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Omelie

Notte di Natale 2024

Vescovo Ivo Muser

Martedì, 24 dicembre 2024, Vigilia di Natale

Duomo di Bressanone

 „Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen“ (Lk 2,1-14), so beginnt das Evangelium der Heiligen Nacht, vielen von uns vertraut und lieb seit unseren Kindertagen. Die damalige Welt war sich im Klaren, wie die Machtverhältnisse lagen. Es ist klar, wer hier das Sagen hat, wer der Herr ist und welchem Befehl man zu gehorchen hat. Kaiser Augustus, und noch viel mehr seine Nachfolger, ließen sich als göttlich verehren. Tempel wurden ihnen geweiht und Gottestitel ihnen verliehen.

Das Revolutionäre, das Ungeheuerliche des Weihnachtsevangeliums besteht darin, dass ein neugeborenes Kind armer Eltern „Retter“ oder „Heiland“ genannt wird. Zwei Titel, die der mächtige römische Kaiser für sich beansprucht. Ja, noch mehr: Dieses unscheinbare Kind in der Krippe wird „Herr“ genannt, ein Titel, der nur Gott selbst zusteht. 

Welches Konfliktpotenzial hinter diesen uns so vertrauten Worten und Titeln steckt, ahnen wir erst deutlicher, wenn wir mitbedenken, wie sehr später die Christen gerade deshalb vom Römischen Reich verfolgt wurden. Vor wem geht ihr Christen in die Knie, wem gehören eure Opfer? Dem Kaiser und seinen Göttern oder Jesus, den ihr als den Retter, den Heiland, den Christus, den Herrn bezeichnet?

Diktatoren aller Zeiten haben es nie ertragen, dass jemand anderer als sie die ganze Macht haben soll. Josef Mayr-Nusser, unser Märtyrer in der Zeit des Nationalsozialismus, sagte einprägsam bei einer Schulungstagung für Jugendführer im Jahre 1936: „Führer - es ist dies das große Wort heute, das Schlagwort, das die Massen packt und fortreißt. Alles schwört heutigen Tags aufs Führertum; in allen Bereichen des menschlichen Lebens, nicht nur den politischen allein, ruft man nach dem Führer … Was wir heute an Führerkult miterleben, ist oft geradezu Götzendienst…Heute gilt es, den Massen wieder jenen Führer aufzuzeigen, der allein das Recht auf ganze, uneingeschränkte Herrschaft und Führung hat - CHRISTUS, unser Führer.“ Und dann spricht er von zwei großen Fronten, die sich immer deutlicher bilden: „die eine, deren Wahlspruch lautet: Die Welt für Christus, und die andere, die Satan als ihrem obersten Führer huldigt.“

 "Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt" (Lk 2,12). Daran sollten die Hirten den erkennen, dem himmlische Boten die kaiserlichen, göttlichen Titel "Retter" und "Herr" gaben. Ein Retter und Herr in Windeln? Ein Gott, der als Neugeborenes in einem Futtertrog liegt? 

Ein Lehrer der frühen Kirche hat gesagt: „Niemals werde ich einen Gott in Windeln anbeten!“ Die Kirche hat ihn daraufhin als Irrlehrer betrachtet. Er hieß Nestorius. 

Wir beten dieses Kind an, das in Windeln gewickelt ist. Weil wir glauben, dass es Gott selber ist, Gottes Sohn. Das ist das Geschehen dieser Nacht, das ist die Wahrheit der biblischen Weihnachtsgeschichte.

Ein Gott, der uns so nahe gekommen ist, dass auch er Windeln braucht! Eine Zumutung für unseren menschlichen Stolz! Eine noch größere Zumutung wird sich etwa 30 Jahre später ereignen. Am Karfreitag. Jesus hängt  zwischen zwei Verbrechern am Kreuz. Er, der Sohn Gottes, stirbt wie ein Schwerverbrecher, bestraft mit der grausamsten Todesstrafe der antiken Welt. Der Apostel Paulus, der nichts von der Kindheit Jesu oder gar von Weihnachten erzählt, sagt es mit tiefen Worten, was der Evangelist Lukas uns in dieser Nacht mit einer Geschichte erzählt: „Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich“ (Phil 2,6f).

Der christliche Glaube besteht darin, Gott selber in der Krippe und im Kreuz Jesu zu finden. Nicht in den Zeichen der Macht, sondern der Ohnmacht will Gott sich von uns Menschen suchen und finden lassen. Papst Benedikt XVI. hat einmal gesagt: „Gott kommt ohne Waffen, weil er nicht von außen erobern, sondern von innen gewinnen, von innen her umwandeln will.“ 

Wer hat das Sagen in meinem Leben, wer ist der Herr, vor wem gehe ich in die Knie? Diese Heilige Nacht will uns für die christliche Alternative gewinnen.

„Il popolo che camminava nelle tenebre ha visto una grande luce; su coloro che abitavano in terra tenebrosa una luce rifulse… perché un bambino è nato per noi, ci è stato dato un figlio…” (Is 9,1.5). Con queste parole l’inno messianico del profeta Isaia ci ha presentato il mistero di questa notte.

Il Natale qui è presentato come una luce che illumina quanti camminano nell’oscurità della notte, una luce che riscalda e guida. Una grande luce che deriva da una piccola fiamma. Maria e Giuseppe ne furono i primi attenti, fedeli e generosissimi custodi. Dopo Maria e Giuseppe le generazioni di discepoli che si sono succedute hanno custodito questa piccola fiamma. Ora tocca a noi. Il compito non è facile: dobbiamo infatti custodire questa luce in un tempo segnato da una diffusa mentalità individualista e relativista. Bisogna che la piccola fiamma del Natale – Gesù, l’Emmanuele, il Dio con noi – non si spenga e continui a rischiarare e a riscaldare il mondo.

“Oggi vi è nato nella città di Davide un Salvatore, che è il Cristo Signore”. In questa notte non festeggiamo un mito o un’idea, non festeggiamo solo la nascita commovente di un bambino venuto al mondo nella povertà di una mangiatoia. Il Natale cristiano – e non la sua lettura distorta in senso idilliaco, consumista o soltanto umanista – deve tener conto non solo della venuta al mondo di un bambino ma – e questo è l’essenziale – di chi è quel bambino: Dio che si fa uomo, il Dio con noi, il Dio che entra nella nostra storia. Questo bambino è “il Salvatore”, il “Cristo”, il “Signore” divenuto visibile. Questo bambino è il Signore che ci salva con la sua croce e con la sua risurrezione!  

Nella notte e nel giorno di Natale la liturgia della Chiesa ci invita ad inginocchiarci alle parole del Credo che testimoniano il mistero dell’incarnazione di Dio: “Per noi uomini e per la nostra salvezza discese dal cielo, e per opera dello Spirito Santo si è incarnato nel seno della Vergine Maria e si è fatto uomo.”

Con questo gesto semplice e profondo la liturgia ci invita ad aprirci al mistero della notte di Betlemme con la ragione, il cuore e la volontà e ad inginocchiarci davanti a Lui. Fra poco faremo anche noi questo gesto. 

Lasciamoci rendere semplici da quel Dio che si manifesta al cuore diventato semplice. 

Gesù stesso, il Figlio di Dio nato da Maria, in questa notte di luce ci invita: Non abbiate paura di me, per voi sono nato, per voi ho vissuto, per voi sono morto e risorto. Venite e amatemi.