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Omelie

Mercoledì delle ceneri 2025

Vescovo Ivo Muser

Mercoledì delle Ceneri, 5 marzo 2025

Duomo di Bolzano

Liebe Gläubige hier im Bozner Dom und liebe Mitfeiernde über „Radio Grüne Welle“ an vielen Orten unserer Diözese, fratelli e sorelle quì nel duomo di Bolzano e voi tutti collegati con noi attraverso „Radio Sacra Famiglia”! 

Das ist schon jedes Jahr ein starkes Zeichen, wenn wir an diesem Tag mit echter Asche in Berührung gebracht werden. 

Zwei biblische Worte deuten, was die Auflegung der Asche zum Ausdruck bringt: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist, und wieder zum Staub zurückkehrst“ (Vgl. Gen 3,19) Und: „Bekehrt euch, und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15).

Wer immer du bist, was immer du dir einbildest, was immer dich besonders auszeichnen mag, was immer du glaubst, anderen voraus zu haben. Auch von dir gilt: Staub bist du. Staub wirst du. Wer will sich da noch etwas einbilden? Wer will sich dann noch über andere erheben? Wer will da noch meinen, er sei größer oder besser oder wichtiger als andere? Für alle, ausnahmslos für alle gilt dasselbe: Staub bist du. Staub wirst du. 

Und genauso für alle gilt: „Bekehrt euch, und glaubt an das Evangelium“.

Der heutige Tag sagt uns mit dem starken Zeichen der Asche: Wir müssen sterben. Nicht nur die anderen, sondern auch ich. Diese Tatsache nehme ich jetzt zum Anlass, um in vier Aspekten zusammenzufassen, welche Position die Kirche einnimmt gegenüber der Sterbehilfe. Ein hochaktuelles Thema, immer wieder auch verwendet, um gesellschaftlich und politisch zu polarisieren. Ein Thema, das niemanden kalt lässt und das uns persönlich, aber auch als Gemeinschaft, herausfordert und betrifft.

1. Medizinische Maßnahmen haben das Ziel, die Gesundheit wiederherzustellen und das Leben zu erhalten. Wenn sie dieses Ziel nicht erreichen, dürfen sie unterlassen, ja sogar abgebrochen werden. Das gilt besonders dann, wenn am Lebensende der Sterbeprozess nicht mehr verhindert werden kann. Die Unterlassung oder die Unterbrechung von lebenserhaltenden Maßnahmen bedeutet nicht, dass man ein Leben als wertlos einstufen würde, sondern dass eine medizinische Maßnahme in Bezug auf die Krankheit eines Menschen als nicht mehr angemessen beurteilt wird. Es geht immer um den Schutz der Würde des Menschen.

2. La Chiesa fa una distinzione chiara e netta tra uccidere e lasciar morire. Non è mai lecito uccidere un essere umano, ma non si deve nemmeno fare qualsiasi cosa per prolungarne e preservarne la vita ad ogni costo. Ognuno ha il diritto di sottoporsi a terapie mediche, ma se una malattia è progredita al punto da far presagire una fine imminente, una persona ha anche il diritto di rifiutare le cure e di essere lasciata morire. In nessun caso la Chiesa considera eticamente lecito indurre la morte, cioè uccidere deliberatamente una persona o fornirle i mezzi con cui può togliersi la vita.

3. Sterbende Menschen brauchen menschlichen, pflegerischen und geistlichen Beistand – besonders dann, wenn ihnen medizinisch nicht mehr geholfen werden kann. Die Unterlassung oder der Abbruch von lebenserhaltenden Maßnahmen bedeutet nämlich nicht, einen Menschen aufzugeben oder seine Würde nicht mehr zu schützen. Gerade Sterbende brauchen menschliche Nähe, Zuwendung und Begleitung. Niemand sollte durch die Hand eines Menschen sterben. Wir alle aber wünschen uns, an der Hand und begleitet durch die Nähe eines Menschen sterben zu können.

4. Nella nostra società abbiamo bisogno di una nuova cultura del fine vita. Morire non è un "incidente di percorso", ma fa parte della vita. Prepararsi alla morte e riconciliarsi con essa è un compito esistenziale. Quanto è importante parlare con le persone interessate, ma anche con i loro parenti, delle loro preoccupazioni e paure, accompagnarle nel momento del congedo, ascoltarle e star loro vicino!

Fratelli e sorelle, la Quaresima inizia con la cenere, ma alla fine ci porta al fuoco della notte di Pasqua; ci invita a scoprire che, nel sepolcro, la carne di Gesù non diventa cenere, ma risorge gloriosa. Vale anche per noi, che siamo polvere: se con le nostre fragilità ritorniamo al Signore, se prendiamo la via dell’amore, abbracceremo la vita che non tramonta. 

Liebe Schwestern und Brüder, Pilger und Pilgerinnen der Hoffnung sollen wir in diesem Heiligen Jahr sein. Schon am Aschermittwoch dürfen wir wissen: Am Ende der Fastenzeit, am Ende unseres Weges in dieser Welt, steht Ostern: der Sieg des Lebens über den Tod. Empfangen wir jetzt mit diesem Glauben und mit dieser Hoffnung das Zeichen der Asche.