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Anliegen

Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber setzen sich mit dem Leben Jesu und seiner Botschaft auseinander. Sie erschließen die Bedeutung und die Aufgaben der Gemeinschaft der Kirche und lernen Orte christlicher Praxis kennen. Anhand dieser konkreten Beispiele entdecken sie, dass christliches Leben erst durch Wort und Tat „glaub-würdig“ ist. 
Es werden ihnen unterschiedliche Gelegenheiten geboten, um die eigene Taufberufung neu zu entdecken.

Schwerpunkte

  • Jesus Christus – unsere Orientierung
  • Was uns verbindet: unser Glaubensbekenntnis
  • Kirche erleben in Verkündigung, Diakonie und Liturgie 
  • Mein Platz in der Kirche - Verantwortung mittragen
  • Firmung: Gesendet sein - durch mich lebt Kirche weiter

Jesus von Nazaret hat Menschen begeistert. Er hat Menschen Mut zugesprochen, aber auch viel Gewohntes in Frage gestellt und dadurch „provoziert“.

Das Leben Jesu
Jesus war ein Jude, der nicht nur von der Botschaft Gottes erzählt hat, sondern auch danach gelebt hat. Er ist Menschen begegnet, besonders den Ausgegrenzten. Jesus hat vom Reich Gottes gesprochen und aufgezeigt, dass dieses Reich (siehe auch Stichwort „König“ und „Retter“ unter den Gottesvorstellungen im Materialteil „Mein Leben – Mein Glaube“) bereits angebrochen ist, d. h. bereits begonnen hat. Ein wichtiges Bild für das Reich Gottes war dabei die gemeinsame Mahlfeier

In der Auseinandersetzung mit dem Leben und der Botschaft Jesu taucht immer wieder die Frage auf: Hat Jesus auch wirklich gelebt? Nicht nur die biblischen Schriften, sondern ebenso nicht-christliche Schriften bezeugen das Leben und Wirken Jesu gut. 
Jesus zog mit etwa 30 Jahren als Wanderprediger durch Galiläa und hielt sich vor allem am See Gennesaret auf. Sein Wirken dauerte etwa ein bis drei Jahre und endete in Jerusalem. Aufgrund eines Konfliktes mit führenden religiösen Gruppen am Tempel wurde er dort unter Pontius Pilatus gekreuzigt. 

Vom Jesus aus Nazaret zu Jesus, dem Christus
Als Jesus gekreuzigt wurde, ist für seine Anhängerinnen und Anhänger eine Welt zusammengebrochen. Jener, dem sie gefolgt sind, der ihnen Hoffnung zugesprochen hat, von dem sie so viel erwartet haben, wurde wie der schlimmste Verbrecher getötet. Kein Wunder, dass seine Jünger geflüchtet sind: aus Angst, aus Enttäuschung…

Die Jüngerinnen und Jünger machten dann aber die Erfahrung: Dieser Jesus lebt! Er ist auferstanden! Sie erkennen: In Jesus ist uns Gott begegnet!
Dieser Jesus ist der Messias (= hebräisch, der Gesalbte), der Christus (= griechisch, der Gesalbte): Er ist der Gesalbte und Auserwählte Gottes, der König, der allen Völkern das Heil Gottes bringt und so von Bedrückung, Unterdrückung und Leid befreit (erlöst). 
Ja, dieser Jesus ist der Sohn Gottes. Er hat ein einzigartiges und vertrauensvolles Verhältnis zu Gott als seinen Vater (vgl. wiederum die Gottesvorstellungen im Materialteil „Mein Leben – Mein Glaube“).

Die Menschen beginnen, das was sie erfahren und erkannt haben, zu verkünden. Sie verkünden die hoffnungsvolle Botschaft von Jesus, das was er ihnen vorgelebt hat. Sie erzählen aus dem Leben von Jesus, wie er den Ausgegrenzten begegnet ist, wie er heilte und ihr Leben veränderte, und sie versuchen, mit ausdrucksstarken Bildern und Beschreibungen zu erklären und zu unterstreichen, dass dieser Jesus der Christus ist. Die Menschen versuchten dies in ihrer Sprache und mithilfe von (Sprach-)Bildern, in etwa so, wie es Jesus getan hat, als er Gleichnisse erzählte. Die Schriften des Alten Testaments waren dabei ein wichtiger Bezugspunkt. 

Jesus Christus in der Bibel
Im Neuen Testament finden wir Texte und Glaubensgeschichten, welche beschreiben und verkünden, wer dieser Jesus ist, so etwa die Briefe des Apostels Paulus und seinen Schülern sowie Briefe aus den ersten christlichen Gemeinden. Die vier Evangelien versuchen ebenso zu erzählen, wer Jesus ist. Sie sind keine Biographie, sondern ein Bekenntnis – Glaubensgeschichten.
Die vier Evangelien sind in unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten entstanden. Die Verfasser hatten dabei die Situation der Gemeinde(n), für die sie schrieben, im Blick. Jedes Evangelium zeigt die Bedeutung Jesu auf seine Weise auf. Daher unterscheiden sich die Evangelien voneinander, obwohl sie auch einiges gemeinsam haben.

Das Evangelium nach Markus ist wahrscheinlich das älteste Evangelium. Es betont, dass es notwendig ist, in die Nachfolge Jesu zu treten und sich auf diesen Weg zu begeben, um überhaupt zu erkennen, wer Jesus ist. 
Das Evangelium nach Matthäus, welches wir im Neuen Testament an erster Stelle finden, versucht aufzuzeigen, dass Jesus der Messias ist und sich an ihm die alttestamentlichen Verheißungen erfüllt haben. Es bezeichnet Jesus auch öfters als König der Juden und zeigt kritisch auf, dass nicht das Volk Gottes (die Juden) dies erkannt hatte, sondern Heiden und Sünder.
Das Evangelium nach Lukas ist recht beliebt aufgrund seiner vielen Gleichnisse. Es hebt hervor, dass Jesus der Heiland (= der das Heil bringt, von Leid und Unterdrückung erlöst) und Retter ist, welcher sich den Ausgegrenzten zuwendet. Gott vergisst die Armen und Ausgegrenzten nicht.
Das Evangelium nach Johannes ist sehr reich an Symbolsprache und daher auch anspruchsvoll. Es verkündet Jesus als Sohn Gottes und als Bild des Vaters. Dies wird anhand der Erzählungen von den Zeichen zum Ausdruck gebracht. Bekannt sind ebenso die Ich-bin-Worte.

In der Nachfolge Jesu: Die Glaubensgemeinschaft Kirche entsteht
Jesus hat also Menschen begeistert und viele folgten ihm. Nach seinem Tod haben seine Anhängerinnen und Anhänger seine Botschaft weiter verkündet und auch versucht, danach zu leben. Dabei lebten sie geografisch zerstreut in kleinen Gruppen und zunächst noch innerhalb des Judentums. Sie verband aber das gemeinsame Bekenntnis zu Jesus, den Christus. Daher wurden sie Christusanhänger und dann „Christinnen und Christen“ genannt. Sonntags trafen sie sich, um das Wort Gottes zu hören und gemeinsam Mahl zu feiern. In diesen Mahlfeiern erfuhren sie die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen und sie wurden für ihren Glaubensalltag gestärkt. In die Gemeinschaft der Christinnen und Christen wurden Erwachsene oder auch ganze Familien durch die Taufe (als Zeichen des neuen Lebens in Jesus Christus) aufgenommen.

