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Ablauf

Nachdem Bischof Ivo Muser nach Anhören des Priesterrates (30. Oktober 2012) und des Pastoralrates (24. November 2012) sowie des Bischofsrates entschieden hatte, eine Synode einzuberufen, wurde diese am 31. Dezember 2012 beim Dankesgottesdienst zum Jahresabschluss im Dom zu Brixen vom Bischof offiziell angekündigt. Damit begann offiziell die Vorbereitungsphase der Synode.

Wichtigster Träger der Vorbereitungsphase war die Vorbereitungskommission. Neben den Arbeiten, welche diese zu erledigen hatte, galt es in der Vorbereitungsphase auch Folgendes zu tun:

  • 1. Bestimmung der Synodalen (stimmberechtigte Mitglieder der Synodenversammlung): die Synodenversammlung setzt sich zusammen aus Personen, die von Rechts wegen an der Synode teilnehmen, solchen, die gewählt werden und schließlich jenen, die der Diözesanbischof frei ernennt.
  • 2. Erste Sammlung von Themen: im Zeitraum vom 23. April bis zum 29. Juni 2013 wurde die Bevölkerung aufgerufen, an einer ersten offenen Themensuche für die Diözesansynode teilzunehmen.
  • 3. Gebet für ein gutes Gelingen der Synode: dazu wurden Gebets- und Gottesdiensthilfen zur Verfügung gestellt.
  • 4. Inhaltliche Einstimmung auf die Synode: dazu wurden katechetische und biblische Anregungen zur Verfügung gestellt.
  • 5. Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung über Absicht, Verlauf und Sinn der Synode zu informieren.

Die feierliche Eröffnung der Synode erfolgte am 30. November 2013 in der Cusanus Akademie in Brixen.

Nach dem Eintreffen der 250 Synodalinnen und Synodalen in der Cusanus Akademie begann die Synode mit einem bewegenden Gebet. Im Anschluss an die Begrüßungsworte von Bischof Ivo und Moderator Eugen Runggaldier standen Impulsreferate von Prof. Fistill und P. Komma auf dem Programm.

Im "World Cafè" konnten sich die Synodalinnen und Synodalen kennenlernen und ihre Erwartungen und Anregungen für den gemeinsamen Weg austauschen.

Am Nachmittag feierte die Synodengemeinschaft im Dom zu Brixen den Eröffnungsgottesdienst, gemeinsam mit Bischof Muser, Bischof Scheuer und vielen Gläubigen der Diözese.

Ein gemeinsamer Weg braucht gemeinsame Ziele. Diese lassen sich nur finden, wenn hingehört wird auf die Bedürfnisse und Anliegen, die Hoffnungen und Sorgen aller Beteiligten. In diesem Sinn soll die erste Phase der Synode unter dem Stichwort „Sehen“ stehen.

Im Zeitraum November 2013 bis April 2014 wurden Themenvorschläge für die Synode gesammelt sowie die gegenwärtige Situation analysiert und die Herausforderungen für unsere Ortskirche in den nächsten 20 Jahren benannt. Dies geschah durch offene Veranstaltungen, die von Dezember 2013 bis Februar 2014 in allen Landesteilen stattfanden. Unter dem Motto "Heimat im Glauben: mitreden - mitbauen" waren alle Interessierten und die Synodal/-innen eingeladen, ihre Themen einzubringen.

Die offenen Veranstaltungen in Toblach und Stern (14. Dezember 2013), in Brixen und Bozen (11. Jänner 2014), in Meran und Bozen (18. Jänner 2014), in Sterzing und Schlanders (25. Jänner 2014), in Bruneck und Auer (1. Februar 2014) und in Meran und Salurn (08. Februar 2014) wurden erfolgreich durchgeführt! 2900 Erwachsene und Jugendliche, sowie mehr als 200 Kinder haben an den Veranstaltungen teilgenommen.

Die Sammlung von Themen und Anregungen wurde am 04.-05. April 2014 der Versammlung der Synodalen vorgelegt, die einen Vorschlag erarbeitete, welche Themen behandelt werden sollen. Die endgültigen Themen wurden schließlich vom Bischof festgelegt.

Nach Festlegung der Themen werden in den Kommissionen Visionen formuliert.
 
Im Zeitraum von Mai 2014 bis Februar 2015 wurden Vorstellungen, Visionen und Idealzustände benannt. In dieser Phase haben die Synodalen zusammen mit Fachleuten und Interessierten bei verschiedenen Veranstaltungen zu den festgelegten Themen Visionen und Ziele formuliert. Die so entstandenen Dokumente wurden im Plenum der Synode diskutiert und genehmigt (30.-31. Jänner 2015; 06.-07. Februar 2015 und 30. Mai 2015) und dem Bischof zur Approbation vorgelegt.
 
Im September und Oktober 2014 waren alle Interessierten zu offenen Themenrunden in Brixen (Cusanus Akademie) und Bozen (Rainerum) eingeladen, um über die von den Kommissionen ausgearbeiteten Visionen und Ziele zu diskutieren. Pro Kommission bzw. pro Thema wurde eine halbtägige Veranstaltung abgehalten.
 
