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5. Fastensonntag - Sonntag, 29. März 2020

Gemeinsame Besinnung in der Familie

5. Fastensonntag - Die Auferweckung des Lazarus

Vorbereitung

  • evtl. ein Tuch für die Gestaltung einer Mitte (am Tisch, am Boden)
  • evtl. Bibel, Blume… für die Mitte
  • Kerze, Streichhölzer
  • evtl. Gotteslob
  • mehrere Steine
  • Zweige mit Knospen oder Blüten, oder andere grüne Zweige als Hoffnungs- und Lebenszeichen
  • Tablet, Handy oder Laptop, am besten mit Lautsprecher, damit alle gut hören können
  • evtl. Textvorlage ausgedruckt

Texte: Sie können diese entweder selbst vorlesen oder wo angegeben über den Audio-Link vorlesen lassen. Probieren Sie vorher aus, was besser passt! Verteilen Sie die Texte, die von Familienmitgliedern vorgelesen werden sollen.

Evangelium: Alternativ zum Evangeliumstext finden Sie hier das Evangelium “in leichter Sprache”, das besonders dem Verständnis von Kindern angepasst ist.

Probieren Sie vor der Feier die Links aus und bereiten Sie die Materialien vor. Es ist gut, den gesamten Ablauf vorher in Ruhe durchzusehen. Ein gemeinsames Gebet will vorbereitet sein - wie ein gutes Essen ;)

Hinweis zu den Liedern/Musikstücken: es handelt sich zum Teil um Youtube-Videos. Drehen Sie während des Songs das Tablet um, damit vor allem die Kinder nicht von den Bildern abgelenkt sind.

Gerade kleinere Kinder haben manchmal gerne “etwas zu tun”. Hier und hier können Sie ein Ausmalbild zum heutigen Evangelium ausdrucken.

Erwachsene*r: 

In deinem Namen Gott, 
der du ein Gott des Lebens und der Liebe bist,
und im Namen Jesu, 
in dem du mitten unter uns weilst,
und in der lebensspendenden Kraft der Liebe, 
dem heiligen Geist,
beginnen wir diese Feier:

Im Namen des Vaters, +
und des Sohnes, +
und des Heiligen Geistes. +
Amen

Erwachsene*r oder Kind: 

Lasst uns beten! 
Guter Gott,
gemeinsam haben wir uns als Familie hier versammelt.
Wir wollen auf dein Wort des Lebens und Glaubens hören
und unser Leben vor dich bringen.
Du bist mitten unter uns, weißt um uns und liebst uns.
Dir dürfen wir vertrauen. 
Du gehst alle Wege unseres Lebens mit.
Dafür danken wir dir, 
durch Christus unseren Freund und Bruder. 

Amen

Mit dir geh ich alle meine Wege (Gotteslob 901)

oder

Audiolink: Orgelbegleitung zum Mitsingen - mit eingeblendetem Text!

evtl. Audio Link zum Vorlesen des Evangeliums

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit sandten die Schwestern des Lazarus Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. 

 

Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. 

 

Jesus war im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? 

 

Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast. 

 

Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen! Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

 

Wort des lebendigen Gottes.

Dank sei Gott

Materialien: mehrere Steine; Zweige mit Knospen/Blüten; Kerze und Streichhölzer

Audiolink oder vorlesen

Das Evangelium des heutigen Sonntags scheint auf den ersten Blick eine Hokuspokus – Geschichte zu sein. Was Jesus nicht alles kann! 

Zwei Zeichen, Steine und lebendige Zweige, wollen uns helfen diese Botschaft für unser Leben und unseren Glauben zu verstehen.

Im Evangelium wird von Marta und Maria erzählt. Ihr Herz ist schwer geworden, denn Lazarus, ihr Bruder ist krank. Die einzige Hoffnung ist Jesus, ihr Freund. Er kann vielleicht helfen.

Doch diese Hoffnung erfüllt sich zunächst nicht. Lazarus stirbt. Ohnmacht, Trauer, Abschied bricht ins Leben, es wird schwer für sie. 

In dieser Zeit des Coronavirus erleben wir alle, wie zerbrechlich, wie frag-würdig unser Leben geworden ist. Menschen erkranken, sterben. Manches, das selbstverständlich war, bricht weg. Vieles verändert sich.  Abschiede in verschiedener Form stehen an, Unsicherheit, Angst und Fragen bedrängen und belasten unser Leben. Diese Erfahrungen wollen wir nun zur Sprache bringen.

Die Mitfeiernden bekommen einen Stein in die Hand, formulieren, das was ihnen in ihrem Leben schwerfällt und legen einen Stein in die Mitte, z. B. so:

  • … Immer daheim sein, das fällt schwer.
  • … Mancher Streit in der Familie belastet unser Miteinander.
  • … Angst ist da, was wird die Zukunft bringen?
  • ... Menschen haben keine Arbeit.
  • … Menschen werden krank und sterben.

 

Audiolink oder vorlesen

Marta und Maria, so haben wir gehört, schicken in ihrer Sorge und in ihrer Not, Leute zu Jesus, ihrem Freund. Doch Jesus kommt nicht sofort. Er und seine Freunde kommen erst, als Lazarus schon 4 Tage tot war und inzwischen ist er beerdigt. Die Schwestern sagen zu Jesus: „Warum bist du nicht früher gekommen? Es ist schon zu spät!“

 

Kerze entzünden und in die Mitte stellen

Audiolink oder vorlesen

Doch Jesus verheißt neues Leben. Er sagt von sich selbst: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Jesus schenkt Leben, er schenkt es seinem Freund Lazarus, aber auch allen, die ihm vertrauen und an ihn glauben. Durch ihn erfahren die Menschen die Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes. Nicht nur im Hier und Jetzt wird durch Gott das Leben neu. Sogar über den Tod hinaus verspricht er uns, dass das Leben in der Liebe Gottes weiter gehen wird, so glauben wir.