So entstand die Kirche. Das Wort Kirche kommt dabei vom griechischen Wort „kyriaké“ und bedeutet „Haus des Herrn“: Die Kirche ist die Gemeinschaft jener, die zu Jesus Christus gehören. Das gemeinsame Bekenntnis verbindet sie, schafft Identität und Gemeinschaft und grenzt gleichzeitig von Andersdenkenden ab. Gerade in den ersten christlichen Jahrhunderten wurde um ein gemeinsames verbindendes Bekenntnis gerungen. Es ging nach der Frage nach Gott vor allem um die Fragen „Wer ist Jesus?“ und „Wer ist der Heilige Geist?“. In diesem Zusammenhang entstand auch das Glaubensbekenntnis, eine kurze Zusammenfassung von wesentlichen Glaubensinhalten.
Das griechische und lateinische Wort „ekklesia/ecclesia“ (vgl. „chiesa“ im Italienischen) bedeutet hingegen Versammlung und umfasst sowohl die Gesamtkirche (Weltkirche) als auch die Ortskirche (Diözese) bzw. Gemeindeversammlung.

Weitere Bezeichnungen für die Kirche
Im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde die Kirche pilgerndes Volk Gottes genannt, da sie als Glaubensgemeinschaft und im Glauben unterwegs ist. Sie hat den Auftrag, Werkzeug Gottes zu sein: Die Botschaft Gottes soll weitergetragen werden, und die Zuwendung und Nähe Gottes soll auch heute erfahrbar und erlebbar sein. Dementsprechend ist sie auch das Grundsakrament mit Jesus Christus als das Ur-Sakrament (siehe auch Kapitel 1 „Was ist ein ‚Sakrament‘?“).
Umso schmerzlicher ist es, wenn Skandale und Machtmissbrauch in der Kirchengeschichte und in der Gegenwart diesen Auftrag überschatten. Deshalb ist es wichtig, daran zu erinnern: 
Kirche ist die Gemeinschaft aller Getauften, und es ist Aufgabe und Verantwortung aller Getauften, die Botschaft Gottes weiterzutragen: Auch durch mich lebt Kirche weiter.

Diese Gemeinschaft der Kirche ist sichtbar und erfahrbar,…
…wenn Christinnen und Christen von der Botschaft Jesu Christi erzählen und danach leben (Verkündigung /Martyria). Sie erzählen vom Glauben, lehren ihn und regen an, Jesus Christus nachzufolgen.
… wenn Christinnen und Christen sich dem Nächsten zuwenden, sich um die Notleidenden kümmern (Diakonie/Caritas). Durch diesen Dienst wird die Liebe Gottes für andere konkret erlebbar.
… wenn Christinnen und Christen ihren Glauben gemeinsam feiern (Liturgie): Sie erinnern sich an die Geschichte Gottes mit den Menschen und werden darin bestärkt, dass Gott in Jesus Christus auch heute und in Zukunft wirkt und handelt. Das gemeinsame Feiern schafft und festigt die Gemeinschaft. 
 

Wer ist Jesus für mich? Welche Bedeutung hat er für mein Leben?
Woran erkenne ich, dass Menschen an Jesus Christus glauben?
Welches Bild von Kirche habe ich?
Wo erlebe ich Kirche?

Ideen für Treffen

  • Grundsätzliches

Die meisten Menschen haben etwas von Jesus gehört. Wenn es aber darum geht, Auskunft über Jesus zu geben, da tun sich selbst einige Christinnen und Christen schwer. Zudem ist der Zugang zu Jesus Christus aufgrund unterschiedlicher Lebens- und Glaubenserfahrungen unterschiedlich. 
Die Auseinandersetzung mit der Person und Botschaft Jesu Christi gehört zu den zentralen Glaubensinhalten unseres christlichen Glaubens. Welches Wissen und welchen Zugang bringen die Jugendlichen bereits mit? Welche Aussagen, die sie gehört haben, sind dabei zentrale Glaubensaussagen und welche sind in Frage zu stellen? 

Dieser Vorschlag für ein Treffen zum Thema „Jesus Christus“ baut daher auf zwei Schritte auf: Zunächst wird gesammelt, was Leute und die Jugendlichen selbst von Jesus Christus wissen. Diese werden dann reflektiert: gemeinsam und persönlich. 

Kurze Videos (maximal 2 Minuten) sind als Einstieg in ein Thema geeignet. Sie können in ein Thema einführen, ein Problemfeld aufzeigen oder Fragen aufwerfen.
Im privaten Umfeld nehmen die meisten Jugendlichen häufig Videos auf. Sie kennen auch Tools, mit denen Videos bearbeitet werden können. Diese Fähigkeit kann in der Firmvorbereitung aufgegriffen werden.

Impulse und wichtige Kernsätze werden visualisiert, um die Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit der Gruppe zu stützen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Inhalte zu visualisieren:
- PowerPoint oder Office Sway: Vor allem in größeren Gruppen wird darauf zurückgegriffen. Beim Erstellen einer Präsentation sind einige wichtige Regeln (wie nicht zu viel Text auf einer Folie) zu beachten. 
- Word-Cloud und Padlet sind weitere digitale Möglichkeiten, Begriffe (Word-Cloud), Inhalte und Anregungen (Padlet) zu sammeln und zu visualisieren. 
- Flipchart oder großes Plakat: Darauf werden Kernbegriffe mitgeschrieben oder notiert.
- Karten: Wichtige Begriffe sind auf Karten vorbereitet und werden während des Vortrages auf eine Wand gepinnt/geklebt oder bei kleineren Gruppen in die Mitte gelegt. Auf Karten können auch wichtige Stellungnahmen der Gruppe mitnotiert werden. Mit Karten in Farbe oder in verschiedenen Formen kann eine Gliederung sichtbar gemacht werden. Karten in verschiedenen Formen und Farben sind als „Moderationskarten“ erhältlich oder können auch selbst zugeschnitten werden.

 

  • Vorbereitung

Die Jugendlichen befragen zu zweit oder zu dritt Leute ihrer Wahl: Wer ist Jesus? Welche Bedeutung hat Jesus in deinem Leben? Aus diesen Antworten erstellen sie ein kurzes Videos (Dauer: maximal zwei Minuten). Aus Datenschutzgründen dürfen im Video die Personen bzw. ihre Namen nicht gezeigt werden. Es können eventuell Angaben wie „Mann, 74 Jahre alt“ oder „Frau, 25 Jahre alt“ gemacht werden. 
Für das Treffen werden ebenso benötigt:
-    technische Ausrüstung, um die Videos gemeinsam anzuschauen (Beamer, Laptop und Lautsprecher oder die entsprechende App, um es gemeinsam über das Smartphone oder Tablet anzuschauen)
-    Materialien für die persönliche Vertiefung
-    Kerze für den besinnlichen Abschluss

 

  • Beschreibung

Einstieg
•   Videos anschauen: Die Videos der Jugendlichen werden in der Gruppe angeschaut. 
•   Aussagen sammeln: Welche Aussagen über Jesus kommen vor? Welche kommen häufig vor? Welche wichtigen Aussagen fehlen? Die Aussagen können dabei auf Karten mitgeschrieben und auf eine Wand gepinnt werden oder auf den Boden gelegt werden. Weitere Möglichkeit der Visualisierung: mithilfe eines Word-Cloud-Programms.
•   Weiteres Wissen sammeln: Der vorhergehende Schritt kann noch ergänzt werden, indem auch gesammelt wird, welche Geschichten von Jesus die Firmbewerberinnen und Firmbewerber kennen. 

