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Omelie

Domenica di Pasqua 2021

Vescovo Ivo Muser

Duomo di Bolzano, 4 aprile 2021

Immer wieder sind solche oder ähnliche Sätze zu hören: Corona hat die Welt verändert. Corona wird uns noch lange beschäftigen. Wir werden noch lange brauchen, um uns von Corona zu erholen.

Angesichts der großen Zahl an Kranken und Toten weltweit spüren wir ganz besonders die Verwundbarkeit und Zerbrechlichkeit des Lebens. Viele Menschen sind besorgt, wie es wirtschaftlich und mit den Arbeitsplätzen weitergeht. Viele Menschen möchten mehr Planungssicherheit. „Endlich wieder arbeiten dürfen“ – hört man immer öfter. Die Situation in den Schulen macht vielen große Sorgen und Kopfzerbrechen. Nach diesen langen Monaten, in denen Corona alle Nachrichten und Gespräche beherrscht hat, sind wir müde geworden. Wir sind müder und ausgelaugter als vor einem Jahr. Südtirolerisch ausgedrückt: Wir sind stuff. Hilflosigkeit, Ohnmacht, Resignation, aber auch Aggression, Rebellion, Verdächtigungen, Verschwörungstheorien, Anschuldigungen, viele ungute und verletzende Worte machen sich breit. Und viel Angst – ausgesprochen und unausgesprochen, zugegeben oder auch verdrängt.

Vor einigen Wochen bekam ich einen Brief, der aufgewühlter und ehrlicher nicht sein konnte. Darin heißt es: „Herr Bischof, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mit dem toten Jesus wirklich etwas geschehen ist. Und wenn wirklich an ihm etwas geschehen ist, was nützt das uns? Was hat sich dadurch für uns geändert? Wem nützt denn das Wunder einer wiederbelebten Leiche?“ Und dann mit der Corona – Erfahrung im Nacken stehen in diesem Brief auch noch diese Fragen: „Was bedeutet schon ein Auferweckter gegenüber dem Heer von Coronatoten überall in der Welt? Mehr noch: Was soll ein auferweckter Leichnam schon bringen für das Heer von unzähligen Toten in Kriegen, Seuchen, Katastrophen? Was bringt das allen Toten der Weltgeschichte? Was haben wir davon, wenn wir doch wissen, dass wir alle sterben müssen?“

Dass mich dieser Brief sehr aufgewühlt hat, muss ich jetzt sicher nicht eigens sagen. Dass mir dieser Brief nachgeht und mich auch ganz existentiell beschäftigt, werden mir auch alle glauben. Hier geht es an die Substanz. Ich habe diesen Brief als einen Aufschrei erlebt und ich weiß, dass er von einem Menschen stammt, der alles andere als oberflächlich ist.

In diesem Brief klingt anklagend, rebellisch und händeringend die Frage an, mit der der christliche Glauben steht und fällt. Was ist am Ostermorgen geschehen? Ist überhaupt etwas am toten Jesus geschehen? Eines ist klar: Wenn nichts geschehen ist, dann ist Ostern eine Lüge, oder sanfter ausgedrückt eine hilflose Selbsttäuschung, die sich Menschen ausgedacht haben, um den Tod einigermaßen zu ertragen und zu bewältigen. Dann ist Ostern ohne Inhalt!

Was hier auf dem Spiel steht, wird deutlich, wenn wir fragen: Was wäre, wenn Ostern, die Auferstehung Jesu, nicht stattgefunden hätte? Was wäre, wenn am Ostermorgen nichts am toten Jesus geschehen wäre? Wäre dann nur e i n Toter mehr?

Se non ci fosse risurrezione, se la Pasqua non fosse realmente avvenuta, allora la storia di Gesù finirebbe sulla croce e nella tomba. Gesù sarebbe materia morta, un evento passato, e in quanto tale senza più rilevanza, una persona che nulla aggiungerebbe all'esercito dei defunti da Coronavirus, all'esercito ancora più grande di tutti i morti della storia del mondo, e che non significherebbe nulla neanche per noi, che siamo tutti incamminati verso la fine ultima.

