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Pressemitteilungen 2022

Diözese hat erste Vollholz-Wohnanlage Südtirols errichtet

Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit ist die von der Diözese in Auftrag gegebene Wohnsiedlung „St. Albuin“ in Brixen, das erste mehrgeschossige Vollholzhaus in Südtirol, nun fertiggestellt worden. Im Gebäude sind zwölf Wohnungen sowie die diözesane Forstverwaltung untergebracht. Die Diözese hat bei diesem Projekt bewusst Wert auf einen nachhaltigen Umgang mit Umwelt, Gesellschaft und Schöpfung gelegt. Mit der Segnung der Wohn- und Büroanlage durch Bischof Ivo Muser ist das Gebäude in der Verdistraße am 8. Oktober offiziell seiner Bestimmung übergeben worden.

„Das Ziel dieses Projektes war es, als Kirche ein Zeichen der Nachhaltigkeit, der sozialen Verantwortung und der Förderung der regionalen Wertschöpfungskette zu setzen, das über Brixen hinauswirken und vielleicht als Beispiel für andere Bauprojekte dienen kann“, sagte Diözesanbischof Ivo Muser als Bauherr der innovativen Wohnanlage St. Albuin, die jetzt nach einjähriger Bauzeit als erstes mehrgeschossiges Vollholzhaus in Südtirol fertiggestellt und ihrer Bestimmung übergeben worden ist.

Das Besondere am Gebäude ist, dass es vorwiegend mit Holz und damit mit einem sehr nachhaltigen Baustoff errichtet worden ist. Abgesehen vom Erschließungskern des Gebäudes (Liftschacht und Stiegenhaus) wurde nur noch eine davon entkoppelte Wand als konstruktiver Stabilisator in Stahlbetonweise ausgeführt. Die weitere tragende Struktur inklusive der Wände und Decken wurde in Vollholzbauweise realisiert. Die Konstruktion ist teilweise verkleidet, im Außenbereich durch einen weißen Sockel mit Farbspielen in der Fassade, im Innenbereich durch separat verlegte Holzböden sowie Holzpaneele vor den Rohwänden – auf diese Weise lassen sich oberflächliche Ausbesserungen und Reparaturen im Mietobjekt schneller und günstiger durchführen. In den Wohnungen sind abgehängte Lehmdecken mit integrierter Heizung installiert. In den Räumlichkeiten der diözesanen Forstverwaltung, die ebenfalls im Gebäude untergebracht ist, wird die Vollholzqualität noch stärker wahrnehmbar, wie Franz Kripp erklärt: „Hier wurde Holz in Sichtqualität verbaut, die Böden sind aus Lärche, die Wände teilweise aus Zirbe.“ Die Berechnung der Lebenszyklusanalyse des Gebäudes ergibt, dass sich die Bemühungen gelohnt haben: Im Vergleich zu herkömmlichen Bauwerken konnten 1800 Tonnen an CO2 eingespart werden.

„Aus internen Gesprächen heraus haben sich neue Ideen entwickelt. Schlussendlich gab es überzeugende Argumente für die Holzbauweise: die Nachhaltigkeit des Baustoffs, die hohe Wohnqualität und die Tatsache, dass die Diözese mit ihrem Waldbesitz selbst das Baumaterial zur Verfügung stellen konnte“, erklärt Diözesanökonom Franz Kripp. Das gesamte Bauholz stammte aus den Wäldern der Diözese im Gadertal, in Lüsen und in Osttirol. Dadurch wurden zum einen die Transportwege sehr kurz gehalten und auch zum anderen musste kein Holz extra geschlägert werden, da jene Bäume Verwendung fanden, die das Sturmtief Vaja bzw. der folgende Schneedruck umgeworfen haben.

Errichtet worden sind auf dem 1700 Quadratmeter großen Grundstück ein Gebäude mit Erdgeschoss und drei Obergeschossen sowie einer Unterkellerung und Tiefgarage. Insgesamt sind zwölf Zwei- bis Vierzimmerwohnungen entstanden, die eine Nettowohnfläche von 42 bis 80 Quadratmeter aufweisen. „Unser Ziel war es, verschieden dimensionierten Wohnraum sowohl für einzelne Interessenten als auch Familien anzubieten. Selbstverständlich zum korrekten Landesmietzins und mit langfristigen Perspektiven“, erläutert Kripp weiter.

Zuständig für die Planung und die Bauleitung war Architektin Christine Pfeifer von Pfeifer Partners aus Eppan. Den Auftrag für die Realisierung des Konzeptes hat nach Besichtigung des Betriebs in Prad am Stilfserjoch der Südtiroler Holzbauspezialist „holzius“ bekommen. Umgesetzt wurde der Bau ausschließlich mit lokalen Unternehmen unter Koordination des Handwerkernetzwerks A-Net.