Und noch ein Gedanke… Jesus weint vor dem Grab des Lazarus. Er lässt sich berühren vom Leid, er fühlt mit, er leidet mit, hat Mit-leid. Darin zeigt sich Gott als einer, der alle Wege mit uns geht, auch die schweren, die leidvollen, die unberechenbaren und unsicheren. In Jesus ist Gott ein treuer Wegbegleiter in allen Situationen unseres Lebens.

Er ist es aber auch, der neue Wege des Lebens eröffnet. Zu den Leuten sagt Jesus: „Tut den Stein vom Grab weg!“ Er ruft Lazarus beim Namen ins Leben. Die Leute staunen und glauben.

Das war damals! …. Und heute? Wer nimmt uns den Stein vom Herzen?

Du und ich, wir sind auch beim Namen gerufen, so wie Lazarus damals: Wir sind gerufen neue Wege des Lebens zu beschreiten. Mutig dürfen wir Schritte wagen, dürfen das hinter uns lassen, was das Leben verhindert, dürfen aufbrechen und Neues wagen.

Neue Wege eröffnen sich, mitten unter uns und neue Hoffnung keimt auf, neue Gedanken werden gedacht, Leben wird neu…

Die Mitfeiernden nehmen einen Zweig mit Knospen und legen ihn zu einem Stein. Dabei sagen wir z. B.: “Leben wird neu, wenn…” 

  • … Menschen sich füreinander einsetzen, indem sie Ängstlichen und Bedrückten ihre Hilfe anbieten.
  • … wenn nach einem Streit Versöhnung wieder möglich ist.
  • … wenn wir in den Familien diese Zeit gut miteinander verbringen, wenn neue Nähe und Zuwendung gelebt wird.
  • … wenn Menschen einander Halt und Trost schenken.
  • … wenn Menschen füreinander Musik machen.
  • … wenn füreinander Lichter entzündet werden und gebetet wird.
  • … wenn Menschen in den Krankenhäusern all ihre Fähigkeiten und Kräfte einsetzen, um Menschen zu pflegen und Leben zu retten.
  • …  wenn Dankbarkeit und Mitgefühl stark werden und Menschen zusammenhalten.
  • … wenn verantwortungsvolle Entscheidungen getroffen werden.

 

Audiolink oder vorlesen

Wir dürfen erfahren, dass das Leben immer wieder gut wird. Ganz zart und leise bricht Neues auf. Auferstehung passiert mitten in den Unsicherheiten unseres Alltags, in den Umbrüchen unseres Lebens.

Wir dürfen einen Gott des Lebens feiern, der uns vieles zumutet, ja zutraut. Mit Gott an der Seite dürfen wir die „Gräber“ unseres Lebens verlassen, jetzt … und am Ende unseres Lebens für immer, so glauben wir.

Mit den Leuten von damals nehme ich dies hoffnungsvoll, vertrauend, staunend und dankbar wahr. 

Während der Musik können wir jetzt noch diesen Gedanken ein bisschen nachspüren. 

 

Lied abspielen
(Kathi Stimmer: Du bist da)

- kurze Stille -

 

 

Erwachsene*r: In dieser Stille wollen wir nun an die Menschen denken, deren Herz schwer geworden ist, weil sie Sorgen, Leid und Not erfahren.

Du Gott des Lebens und der Liebe. Sei ihnen nahe und eröffnet ihnen Wege in ein neues Leben.

Wir denken dabei besonders an ….  (Menschen können nun mit Namen genannt werden)

eventuell Hände reichen


Erwachsene*r: Gemeinsam wollen wir nun beten, wie Jesus es uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel…

Erwachsene*r: Nun bitten wir Gott um seinen Segen:

Du Gott des Lebens segne uns.
Sei uns nahe in den Dunkelheiten unseres Lebens.
Sei du der Grund, der uns trägt und Halt gibt.
Sei du die Mitte, die uns verbindet und stark macht.
Sei du die Kraft, die Leben spendet.
Segne jeden Aufbruch und Neubeginn.
Segne unser Leben und alle, die mit uns sind.
Umgib uns mit deinem Segen.

Im Namen des Vaters, +

und des Sohnes, +

und des Heiligen Geistes. +

Amen

 

Erwachsene*r: während des Segensliedes sind wir eingeladen, einander zu segnen, indem wir uns gegenseitig ein Kreuzzeichen auf die Stirn machen mit den Worten “Gott segne dich”

Lied abspielen (Kurt Mikula, Der Segen Gottes möge dich umarmen)

 

Schönen Sonntag!

Seid gesegnet und bleibt gesund!

 

Inhalt und Texte: Martha Beikircher Holzknecht

Texte gesprochen von: Martha Beikircher Holzknecht, Johanna Brunner

Technische Umsetzung: Reinhard Demetz, Thomas Ohnewein.

Danke an Alessia Lazzarini und Daniela Petrera für die Übersetzungshilfe.

Wir freuen uns über Feedback an familie.famiglia(at)bz-bx.net oder auf www.facebook.com/familie.famiglia.  

Danke!

 

Quellen: