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Impulse für das Hören auf andere Menschen

Wir laden Sie ein, zu einer oder mehreren der untenstehenden Fragen mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Sie können das als Einzelperson tun oder aber mit ihrem Pfarrgemeinderat, mit ihrem (kirchlichen oder zivilen) Verein oder mit ihrer Gemeinschaft. Nehmen Sie dazu folgende Anregungen mit:

  • Suchen Sie das Gespräch mit Personen oder Gruppierungen, die nicht zum „inneren Kreis“ ihrer eigenen Realität gehören, deren Stimme in der Kirche selten gehört wird oder besonders wichtig ist. Wagen Sie den Blick über den kirchlichen und persönlichen „Tellerrand“ hinaus.
  • Gehen Sie mit der Bereitschaft ins Gespräch, durch das Hören verändert oder „verwundet“ zu werden. Suchen Sie nicht die Bestätigung dessen, was Sie schon mitbringen, sondern das Neue, das Gottes Geist Ihnen offenbaren will.
  • Machen Sie sich Notizen von ihren Gesprächen: schreiben Sie auch auf, was Sie in den Gesprächen bewegt hat, was ihre Gefühle und Gedanken waren.    

Die Fragestellung der Bischofssynode (hier finden Sie das gesamte Vorbereitungsdokument) ist in 10 Themenfelder unterteilt. Hier finden Sie eine vereinfachte Formulierung. Entscheiden Sie selbst, ob sie die kurze (fett und grün dargestellt)oder die lange Form verwenden.

Die Themenfelder der Synode

Wenn wir „unsere Kirche“ sagen: wer gehört dazu, wer wird außen vorgelassen? Wer sind unsere Weggefährten auch außerhalb der Kirche?

In der Kirche und in der Gesellschaft gehen wir Seite an Seite auf der gleichen Straße. Wer sind in Ihrer Teilkirche diejenigen, die „gemeinsam gehen“? Wenn gesagt wird „unsere Kirche” – wer gehört dazu? Wer bittet darum, gemeinsam zu gehen? Wer sind die Reisegefährten, auch außerhalb des kirchlichen Sprengels? Welche Personen oder Gruppen werden absichtlich oder tatsächlich außen vorgelassen?

Wer wird in unserer Kirche gehört, wer nicht? Warum?

Das Zuhören ist der erste Schritt. Es erfordert aber, ohne Vorurteile, offenen Geistes und Herzens zu sein. Wem gegenüber hat Ihre Teilkirche eine „Bringschuld des Zuhörens“? Wie wird den Laien, besonders den Jugendlichen und den Frauen, zugehört? Wie wird der Beitrag der gottgeweihten Frauen und Männer integriert? Welchen Raum hat die Stimme der Minderheiten, der Ausgestoßenen und der Ausgeschlossenen? Gelingt es, Vorurteile und Stereotypen zu identifizieren, die das Zuhören behindern? Wie wird auf den sozialen und kulturellen Kontext gehört, in dem Sie leben?

Wie wird in unserer Gemeinschaft kommuniziert? Wann und wie gelingt es, das zu sagen, was Ihnen am Herzen liegt?

Alle sind eingeladen, mit Mut und Freimut [Parrhesie] zu sprechen, d.h. Freiheit, Wahrheit und Liebe zu integrieren. Wie wird innerhalb der Gemeinschaft und ihrer Organe ein freier und authentischer kommunikativer Stil gefördert, ohne Doppeldeutigkeit und Opportunismus? Wie sieht es im Hinblick auf die Gesellschaft aus, deren Teil wir sind? Wann und wie gelingt es, das zu sagen, was Ihnen am Herzen liegt? Wie funktioniert die Beziehung zu den Medien (nicht nur der katholischen)? Wer spricht im Namen der christlichen Gemeinschaft, und wie wird er oder sie ausgewählt?

Welche Rolle spielt das Gebet und die Feier der Liturgie in unseren Entscheidungen? Wie fördern wir die aktive Teilnahme am Gottesdienst?

Ein „gemeinsames Gehen” ist nur möglich, wenn es im gemeinsamen Hören auf das Wort Gottes und in der Feier der Eucharistie gründet. Auf welche Weise inspirieren und orientieren tatsächlich das Gebet und die Feier der Liturgie das „gemeinsame Gehen“? Wie werden Ihre wichtigsten Entscheidungen inspiriert? Wie werden die aktive Teilnahme aller Gläubigen an der Liturgie und am Heiligungsdienst gefördert? Welcher Platz wird der Ausübung des Lektoren- und Akolythen-Dienstes eingeräumt?

Wie unterstützen wir das gesellschaftliche Engagement der Getauften und ihr christliches Zeugnis?

