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4. Fastensonntag - Sonntag, 22. März 2020

Gemeinsame Besinnung in der Familie

Vorbereitung

  • Kerze, Bibel… oder etwas Anderes für die Gestaltung einer “Mitte” (am Tisch, Boden…)
  • Handy oder Tablet, am besten mit einem Lautsprecher, damit alle gut hören
  • Den Text für den Ablauf, ausgedruckt oder digital.
  • eine (größere) Schüssel mit Wasser
  • Vorlage für Blumen (ausgedruckt) oder selbst vorgezeichnete Blumen
  • Schere(n)
  • evtl. Weihwasser
  • evtl. ein Gotteslob

Texte: Sie können diese entweder selbst vorlesen oder über den Audio-Link vorlesen lassen. Probieren Sie vorher aus, was besser passt!

Probieren Sie vor der Feier die Links aus und bereiten Sie die Materialien vor. Es ist gut, den gesamten Ablauf vorher in Ruhe durchzusehen. Ein gemeinsames Gebet will vorbereitet sein - wie ein gutes Essen ;)

Hinweis zu den Songs: es handelt sich zum Teil um Youtube-Videos. Drehen Sie während des Songs das Tablet um, damit vor allem die Kinder nicht von den Bildern abgelenkt sind.

Blumen: die Blumen können vorher oder auch während des Gottesdienstes ausgeschnitten werden, z. B. von Kindern. Die Blütenblätter werden nach innen gefaltet und bei den Fürbitten in die Wasserschüssel gelegt, sodass sich die Blätter öffnen (siehe Beispielvideo hier).

evtl. Kerze entzünden

 

Erwachsene*r: 

Wir stehen in einer besonderen Zeit. Vieles um uns herum hat sich verändert. Wir sind tagtäglich herausgefordert, in unserem Alltag neue Wege zu gehen und neue Formen zu finden, so auch in der Art, wie wir unseren Glauben feiern. Gott aber bleibt. Ihn bitten wir jetzt in unsere Mitte: 

Im Namen des Vaters, 

und des Sohnes, 

und des Heiligen Geistes. 

Amen

Erwachsene/r liest

 

Lasst und beten!

Guter Gott,

wir sind in unserer Familie zusammen gekommen, 

heute, am Sonntag, 

um gemeinsam zu danken und zu bitten.

Das Coronavirus hat vieles in unserer Welt  und in unserem Alltagsleben verändert,

manches geht drunter und drüber;

und auf viele Fragen wissen wir im Moment noch keine Antwort.

Aber wir wissen, dass du uns nicht allein lässt,

dass du mitgehst, 

dass du uns nahe bist,

dass wir uns auf dich verlassen können.

So bitten wir dich: 

sei du auch jetzt hier bei uns!

Amen

 

gemeinsam singen

 

(Gotteslob Nr. 928, enthält Gitarrenakkorde)

Vorlesen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Jesus spuckte auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen. 

Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es. Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen. 

Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet. Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus. 

Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn? Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? Sag es mir, damit ich an ihn glaube. Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es. Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.

Wort des lebendigen Gottes.

 

 

Erwachsene*r liest 

Der Mann, von dem uns das heutige Evangelium erzählt, war von Geburt an blind. Doch Gott will nicht das Leid der Menschen, sondern er will, dass wir Menschen leben können, dass wir gut leben können! Und so heilt er den Blinden. 

Der geheilte Mann sieht aber nicht nur nach Außen hin gut, sondern auch nach Innen. Er wird sehend für die Menschen um ihn herum, für das Schwierige, für die Konflikte, aber auch für die Hoffnung, für das Vertrauen, für das Gute im Leben. Und dieses tiefere Sehen lässt ihn mutig werden, lässt ihn dem Leben vertrauen.  Auch der Song, den wir jetzt hören werden, erzählt uns davon:

Song abspielen

(Bildschirm umdrehen/verdecken)
 

Wenn du glaubst, du kennst die ganze Welt um dich herum
Dann schau genau hin
Dann siehst du es
Die Schönheit all des Lebens um dich her
Es ist viel größer, als du ahnst
Und jeden Tag entdeckst du noch viel mehr
Entdeckst du vieles mehr

