Liebe festlich gestimmte Glaubensgemeinschaft, liebe Mitbrüder, geehrte Vertreter und Vertreterinnen des öffentlichen Lebens, stimate autorità, sorelle e fratelli nella fede, fredesc y sorus! Wer durch unser Land fährt oder wandert, kommt an vielen Kirchen, Kapellen und Bildstöcken vorbei. Und wer dabei herausfinden will, welche Heiligen auf Bildern und Statuen dargestellt sind, muss die Attribute kennen, die die christliche Kunst ihnen im Laufe der Jahrhunderte gegeben hat. Diese Erkennungszeichen sagen etwas aus über das Leben, über die Aufgabe oder über den Tod der betreffenden Heiligen. So erkennen wir Petrus an seinem Schlüssel, Paulus an seinem Schwert, den Evangelisten Johannes an seinem Adler, Agnes an ihrem Lamm, Barbara an ihrem Turm, Sebastian an seinen Pfeilen, die Bauernmagd Notburga an ihrer Sichel und den hl. Florian, der am heutigen 4. Mai auf dem Kalender steht, an seinem Wasserkübel, der ihn als Helfer gegen die zerstörerische Gewalt des Feuers und als Patron unserer Feuerwehren kennzeichnet. Den hl. Kassian, von Anfang an Patron der Bischofskirche von Säben und Brixen, erkennen wir an den Griffeln, die an die grausame Art seines Martyriums erinnern: Er wurde um das Jahr 304 in der Stadt Imola von seinen eigenen Schülern zu Tode gebracht. Den hl. Vigilius, seit dem 5. Jahrhundert Patron der Bischofskirche von Trient und seit genau fünfzig Jahren auch Patron unserer Diözese Bozen – Brixen, erkennen wir an seinem Holzschuh, Zeichen für sein Martyrium und wohl noch mehr ein Zeichen seines Unterwegsseins als Verkündiger des Glaubens. Den Festtag unserer Diözesanpatrone möchte ich in diesem Jahr zum Anlass nehmen, um mit Euch allen nachzudenken über ein entscheidendes Kennzeichen für uns Christen heute. Ich möchte mit Euch nachdenken über unsere Einstellung zum Leben und über die Verantwortung, die wir als Christen und als Kirche dem Leben gegenüber haben. Dabei greife ich auch ein zentrales Anliegen im langen Pontifikat von Papst Johannes Paul II. auf, der seit dem vergangenen Sonntag uns als Heiliger unserer Kirche Mut machen will zu einer „Kultur des Lebens“. Unsere Einstellung zum Leben zeigt sich zunächst in unserem Verhalten gegenüber der Natur, die für Christen Gottes Schöpfung ist. Der christliche Glaube bekennt, dass die Welt, die uns umgibt, ihr Entstehen nicht einem blinden Zufall verdankt, sondern einem guten Schöpfer, der sie gewollt und ins Dasein gerufen hat. So lässt uns dieser Glaube die religiöse Dimension dieser Welt sehen und er gibt uns auch eine Grundorientierung für das menschliche Handeln gegenüber der Schöpfung.An Gott den Schöpfer glauben, heißt wieder staunen lernen vor den Wundern der Natur – und gerade wir dürfen in einem begnadeten Flecken von Gottes Schöpfung leben, der uns das Staunen wirklich nicht schwer macht. Die Schöpfung verdient Ehrfurcht und Respekt. Wenn wir Menschen leben und überleben wollen, müssen wir wieder Grenzen anerkennen und endlich wieder einsehen, dass wir nicht alles tun dürfen, was wir tun können. Unser Land braucht aufmerksame, staunende und ehrfürchtige Menschen. Soprattutto quando si tratta del valore e della dignità della vita umana, viene fuori come noi affrontiamo la vita. Spesso, oggi ci viene mostrata un’immagine distorta della vita e dell’uomo: soltanto chi è sano, attraente, sportivo ed efficiente è “in”. Non raramente il valore della vita e della persona si misura secondo quanto si possiede, quanto si dimostra e quanto si fa.La fede cristiana, invece, riconosce la vita in primo luogo come un dono e come un compito che ci è stato affidato da Dio. L’essere è sempre più importante del fare, dell’efficienza e del possesso. La vita umana è sacra, perché ha sempre a che fare con Dio stesso. Die Sorge für das Leben gilt heute in besonderer Weise dem ungeborenen, menschlichen Leben, dem unsere moderne Gesellschaft und Gesetzgebung nicht mehr den nötigen Schutz gewähren. Das Leben eines alten oder schwerkranken Menschen muss unantastbar bleiben wie auch das behinderte Leben. Wir tragen Verantwortung für