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Anliegen

Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber erkennen, dass Gott durch Zeichen und Worte sichtbar und erfahrbar wird. Sie denken über die Bedeutung der Taufe, Firmung und Eucharistie als „Initiationssakramente“ nach und reflektieren die Zeichenhandlungen der Firmung.

Schwerpunkte

  • Zeichen und Symbole in meinem Leben
  • Religiöse Sprache
  • Sakramente als Zeichen der Nähe Gottes
  • Bedeutung von Taufe, Firmung und Eucharistie
  • Firmung: Gabe und Aufgabe in Zeichen mitgeteilt

Ein Zeichen weist auf eine andere Wirklichkeit hin und zeigt diese an. Dabei wird zwischen informierenden Zeichen (Vertretungssymbol) und realisierenden Zeichen (Realsymbol) unterschieden. So ist ein Verkehrszeichen ein informierendes Zeichen: Es macht darauf aufmerksam, dass zum Beispiel eine Linkskurve kommt. Dabei existiert die Linkskurve auch unabhängig vom Zeichen. Ein realisierendes Zeichen dagegen informiert nicht nur über einen Sachverhalt, sondern im Zeichen wird er realisiert: So wird mit einer Unterschrift ein Vertrag geschlossen; der Vertrag ist erst durch die Unterschrift real.

Ebenso ist es bei der Sprache: Es gibt Wörter und Sätze, die informieren und es gibt Wörter und Sätze, die etwas realisieren und bewirken.

In diesem Sinne ist ein Sakrament ein Realsymbol, das nicht nur über die Nähe und Zuwendung Gottes informiert, sondern sie auch erfahren lässt. Durch Jesus wurde die Nähe und Zuwendung Gottes für Menschen konkret erfahrbar, daher sprechen wir von Jesus Christus als dem Ur-Sakrament. Die Kirche wird hingegen als Grundsakrament bezeichnet, da sie den Auftrag hat, Zeichen und Werkzeug Gottes zu sein und so dafür zu sorgen, dass die Zuwendung und Nähe Gottes auch heute erfahrbar ist. Im Laufe der Kirchengeschichte wurden sieben Zeichenhandlungen als besondere Lebensvollzüge und Feiern der Kirche als Sakrament bezeichnet (vgl. dazu den Abschnitt „Was ist ein Sakrament?“).

In den Initiationssakramenten Taufe, Firmung und Eucharistie wird die volle Zugehörigkeit zu Jesus Christus in der Gemeinschaft der Kirche gefeiert. Durch diese Feiern werde ich in die Kirche aufgenommen.
Ursprünglich wurden Erwachsene getauft. Der Tauffeier ging voraus, dass Menschen vom christlichen Lebens- und Wortzeugnis ergriffen wurden, dass sie die Gemeinschaft im Glauben suchten und in diese Gemeinschaft hineingefunden hatten. Dieser Prozess fand seinen Höhepunkt in den Sakramenten des Christwerdens Taufe, Firmung und Eucharistie, welche als Einheit in der Osternacht gefeiert wurden. Die ursprüngliche Einheit dieser Initiationssakramente und deren Vorbereitung (Katechumenat) werden heute bei der Taufe von Erwachsenen wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt und bewusst gestaltet.
Bei der Feier der Kindertaufe bekennen hingegen die Eltern, Patinnen und Paten sowie alle Mitfeiernden den Glauben der Kirche. Die Kinder werden in diese Gemeinschaft aufgenommen, die mit den Eltern Verantwortung dafür trägt, dass diese Kinder mit dem christlichen Glauben vertraut werden. Firmung und Eucharistie (in der Praxis in umgekehrter Reihenfolge) schließen den Prozess der Eingliederung in die Kirche ab (vgl. dazu auch den Abschnitt „Die Firmung“).


Die Feier der Firmung

Den Aufbau der Firmfeier finden Sie hier.

