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Pasqua

„Frohe Ostern!“ – diesen Wunsch sagen wir uns heute zu, heute, am festlichsten Tag des ganzen Jahres. Noch viel einprägsamer ist der Ostergruß, den die Christen der Ostkirchen heute einander zusagen: „Christus ist auferstanden!“ Und die Antwort darauf. „Ja, er ist wahrhaft auferstanden!“

Der Herr ist auferstanden! Das ist der erste Satz, den die Kirche in dieser Welt gepredigt hat. Das ist der Höhepunkt des ganzen Evangeliums. Das ist die Hoffnung, die Christen in diese Welt hinein sagen.

„Christus ist auferstanden! Ja, er ist wahrhaft auferstanden!“ Auf diesem Fundament muss sich der christliche Glauben zeigen und bewähren. Der Apostel Paulus bringt es so auf den Punkt: „Dieses Evangelium ist der Grund, auf dem ihr steht…Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos“ (1 Kor 15,1.14).

Ostern – die Initialzündung des christlichen Glaubens, der Grund, auf dem gläubige Menschen stehen, das Fundament, auf dem Christen und Christinnen versuchen ihr Leben zu deuten, zu verstehen und zu bewältigen! So möchte ich Ostern, das Urfest unseres Glaubens, jetzt zum Anlass nehmen, um mit Ihnen allen nachzudenken über unsere Einstellung zum Leben, aber auch über die Verantwortung, die wir als christliche Glaubensgemeinschaft dem Leben gegenüber haben.

Unsere Einstellung zum Leben zeigt sich zunächst in unserem Verhalten gegenüber der Natur, die für Christen Gottes Schöpfung ist. Der christliche Glaube bekennt, dass die Welt, die uns umgibt, ihr Entstehen nicht einem blinden Zufall verdankt, sondern einem guten Schöpfer, der sie gewollt und ins Dasein gerufen hat.
An den Gott des Lebens glauben, heißt wieder staunen lernen vor den Wundern der Natur – und gerade wir dürfen in einem begnadeten Flecken von Gottes Schöpfung leben, der uns das Staunen wirklich nicht schwer macht. Die Schöpfung verdient Ehrfurcht und Respekt. Wenn wir Menschen leben und überleben wollen, müssen wir wieder Grenzen anerkennen und endlich wieder einsehen, dass wir nicht alles tun dürfen, was wir heute tun können.

Il nostro atteggiamento verso la vita emerge soprattutto nelle questioni che riguardano il valore e la dignità della vita umana. Spesso solo la persona sana, attraente, sportiva e prestante è “di moda”, è “in”. Il valore della vita e della persona non di rado viene misurato da quello che uno possiede e che è in grado di fare, da quello che offre, che mette in mostra e che riesce a raggiungere. La fede cristiana invece vede la vita innanzitutto come dono e compito affidatoci da Dio. L’essere è sempre più importante del fare, del produrre e del possedere.

Oggi la cura per la vita va affermata in particolar modo nei riguardi dei nascituri, vite umane a cui la nostra moderna società e la nostra legislazione non garantiscono più la necessaria tutela. La vita di un anziano o di un malato grave deve rimanere inviolabile come anche quella delle persone disabili. Siamo responsabili della vita che circonda il nostro quotidiano, come anche dell’ambiente in cui le generazioni future si troveranno a vivere. La nostra società ha bisogno di sperimentare un clima di accoglienza, in cui i bambini siano sempre benvenuti e in cui le famiglie numerose non vengano penalizzate, ma ringraziate espressamente per il loro coraggio di donare la vita.

Occorre sensibilità per tutte quelle persone che non arrivano da noi come ospiti disposti a spendere, ma che dipendono dalla nostra capacità di accogliere e di dividere. Il nostro atteggiamento nei confronti di singole persone e di gruppi o addirittura di intere popolazioni comincia sempre nella nostra mente. Il modo di pensare e di parlare degli altri non è mai neutrale. Il nostro pensiero e il nostro linguaggio lasciano sempre trapelare la nostra disposizione d’animo. C’è una stretta correlazione tra il nostro pensiero, il linguaggio e il comportamento.