das Leben der Menschen in der eigenen Umgebung, wie wir auch dafür verantwortlich sind, dass kommende Generationen eine Umwelt vorfinden, in der sie noch leben können. Unser Land braucht ein Klima, in dem Kinder willkommen sind und wo junge Paare mit mehr Kindern nicht benachteiligt oder gar als rückständig belächelt werden, sondern wo ihnen ausdrücklich gedankt wird für ihren Mut, Kindern das Leben zu schenken. Gastfreundschaft darf sich nicht nur berechnend auf Touristen beschränken. Es braucht ein Gespür für all jene Menschen, die nicht nur als finanzstarke Gäste in unser Land kommen. Unsere Einstellung zu einzelnen Menschen und zu Menschengruppen, ja oft sogar zu ganzen Völkern, beginnt immer in unseren Köpfen. Es ist nicht neutral, wie wir über andere denken und reden. Unser Denken prägt uns und unsere Sprache verrät uns immer. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen unserem Denken, Reden und Tun. Wo Kinder das Teilen lernen; wo Kinder schon in der eigenen Familie lernen, Konflikte gewaltlos zu lösen und dass das oberste Gesetz menschlichen Lebens nicht darin besteht, Härte zu zeigen und sich um jeden Preis durchzusetzen; wo junge Menschen bei ihren eigenen Eltern die Erfahrung machen dürfen, dass es auch noch andere Werte gibt als den Betrieb und das Geld; wo junge Menschen erleben dürfen, dass es sich lohnt, eine Familie zu gründen und Kindern das Leben zu schenken; wo Menschen bereit sind, auch Berufe zu wählen und auszuüben im sozialen und karitativen Bereich; wo geistliche Berufe gewollt und gefördert werden; wo alte und kranke Menschen erfahren dürfen, dass sie noch wertvoll sind für ein Haus und die menschliche Gesellschaft; wo Ehen und Familien in Krise gestützt werden; wo Menschen mit gescheiterten Beziehungen nicht allein gelassen werden; wo schwierige Menschen ausgehalten werden; wo Menschen füreinander Worte der Lebensbejahung und der Lebensermutigung haben – dort entsteht in Ansätzen eine Kultur des Lebens, eine Atmosphäre, in der das Leben in all seinen Formen und in all seinem Reichtum gewollt, geschützt, gefördert und geliebt wird. Per arrivare a una tale cultura della vita, bisogna essere disposti a sostenere e a praticare la pace. Per nessuno di noi è facile trovare scuse quando si tratta della pace nel proprio matrimonio e nella propria famiglia, con i vicini, al proprio posto di lavoro, con i parenti, tra i gruppi linguistici nella nostra terra. Tutti possiamo essere promotori di pace oppure distruttori di pace. E il primo disarmo inizia sempre nei nostri pensieri e nelle nostre parole. È qui che abbiamo bisogno di una cultura del dialogo adeguata, nella vita personale e in quella sociale e politica. Affermando la vita, affrontandola con gioia, dobbiamo impegnarci in tutto ciò che promuove la vita. I cristiani, partendo dalla fede pasquale, dovrebbero alzare la loro voce in modo coraggioso e deciso contro un certo scetticismo odierno molto diffuso nei confronti della vita, contro un timore esagerato per il futuro e anche contro la pretesa di poter disporre noi stessi della vita; e questa voce coraggiosa fa bene a noi, alla nostra terra e al nostro tempo. Heilige Diözesanpatrone Kassian und Vigilius, ihr steht für die Geschichte der Glaubensverkündigung und der Glaubensweitergabe in unserem Land: Macht uns Mut zu einem Leben aus dem Glauben an Jesus, den Auferstandenen; helft uns, dass wir uns in den Dienst des Lebens in all seinen Formen stellen; erbittet uns eine Freude am Leben, die uns nur der Glaube schenken kann. Signore risorto, sei in cammino con noi: Rimani con noi nella Parola e nei sacramenti. Abbiamo bisogno di Te! Soltanto con te siamo la tua Chiesa. Soltanto con te possiamo costruire una cultura della vita. Maria, madre del Redentore e madre della Chiesa, santi patroni Cassiano e Vigilio, santi Papi Giovanni XXIII e Giovanni Paolo II, tutti i santi e beati della nostra Diocesi e della nostra terra, accompagnateci lungo la processione della nostra vita e pregate per noi!
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