 Lass dich auf das Abenteuer ein
Dort liegt eine neue Welt
Willst du nicht hinein?
So viele Fragen stürmen auf uns ein
nd das du die Antwort suchst
Kann nichts Schlechtes sein
Darum geh immer weiter
Trau dich zum Himmel zu sehen
Unser Leben ist ein Wunder
Unser Leben ist schön

 Halt dich nicht nur einfach an der Oberfläche auf
Geh noch tiefer
Schau unter die Steine
Steig den höchsten Berg hinauf
Such die Wahrheit
Sie ist hier
Und sie ruft schon lange Zeit nach dir
Drum folge ihrem Ruf

 Lass dich auf das Abenteuer ein
Dort liegt eine neue Welt
Willst du nicht hinein?
So viele Fragen stürmen auf uns ein
Und das du die Antwort suchst
Kann nichts Schlechtes sein
Darum geh immer weiter
Trau dich den Himmel zu sehen
Unser Leben ist ein Wunder
Unser Leben ist schön

Erwachsene*r liest

Gemeinsam wollen wir jetzt kurz nachdenken über das, was wir im Bibeltext und im Lied gehört haben und miteinander darüber sprechen. Diese Fragen können uns dabei helfen:

  • Was habe ich in den letzten Tagen neu entdeckt? Wofür bin ich dankbar?
  • Welche Fragen beschäftigen mich? Was macht mir Sorgen?
  • Traue ich mich, “zum Himmel zu sehen”, so wie es im Lied heißt? Wo spüre ich, dass Gott uns trägt, auch in diesen bewegten und manchmal schwierigen Tagen?

 

Austausch (einige Minuten)

Aus den Fürbitten kann man auch auswählen oder selbst freie Bitten formulieren. 

 

Erwachsene*r: Wir wollen nun vertrauensvoll unsere Bitten zu Gott bringen: 

  • Manchmal sind wir blind für das Leben rund um unser herum. Mach uns sehend für alles, was uns jeden Tag geschenkt ist. Wir bitten dich, erhöre uns.

Alle: Wir bitten dich erhöre uns!

(ev. Blume ins Wasser legen)

 

  • Manchmal sind wir blind für die Zerstörung, die wir mit unserem Lebensstil anrichten. Mache uns sehend für die Wunder der Schöpfung und für das was wir tun müssen, um sie zu schützen. A: Wir bitten dich...

(ev. Blume ins Wasser legen)

 

  • Manchmal sind wir blind für die Not um uns herum und das Leid der Menschen. Mache uns sehend, damit wir einander helfen und stützen. A: Wir bitten dich...

(ev. Blume ins Wasser legen)

 

  • Manchmal sind wir blind für die Menschen in unserer Nähe. Mach uns sehend, damit wir dankbar werden für ihre Nähe und ihr Dasein und sei du denen nahe, die aus diesem Leben gegangen sind. A: Wir bitten dich…

(ev. Blume ins Wasser legen)

 

  • Manchmal sind wir blind vor Angst. Schenke uns in diesem Frühling das Vertrauen, dass immer wieder neues Leben erwacht und erblüht. A: Wir bitten dich…

(ev. Blume und alle restlichen ins Wasser legen)

gemeinsam beten oder singen


Erwachsene*r: Guter Gott, zu dir dürfen wir immer kommen so wie wir sind. Deshalb beten wir nun zu dir, wie du es uns gelehrt hast:

Vater unser im Himmel….

Erwachsene*r:  Nun bitten wir Gott um seinen Segen. Während wir ein Segenslied hören, machen wir uns gegenseitig ein Kreuzzeichen auf die Stirn und auf die Augen (wenn vorhanden kann dies mit Weihwasser gemacht werden) und sagen: 

“Gott segne dich und behüte dich und er mache dich sehend”  

 

Schönen Sonntag 

und eine gute Zeit euch allen,

bleibt gesund!

Konzept und Inhalt: Johanna Brunner und Reinhard Demetz, Diözese Bozen-Brixen.
Technische Umsetzung: Reinhard Demetz, Thomas Ohnewein.

Danke an:
Leni von Mörl und Thomas Angerer für die Musikbegleitung; 
Lucia Corazzola, Sabine Wallnöfer Plattner, Alessia Lazzarini und Daniela Petrera für die Übersetzungshilfe.


Wir freuen uns über Feedback an familie.famiglia(at)bz-bx.net oder auf www.facebook.com/familie.famiglia.  Danke!