Der Beginn des Johannesevangeliums, der an diesem Weihnachtstag im Petersdom und genauso in der kleinsten Dorfkirche verkündet wird, ist zweifellos einer der größten Texte der Weltliteratur. Der große deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe hat den Text in seinem Theaterstück „Faust“ thematisiert: Faust versucht in seiner Studierstube das Johannesevangelium zu übersetzen. Im Anfang war der "logos", heißt es im griechischen Text des Neuen Testaments. Wie soll er das übersetzen? Als "Wort"? Ja, gewiss! Aber "logos" heißt auch "Sinn", heißt auch "Kraft". All das genügt Faust nicht und schließlich übersetzt er: "Im Anfang war die Tat". Und er hat damit gar nicht so unrecht. Denn in der Sprache des Alten Testaments, im Hebräischen, steht derselbe Ausdruck sowohl für "Wort" als auch für "Tat".
Der Höhepunkt dieses gewaltigen Textes ist dann erreicht mit dem Bekenntnis: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Das ist Weihnachten!
Weihnachten ist ungeheuer konkret, da geht es nicht um eine Idee oder um eine Theorie, da geht es um ein geschichtliches Ereignis, da geht es um eine Tat. Da geht es darum, dass Gott ganz konkret wird. Vom Licht reden, das jeden Menschen erleuchtet, das können noch alle, das passt gut in ein allgemeines Weltbild. So wie viele heute sagen: Ich glaube schon an eine höhere Macht, die uns irgendwie lenkt; oder noch einfacher: Irgendetwas Höheres muss es ja geben! Doch das Wort bleibt nicht „irgendetwas Höheres“, sondern wird "Fleisch", wird Mensch. Das gibt es in keiner anderen Religion! Das ist das Entscheidend und Unterscheidend Christliche. Er „hat unter uns gewohnt“, wörtlich heißt es: „Er hat sein Zelt unter uns aufgeschlagen“, ganz konkret ist er da. Weihnachten ist wirklich skandalös konkret! Christen glauben nicht an irgendeinen Gott, an einen fernen, weltabgewandten Gott, auch nicht an einen Gott, der in reiner Innerlichkeit erfahren würde, sondern an einen Gott, der sich nicht heraushält, der nicht in seinem Himmel bleibt, sondern der herab steigt und uns Menschen dort begegnen will, wo wir sind: mit unserer Größe, aber auch mit unserer Not. Dafür stehen seine Krippe und sein Kreuz.
Il Verbo di Dio, che nel mistero del Natale si è fatto carne, attende la nostra risposta. Non possiamo ridurre il Natale a un bel ricordo, a qualche pio sentimento, o alla celebrazione di alcuni giorni di festa. Delle persone che oggi festeggiano il Natale, l’evangelista Giovanni dovrebbe poter dire: ”Venne tra i suoi e i suoi lo hanno accolto.”
Da quando Dio si è fatto uomo lo possiamo incontrare in tutto ciò che riguarda l’uomo. Dio ha a che fare con la nostra storia, con le nostre origini, con la quotidianità del nostro lavoro, dei nostri compiti, delle nostre relazioni; lo possiamo porre in stretto rapporto con i nostri ospedali, le nostre case di riposo, con la realtà del carcere, con le situazioni di crisi e di conflitto nel mondo. E’ proprio qui che lo possiamo trovare; in questa realtà Egli è nato; in questa realtà ha sofferto e ancora soffre per noi.
Lasciatemi anche trarre due considerazioni concrete che emergono dal mistero del Natale per la nostra società in Sudtirolo. La concretezza del Natale ci spinge a due “compiti in classe” da fare insieme. Con il primo compito intendo la convivenza tra la popolazione di madrelingua tedesca, italiana e ladina. Nei decenni passati, grazie all´impegno di tanti, ci sono stati grandi progressi in merito. E nonostante questo sviluppo positivo talvolta ci accorgiamo che il ghiaccio della convivenza è molto sottile! Talvolta basta molto poco per alzare il tono della voce e per seminare di nuovo pregiudizi e accuse pericolose.