Im Rainerum in Bozen wurden folgende Themen behandelt:

    27. September 2014 (9.00 - 12.00 Uhr): Den Glauben vertiefen und weitertragen.
    04. Oktober 2014 (9.00 - 12.00 Uhr): Geistliche und spirituelle Berufungen fördern.
    18. Oktober 2014 (9.00 - 12.00 Uhr): Sakramente vorbereiten, feiern, leben.
    18. Oktober 2014 (15.00 - 18.00 Uhr): Nächstenliebe als Lebensäußerung der Kirche und der Christen.
    25. Oktober 2014 (9.00 - 12.00 Uhr): Kirche in politischen, wirtschaftlichen, sozialen Fragen.
    25. Oktober 2014 (15.00 - 18.00 Uhr): Das Evangelium leben und verkünden.


In der Cusanus Akademie in Brixen wurden folgende Themen behandelt:

    27. September 2014 (9.00 - 12.00 Uhr): Kirche gestalten und strukturieren.
    04. Oktober 2014 (9.00 - 12.00 Uhr): Überdiözesane Themen.
    18. Oktober 2014 (9.00 - 12.00 Uhr): Begegnung mit Menschen anderer Glaubensrichtungen und Kulturen.
    18. Oktober 2014 (15.00 - 18.00 Uhr): Kirche mit Kindern und Jugendlichen.
    25. Oktober 2014 (9.00 - 12.00 Uhr): Liturgie feiern und leben.
    25. Oktober 2014 (15.00 - 18.00 Uhr): Ehe und Familie heute.

 
Die Anregungen und Vorschläge der vielen Teilnehmer/-innen an den offenen Themenrunden wurden von den Kommissionen in die Visionspapiere eingebaut, die im Sommer 2015 veröffentlicht wurden.

Wie finden die Frohe Botschaft und das Leben der Menschen heute wieder mehr zueinander? Ausgehend von dieser Frage und von vielen Anregungen aus der Bevölkerung haben die Synodalen im letzten Jahr Visionen für die Weiterentwicklung der Ortskirche erarbeitet. Die Visionspapiere wurden von Bischof Ivo Muser gesichtet und genehmigt.

Damit begann letzte Phase der Diözesansynode: zu Beginn dieser Phase gab es eine besondere Veranstaltung, zu der alle Gläubigen der Diözese, aber besonders die Pfarrgemeinderäte, die Mitglieder von kirchlichen Vereinen und Verbänden, die Priester und Ordensleute, die Religionslehrerinnen und -lehrer, die Vermögensverwaltungsräte und alle Menschen, die einen kirchlichen Dienst übernehmen, eingeladen waren: das Synoden-Forum am 21. März 2015 in der Messehalle in Bozen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre Ideen, Vorschläge und Maßnahmen zur Umsetzung der Visionen an verschiedenen Ständen und im Rahmen von Diskussionsarenen einzubringen. Rund 700 Personen aus der Zivilgesellschaft, den Pfarreien und Organisationen haben diese Chance genutzt.

Aufbauend auf die Vorschläge des Synoden-Forums und unter dem Motto „Handeln“ haben die Synodalen mit den Verantwortlichen von verschiedenen Institutionen, Vereinen und Interessengruppen konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Visionen erarbeitet, die in den Sessionen 6, 7 und 8 am 23.-24. Oktober 2015, am 27.-28. November 2015 und am 05. Dezember 2015 diskutiert und anschließend verabschiedet wurden.

Die Diözesansynode wurde am 08. Dezember 2015 im Brixner Dom feierlich abgeschlossen. „Es ist mein ausdrücklicher Wunsch, dass die Synode als Haltung weitergeht“, sagte Bischof Ivo Muser in seiner Predigt und dankte den Synodalen für ihren Einsatz in den vergangenen beiden Jahren. Wie von den Synodalen erwünscht, begann die feierliche Vesper mit einem Zeichen der Versöhnung für das Leid, das die Kirche heute und in vergangener Zeit verschiedenen Menschen durch eine unbarmherzige Haltung zugefügt hat.

In seiner Predigt hat Bischof die Synode als eine Zeit des Hörens beschrieben, „auf das Wort Gottes, auf einander, auf die Stimmen anderer“. Dieser Weg sei nicht immer leicht gewesen, und auch manchmal mit Spannungen verbunden. Die Haltung der Synodalität solle die Diözese weiterhin prägen, darum seien „alle Möglichkeiten der Partizipation auf diesem gemeinsamen Weg auszuschöpfen“ und ebenso müsse der „Geist der Transparenz unser Kirchsein weiterhin prägen“. Bischof Ivo Muser betonte die wertvolle Erfahrung der Einheit in der Vielfalt, die in der Synode ans Licht kommen konnte. Die Sprachgruppen sollen in Zukunft „miteinander und nicht nur nebeneinander“ an einer Kirche bauen, deren Aufgabe es sei, „hinauszugehen, um bei den Menschen zu sein und Zeugnis zu geben von der Liebe und Barmherzigkeit Gottes.“

Die Dekrete der Synode beinhalten die Visionspapiere und die Maßnahmen der Synode und werden voraussichtlich Ende Februar 2016 vom Bischof unterschrieben und herausgegeben.

Inzwischen haben die Arbeiten an der Umsetzung der Synode bereits begonnen, deren erster Schritt in einer Reform des Ordinariates bestehen wird, wo eine sprachgruppenübergreifende Reorganisation der Ämter ansteht, um das Anliegen der Zusammenarbeit zwischen den Sprachgruppen zu fördern.