E allora sarebbe chiaro: Dio non interviene nella nostra storia. Non sa assolutamente nulla di noi. Non riesce a raggiungere l’umanità della nostra vita e della nostra morte. Di più: Dio non esiste affatto.

Poiché allora non sarebbe Dio ad avere l’ultima parola, ma la morte. E questo significherebbe di conseguenza che l’amore in questo mondo è vano, è una promessa vuota e inutile. Significherebbe che non c’è giustizia, che conta solo l’istante, e che hanno ragione le persone prive di scrupoli. Se a Pasqua nulla è accaduto, allora Dio è morto. Allora esisterebbe solo il mondo delle cose, delle strutture e delle costruzioni umane, un mondo chiuso in sé stesso, senza prospettive, in ultima analisi: un mondo senza Dio.

Allora esisterebbe solo la dittatura dei fatti, allora non saremmo altro che condannati a questa vita; ci sarebbe solo la legge del nascere, del dover vivere e del dover morire. Allora il Coronavirus e tutto ciò che ad esso associamo non sarebbe altro che una delle tante insensatezze e crudeltà della storia.

Riusciamo a comprendere perché tutto si decide a Pasqua? Perché la Pasqua è la festa al di sopra di tutte le feste? Perché senza la Pasqua tutto ciò che costituisce la fede cristiana crolla come un castello di carte?

La Pasqua non è la celebrazione di un miracolo accaduto in tempi remoti. È la svolta in cui si è deciso il senso di tutta la storia - per tutti coloro che si affidano al Dio della vita. In Gesù Cristo, nella sua tomba a Gerusalemme, il primo giorno della settimana, la speranza si è innalzata al di sopra di questo mondo, una speranza che nemmeno la morte può distruggere.

Ho parlato spesso di speranza in questi ultimi mesi di pandemia, ed è stato importante per me incoraggiare a sperare.

Nel farlo ho acquisito sempre più chiarezza su un fatto: se non ci fosse la Pasqua, allora la speranza si ridurrebbe a uno slogan per tener duro in tempi difficili, ben intenzionato, ma in ultima analisi impotente e inutile.

Die Hoffnung, die Ostern schenkt, ist nicht ein gutgemeintes Schulterklopfen oder eine freundliche Ermutigung, mit einem flüchtigen Lächeln. Nein. Sie kommt aus dem Glauben, dass Gott selbst am Ostermorgen am toten Jesus gehandelt hat. Und deswegen legt uns Ostern die Gewissheit ins Herz, dass Gott alles zum Guten zu wenden vermag, weil er sogar aus dem Grab das Leben hervorgehen lässt. An Ostern feiern wir den Grund unserer Hoffnung, dass das Leben stärker ist als der Tod. Diese Hoffnung ist eine Macht, die sich gegen das Tödliche und Sinnlose unseres Lebens stellt und auf eine gute Zukunft setzt.

Mit dieser Überzeugung wünsche ich vom Bozner Dom aus allen Menschen in unserem Land ein gesegnetes, von Hoffnung, Lebensmut und Lebensfreude erfülltes Osterfest. Möge es uns geschenkt sein als Menschen unserer Zeit, auch angesichts der vielen Gräber und Ängste unserer Zeit, mit Herz und Verstand einzustimmen in jenes Bekenntnis, mit dem der gesamte christliche Glauben steht und fällt: „Der Herr ist wahrhaft auferstanden.“

Buona Pasqua a tutti: a chi ci sta vicino e a chi è lontano, e anche alle persone non credenti.

Un augurio speciale di buona Pasqua va ai nostri giovani, a questa generazione Covid che ha sperimentato la difficoltà di non poter socializzare e gioire con gli altri. Ragazze e ragazzi, con il vostro impegno e con l’aiuto di chi vi vuole bene sarete capaci di trasformare questo tempo di limitazioni in un’occasione di crescita.

A tutti l’augurio che questa Pasqua possa tradursi in solidarietà e comunione tra le persone e le famiglie,specialmente quelle provate dal dolore, dalla malattia, dalla solitudine, da difficoltà economiche e dalla perdita del lavoro.

Buona Pasqua di cuore! Cristo, il vincitore della morte e del sepolcro vi doni tanta speranza, una speranza più forte di ogni crisi. Alleluia.