Dritter Fastensonntag: Der Weg, der nach Samaria führt
Samaria, ein kleiner Landstrich um den heutigen Ort Nablus, wurde von den Juden meist gemieden, da dort der Volksstamm der Samariter lebte, der von den Juden als „minderwertig“ angesehen wurde. Der Weg führte Jesus durch Samaria und gerade dort, unweit des heutigen Nablus, am Jakobsbrunnen, kam es für Jesus zu einer wichtigen Begegnung.
Am Brunnen stand eine Frau, die Wasser schöpfte. Jesus ging hin und bat sie, weil er durstig war, um Wasser. Als gläubiger Jude, hätte er diese Frau nicht einmal ansprechen dürfen und schon gar nicht um einen Gefallen bitten. Jesus setzte sich über alle gesellschaftlichen Regeln hinweg und begann mit der Frau ein Gespräch.
Jesus ist unkonventionell. Ihn stört weder die Person noch das Gesetz, das ihm den Umgang verbieten würde. Ihm geht es allein um den Menschen, der vor ihm steht. Jesus spricht die Frau an, sie ist ihm wichtig in dieser Begegnung. Sie ist vorerst zwar überrascht, aber sie spürt, was von diesem Jesus ausgeht: Menschlichkeit, Wohlwollen, Liebe zum Nächsten. Jesus konfrontiert auch uns heute, genauso wie damals die Frau am Jakobsbrunnen.
In den Evangelien erfahren wir immer wieder, wie sehr Menschen durch die Begegnung mit diesem Jesus begeistert wurden. Der Mann aus Nazareth verstand es, allen, die sich nicht verschlossen haben, eine neue Lebenssicht, einen neuen Zugang, ja eine neue, überraschende Erfahrung mit Gott zu geben.
Wir als Nachfolger von Jesus, haben ein gutes Beispiel bekommen, wie wir mit anderen Personen umgehen sollen. Wir können daraus ersehen, wie wir Menschen durch Begegnungen – vor allem durch die Begegnung mit Jesus – auch heute gewandelt werden können.