Wo Kinder das Teilen lernen; wo Kinder schon in der eigenen Familie lernen, Konflikte gewaltlos zu lösen und dass das oberste Gesetz menschlichen Lebens nicht darin besteht, Härte zu zeigen und sich um jeden Preis durchzusetzen; wo junge Menschen bei ihren eigenen Eltern die Erfahrung machen dürfen, dass es auch noch andere Werte gibt als den Betrieb und das Geld; wo junge Menschen erleben dürfen, dass es sich lohnt, eine Familie zu gründen und Kindern das Leben zu schenken; wo Menschen bereit sind, auch Berufe zu wählen und auszuüben im sozialen und karitativen Bereich; wo geistliche Berufe gewollt und gefördert werden – und zwar einen geistlichen Beruf für die eigenen Kinder und die eigenen Enkelkinder; wo alte und kranke Menschen erfahren dürfen, dass sie noch wertvoll sind für ein Haus und die menschliche Gesellschaft; wo Menschen mit gescheiterten Beziehungen nicht allein gelassen werden; wo Menschen füreinander Worte der Lebensbejahung und der Lebensermutigung haben – dort entsteht in Ansätzen eine Kultur des Lebens, eine österliche Atmosphäre, in der das Leben in all seinem Reichtum gewollt, geschützt, gefördert und geliebt wird.

Zu einer solchen Kultur des Lebens gehört auch ganz wesentlich die Bereitschaft, den Frieden zu lernen und einzuüben. Niemand von uns findet so leicht Entschuldigungsgründe, wenn es um den Frieden geht in der eigenen Ehe und Familie, in der eigenen Nachbarschaft, am eigenen Arbeitsplatz, in der eigenen Verwandtschaft, zwischen den Volksgruppen in unserem Land. Dort können wir alle Friedensstifter oder Friedensvergifter sein. Und die erste Abrüstung beginnt immer in unseren Gedanken und Worten. Hier braucht es auch eine entsprechende Gesprächskultur – im persönlichen und auch im gesellschaftlich-politischen Lebensbereich.

Ogni violenza è espressione di una cultura della morte. Gli atti terroristici come quelli di San Pietroburgo, Stoccolma, all´inizio della Settimana Santa in Egitto e da anni in Siria ci ricordano tristemente come non ci siano posti sicuri e al riparo dal fanatismo. Certamente vanno condannati con chiarezza questi crimini disumani e vanno confermate e rafforzate le misure di sicurezza. Penso però che questi avvenimenti tragici e atroci, espressione di un terrorismo e fanatismo cieco, debbano essere soprattutto uno stimolo per tutti noi di alzare la voce per la dignità di ogni persona umana e di riscoprire insieme i valori che uniscono e che non dividono e che non credono mai nella logica della violenza.

Die Kraft von Ostern haben wir vor vier Wochen hier im Bozner Dom erlebt bei den Feiern zur Seligsprechung von Josef Mayr – Nusser. Ein echter Alltagschrist, der aus der Christusbeziehung gelebt hat - bis zur äußersten Konsequenz. In den Augen des lebensfeindlichen Systems des Nationalsozialismus hat er verloren. Er wurde ein Opfer der Gewalt, sogar einer staatlich verordneten und legitimierten Gewalt - so wie Jesus am Kreuz; aber in der Perspektive des Gottes allen Lebens hat er gewonnen – so wie Jesus am Ostermorgen.

Wünschen wir uns heute – gerade auch hier am Grab unseres Märtyrers Josef Mayr – Nusser - „Frohe Ostern!“ als eine Zusage, mit der wir leben und auch sterben können: „Der Herr ist auferstanden! Ja, er ist wirklich auferstanden! Il Signore è risorto! Sì, è veramente risorto! Alleluja.“