Vertiefung
•   Informationen von Jesus Christus: Die Jugendlichen werden nun herausgefordert sich folgendes zu überlegen: „Wenn ihr nun jemandem, der nichts von unserem Glauben weiß, etwas von Jesus erzählen müsstet, was würdet ihr ihm erzählen?“ Eine Hilfe können hier die gesammelten Aussagen sein: „Welche dieser Aussagen würdet ihr dabei als erstes erwähnen, welche wären nicht so wichtig bzw. sind verwirrend und in Frage zu stellen?“
Bei der Visualisierung mit Karten: Die Karten werden so gereiht, dass jene Aussagen, die ganz wichtig sind, an erster Stelle kommen. Dann werden die Karten weiter so gereiht, dass sich zum Schluss jene befinden, die ihnen nicht wichtig vorkommen bzw. welche sie in Frage stellen. Wenn eine wichtige Aussage fehlt, so kann sie auf eine zusätzliche Karte ergänzt werden. 
Bei der Visualisierung mit einem Word-Cloud-Programm: Die notwendigen Einstellungen werden vorgenommen, sodass nun jene Begriffe, die sehr wichtig sind, ganz groß geschrieben werden, die wichtigen groß usw. bis zu jenen, die nicht so wichtig sind und deshalb ganz klein geschrieben werden. Es können auch Begriffe gelöscht werden.
•   Informationen zu Jesus Christus kritisch überprüfen: Die Leitung hat die Aufgabe, falsche Aussagen über Jesus richtig zu stellen, verwirrende Aussagen nach Möglichkeit zu entwirren und auf die Fragen der Jugendlichen einzugehen. Falls die (Hintergrund-)Informationen zu diesem Thema dafür nicht ausreichend sind, so können die Fragen und Aussagen gesammelt werden und die Firmkatechetin/der Firmkatechet bzw. die Firmbegleiterin/der Firmbegleiter wendet sich an eine Person mit theologischer Ausbildung. Die Leitung macht sich so gemeinsam mit den Jugendlichen auf den Weg, um Jesus näher zu kommen.
•    Jesus Christus und mein Leben: Was hat dieser Jesus mit meinem Leben zu tun? Wo erfahre ich die Gegenwart Jesu? Warum sollen wir nach 2000 Jahren noch an diesen Jesus glauben? Diese Fragen werden an die Gruppe gestellt. Es geht nun darum, dass über den persönlichen Zugang zu Jesus nachgedacht wird. Auch Zweifel darf hier seinen Platz haben. Für dieses Gespräch ist auch eine gute Vertrauensbasis notwendig. Sollte die Gruppe zu groß sein oder das Gespräch in der Gruppe schwer fallen, dann sollten die Jugendlichen zuerst zu zweit oder zu dritt darüber sprechen und dann der Gruppe kurz ihre Überlegungen rückmelden. 
•    Persönliche Vertiefung: Es gibt nun mehrere Möglichkeiten, das Gehörte zu vertiefen, zu verinnerlichen bzw. einfach „sitzen zu lassen“:
     - Gebet schreiben: Die Jugendlichen schreiben ein Gebet an Jesus Christus. Kreative Schreibmethoden wie das Rondell sind hier als Stütze geeignet. In der Onlineversion der Firmunterlagen sind einige Hilfen zu finden (siehe QR-Code). 
     - Kerze oder Kreuz gestalten: Die Jugendlichen suchen sich drei wichtige Begriffe zu Jesus aus und gestalten damit eine Kerze oder ein Kreuz. 
Hinweis: Bei der Planung ist darauf zu achten, welche persönliche Vertiefung bei „Gute Zeichen – Im Zeichen der Firmung“ gewählt wird. Dort wird als eine alternative kreative Möglichkeit auch die Gestaltung eines Kreuzes vorgeschlagen. 
    - Eine Nachricht von Jesus: Welche Nachricht würde wohl Jesus teilen bzw. versenden? Die Jugendlichen gestalten eine Botschaft von Jesus in ihrem bevorzugten sozialen Netzwerk. Sie kann natürlich so erstellt werden, dass sie für andere unsichtbar ist bzw. nur mit der Firmgruppe geteilt wird. 
Es können auch alle Möglichkeiten vorgestellt werden und es steht jedem frei, was ihn/sie am meisten anspricht, zu tun. 

Abschluss
Nach Möglichkeit wird der Raum etwas verdunkelt. Dann wird eine Kerze angezündet: Jesus bringt Licht in unser Leben. Er bringt Hoffnung. Er schenkt Wärme und Zuversicht. 
Die Jugendlichen schließen die Augen. Die Leitung geht zu einer Firmbewerberin bzw. einem Firmbewerber und hält die Kerze vor sie/ihn. Wer das Licht spürt, kann die Augen öffnen, die Kerze nehmen und sie einem anderen Jugendlichen bringen. 
Dabei kann auch ein Zuspruch mitgeteilt werden wie „Jesus ist bei dir“, „Jesus schenkt dir Hoffnung“, „Jesus lässt dich nicht allein“ oder „Jesus ist dein Licht“. 
Bei einer größeren Gruppe kann das Licht auch geteilt werden, d. h. eine zweite bzw. dritte Kerze wird an der ersten Kerze entzündet.
Wenn alle ihre Augen geöffnet haben, dann wird ein passendes Gebet gesprochen.
Mit dem Gruß „Gelobt sei Jesus Christus“ wird das Treffen abgeschlossen.

  • Grundsätzliches

Was ist Kirche? Warum braucht es Kirche? Das Kirchenverständnis ist auch unter Christinnen und Christen sehr diffus. So kommt es zu Aussagen wie „Glaube ja – Kirche nein“ oder zum Verständnis, dass mit Kirche nur die Amtsträger gemeint sind. Besonders die Skandale der Kirchengeschichte und Gegenwart fordern heraus, über das Kirchenverständnis nachzudenken.

Als Getaufte und Gefirmte sind wir ein Teil der Gemeinschaft der Kirche und beauftragt, dazu beizutragen, dass diese Gemeinschaft die christliche Botschaft weiterträgt und ein Ort der Christusbegegnung ist. Umso wichtiger ist es, dass wir uns als Getaufte und Gefirmte mit der Kirche identifizieren können.

 

  • Vorbereitung

-    Aussagen über die Kirche aus dem Materialteil auf Karten oder als Präsentation vorbereiten
-    eventuell eine Leinwand, einen Beamer, einen Laptop und Stromanschluss
-    eine rote, eine grüne und eine gelbe Karte für jeden Teilnehmenden
-    Zettel und Stifte für die persönliche Reflexion oder Stifte und Plakate mit Satzanfängen
-    eventuell technische Hilfsmittel für Gestaltung der Werbung
-    Segenslied oder Segensgebet

 

  • Beschreibung

Einstieg
•  Stellung beziehen: Die Aussagen aus dem Materialteil („Aussagen über die Kirche“) werden einzeln vorgelesen und in die Mitte gelegt bzw. auf eine Fläche projiziert. Alle haben eine rote (= nein), eine grüne (= ja) und eine gelbe (= ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll) Karte bekommen. Nachdem die Aussage vorgelesen wurde, halten alle eine Karte nach oben – je nachdem, ob sie zustimmen oder nicht bzw. nicht wissen, was sie dazu sagen sollen. 
Je nach Gruppengröße sagt jede und jeder noch einen Satz dazu, weshalb er diese Farbe hochhält oder es werden Einzelne befragt (dabei alle Farben nehmen: jemanden mit roter Karte, jemanden mit grüner Karte, jemanden mit gelber Karte). 