Die Synodalität steht im Dienst der Sendung der Kirche, an der teilzuhaben alle Glieder berufen sind. Alle sind missionarische Jünger. Auf welche Weise wird jeder Getaufte aufgerufen, Protagonist der Sendung zu sein? Wie unterstützt die Gemeinschaft die eigenen Mitglieder, die in einem Dienst in der Gesellschaft engagiert sind (sozialer und politischer Einsatz, Tätigkeit in der wissenschaftlichen Forschung und in der Lehre, in der Förderung der sozialen Gerechtigkeit, im Schutz der Menschenrechte und der Pflege des gemeinsamen Hauses, usw.)? Wie hilft sie ihnen, diesen Einsatz in einer missionarischen Perspektive zu leben? Wie erfolgt die Unterscheidung im Hinblick auf die Sendung und wer an ihr teilnimmt? Wie wurden die verschiedenen Traditionen im Hinblick auf den synodalen Stil bezüglich eines wirksamen christlichen Zeugnisses integriert und angepasst, die den Reichtum verschiedener Kirchen, besonders der orientalischen darstellen? Wie funktioniert die Zusammenarbeit in den Gebieten, in denen verschiedene Kirchen sui iuris zu finden sind?

Wo und wie stehen wir nach innen und nach außen im Dialog? Wie gehen wir mit unterschiedlichen Sichtweisen um?

Der Dialog ist ein Weg der Beständigkeit, der auch Schweigen und Leiden umfasst, aber in der Lage ist, die Erfahrungen der Menschen und der Völker aufzugreifen. Welches sind die Orte und die Modalitäten des Dialoges im Inneren unserer Teilkirche? Wie wird mit den unterschiedlichen Sichtweisen, mit Konflikten und Schwierigkeiten umgegangen? Wie wird die Zusammenarbeit mit den benachbarten Diözesen, mit und unter den religiösen Gemeinschaften, die im Territorium präsent sind, mit und unter den Vereinigungen und Laienbewegungen, usw. gefördert? Welche Erfahrungen des Dialogs und des gemeinsamen Bemühens mit Gläubigen anderer Religionen oder mit Nichtgläubigen können weitergeführt werden? Wie tritt die Kirche mit anderen Instanzen der Gesellschaft in Dialog und lernt von ihnen: der Welt der Politik, der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft, der Armen...?

Welche Beziehungen pflegen wir zu unseren Schwestern und Brüdern der anderen christlichen Konfessionen?

Der Dialog unter Christen verschiedener Konfessionen, vereint in der einen Taufe, hat im synodalen Weg einen besonderen Rang. Welche Beziehungen werden mit den Schwestern und Brüdern der anderen christlichen Konfessionen unterhalten? Welche Bereiche sind umfasst? Welche Früchte sind durch dieses „gemeinsame Gehen“ gereift? Welche Schwierigkeiten sind entstanden?

Wie und wer legt in unserer Kirche Ziele, Wege und Schritte fest? Wie wird Autorität ausgeübt? Wie funktionieren die Gremien und Räte?

Eine synodale Kirche ist eine Kirche der Teilhabe und der Mitverantwortung. Wie werden die zu verfolgenden Ziele, die einzuschlagenden Wege und die zu erfolgenden Schritte festgelegt? Wie wird innerhalb unserer Teilkirche die Autorität ausgeübt? Wie sieht die Praxis der Teamarbeit und der Mitverantwortung aus? Wie werden die laikalen Dienste und die Übernahme von Verantwortung durch die Gläubigen gefördert? Wie funktionieren die synodalen Organismen auf Ebene der Teilkirche? Stellen sie eine fruchtbare Erfahrung dar?

Mit welchen Methoden werden Entscheidungen getroffen und was kann hier verbessert werden? Wie kann Transparenz gefördert werden?

In einem synodalen Stil wird durch Unterscheidung auf der Basis eines Konsenses entschieden, der aus dem gemeinsamen Gehorsam gegenüber dem Geist hervorgeht. Durch welche Prozeduren und mit welchen Methoden wird unterschieden und wo werden Entscheidungen getroffen? Wie kann das verbessert werden? Wie wird die Teilnahme an Entscheidungen innerhalb hierarchisch strukturierter Gemeinschaften gefördert? Wie wird die Phase der Konsultation mit derjenigen der Entscheidung verbunden, den Prozess des decision-making mit dem Moment des decision-taking? Auf welche Art und Weise und durch welche Mittel werden Transparenz und Rechenschaft gefördert?

Wie werden Menschen in der Aus- und Weiterbildung darauf vorbereitet, „gemeinsam zu gehen“, aufeinander zu hören und in Dialog zu treten? Welche Ausbildung für die Unterscheidung und die Ausübung von Autorität angeboten?

Die Spiritualität des „gemeinsamen Gehens“ ist dazu berufen, Bildungsprinzip der menschlichen und christlichen Person, der Familien und der Gemeinschaften, zu werden. Wie werden die Menschen ausgebildet, besonders diejenigen, die innerhalb der christlichen Gemeinschaft verantwortliche Stellen einnehmen, um sie zu befähigen, „gemeinsam zu gehen“, sich gegenseitig zuzuhören und miteinander in Dialog zu treten? Welche Ausbildung wird im Hinblick auf die Unterscheidung und die Ausübung der Autorität angeboten? Welche Instrumente helfen, die Dynamiken der Kultur, in die Sie hineingestellt sind, und ihre Auswirkung auf den Stil als Kirche zu verstehen?