Angelo Giuseppe Roncalli war Ministrant bei einer Beerdigung, als ihn seine Freunde mit diesen Worten provoziert haben: "Preticello, preticello!" Der Sechsjährige war darüber so erzürnt, dass er heftig mit dem Weihrauchfass schwenkte und einen der "Übeltäter" am Kopf traf. Daraufhin musste er sich bei allen Trauergästen entschuldigen. Auch wenn es den kleinen Angelo damals geärgert hat – wie er in seinem Tagebuch schreibt -, war ihm tatsächlich schon zu diesem Zeitpunkt klar: Er wollte Pfarrer werden. Rund 70 Jahre später, am 28. Oktober 1958, bestieg er den Stuhl Petri als Johannes XXIII. – und sehr schnell wurde er auch „der Pfarrer der Welt“ genannt.
Johannes XXIII. starb am 3. Juni 1963 an den Folgen seiner Krebserkrankung. Seine Heiterkeit verlor er aber bis zum Schluss nicht. Noch auf dem Sterbebett war es der "Papa Buono", der aufmunternde Worte für die Menschen fand, die sich um ihn kümmerten: "Sorgt euch doch nicht so sehr um mich. Ich bin bereit für die große Reise. Meine Koffer sind gepackt." Seit dem 27. April 2014 ist er ein Heiliger. Und sein Gedenktag? Der ist nicht etwa sein Todestag oder der Tag seiner Heiligsprechung - sondern der heutige 11. Oktober. Der Tag, an dem 1962 von ihm das II. Vatikanische Konzil eröffnet wurde.
Vor gar nicht langer Zeit wurde mir in einem Brief diese Frage gestellt: „Hat das II. Vatikanische Konzil die Kirche in eine Krise hinein reformiert? Was meinen Sie dazu?“
Nein, das Konzil war kein Betriebsunfall der Kirche. Ich halte es für ein Geschenk des Heiligen Geistes. Es war das herausragende kirchliche Ereignis des 20. Jahrhunderts; es hat die Kirche stark geprägt, und seine Aussagen sind für das katholische Selbstverständnis und für das kirchliche Handeln maßgebend.
Diese größte Kirchenversammlung der gesamten Kirchengeschichte war natürlich auch - wie könnte es anders sein? - ein zutiefst spannungsgeladenes Ereignis. Das intensive Ringen auf dem Konzil setzte sich in der Nachkonzilszeit fort - bis heute. Auch die Weltsynode, die in diesen Wochen in Rom stattfindet, ist von der Dynamik des Konzils durchdrungen. Die Beschäftigung mit dem Konzil, 62 Jahre nach seiner Eröffnung, ist deswegen nicht Auseinandersetzung mit einem Ereignis der Vergangenheit, sondern Auseinandersetzung mit der Gegenwart unseres Glaubens und unserer Kirche - unter den nicht geringen Herausforderungen und Spannungen von heute.
Dem Konzil ging neben vielen anderen Anliegen um Berufung und Sendung der Kirche und aller ihrer Glieder – im Kontext der Welt von heute. Um Berufung und Sendung geht es auch bei diesem Gottesdienst: Sendung in der besonderen Gestalt einer Beauftragung von Frauen und Männern zum Religionsunterricht in unseren Schulen. Diese Sendung besteht nicht in einem Verwaltungsakt oder in der Überreichung eines Dekretes, sondern in der Übernahme eines kirchlichen Auftrags.
Mit der MISSIO, mit dieser kirchlichen Sendung, die euch heute übertragen wird, setze ich euch nicht als Lehrer und Lehrerinnen für neutrale Religionskunde ein, sondern als Zeugen und Zeuginnen einer Botschaft, von der wir überzeugt sind, dass es sich lohnt, sie jungen Menschen von heute anzubieten.
Für diesen Auftrag braucht es Lehrerinnen und Lehrer, die authentisch zu den Inhalten stehen, die sie weitergeben. Kinder und junge Menschen haben ein ganz feines Gespür für Glaubwürdigkeit und sie beobachten uns Erwachsene ganz genau.
Come cristiani siamo convinti, e il santo papa Giovanni XXIII lo ha sottolineato tante volte: siamo fatti per la felicità, il bene, la bellezza, la verità. Vi auguro, cari insegnanti di religione, di riuscire a realizzare, attraverso il vostro mandato e il vostro impegno, e in ciò che insegnate, di aiutare i bambini e i giovani a diventare ciò che sono: uomini e donne voluti, creati e amati da Dio.
Voi incontrate i bambini e i giovani nel contesto dell´ora di religione. È un contesto particolare. In modo esplicito o anche implicito spesso siete confrontati con la domanda: credi in ciò che insegni e proponi? Non bastano i metodi e la capacità didattica. Vi auguro che i bambini e i giovani possano incontrare in voi uomini e donne che hanno incontrato Gesù, che sono rimasti affascinati da Gesù, che vanno alla scuola di Gesù e del suo vangelo. Nessuno di noi dev´essere perfetto, e non lo siamo – ma credibili e onesti sì.
E in questo senso sono convinto: un buon insegnante di religione si considera sempre un discepolo. Un insegnamento che non è sostenuto dalla propria testimonianza non porterà frutti!
Lasciamoci tutti toccare dalla domanda di Gesù a Pietro: “Simone di Giovanni, mi ami tu più di costoro?” Qual è la nostra risposta personale – anche davanti alle nuove generazioni e anche nel contesto dell´insegnamento di religione nelle nostre scuole?