Vertiefung
•  Ursprung und Aufgabe der Kirche - Impulsvortrag: Es folgt ein Impulsvortrag zum Ursprung und zur Bedeutung der Kirche. Dabei wird vor allem auf den Aspekt Gemeinschaft (siehe Informationsblatt „Kirche als Gemeinschaft“ im Materialteil) eingegangen und auf die Aussagen vom Einstieg Bezug genommen. 
Es kann auch sein, dass durch die Stellungnahmen zu den Aussagen vom Einstieg die Gruppe bereits mitten in der Auseinandersetzung mit diesem Thema ist. Dann braucht es keinen eigenen Impulsvortrag, sondern die Informationen werden bei der Diskussion von der Leitung eingebracht. 
•  „Kirche ist…“ - persönliche Reflexion: 
Möglichkeit 1: Alle bekommen einen Zettel und einen Stift. Es werden nun Satzanfänge vorgelesen, und die Jugendlichen ergänzen diesen auf ihrem Zettel – ganz spontan. 
„Ich erlebe Kirche…“ 
„Kirche ist für mich…“ 
„Meine Kirche sollte mehr…“ 
„Meine Kirche sollte weniger…“ 
„Gott kann in der Kirche erfahrbar werden, wenn…“

Möglichkeit 2: Diese Reflexion kann auch als Schreibgespräch gestaltet werden. Alle bekommen einen Stift. Plakate mit den Satzanfängen (siehe Möglichkeit 1) liegen oder hängen im Raum. Die Jugendlichen halten mit ihrem Stift bei jedem Plakat einen Gedanken (oder auch mehrere) fest. 
•  Bedeutung Kirche - gemeinsame Reflexion: Braucht es Kirche? Nachdem die Jugendlichen beim Einstieg kurz zu den Aussagen zur Kirche Stellung bezogen haben, dann inhaltliche Impulse gehört und persönlich darüber nachgedacht haben, was Kirche für sie ist, erfolgt nun in der Runde ein Austausch darüber. Die geschriebenen Sätze können hierbei eine Hilfe sein – für die Jugendlichen selbst bzw. auch für die Leitung: Falls sich kaum Jugendliche zu Wort melden, dann kann diese nachfragen, was ihnen zum einen oder anderen Satzanfang eingefallen ist.
Wichtig ist bei dieser Gesprächsrunde, dass kritische Stellungnahmen ernst genommen werden. 
•  Werbung für unsere Kirche: Die Jugendlichen arbeiten in Kleingruppen zu maximal vier Personen oder im Zweierteam (je nach Gruppengröße). Als Hinführung zum Arbeitsauftrag dienen folgende allgemeine Hinweise zu Werbungen:  
„Werbungen möchten ein bestimmtes Gefühl bzw. einen Gedanken beim Menschen erzeugen und ihn zu einer bestimmten Handlung anregen, z. B. bei Werbungen von Produkten, dass dieses Produkt gekauft wird. Dabei spricht die Werbung bewusste und unbewusste Bedürfnisse der Menschen an bzw. sie weckt diese im Menschen oder redet sie ihm sogar ein. Werbungen werden meist im kommerziellen Bereich benutzt. Werbungen setzen daher ganz gezielt Bilder ein und spielen interessanterweise auch mit biblischen Botschaften.“
Die Werbung für die Kirche sollte nun nicht manipulieren, sondern das aufzeigen, was Kirche ist und kann. Es kann hierfür ein Werbeplakat entworfen werden oder auch ein Werbespot für das Radio oder ein Video oder ein Posting für Instagram... 
Für dieses Projekt bekommen die Jugendlichen auch mehr Zeit zur Verfügung, zum Beispiel wäre dieses Thema für ein ganztägiges Treffen oder ein Treffen übers Wochenende geeignet. 
Des Weiteren kann eine Ausstellung (im Kirchenraum, im Pfarrheim, an verschiedenen Orten im Dorf oder auf der Homepage der Pfarrei…) geplant werden, bei der die Werbungen gezeigt werden. 
Wichtiger Hinweis: Dieser Schritt kann nicht gemacht werden, wenn große Schwierigkeiten mit der Kirche zum Vorschein kommen. In diesem Fall ist es notwendig, im Gespräch zu bleiben, sich dafür Zeit zu nehmen und dann zu überlegen, welche Erfahrungen notwendig sein könnten, um den Jugendlichen einen Zugang zur Kirche zu ermöglichen.

Abschluss
•    Kurzes Blitzlicht: Jede und jeder sagt ein Wort (oder einen Satz), das sie bzw. er mit dem heutigen Thema des Treffens verbindet. Wird nur ein Wort genannt, dann darf dieses Wort nicht „Kirche“ sein.
•    Mit einem Segensgebetoder einem Segensliedwird das Treffen abgeschlossen.

 

  • Materialteil

Aussagen über die Kirche

Informationsblatt für die Leitung: "Kirche als Gemeinschaft"

  • Grundsätzliches

Persönliche Erlebnisse prägen unser Leben. Kirche an konkreten Orten mit konkreten Menschen zu erleben, bleibt unersetzbar. Deshalb braucht es auf dem Weg der Firmvorbereitung Möglichkeiten, bei denen Firmbewerberinnen und Firmbewerber mitarbeiten und Erfahrungen sammeln können (siehe Angebote „Kirche konkret sozial“).

Dementsprechend sollten die Jugendlichen ein oder mehrere Arbeitsumfelder in der Pfarrgemeinde kennen lernen, sich bei einer sozialen Aktion beteiligen und engagierten Christinnen und Christen begegnen. 

 

  • Vorbereitung

Wählen Sie aus den Ideen rund um „Kirche konkret sozial“ aus und bereiten Sie die dafür notwendigen Schritte vor. 

  • Grundsätzliches

Das Bild Baustelle passt recht gut zur christlichen Vorstellung von Kirche: Von Tag zu Tag, von Jahrhundert zu Jahrhundert bauen Getaufte an der Kirche weiter und versuchen, dass die Botschaft vom Reich Gottes immer mehr zur Wirklichkeit wird. So wie es unterschiedliche Handwerker auf einer Baustelle gibt, so gibt es auch in der Kirche, Getaufte, die sich unterschiedlich einbringen, und Getaufte, die nichts tun bzw. auch Kirche „abbauen“.
Als Gefirmte nehmen wir bewusst die Verantwortung an, an der Baustelle Kirche weiterzuarbeiten.

 

  • Vorbereitung

-    Zettel mit verschiedenen Diensten/Aufgaben in der Pfarrgemeinde für Spiel: Wer bin ich?
-    Papierklebestreifen (zum Aufkleben der Zettel)
-    Arbeitsblatt „Baustelle Kirche – Bausteine“: Bausteine eventuell vergrößern und ausschneiden
-    bei Arbeit in Kleingruppen: für jede Gruppe Klebestoff und ein Blatt Papier

 

  • Beschreibung

Einstieg
•    Spiel: Wer bin ich? Auf Zettel werden verschiedene Dienste bzw. Aufgaben in der Pfarrgemeinde festgehalten (z. B. Mesnerin/Mesner, Organistin/Organist, Pfarrcaritas…).
Die Leitung klebt allen einen Zettel auf den Rücken oder auf die Stirn. Nun müssen alle erraten, wer sie sind. Dazu darf jede und jeder einem Mitspielenden eine Frage stellen, welche die befragte Person allerdings nur mit Ja oder Nein antworten darf (z. B. Habe ich eine Aufgabe bei der Messe?). Wird eine Frage mit „Nein.“ beantwortet, dann kann entweder der bzw. die Befragte eine Frage stellen oder beide suchen sich einen neuen Partner, eine neue Partnerin.
Jene, die erraten haben, wer sie sind, setzen sich nieder.

