nella Società, sia per il rispetto, la responsabilità e la solidarietà per tutte le persone coinvolte. La scossa mediatica ha sollecitato i vertici e la base della Chiesa a reagire e a essere promotrice e interlocutrice in prima linea per le persone colpite nel profondo della loro umanità, nella loro integrità psichica e fisica, nellaffettività, nella fiducia, nella capacità di relazione. Gli interventi del Papa stesso, lelaborazione di linee guida per agire in casi di accuse di abuso subito, di sospetto o di auto-accusa da parte di chi ha abusato, listituzione di sportelli (Ombudsstelle) e interlocutori indipendenti, hanno dimostrato una presa di consapevolezza della grave piaga circa labuso di minori, unassunzione di responsabilità e un impegno serio e costruttivo nellavviare programmi di prevenzione. Insieme a una rilettura teologica e pastorale dei temi fondamentali connessi con labuso come il potere, laffettività e laggressività, la Chiesa intende intraprendere un percorso di ricostruzione, un cammino che include un esame autocritico circa la gestione degli abusi venuti a conoscenza nel passato e unammissione dei propri abusi di potere, delle proprie insensibilità nei confronti delle vittime e per le proprie colpe. Nellaffrontare la presente crisi, le misure per occuparsi in modo giusto dei singoli crimini sono essenziali, tuttavia da sole non sono sufficienti: vi è bisogno di una nuova visione per ispirare la generazione presente e quelle future a far tesoro del dono della nostra comune fede. (Lettera pastorale di Papa Benedetto XVI. ai cattolici dellIrlanda, 19 marzo 2010, nr. 12) In unserer Diözese ist, wie vom Kirchenrecht vorgesehen, der Generalvikar für alle Fälle von sexuellem Missbrauch zuständig. Generalvikar Josef Matzneller ist Ansprechpartner für diesbezügliche Vorfälle, Vorwürfe oder Verdachtsmomente. Er hat 2002 ein Grundlagenpapier für die Vorgangsweise in unserer Diözese ausgearbeitet.Im März 2010 hat die Diözesanleitung entschieden, einen unabhängigen Ombudsmann einzusetzen. Dr. Werner Palla hat diese Aufgabe übernommen. Er war 12 Jahre lang als Landesvolksanwalt tätig. Die Caritas hat ihm die Räume der Männerberatung in Bozen für Gespräche zur Verfügung gestellt. Von einigen Ordensgemeinschaften wurde Frau Dr. Christine Mayr gebeten, die Aufgabe als Ombudsfrau zu übernehmen.Im Mai 2010 wurde ein Beirat für die Ombudsstelle eingesetzt, der aus einem Psychologen, zwei Psychotherapeuten, einem Psychiater und zwei Juristen besteht. Zu den Aufgaben des Beirates gehören: den Ombudsmann bei der Durchführung seiner Aufgabe fachlich zu beraten, spezifische Fragen und Themen unter verschiedenen Gesichtspunkten zu besprechen, Hinweise für Maßnahmen im Bereich der Prävention anzudenken und die Diözesanleitung bei Vorwürfen und Anklagen zu beraten. Seit der Errichtung der Ombudsstelle und dem Beginn der Tätigkeit von Dr. Palla in seiner Funktion als unabhängiger Ansprechpartner in Missbrauchsfällen haben sich 54 Personen gemeldet.Die Anliegen von 16 Personen betrafen Ordensgemeinschaften und wurden an diese weiterverwiesen. Zudem wurde ihnen angeboten, bei Bedarf oder bei Schwierigkeiten unterstützend für sie da zu sein.7 Personen meldeten sich aus anderen Diözesen Italiens. Sie wurden an die zuständigen Stellen in deren Diözesen weitergeleitet. Auch ihnen wurde bei Bedarf Unterstützung angeboten.Insgesamt haben sich 31 Personen mit Vorwürfen von Missbrauch an die Ombudsstelle gewandt: 17 davon sind Männer, 14 Frauen. Die Vorwürfe von Missbrauch betreffen in erster Linie sexuelle, in zweiter Linie physische und psychische Gewalt.7 Personen haben sich an den Ombudsmann gewandt und ihren erlittenen Missbrauch gemeldet, ohne eine weitere Unterstützung in Anspruch zu nehmen.Für 16 Personen konnte die Bearbeitung ihrer Anliegen zufriedenstellend abgeschlossen werden.Die Anliegen von 6 Personen sind noch in Bearbeitung.In 2 Fällen wurde die Bearbeitung ohne befriedigendes Ergebnis abgeschlossen.Die meisten Tatbestände liegen 20 und mehr Jahre zurück, einer 13 Jahre. Laut Dr. Palla war für alle Personen, die sich gemeldet haben, wichtig, dass sie diskret und anonym von einer kirchlich unabhängigen Person angehört wurden. Wohltuend war für sie, dass sie ernst genommen wurden und dass ihnen geglaubt wurde.Über die Ombudsstelle wurden mir Kontakte zu einzelnen Betroffenen und Tätern vermittelt. Auch diese Gespräche verliefen in einem vertrauensvollen und offenen Klima.Ich begrüße deshalb die Initiative des Beirates unserer Ombudsstelle, eine interdisziplinäre Tagung zu diesem aktuellen und sensiblen Thema mit qualifizierten Fachleuten zu organisieren. Ich danke den Referentinnen und den Referenten, für ihre Bereitschaft, ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Impulse zu diesem Thema einzubringen. Ich wünsche mir, dass zwischen den verschiedenen Teilnehmern aus dem kirchlichen und gesellschaftlichen Leben ein reger Austausch entsteht, der der konkreten und praktischen Zusammenarbeit im Alltag dient.Als Bischof spreche ich dem unabhängigen Ombudsmann, Herrn Dr. Werner Palla, dem Herrn Generalvikar, Herrn Dr. Gottfried Ugolini als Moderator, sowie allen Mitgliedern des Beirates der Ombudsstelle meinen aufrichtigen Dank aus. Mein Dank gilt auch den Organisatoren dieser Tagung. Auguro a tutti un proficuo incontro informativo e propositivo per confrontare con coraggio e responsabilità questa piaga dellabuso sia allinterno della Chiesa come anche allinterno della società. Mi auguro che i bambini possano vivere in un mondo e futuro dove la loro dignità e la loro integrità psichica e fisica vengano garantite e protette come ha fatto ed insegnato Gesù che più volte ha messo i bambini al centro della sua predicazione per istruire gli adulti.Grazie! Herzlichen Dank!
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