Sicuramente ancora più difficile da gestire è il secondo compito – e lo considero un compito davvero natalizio: l´accoglienza e l´integrazione dei nuovi cittadini. Cosa possiamo e dobbiamo fare che uomini e donne di lingue, culture, credi religiosi diversi, tradizioni e mentalità differenti possano convivere in pace? Lo scopo deve essere quello di una società in cui le differenze umane non vengono percepite soltanto come problema, ma come risorsa e ricchezza. Troveremo delle soluzioni – e non sarà facile - soltanto se lo vogliamo!
Dal momento dell´Incarnazione di Dio, tutte le espressioni dell´umano divengono divine; è divino il nascere e il morire, il lavoro e il tempo libero, il dolore e il piacere, l´amicizia e la dolcezza della mensa. Nel mistero del suo Natale Dio stesso ci dice: Sono diventato un uomo e mi interessa tutto ciò che è umano!
Weihnachten, das Fest der Menschwerdung Gottes im Kind von Betlehem, will uns für eine Tat gewinnen: Zum Menschsein gehört immer der Schutz der Schwachen - wer immer diese sind. Wer den Schutz der Schwachen aufgibt, gibt die Identität des Menschen preis. Ein ungenierter Kult des Starken und eine sich abgrenzende „Wir-sind-wir-Mentalität“ sind dem Weihnachtsgeheimnis diametral entgegengesetzt.
Heinrich Böll, der bekannte deutsche Schriftsteller, dem ganz bestimmt nicht ein Nahverhältnis zur Kirche nachgesagt werden kann, sagte einmal: "Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und Kranke, Alte und Schwache; und mehr noch als Raum gab es Liebe für die, die der heidnischen wie der gottlosen Welt nutzlos erschienen und erscheinen ..."
Weihnachten ist das menschlichste aller unserer Feste: Gott selber wird ganz konkret und will uns begegnen als Mensch, im Kind von Betlehem, in den Worten und Zeichen Jesu von Nazareth, im Gekreuzigten auf Golgotha. Gott wird Mensch, damit wir konkret werden, damit wir uns als Menschen annehmen und begegnen, damit wir menschlich bleiben.
Josef Mayr – Nusser, der am kommenden 18. März hier im Bozner Dom seliggesprochen wird, sagte einmal: „Es fehlt noch bei sehr vielen das Bewusstsein der Mitverantwortung für den Menschen neben uns, und doch gibt der nicht Gott die Ehre, der nicht tatkräftige Nächstenliebe übt… Nur dann, wenn wir Gott die Ehre geben, nicht nur in der Kirche, sondern auch im Beruf, im öffentlichen Leben, dem Mitmenschen gegenüber, wird sich auch der zweite Teil der Weihnachtsbotschaft an uns erfüllen: … und Friede den Menschen auf Erden.“
A Natale Dio stesso ci promette: Uomo ti amo! Per te sono diventato uno di voi! Dal Natale del Signore ogni uomo e ogni donna sono una Terra Santa!
„Und das Wort ist Fleisch geworden“. Diese Liebeserklärung Gottes können wir auch mit den Worten des hl. Franz von Sales übersetzen: „Mensch, freue dich! Gott liebt dich mehr als die Engel. Er wurde kein Engel, sondern ein Mensch wie du“. Dass diese Liebeserklärung Gottes unseren Verstand und unser Herz erreicht und dass sie unser Denken, Reden und Handeln prägt, ist mein Gebet bei diesem Weihnachtsgottesdienst. Helfen wir alle zusammen, dass unsere Gesellschaft bei allen Herausforderungen, die zum Menschsein dazu gehören, menschlich bleibt - und damit weihnachtlich.
- Home
- Vescovo
- Diocesi
- Parrocchie
- Fede & liturgia
- Sacramenti e celebrazioni
- Liturgia
- Liturgia del giorno
- Calendario Liturgico
- Ministri straordinari della Comunione
- Benedizione dei morenti
- Deposizione dell'urna cineraria
- Direttive diocesane per la liturgia
- Santi e beati della Diocesi
- Celebrazioni domestiche
- Messe sulle cime
- Preghiera per la pace
- Vigilia di Pentecoste
- Suggerimenti per preparare l’omelia
- Links al tema liturgia
- Rituali ed usanze religiosi
- Pastorale biblica
- Vita
- Consulenza e aiuto
- Formazione
- News