Der Sozialhirtenbrief von Bischof Ivo Muser trägt den einfachen, aber prägnanten Titel „Danke – Grazie – De gra - Giulan“. Einleitend schreibt der Bischof, weshalb ein „Danke“ in der heutigen Gesellschaft so wichtig ist: „Im Danken erkennen wir, dass wir ohneeinander nicht leben können, dass wir aufeinander angewiesen sind und dass wir einander brauchen. Im Danken erkennen wir auch, dass wir Beschenkte sind: Wir antworten auf die Liebe, die uns entgegengebracht wird. Den Dank auszusprechen – sei es im Geben als auch im Empfangen – ist wohltuend und befreit aus Einsamkeit. Ein Danke stärkt Beziehungen, überwindet blinde Flecken der Selbstbezogenheit und hilft, dass wir uns auf andere einlassen.“
Solidarität als Auftrag für alle
Zum Tag der Solidarität geht Bischof Muser in seinem Hirtenbrief auch auf all jene ein, die an einer solidarischen Gesellschaft arbeiten: „Von der Pfarrcaritas über Ordensgemeinschaften zum KVW und ACLI, vom Vinzenzverein zu Unitalsi, von den vielen im Gesundheitswesen und in sozialen Einrichtungen, die vor allem in der Pandemie so Wertvolles geleistet haben: Wir sind reich beschenkt mit Menschen, die sich für andere einsetzen und an einer solidarischen Gesellschaft mitbauen. All diese Menschen sind Übersetzer der biblischen Botschaft in den Alltag; sie sind an den Rändern der Gesellschaft unterwegs, schauen hin, gehen hin und hören zu. Sie leisten Hilfe zur Selbsthilfe – durch finanzielle Unterstützungen, durch Gespräche, auch durch die Weitervermittlung an professionelle Einrichtungen, wie die Diözesancaritas. Seien wir dankbar für diese Institutionen, wobei caritatives Handeln nicht auf sie beschränkt werden darf. Caritas und Solidarität sind Auftrag für uns alle!“
Der Tag der Solidarität soll laut Bischof Muser ein „Danke-Tag“ sein: „Allzu leicht passiert es, dass wir den Dienst der vielen Menschen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen, als selbstverständlich nehmen. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass Menschen sich in den Dienst anderer Menschen stellen, im Gegenteil. Wo Menschen das tun, wird Gott selbst erkenn- und erfahrbar. So lade ich ein, am Tag der Solidarität, den wir in unserer Diözese in der Mitte der Fastenzeit begehen, jenen Personen zu danken, für die Nächstenliebe ein ‚Tun-Wort‘ ist.“
Leichte Sprache
Auf der diözesanen Internetseite www.bz-bx.net/tag-der-solidaritaet steht der Sozialhirtenbrief ab sofortin allen Landessprachen zum Herunterladen bereit. Erstmals auch in Leichter Sprache. Ausgegangen ist diese Übersetzung von der Referentin für Seelsorge mit Menschen mit Behinderung am Seelsorgeamt, Maria Magnago. Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz dazu: „Die Botschaft Jesu ist für alle Menschen da. Alle Menschen sollen verstehen, was wir sagen oder schreiben. Solidarität heißt auch: wir reden so, dass viele Menschen uns gut verstehen können.“