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Synodaler Weg in Italien: Südtiroler Delegation bei erster Session dabei

Wie kann die Kirche in einer sich wandelnden Welt eine offene und einladende Gemeinschaft sein? Diese Frage stand im Mittelpunkt der ersten Session des synodalen Weges der Kirchen in Italien. Vom 15. bis 17. November 2024 versammelten sich mehr als tausend Delegierte, darunter auch eine Delegation aus der Diözese Bozen-Brixen, um gemeinsam über die Zukunft der Kirche nachzudenken.

 

 

Eine Basilika wie St. Paul vor den Mauern (San Paolo fuori le mura) erzählt nicht nur die Vergangenheit, sondern inspiriert auch die Gegenwart und die Zukunft unserer Kirche. Vom 15. bis 17. November 2024 versammelten sich mehr als tausend Teilnehmer zur ersten Session des synodalen Weges der Kirchen in Italien. Das Ziel? Die Vision und der Aufbau einer Kirche, die offener und einladender ist und auf die Herausforderungen unserer Zeit reagieren kann. 

Unter den Teilnehmern war auch die Delegation unserer Diözese Bozen-Brixen, bestehend aus Bischof Ivo Muser, Annamaria Fiung, Michele Dalla Serra, Reinhard Demetz und Paola Cecarini. Hier ein erster Eindruck von Paola: „Das Faszinierendste war zu sehen, wie viele verschiedene Erfahrungen und Wege in der Kirche miteinander ins Gespräch kommen. Es war eine aufrichtige und reiche Auseinandersetzung“. Synodalität, so wurde während der Beratungen betont, ist nicht nur ein Ereignis, sondern eine Weise, Kirche zu sein. Papst Franziskus hat dies bekräftigt: Die Kirche muss auf die Dringlichkeiten der heutigen Zeit antworten, sie darf nicht schweigen und sich nicht in sich selbst zurückziehen. 

Eine Atmosphäre der Hoffnung 

Bischof Ivo Muser teilte seinen Eindruck von der besonderen Atmosphäre in der Basilika. „Dort, wo der Völkerapostel ruht, zu feiern und über die Zukunft der Kirche zu diskutieren, hat uns das Gefühl gegeben: Wir sind Teil von etwas Großem und Wichtigem.“ Genau das war die Stärke der Versammlung: unterschiedliche Menschen zusammenzubringen, um Antworten auf entscheidende Fragen für die Sendung der Kirche zu finden. Besonders auffallend war die Begeisterung und Leidenschaft der Delegierten, lauter Menschen, die sich in der Pastoral ihrer Ortskirchen engagieren. Michele Dalla Serra betonte die Rolle des Veränderungswillens: „Es ging nicht nur um passives Zuhören, sondern um echte Zusammenarbeit. Es bestand der Wunsch, eine Dynamik in Gang zu setzen, die zu konkreten Veränderungen führt.“ Zu den diskutierten Themen gehörten eine größere Verantwortung der Laien, neue Formen der Gemeindeleitung und ein erneuerter missionarischer Geist. An den Synodentischen studierten die Delegierten praktische Arbeitsblätter zu verschiedenen Themen, darunter die Rolle der Frauen und der Jugend, die Weitergabe des Glaubens, die Neubelebung der Ausbildung auf allen Ebenen und die Reform der pastoralen Strukturen und Ansätze. 

Von der Diskussion zur Wirklichkeit 

Annamaria Fiung betonte die Praxisnähe der geleisteten Arbeit: „Wir haben Grundlagen für praktische Entscheidungen gelegt, deren Ergebnisse große Auswirkungen auf die Erfahrungen in unseren Pfarreien haben können.“ Das ist von entscheidender Bedeutung, denn das Ziel des synodalen Weges ist es, inmitten vieler Umbrüche die Sendung der Kirche neu zu beleben. Die Arbeit des Synodalen Weges ist noch nicht zu Ende: Die diskutierten Vorschläge werden im Januar und Februar zur weiteren Prüfung in die Diözesen geschickt, und im Frühjahr 2025 (31. März - 4. April) ist eine weitere Session geplant, bei der die Ideen konkretisiert und in praktische Maßnahmen umgesetzt werden sollen.