Hinweis: Je nach Praxiswissen der Teilnehmenden kann es auch notwendig sein, die Dienste und Aufgaben zuerst zu besprechen.
Abschließend stellen alle nochmals ihren Dienst bzw. Aufgabe vor. Gemeinsam wird kurz überlegt, wer diesen Dienst/diese Aufgabe in der Pfarrei wahrnimmt.

Vertiefung
•    Gemeinsam eine Kirche bauen: Die Bausteine aus dem Arbeitsblatt „Baustelle Kirche – Bausteine“ liegen ausgeschnitten in der Mitte. Die Gruppe überlegt nun:
Welche Bausteine sind für unsere Baustelle „Kirche“ wichtig?
Welche Bausteine brauchen wir nicht?
Welche Bausteine brauchen wir für das Fundament unserer Kirche (sind grundlegende, sehr wichtige Bausteine)?

Eventuell: Welche Bausteine sind die Türen und Fenster unserer Kirche?
Mithilfe dieser Bausteine wird eine Kirche gelegt (oder gepinnt oder geklebt). Dabei wird gemeinsam überlegt, weshalb dieser Baustein hier verwendet werden soll oder nicht. Diese Auseinandersetzung lädt ein, über die Bedeutung von Kirche nachzudenken und zu sprechen.

Hinweis: Bei größeren Gruppen wird in Kleingruppen gearbeitet. Das Arbeitsblatt wird für jede Kleingruppe kopiert und sie schneidet dann die Bausteine aus und klebt sie auf ein anderes Blatt Papier. Dabei dienen die genannten Fragen als „Bauanleitung“. Danach werden die Kirchen miteinander verglichen. Durch den Vergleich kann ein Gespräch über die Kirche initiiert werden (z. B. allein schon dadurch, wenn verglichen wird, welche Bausteine als Fundament dienen). Es wird über die Bedeutung von Kirche gesprochen.


•    Weiterer Schritt könnte hier sein:
Persönliche Reflexion: Bei welchem Baustein kann ich mitarbeiten? Wo baue ich bereits mit? oder
Persönliche Erfahrung – Praxiserfahrung „Kirche konkret“: Alle berichten über ihre Praxiserfahrungen bzgl. „Kirche konkret“ (u. a. was sie getan haben; welchen Herausforderungen sie begegnet sind; was sie besonders beeindruckt hat; Fragen, die aufgetaucht sind; ob sie sich vorstellen könnten, sich in Zukunft mal dort mitzuarbeiten/zu helfen…) oder
Persönliche Erfahrung „Unsere Baustelle Kirche“ – gemeinsame Reflexion: Wenn es Gruppenmitglieder gibt, die sich im Ministrantendienst engagieren/engagiert haben oder im Kirchenchor bzw. persönlich jemanden kennen, der/die sich in der Kirche engagiert, dann könnte über folgendes gesprochen werden:
Wie erlebe ich meine Mitarbeit? Weshalb ist sie für mich und andere wichtig?
Wie erlebe ich Mitarbeitende, konkrete Bausteine der Kirche? Was motiviert sie, ihre Zeit in diesen Dienst zu investieren? Was sind wohl Schwierigkeiten, denen sie begegnen?

Ebenso interessant sind auch jene „Bausteine“, die oft kaum wahrgenommen werden, bzw. erst dann, wenn ihre Arbeit keiner macht: jene, die die Kirche putzen, die Kirche mit Blumen schmücken, Bedürftige unterstützen… oder
Biblische Erfahrung - gemeinsame Reflexion: Die ersten christlichen Gemeinden standen auch vor der Herausforderung, ihr Zusammenleben nach der Botschaft Jesu Christi auszurichten. Diesen Auseinandersetzungen begegnen wir in Paulusbriefen (z. B. in den Korintherbriefen) oder in der Apostelgeschichte (z. B. Apg 2,42-47). Die Herausforderungen von damals können mit den Herausforderungen von heute verglichen werden.

Abschluss
Das Treffen kann mit einer gemeinsamen Andacht abgeschlossen werden. Dabei kann als Wort Gottes ein Bibeltext verkündet werden, welcher sich auf die Gemeinschaft der Kirche bezieht. Nach der Verkündigung sind alle eingeladen, einen Gedanken mit folgendem Satzanfang zu formulieren „Kirche ist...“. Dabei kann eine kleine Kerze angezündet werden. So wie die Kerzen in der Mitte leuchten, Licht und Wärme hierher bringen, so soll auch Kirche leuchten, Licht und Wärme den Menschen schenken.

Ein schönes Zeichen ist auch, wenn der Gemeindegottesdienst mitgefeiert wird (wenn dies im Anschluss oder spätestens am nächsten Tag möglich ist).

Nach der Andacht/Gemeindegottesdienst wird Gemeinschaft in einer Agape erfahren.

 

  • Materialteil

Ideensammlung zu „Wer bin ich?“
Vorlage Bausteine

(Ich-bin-Worte aus dem Johannesevangelium)

  • Grundsätzliches

Die Gruppe begibt sich gemeinsam auf den Weg. An bestimmten Stellen hält sie inne. Es werden ausgewählte Bibelstellen neu entdeckt. Mithilfe von Übungen wird ein Zugang zu diesen Bibelstellen mit Bezug zum eigenen Leben eröffnet.
Hier finden Sie Anregungen für Stationen zu einigen „Ich bin…“- Worten aus dem Johannesevangelium. Inwieweit die Anregungen auch umgesetzt werden können, ist von der Gruppe und von der Umgebung abhängig. Dies ist bei der Auswahl und somit Planung der Stationen zu berücksichtigen. Am besten probiert das Vorbereitungsteam im Vorfeld die Bibelwanderung aus, um selbst diese Erfahrungen zu machen und besser diesen Weg für die Gruppe vorzubereiten.

  • Vorbereitung

- Weg und Zeitumfang festlegen
- Überlegen: Wer leitet die Bibelwanderung?
- Entscheiden: Wer nimmt an der Bibelwanderung teil? (nur die Firmgruppe?) Wann trifft sich die Gruppe? Bereits am Vormittag oder erst am Nachmittag?
- Ausprobieren und selbst erleben: Im Vorfeld selber (als Team) die Bibelwanderung machen
- Berücksichtigen: Wie gelangt die Gruppe zum Ausgangspunkt der Bibelwanderung? (Fahrgemeinschaften? Öffentliche Verkehrsmittel?)

Mitzunehmen: Bibel und Material, was an der jeweiligen Station benötigt wird und Proviant für unterwegs

 

  • Beschreibung

Station Brot
Ideal ist es, wenn der Halt zum Symbol Brot an einem Ort stattfindet, an dem Brot gebacken wird. Die Gruppe kann dabei die Gelegenheit nutzen, sich erklären zu lassen, wie Brot gebacken wird und eventuell beim Brotbacken helfen.

Impulsfragen
-    Wann essen wir Brot?
-    Hat Brot für uns heute eine andere Bedeutung als für Menschen vor 50 oder 100 Jahren?
-    Wie gehen wir mit Brotresten um?

Weiteres könnte darüber nachgedacht werden, wie viel Brot einerseits weggeworfen wird und andererseits wie viele Menschen hungern. Vielleicht ist eine aktuelle Statistik oder Vergleich im Internet zu finden.
-    Brot als Grundnahrungsmittel: Wie wertvoll ist Brot für uns?

Brotgeschichten
Passende Brotgeschichten aus dem Buch „Das Buch der Symbole. Auf Entdeckungsreise durch die Welt der Religion“ von Rainer Oberthür:
-    Der Bäckerladen, nach einer Geschichte von Heinrich A. Mertens, Seite 131.
-    Mutters Brot, nach Leonardo Boff, Seite 132.

Das Brot in der Bibel
Welche Bibelstellen fallen uns ein, wo Brot vorkommt? In welchem Zusammenhang kommt es vor?
In Zweier- bzw. Dreiergruppen werden Bibelstellen gesammelt und jeweils auf einem Papierstreifen festgehalten. Eventuell können Bibelstellen in einer Bibel nachgeschlagen/gesucht werden. Nach einer Nachdenkphase (Zeitlimit wird vorher mitgeteilt) stellen die Gruppen einander vor, welche Bibelstellen ihnen eingefallen sind. Sie können dabei kurz nacherzählen, in welchem Zusammenhang das Brot dort vorkommt. Die Zettel mit den genannten Bibelstellen werden in die Mitte gelegt. Falls einer anderen Gruppe die gleiche Bibelstelle eingefallen ist, so legt diese ihren Zettel einfach dazu. Damit wird sichtbar, welche Bibelstellen bzgl. Brot die Bekanntesten bzw. Geläufigsten sind.

Beispiele für Bibelstellen zum Ergänzen:
-    „Im Schweiß deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst…“ (aus Gen 3,19): Das Brot muss hart erarbeitet werden.
-    „Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.“ (Gen 14,18): Mit dem Mahl mit Brot und Wein wird der Friedensvertrag geschlossen.
-    „Ich will einen Bissen Brot holen, dann könnt ihr euer Herz stärken, danach mögt ihr weiterziehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast!“ (Gen 18,5): Das Mahl mit Brot als Zeichen der Gastfreundschaft wird zum Zeichen der Verbundenheit und Gemeinschaft mit Gott.
-    „Früh am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und gab es Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher.“ (Gen 21,14): Abraham gibt Hagar das Notwendigste mit.
-    „Als das ganze Land Ägypten Hunger hatte, schrie das Volk zum Pharao nach Brot“ (aus Gen 41): Josef lässt als Verwalter des Pharaos in den sieben guten (fetten) Jahren Getreide in Speichern sammeln, um in den sieben schlechten (dürren) Jahren über Getreide zum Brotbacken zu verfügen. So führt er durch die Hungersnot.
-    „Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen.“ (aus Ex 12): Die Israeliten essen auf ihrer Flucht aus Ägypten ungesäuertes Brot, weil das Brot schnell zubereitet werden musste. Das ungesäuerte Brot beim Paschafest der Juden erinnert noch heute daran, wie Gott JHWH sein Volk befreit hat.
-    „Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: In der Abenddämmerung werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt werden von Brot und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin. (Ex 16,12)
„Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der HERR euch zu essen gibt.“ (Ex 16,15)
Die Erzählungen in Ex 16 erzählen davon, wie das Volk Gottes in der Wüste murrt und sich wünscht, wieder in Ägypten zu sein. Gott hört das Murren seines Volkes und versorgt es. Das Volk wird auf seiner Wüstenwanderung somit im doppelten Sinne gestärkt, denn es erfährt die Zuwendung Gottes.
-    „Zur Essenszeit sagte Boas zu ihr: Komm hierher und iss von dem Brot, tauch deinen Bissen in die Würztunke! Sie setzte sich neben die Schnitter. Er reichte ihr geröstete Körner und sie aß sich satt und behielt noch übrig.“ (Rut 2,14): Das Reichen des Brotes als Zeichen der Fürsorge und Zuwendung.
-    „Der Priester gab David Antwort und sagte: Gewöhnliches Brot habe ich nicht zur Hand, nur heiliges Brot ist da; aber dann müssen sich die jungen Männer von Frauen ferngehalten haben.“ (1Sam 21,5): Es wird zwischen gewöhnlichem Brot und heiligem Brot unterschieden.
-    „Da bat er ihn: Komm in mein Haus und iss Brot mit mir!“ (1Kön 13,15): Solche Aufforderungen zum Mahl bringen die Verbundenheit und Gemeinschaft zum Ausdruck. Werden sie angenommen, wird damit Gemeinschaft realisiert; eine Ablehnung bedeutet somit auch eine Ablehnung dieser Gemeinschaft.
-    „Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin.“ (aus 1Kön 19): Elija ist verzweifelt und will nicht mehr leben. Auf seiner Flucht wird er von Gott mit Brot und Wasser gestärkt und wandert daraufhin nochmals vierzig Tage und Nächte durch die Wüste. Es ist Gott, der hilft und stärkt.
-    „Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen für den Ackerbau des Menschen, damit er Brot gewinnt von der Erde und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit er das Angesicht erglänzen lässt mit Öl und Brot das Herz des Menschen stärkt.“ (Ps 104,14-15): Brot und Wein sind wunderbare Gaben Gottes.
-    „Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot, wer nichtigen Dingen nachjagt, ist ohne Verstand.“ (Spr 12,11)
„Besser ein trockenes Stück Brot und Ruhe dabei als ein Haus voll Braten und dabei Streit. (Spr 17,1)
Das Brot verweist auf die Lebenshaltung und somit das Leben.
-    „Wer ein gütiges Auge hat, wird gesegnet, weil er den Armen von seinem Brot gibt.“ (Spr 23,6)
„Iss nicht das Brot des Geizigen, sei nicht begierig auf seine Leckerbissen! (Spr 22,9)
Das Teilen des Brotes zeigt das Anteilhaben am Leben des anderen an.

Diese Bibelstellen aus dem Alten Testament zeigen bereits deutlich auf, dass Brot viel mehr ist als nur Brot. In dieser Tradition und in diesem Bewusstsein lebte Jesus. In dieser Tradition und in diesem Bewusstsein wurden die Texte des Neuen Testaments geschrieben und deuten sie mit Blick auf Jesus Christus:
-    „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ (aus Mt 4,4): Nicht nur das Brot brauchen wir zum Leben, sondern auch das Wort Gottes.
-    „Gib uns heute das Brot, das wir brauchen!“ (aus Mt 6,11): Mit dieser Bitte aus dem Vaterunser-Gebet bitten wir nicht nur um das Brot zum Essen, sondern auch um das „Brot des Lebens“.
-    „Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser Wüste so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?“ (aus Mt 15,32-39): In der sogenannten Wundergeschichte von der Brotvermehrung begegnen wir der jüdischen Mahlhandlung und deren Wirkung: versorgt zu sein - satt sein. Als Erzählung nimmt sie Bezug auf alttestamentliche Texte und erinnert daran, dass Gott für uns sorgt.
-    „Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.“ (Joh 13,26): Mit dem Bild vom Brotreichen wird das Abstruse auf den Punkt gebracht: Ausgerechnet jener, mit dem Jesus eine enge Gemeinschaft pflegt (Hinweis: Bissen Brot reichen entspricht der gängigen Formulierung „aus derselben Schüssel essen“), ausgerechnet dieser wird ihn verraten.

Bekannt sind die Stellen bzgl. des Letzten Abendmahls wie:
-    „Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib.“ (hier Mt 26,26)

Am Brotbrechen erkennen die Jünger, dass der Herr noch mitten unter ihnen ist. Das Brotbrechen wird zum Identitätsmerkmal der Christinnen und Christen.
-    „Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. …. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.“ (aus Lk 24,30-35)
-    „Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Lauterkeit des Herzens.“ (Apg 2,46)
-    „Als wir am ersten Tag der Woche versammelt waren, um das Brot zu brechen, redete Paulus zu ihnen, denn er wollte am folgenden Tag abreisen; und er dehnte seine Rede bis Mitternacht aus.“ (Apg 20,7)

„Ich bin das Brot des Lebens“
Im Johannesevangelium finden wir von Jesus Aussagen wie „Ich bin das Brot des Lebens“ (Joh 6,35; Joh 6,48), „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“ (Joh 6,41; 6,51). Was ist damit gemeint? Wie kann Jesus das Brot des Lebens sein?
Anregung: Die Gruppe setzt sich im Kreis nieder. In die Mitte wird ein großer Laib Brot gelegt (in einem Korb, auf einem Teller oder einem schönen Tuch). Die Frage „Wie kann Jesus das Brot des Lebens sein?“ wird wiederholt. Wer einen Gedanken zu „Jesus als Brot des Lebens“ sagt, reißt ein Stück vom Brotlaib ab und reicht ihn jemanden aus der Gruppe. Es wird noch darauf hingewiesen, dass jene, die das Stück Brot erhalten, es noch nicht essen sollen. Ebenso sollen bis zum Schluss des Gedankenaustausches alle ein Stück Brot in den Händen halten. Nachdem alle ein Stück Brot in den Händen halten, wird die Bibelstelle (eventuell mit den dazugehörenden Versen) nochmals vorgelesen. Dann essen alle ihr Stück Brot.

Lied „Wenn das Brot, das wir teilen“   (GL 470; Ein Kreis beginnt zu leben – Teil 1, S. 202)

Gemeinsame „Brotzeit“
Je nach Zeitumfang, je nachdem ob eine „Brotbackführung“ am Beginn stattgefunden hat und je nachdem zu welchem Zeitpunkt der Bibelwanderung diese Station angesetzt wird, kann eventuell eine gemeinsame Brotzeit diese Station abschließen.

 

Station Weinstock

Betrachtung eines Weinstockes - Begegnung mit einem Weinbauern
Gemeinsam wird ein Weinstock angeschaut. Was fällt auf? Über welches Wissen verfügen die Teilnehmenden?
Ein Weinbauer könnte gefragt werden, ob er von seiner Arbeit im Weinberg erzählt und den Aufbau eines Weinstockes erklärt.

Weinberg und Weinstock: Gottes auserwähltes Volk
Es wird der Hinweis gegeben, dass in der Bibel der Weinberg und der Weinstock als Symbol für das von Gott auserwählte Volk verwendet werden.
Als exemplarische Bibelstellen können Jes 5,7 und/oder Hos 10,1 vorgelesen werden.

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“
Der Impuls vom Stationenweg „Gute Zeichen“ – Station 7 (siehe Leitfaden) kann eingebracht werden:
Schaut euch die Weinrebe nochmals an.
Was sind die Trauben und Reben ohne Weinstock? Nichts.
Sie können nicht existieren. Sie können gar nicht sein.
Was sind unsere Sakramente und was ist die Kirche ohne den Glauben an Jesus Christus? Nichts.
Denn Jesus Christus ist der Grund, dass es Kirche gibt. Jesus Christus ist der „Weinstock“ und die Gemeinschaft der Kirche ist die „Rebe“.
Die Feier eines Sakramentes ist eine „Frucht“ unseres Glaubens. Sie ist eine Feier unseres Glaubens, die wir in Gemeinschaft der Glaubenden – der Kirche – feiern.
Ohne Kirche und ohne Glauben an Jesus Christus verlieren die Feiern der Sakramente ihren Grund.

Die Bibelstelle Joh 15,1-5 wird vorgelesen.

Spontaner Austausch über die Bibelstelle
Es kann ein spontaner Austausch über die Bibelstelle erfolgen. Was hat mich besonders angesprochen? Was irritiert mich? Welchen Gedanken nehme ich mit?

 

Station Hirte

Einen Hirten kennen lernen
Ein Hirte kann gefragt werden, ob er von seiner Arbeit und seinen Aufgaben als Hirte erzählt.
Vielleicht kann er dabei auch über den Wandel bzgl. Rolle und Aufgaben eines Hirten sprechen.

Impulsfragen
Wo gibt es Hirten?
Wo braucht es Hirten?
Wieso braucht es Hirten?

Bild vom guten Hirten
Ein Bild vom guten Hirten wird gezeigt.
Was fällt auf? Welche Assoziationen werden geweckt?
Was bewegt Gläubige vor über 2000 Jahren bis heute von Gott bzw. Jesus Christus als dem guten Hirten zu sprechen?

„Ich bin der gute Hirt.“
Die Bibelstelle Joh 10,11-21 wird vorgelesen. Jesus wird hier zwei Mal als guter Hirte bezeichnet.
Alle bekommen den Satzanfang „Jesus ist der gute Hirte, der/dem…“ in die Hand gelegt. Alle sind eingeladen, den Satz spontan zu Ende zu schreiben. Die Sätze werden dann reihum vorgelesen.
Hinweis: Beim Bild des guten Hirten geht es vorrangig um Gott/Jesus als guten Hirten und weniger um das Volk als Schafe, wenn auch dieses Bild implizit vorkommt.

 

Station Leben

Sonnenseiten und Schattenseiten im Leben
Die Gruppe bleibt an einem Ort stehen, an dem sowohl Stellen in der Sonne (aber nicht in der prallen Sonne) als auch im Schatten zu finden sind.
Die Gruppe stellt sich in die Sonne. Ein Impuls folgt, zum Beispiel:
„In der Sonne zu stehen kann angenehm und wohltuend sein, besonders nach Tagen schlechten Wetters. Wir brauchen die Sonne, um Energie und Lebensfreude aufzutanken. Menschen, die viel Zeit in dunklen Räumen verbringen, sollen auch eher zu Depressionen neigen.
Genießen wir mal gemeinsam die wohltuende Sonne. Wer will kann dabei auch einen Moment lang die Augen schließen.
Es gibt in unserem Leben Sonnenstunden, die uns gut tun; Zeiten, die uns gut tun und uns auftanken lassen für herausfordernde oder schlechtere Zeiten.
Welche zwei besonderen Sonnenstunden der vergangenen Wochen fallen dir persönlich ein? Du brauchst sie uns nicht mitteilen, sondern einfach nur daran denken. (Stille)
Ein weiterer Impuls zum Nachdenken: Welches sind die Sonnenseiten meines Lebens?“

Die Gruppe wird eingeladen, von der Stelle in der Sonne zu einer Stelle im Schatten zu wechseln. Es folgt ein Impuls, zum Beispiel:
„Im Schatten zu stehen kann besonders im Sommer angenehm sein. Aber nur im Schatten zu stehen, bedeutet auch, dass ich von der Sonne nichts mitbekomme.
Es gibt bei uns die Redewendung „im Schatten von jemanden zu stehen“. Diese Redewendung weist darauf hin, dass die Talente und Fähigkeiten einer Person nicht gesehen werden, sondern nur die des Anderen bzw. der Anderen.
Wir wollen nun an eine Schattenseite unseres Lebens denken. Es ist wahrscheinlich eine unangenehme Erinnerung. Es zeigt uns aber auch, dass es im Leben beides gibt: die Sonnenseiten und die Schattenseiten. (kurze Stille).“
Die Bibelstelle Joh 11,25-26 wird leicht verändert vorgelesen (siehe unten Abschnitt Bibelstelle). Danach werden alle gebeten, aus dem Schatten heraus in die Sonne zu treten.

Weitere Impulse können folgen:
„Es gibt Momente im Leben, die uns zweifeln lassen, ja sogar Momente, in denen wir fast verzweifeln. In solchen Momenten kann es eine Hilfe sein, wenn wir an unsere Sonnenseiten und Hoffnungen im Leben denken können.
Der Glaube schenkt uns Christinnen und Christen einen Grund zum Hoffen. So kann er uns Halt und Orientierung in guten und schweren Zeiten schenken. Christin oder Christ zu werden und zu sein ist kein Versprechen, dass es uns immer gut geht. Ja, es kann sogar sein, dass wir es manchmal schwerer als andere haben, weil uns das Leid und die Ungerechtigkeit anderer bewegt oder bewegen sollte.

Als Christinnen und Christen können wir aber den biblischen Zusagen vertrauen:
Gott ist ein Gott des Lebens: Gott schenkt Leben. Er hat das Leben erschaffen, er ist der Schöpfer dieser Schöpfung. Er hat unser Leben erschaffen und jedes Leben ist wertvoll.
Gott führt zum Leben. Er hört das Leid und Klagen, er führt aus dem Leid und Klagen heraus – wenn wir ihm vertrauen und uns führen lassen.
Gott kennt das Leid. Dies hat uns Jesus Christus gezeigt. Er ist einen schweren Leidensweg gegangen.
Gott ist ein Gott des Lebens – er vergisst niemanden. Jesus Christus hat uns in seinem Leben daran erinnert und seine Auferstehung aus dem Tod zeigt uns umso mehr: Gott ist ein Gott des Lebens.“

Bibelstelle
„Jesus sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,
und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.
Glaubst du das?“
nach Johannes 11,25-26

Gedanke zum Abschluss
"Gott will, dass ich lebe.
Er schenkt mir die Kraft für meinen Alltag:
bei Herausforderungen und Problemen,
bei Verlust und Schmerz.

Er schenkt mir die Freuden des Lebens.
(kurze Stille)
Ich bin dankbar für das Gute, das ich habe und erfahren darf."


Als Zeichen des Dankes kann gemeinsam ein Naturmandala gelegt werden. Eine gemeinsame Mitte wird gesucht und gelegt. Dann begeben sich alle auf Suche nach Naturmaterialien, welche sie um die Mitte legen. Nach Fertigstellung des Mandalas versammeln sich alle nochmal um das Mandala. Der Gedanke wird nochmals vorgelesen.
Je nach Vertrauensbasis in der Gruppe können nach dem Satz „Er schenkt mir die Freuden des Lebens.“ die Teilnehmenden persönliche Freuden ergänzen.

 

Station Weg

Reflexion Wegstrecke
„Wir sind nun ein Stück Weg miteinander gegangen. Was ist uns auf diesem Weg alles aufgefallen? Wie war der Weg?

Weg als Bild für das Leben
Die spontanen Gedanken zur Wegstrecke können hier aufgegriffen und dementsprechend gedeutet werden. Eine Anregung als Hilfe:
„Der Weg ist oft ein Bild für das Leben. Wir sind gemeinsam ein Stück Weg gegangen, der sich immer wieder geändert hat: Er war geteert, gepflastert, auf dem Weg lagen Steine, er war angenehm zu gehen, er war steil und streng zu gehen, es gab Rastplätze…
Wir sind diesen Weg gemeinsam gegangen, aber so manchen Weg im Alltag gehen wir auch alleine. Der Weg ist immer wieder ein Bild für das Leben, denn auch im Leben ändert sich einiges: Wir verändern uns oder werden verändert. Wir entwickeln uns weiter und entwickeln andere Interessen, wir lernen andere Menschen kennen und freunden uns mit anderen an, und manche Menschen werden uns mit der Zeit fremd. Es gibt Zeiten in unserem Leben, da geht es uns gut und vieles fällt uns leicht, und dann gibt es die Zeiten, in denen wir nicht wissen, wie es weitergehen soll oder uns vieles schwerfällt.“

Kurze Wegstrecke bewusst gehen mit Impulsen
Die Teilnehmenden werden eingeladen, ein Stück Weg zu gehen und dabei
-    an den eigenen Lebensweg zu denken: Was ist mir wichtig? Wohin möchte ich gehen? Was möchte ich zurücklassen? Welche Zukunftspläne habe ich?
-    an den Weg mit anderen Menschen zu denken: Welche Personen begleiten mich auf meinem Lebensweg? Wer ist mir besonders wichtig? Mit welchen Menschen tu ich mich zurzeit schwer? Für wen möchte ich eine wichtige Lebensbegleiterin/ein wichtiger Lebensbegleiter sein?
-    an den Weg mit Gott zu denken: Welche Rolle spielt der Glaube in meinen Leben? Kann der Glaube für mich Wegweiser sein? Was behindert mich auf meinen Weg zu Gott? Was hilft mir?

Biblischer Impuls
In der Bibel finden wir viele Geschichten von Menschen, die auf dem Weg sind (eventuell fragen, welche Geschichten den Teilnehmenden einfallen).
Auf ihrem Weg begegnen sie Gott und sie erfahren ihn auch ganz anders, als sie ihn vorgestellt und erwartet hätten.
Eine wichtige Botschaft, die wir in der Bibel finden können, ist jene, dass Gott unseren Weg mit uns mitgeht, selbst dann, wenn wir uns von ihm entfernen.
Jesus Christus zeigt uns den Weg zu Gott. „Jesus sagt. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.“ (nach Johannes 14,6-7)

Firmvorbereitung als Weg zur Firmung
Heute waren wir auf dem Weg der Bibelwanderung. Sie ist ein Teil unseres Weges der Firmvorbereitung, welche euch zur Feier der Firmung führen soll. Der Weg der Firmvorbereitung will eigentlich noch viel mehr: Dieser Weg soll euch auf dem Weg mit Gott bestärken. Er soll euch Wege aufzeigen, die ihr als Gefirmte und somit im Namen Gottes gehen könnt. Und er soll euch daran erinnern, dass ihr den Weg als Getaufte und Gefirmte nicht alleine geht, sondern dass wir Getaufte und Gefirmte diesen Weg zusammen gehen.
Wir sind nun an der letzten Wegstation unserer Bibelwanderung angekommen. Mit der Feier der Firmung endet euer Weg der Firmvorbereitung, aber der Weg mit Jesus Christus in seiner Gemeinschaft der Kirche geht weiter, denn die Feier der Firmung führt mit der Taufe in diesen Weg ein. Taufe und Firmung stehen somit am Beginn dieses Weges. Taufe und Firmung sind Geschenke, Gaben, die für uns zur Auf-Gabe werden: Als Getaufte und Gefirmte zu leben.

Hinweis: Die Bibelwanderung kann mit einer kleinen Andacht abschließen oder mit einem gemeinsamen Gebet und Lied vor einem (Weg)Kreuz. Dabei kann eine Körperübung eingefügt werden, welche spüren lässt, was die Wanderung körperlich, mental und spirituell bewirkt hat.
Wichtig ist, dass die Gruppe noch ein bisschen beisammen bleibt und das gesellige Beisammensein erlebt.

Als liturgische Feier auf dem Weg...

… könnte nach der Auseinandersetzung mit diesem Thema die Übergabe des Glaubensbekenntnisses gefeiert werden (siehe hier unter "Prozessunterstützende Riten und Feiern").