Zu den Zeichenhandlungen (vgl. dazu auch den Abschnitt „Die Firmung“): 

Das Auflegen der Hände ist im Alltag eine Gestik, welche die persönliche Zuwendung zum Ausdruck bringt. In der Bibel werden Menschen die Hände aufgelegt, wenn sie gesegnet werden (vgl. Mk 10,13), wenn sie geheilt werden (vgl. Apg 28,8) und als Zeichen der Beauftragung (vgl. Num 27,15-23; Apg 6,6). Somit wird durch die Handauflegung in der Feier der Firmung sichtbar und erlebbar, dass Gott sich den Firmbewerberinnen bzw. Firmbewerbern zuwendet, dass Gott bei ihnen ist, sie heilt, ihnen Kraft schenkt und dass Gott ihnen zutraut und sie daher beauftragt, als Christin bzw. Christ zu wirken. Die Handauflegung bringt dabei auch die Verbundenheit mit der Kirche zum Ausdruck.

Salben werden zum Schutz (z. B. Sonnencreme) und zur Heilung verwendet. Nach dem Bad wird die Haut mit einer Salbe eingecremt, um die Haut zu pflegen und ihr einen wohlriechenden Duft zu verleihen. In der Antike salbten sich die Ringkämpfer, damit die Haut geschmeidig wurde und sie somit unangreifbar wurden. Im alten Israel wurden Könige, Priester und Propheten (1Kön 19,16; Ex 30,30) gesalbt. Mit der Salbung wurde sichtbar, dass Gott sie zu ihrer Aufgabe als König, Priester bzw. Prophet berufen hat und der Geist Gottes mit ihnen ist (vgl. 2Kor 1,21-22). In der Feier der Firmung werden die Firmbewerberinnen bzw. Firmbewerber mit Chrisam gesalbt. Chrisam ist ein Olivenöl, das mit einem wohlriechenden Balsam gemischt wird und in der Chrisammesse am Gründonnerstag vom Bischof geweiht wird. Durch die Salbung mit Chrisam wird in der Feier der Firmung sichtbar und erlebbar, dass der Geist Gottes mit den Firmbewerberinnen bzw. Firmbewerbern ist: Gott hat sie gerufen, um als Christinnen bzw. Christen, d. h. als Gesalbte zu leben und zu wirken. Sie sollen in diesem Sinne auch den Duft Gottes verbreiten. Für diesen Dienst/diese Sendung stärkt die Salbung bzw. der Geist Gottes.

Die Salbung mit Chrisam nimmt der Vorsteher der Feier im Zeichen des Kreuzes vor (er macht der Firmbewerberin bzw. dem Firmbewerber ein Kreuzzeichen auf die Stirn). Durch dieses Zeichen wird sichtbar und erlebbar, dass diese zu Jesus Christus gehören und das Zeichen der Christinnen und Christen tragen. 

In diesem Zusammenhang spricht der Vorsteher der Feier die Firmbewerberinnen und Firmbewerber einzeln mit Namen an. Dadurch wird deutlich, dass sie ganz persönlich angesprochen sind und Gott sie beim Namen ruft. 

Es folgen dann die Worte: „(Name), sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Das Siegel spielte in der Antike eine bedeutende Rolle. Es diente zur Beglaubigung von Verträgen, zur Kennzeichnung von Briefen u. ä. und als Erkennungszeichen von Soldaten, Sklavinnen und Sklaven. Damit wurde erkennbar, für wen sie gekämpft hatten bzw. wem sie gedient hatten. Somit wird die Besiegelung in der Feier der Firmung sichtbar und erlebbar: Das christliche Leben, das mit der Taufe begonnen hat, wird nochmals bestätigt und beglaubigt. Die Gefirmten stehen im Dienst Gottes und sollen als solche erkennbar sein. 

Die Firmung ist ein unauslöschliches Siegel und kann daher nur einmal gefeiert werden.

Der Bischof ist der Vorsteher der Feier der Firmung. Dadurch wird sichtbar und erlebbar, dass die Firmbewerberinnen und Firmbewerber zur Ortskirche (Diözese) und damit zur großen Gemeinschaft der Kirche gehören. Aus organisatorischen Gründen beauftragt unser Bischof auch andere Priester (Kanoniker, Dekane, Äbte, den Jugendseelsorger und den Familienseelsorger), das Sakrament der Firmung im Auftrag Jesu Christi zu spenden.


Wesentlichen Botschaften der Feier der Firmung sind daher (vgl. auch den Abschnitt "Die Firmung"):

•    Die Firmung ist ein Geschenk, das den Menschen erleben lässt: Gott nimmt dich an und steht zu dir. Er wendet sich dir zu.
•    Diese Gabe wird zur Aufgabe. Es geht darum, diesem Zuspruch Gottes zu antworten: in Wort und Tat, in der Feier und im Alltag.
•    Die Feier der Firmung macht die bewusste Entscheidung für den christlichen Glauben sichtbar. Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber bezeugen öffentlich, dass sie an Gott glauben und die Beziehung zu Jesus Christus ernst nehmen. Sie zeigen, dass sie/er den Weg, der mit der Taufe begonnen hat, weitergehen möchten. Durch die bewusste, d. h. die persönliche und freie Entscheidung kann sich das Sakrament erst entfalten.
•    Die Feier der Firmung besiegelt (bekräftigt) den bisherigen Glaubensweg (aus der Taufe) und stärkt für die Gegenwart und den künftigen Weg: Als Christinnen und Christen sind wir beauftragt, die Botschaft Gottes weiterzugeben, sie in der Kirche und in der Welt sichtbar und für andere erfahrbar zu machen.
•    Die Feier der Firmung führt mit Taufe und Eucharistie in die Gemeinschaft der Kirche ein, d. h. sie führt in die Pfarrgemeinde als Kirche vor Ort ein und in Gemeinschaft aller Gläubigen, die auch bei anderen Anlässen und an anderen Orten erlebt werden kann (z. B. katholische Verbände und Vereine, Ordensgemeinschaften, Bildungshäuser…).

Somit bedeutet gefirmt zu sein:
•    Ich bin beauftragt, mein Christsein im Alltag zu leben und von unserem Glauben Zeugnis zu geben.
•    Ich bin beauftragt, mich meinem Nächsten zuzuwenden und mich für ihn einzusetzen.
•    Ich bin eingeladen, unseren Glauben (mit) zu feiern.
•    Als Getauften und Gefirmten sind wir alle sind beauftragt, dazu beizutragen, dass die Gemeinschaft der Kirche die christliche Botschaft weiterträgt und ein Ort der Christusbegegnung ist. Wir sind gesendet im Namen Jesu Christi zu leben und zu wirken.

Welche Zeichen der Nähe Gottes kenne ich?
Was ist ein Sakrament?
Welche Bedeutung haben Jesus Christus und die Kirche in meinem Leben?
Welche Bedeutung haben Sakramente in meinem Leben?

Ideen für Treffen

  • Grundsätzliches

Den Stationenweg geht jede Firmbewerberin bzw. jeder Firmbewerber mit ihrer/seiner Patin bzw. ihrem/seinem Paten.
Da die Patinnen und Paten als Lebens- und Glaubenszeugen auf diesem Weg gefordert sind, wäre es gut, wenn sie im Vorfeld zu einem eigenen Treffen eingeladen werden, um sie in ihre Rolle als Patin/Pate und den damit verbundenen Aufgaben (vgl. dazu den Leitfaden und das Faltblatt zum Patenamt) einzuführen und um sich darüber auszutauschen. 

Der Stationenweg kann unterschiedlich organisiert werden.
Methode: Die Stationen können mittels Geochaching organisiert vorbereitet werden oder in der alten bewährten Papierform. Bei jeder Station ist ein Hinweis zu finden, wo sich die nächste Station befindet. Dazu werden bei Geochaching die Koordinaten angegeben, bei der Papierform wird der gesuchte Ort genannt oder es wird ein Rätsel gestellt, deren Lösung zum gesuchten Ort führt (z. B. „Die nächste Wegkarte findet ihr dort, wo die Statue des heiligen Florian steht.“ – eindeutige Hinweise hier formulieren und jemanden angeben, wo das Paar zur Not Hilfe bekommt). 
Zeit: Die Paare können alle am gleichen Tag unterwegs sein und dann zu einer vereinbarten Zeit zum gemeinsamen Abschluss kommen oder es steht den Paaren frei, wann sie den Weg gehen. Es wird hierfür ein größerer Zeitraum angegeben (z. B. in der Woche von … bis…) und die Stationen werden in diesem Zeitraum regelmäßig überprüft, z. B. ob alles noch am rechten Platz ist. 
Ein gemeinsamer Tag hat den Vorteil, dass eine gemeinsame Einführung und ein gemeinsamer Abschluss organisiert werden kann. 
Orte für die Stationen: Die Stationen können im Freien entlang eines Weges oder in einem geeigneten Gelände vorbereitet oder in mehreren Räumen innerhalb der Pfarrgemeinde verteilt werden (z. B. eine Station im Pfarrsaal, eine Station im Altersheim – hierfür ist natürlich eine Absprache mit den Verantwortlichen erforderlich, eine Station in der Kirche…).
Es besteht ebenso die Möglichkeit, dass die Stationen als Box für den Rucksack vorbereitet werden, sodass jedes Paar zeit- und ortsunabhängig ist.
 

 

  • Vorbereitung

Für die Vorbereitung des Weges ist es zunächst notwendig, dass die technischen und örtlichen Voraussetzungen geklärt werden. 
Dann werden die Anweisungen der einzelnen Stationen aufmerksam durchgelesen und es wird notiert, bei welcher Station welches Material benötigt wird. Diese Übersicht hilft dann beim Herrichten der einzelnen Stationen. Die Anweisungen werden auf geeignetes farbiges Papier ausgedruckt.

Teilen Sie den Paaren im Vorfeld mit, was für diesen Stationenweg benötigt wird. So wird etwa das Handy auf dem Weg gebraucht: „Für diesen Stationenweg braucht ihr auch euer Handy/Smartphone. Nutzt jedoch die Zeit für euch zwei und seid mal für andere unerreichbar (außer natürlich für Notfälle).“

Für den Abschluss ist geplant, dass Patin/Pate und Patenkind einander ein kleines Zeichen der Verbundenheit schenken. Daher sind alle rechtzeitig darüber zu informieren, dass sie sich ein kleines religiöses Zeichen überlegen und es besorgen sollen, das sie einander erst am Schluss des Stationenweges schenken. Bis dahin soll es voreinander verborgen bleiben. 

Im diözesanen Missionsamt sind Kreuzzeichen und andere Zeichen erhältlich, die sich als Zeichen der Verbundenheit eignen (siehe Bild unten nach den Ideen für Treffen).

 

  • Beschreibung

Die einzelnen Stationen befinden sich im Materialteil.

 

  • Materialteil

Stationenweg "Gute Zeichen" mit Patin/Pate - Vorlagen für die Stationen

  • Vorbereitung

-    Material für das Spiel der Gruppeneinteilung
-    für jede Gruppe ein großes Blatt Papier (z. B. in der Größe A3) mit drei Spalten und einem Stift
-    Uhr
-    großes Plakat zum Sammeln der Einfälle
-    Zeichenhandlungen und Ablauf der Firmung als Karten (siehe Materialteil)
-    Religiöse Deutungen und Botschaften sowie die „Auf-Gaben“ als Karten in anderer Farbe (siehe Materialteil)
-    Material für die persönliche Vertiefung (z. B. Papier und Kuvert)
-    Material für die Besinnung: Kerze, Lied, Segensgebet

 

  • Beschreibung

Einstieg
•   Gruppe einteilen: Für dieses Treffen braucht es Kleingruppen, d. h. Gruppen bis zu maximal fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wird dieses Treffen mit einer Kleingruppe gemacht, dann wird diese einfach geteilt. Um die kleinere Gruppen zu bilden, gibt es Spiele zur Gruppeneinteilung wie etwa das Spiel „Familie Maier?“ Dieses Spiel sowie weitere Spiele zur Gruppeneinteilung sind hier zu finden. Wenn die Patinnen und Paten mit dabei sind, dann werden die Gruppen so eingeteilt, dass jeweils zwei Paare (ein Paar = Firmbewerberin oder Firmbewerber und deren/dessen Patin/Pate) miteinander spielen.
•   Spiel: „Alltag-Beruf-Botschaft“: Das folgende Spiel ähnelt dem Spiel „Stadt-Land-Fluss“. Die Gruppen erhalten ein größeres Blatt Papier (z. B. in der Größe A3) auf dem drei Spalten eingezeichnet sind. In die erste Spalte oben wird „Alltag“ geschrieben, in die zweite „Beruf“ und in die dritte „Botschaft“. Jede Gruppe erhält nur einen Stift, sodass sie zusammenarbeiten muss. 
Ablauf des Spiels: Auf eine Pinnwand wird ein Stichwort (eine Zeichenhandlung der Firmung) geheftet. Nun müssen die Gruppen in jede Spalte mindestens einen Begriff schreiben, welcher ihnen dazu einfällt. In die Spalte „Alltag“ werden die Einfälle zu „Wann brauchen wir das im Alltag? Wann tun wir das im Alltag?“, in die Spalte „Beruf“ jene zu „In welchem Beruf spielt dies eine bedeutende Rolle?“ und in die Spalte „Botschaft“ werden Botschaften formuliert im Sinne „Was kommt bei dieser Zeichenhandlung zum Ausdruck? Warum tun wir das?“
Die Gruppen bekommen eine Minute Zeit, Begriffe dazu festzuhalten. Nach einer Minute werden die Einfälle auf einem großen Plakat gesammelt. Jede Gruppe stellt ihre Einfälle vor. Die Leitung fragt bei Unklarheiten nach. Um die Spannung und den Spaßfaktor zu steigern können Einfälle auch in Frage gestellt werden, d. h. sie werden nicht auf dem gemeinsamen Plakat notiert, falls die Gruppe nicht im Stande ist, diesen Einfall zu begründen und damit zu verteidigen. 
Wenn bei diesem Treffen auch Patinnen und Paten dabei, so kann eigens nachgefragt werden, ob jemand in der Runde ist, in dessen Beruf dieses Zeichen eine große Bedeutung hat. Diese Person kann dann davon erzählen. 
Es wird vorgeschlagen, mit folgenden Zeichen zu arbeiten: Hand auflegen - salben (eincremen) - Name - Siegel

Vertiefung
•   Zeichenhandlungen in der Firmung: Dann werden die anderen Zeichenhandlungen der Firmung dazu gepinnt bzw. dazu geklebt. Anhand der Aussagen der Jugendlichen wird nun jede Zeichenhandlung religiös gedeutet und deren Bedeutung in der Feier der Firmung aufgezeigt. 
In einem nächsten Schritt geht die Leitung den Ablauf der Feier der Firmung durch. Es hat sich bewährt, hierfür auch Karten mit den einzelnen Teilen der Firmfeier vorzubereiten, welche dann der Reihe nach vor die Gruppe gelegt oder gepinnt werden. Eine Übersicht mit den Teilen der Firmfeier und den Deutungen der Zeichenhandlungen sind im Materialteil zu finden.
Die Leitung wiederholt die religiöse Deutung der Zeichenhandlungen und zeigt den damit verbundenen Sendungsauftrag (Gaben, die zu „Auf-Gaben“ werden – siehe Materialteil) auf.
•   Meine persönliche Botschaft: Alle erhalten ein Blatt Papier und ein Kuvert. Jede und jeder sucht sich eine religiöse Botschaft bzw. eine Auf-Gabe aus und schreibt sie auf. Dann halten alle für sich persönlich fest, welche Bedeutung diese Botschaft für sie hat bzw. was gerade einem durch den Kopf geht. Abschließend wird dieses Blatt Papier in das Kuvert gesteckt, das Kuvert zugeklebt und der Name (Vor- und Nachname) sowie die eigene Adresse darauf geschrieben. 
Hinweis: Diesen Brief bekommen die Jugendlichen eine Woche oder ein Jahr nach der Feier der Firmung zugeschickt. Diese Aufgabe übernimmt jemand aus der Arbeitsgruppe Firmung.

Andere Möglichkeiten für eine persönliche Vertiefung mit einer Botschaft bieten auch die kreativen Methoden wie einen Post für das Handy gestalten, etwas schnitzeln, malen, töpfern…
Wenn bei diesem Treffen die Patinnen und Paten mit dabei sind, dann kann als Paar ein Kreuz gestaltet werden aus Ton, aus Fimo, aus Holz….

Abschluss
Organisatorische Hinweise: Es folgt der Hinweis, dass in der dritten Phase des Firmweges der Firmgottesdienst vorbereitet wird. Die Entscheidung für diese dritte Phase wird beim „Einkehrtag“ (oder das entsprechende andere Angebot benennen) getroffen und beim einem persönlichen Gespräch mitgeteilt.

Besinnlicher Abschluss: Es wird eine Kerze angezündet. Der Reihe nach legen die Firmbewerberinnen und Firmbewerber ihren Brief um die Kerze und sprechen dabei nur jene Botschaft aus, mit welcher sie gearbeitet haben. 
Mit einem Lied und/oder Segensgebet wird die Besinnung abgeschlossen. 

 

  • Materialteil

Feier der Firmung: Ablauf

Religiöse Deutungen und Botschaften der Zeichenhandlungen

"Auf-Gaben" (Sendungsauftrag) der Feier der Firmung
 

  • Grundsätzliches

Kirchenräume sind Orte der Gemeinschaft, der Andacht und Feiern, der Stille und des Gebetes; sie sind etwas Besonderes. Sie helfen dem Menschen, sich bewusst in die Gegenwart Gottes zu stellen. 
In dieser Einheit wird der Kirchenraum als Gemeinde- und Feierraum entdeckt. Dabei wird reflektiert, wo mein Platz in der Kirche (als Gemeinschaft) ist.
Diese Übung kann allerdings nur durchgeführt werden, wenn es ein Taufbecken in der Kirche gibt.

 

  • Vorbereitung

Klären Sie im Vorfeld den Besuch im Kirchenraum mit den Verantwortlichen der Pfarrei ab (z. B. wegen der Alarmanlagen usw.).
Der Weiteren brauchen Sie eine kleine Kerze für jedes Gruppenmitglied, inklusive Ihnen als Leitung. Die Kerze sollte sich in einem geeigneten Glas oder ähnlichem befinden, sodass sie für kurze Zeit unbeaufsichtigt brennen kann. 
Weiters wird benötigt: Zündhölzer, um die Osterkerze anzuzünden; Kerzen, um das Licht zur kleinen Kerze zu tragen; Lied für den gemeinsamen Abschluss.

 

  • Beschreibung

Einstieg
Alle erhalten eine kleine Kerze, die noch nicht brennt. Fordern sie alle auf, im Kirchenraum leise und alleine herumzugehen und den Raum genau zu betrachten. Die Kerze wird an jenem Platz niedergestellt, der einem besonders gut gefällt oder zu dem ich einige Fragen habe.
Geben Sie den Jugendlichen etwas Zeit, den Kirchenraum alleine zu entdecken. 


Vertiefung
Wenn alle ihre Kerze abgestellt haben, bitten Sie alle zu Ihnen zu kommen, damit Sie alle die nächste Anweisung gut hören. In größeren Kirchenräumen kann dabei ein akustisches Signal (Glocke, Klangschale oder Zimbeln) eine Unterstützung sein. 

Wenn alle bei Ihnen sind, geben Sie die nächste Anweisung: Alle sollen sich einen Platz in den Kirchenbänken suchen.
Nachdem alle Platz genommen haben, beschreiben Sie, was Ihnen auffällt:
Wo sitzen die Jugendlichen? Wo sitzen Sie?
Überlegen Sie gemeinsam: Wieso sitzen wir dort? Wieso sitzen Menschen gerne in der ersten Reihe, in der Mitte oder ganz hinten?

Nach diesem Gespräch teilen Sie den Jugendlichen mit, dass sie nun gemeinsam den Altarraum betreten werden (eventuell wichtige Verhaltensregeln erwähnen). 
Wo im Altarraum würde ich mal gerne stehen? Mit dieser Frage gehen alle in den Altarraum.
Nachdem alle einen Platz eingenommen haben, wiederholen Sie die Frage: Wo würde ich noch einmal gerne stehen? Diese Frage wird drei Mal wiederholt.
Dann erfolgt ein Austausch darüber, wie es allen an den einzelnen Plätzen ergangen ist:
-    Wie habe ich mich gefühlt? 
-    Was ist mir aufgefallen?

Wenn Ihnen bei dieser Übung etwas Besonderes aufgefallen ist, dann teilen Sie dies der Gruppe mit.
Sie können nun die Bedeutung vom Ambo als Ort des Wortgottesdienstes (Tisch des Wortes) und vom Altar als Ort der Eucharistiefeier (Tisch des Mahles) aufzeigen.
Je nach Aufmerksamkeit der Gruppe können Sie noch über die Bedeutung des Priestersitzes sprechen sowie andere Orte erklären. 

Dann folgt der nächste Schritt: Bitten Sie die Jugendlichen zum Taufbecken zu gehen und dort Platz zu nehmen. Nachdem alle beim Taufbecken sind, beobachten Sie mit der Gruppe: Wie stehen wir um das Taufbecken?
Meist entsteht bei dieser Übung automatische ein Kreis bzw. Halbkreis, je nach Standort des Taufbeckens. Greifen Sie die Bedeutung eines Kreises auf: 
- Ein Kreis hat eine Mitte: Als Gemeinschaft der Kirche versammeln wir uns um eine Mitte, die Mitte unseres Lebens: Gott in Jesus Christus. Um Jesus Christus versammeln wir uns, wenn wir hier Gottesdienst feiern. 
- Im Kreis ist jeder Punkt gleich weit von der Mitte entferntbzw. ihr nahe: Alle Getauften sind ein wichtiger Teil der Gemeinschaft Kirche.
Die Bedeutung der Taufe wird aufgezeigt (z. B. mithilfe der Symbolhandlungen).
Ergänzen Sie: Durch Taufe sind wir alle ein wichtiger Teil der Kirche. In der Firmung feiern wir unsere Taufberufung in besonderer Weise und übernehmen selbst Verantwortung für die Kirche. Und in jeder Eucharistiefeier wird sichtbar, dass ich ein wichtiger Teil der Kirche bin. In jeder Eucharistiefeier werden wir daran erinnert, dass Jesus Christus uns nah ist. Wir feiern dies in Gemeinschaft; und so können wir auch die Nähe von Jesus Christus erleben.
Wo ist mein Platz in dieser Gemeinschaft? Heute haben wir mehrere Plätze in diesem Kirchenraum eingenommen. Wo ist mein Platz bzw. wo sollte mein Platz sein? Stellen Sie diese Frage und geben Sie allen kurz Zeit, in Gedanken für sich die Frage zu beantworten.

Abschluss
Zünden Sie die Osterkerze an und singen Sie gemeinsam ein Lied.
Fordern Sie dann alle auf, zur ihrer Kerze zurückzukehren und dort in Stille auf das Licht des Auferstandenen zu warten. Entzünden Sie an der Osterkerze eine Kerze und tragen Sie damit das Licht zu jeder Kerze und entzünden diese. Sie können dabei jedem einen Segen zusprechen (z. B. Jesus Christus ist mit dir!).

Hinweis: Es kann auch interessant sein, zum Abschluss gemeinsam eine Runde durch die Kirche zu machen, um die Orte zu suchen, wo die Kerzen der Gruppenmitglieder sich befinden. Dazu dürfen zunächst alle das Licht der Osterkerze zu ihrer Kerze bringen. Dann kehren alle zur Osterkerze zurück. Dann werden die Orte der brennenden Kerzen aufgesucht. Dabei kann jene Person, die ihre Kerze dort abgestellt hat, mitteilen, weshalb sie diesen Ort ausgewählt hat. Als Leitung können Sie noch wichtige Hinweise mitteilen (z. B. Bedeutung dieses Ortes, besonderes kunsthistorische Hinweise…). 
Die Runde endet am Ausgangsort: bei der Osterkerze. Dort wird gemeinsam ein Lied gesungen und allen der Segen Gottes zugesprochen. 

Zeichen der Verbundenheit und Erinnerung

Diese Zeichen sind im diözesanen Missionsamt erhältlich.
Sie eignen sich als Erinnerungsgeschenk und Zeichen der Verbundenheit beim Stationenweg mit der Patin/dem Paten (siehe oben).

Als liturgische Feier auf dem Weg...

…könnten alle Firmbewerberinnen und Firmbewerber zur Feier der Osternacht eingeladen werden und diese auch mitgestalten (z. B. das Osterlicht austeilen).