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Anregungen für Pfarreien in Tourismusgebieten

Die Begegnung mit dem Gast ist in der Bibel häufig eine Möglichkeit der Gottesbegegnung (z.B. Die Gottesbegegnung Abrahams Gen 18 oder die Emmausgeschichte Lk 24, 13-35). In den Pfarreien können wir diese Erfahrung fortschreiben, indem wir Urlaubsgäste in unseren Gottesdiensten willkommen heißen und ihnen die Erfahrung einer gastfreundlichen Gemeinschaft bieten. Beide – die Gäste und die Pfarrgemeinde – werden gestärkt aus dieser Begegnung hervorgehen und Kraft für den Alltag schöpfen. 

Die Zusammenarbeit zwischen Tourismustreibenden und Pfarrgemeinden gründet auf dem gemeinsamen Interesse, den Gästen im Urlaub authentische und bereichernde Erfahrungen zu bieten, die über das Materielle und einer oberflächlichen „Wellness“ hinaus gehen. Wenn Menschen sich begegnen, begegnen sie Gott. Der Urlaub kann ein solcher Moment der Begegnung sein, der beide bereichert: die Gäste und die Gastgebenden! 

Im Folgenden finden Sie Anregungen für Pfarreien und für Tourismustreibende, die von der Tourismuskommission der Diözese Bozen-Brixen erarbeitet wurden. Gerne können Sie uns ihr Feedback oder zusätzliche Anregungen zusenden unter seelsorge.pastorale(at)bz-bx.net.  

Im Gottesdienst willkommen heißen

Begrüßen Sie im Gottesdienst die mitfeiernden Gäste. Wenn der Gottesdienst einsprachig ist, sprechen Sie ein kurzes Grußwort und ein paar Sätze in der Predigt auch in der anderen Sprache. Sollte der Zelebrant nicht zweisprachig sein, kann dies eine andere Person übernehmen. 

Lassen Sie in der Kirche die zweisprachige Feierhilfe aufliegen, die am Seelsorgeamt erhältlich ist (Kontakt s.o.). 

Lassen Sie beim Gottesdienst das Faltblatt „la domenica“ der Edizioni Paoline aufliegen: es ist auf der Webseite des Verlages bzw. bei Liturgica, Eisackstraße 2, Bozen erhältlich. 

Beziehen Sie Gäste aktiv in den Gottesdienst ein: mit ein bisschen Spontaneität und Kontaktfreude können Sie Gäste einladen, bei der Gabenprozession mitzuwirken, eine oder mehrere Fürbitten oder eine Lesung vorzutragen. 

Sprechen Sie mitfeiernden Gäste vor oder nach dem Gottesdienst persönlich an: „wir freuen uns, dass ihr da seid und mit uns feiert!“ Damit dies gelingt, braucht es eine kleine Gruppe von Personen der Pfarrei, die diesen Dienst übernehmen und sich darin üben. 

Gottesdienste und pfarrliche Initiativen kommunizieren

Erstellen Sie in der Saison den Pfarrbrief zweisprachig, bzw. geben Sie zumindest die wichtigsten Hinweise deutsch und italienisch.

Stellen Sie – am besten für die ganze Seelsorgeeinheit - eine Übersicht der Gottesdienste zur Verfügung, die in der jeweils anderen Sprache angeboten werden  

Überprüfen Sie die Homepage der Pfarrei auf ihre „Gastfreundschaft“:  

  • Sind die Gottesdienstzeiten an oberster Stelle platziert? 

  • Sind die aktuellen Angebote ganz oben in der Startseite zu finden? 

  • Sind zumindest die wichtigsten Informationen für die Gäste in allen Landessprachen angegeben? 

Weisen Sie im Schaukasten oder am Schriftenstand auf die diözesane Gottesdienstdatenbank hin: hier können Touristen und Einheimische auch unterwegs bei einem Ausflug vom Mobilgerät aus schnell den nächsten Gottesdienst finden.

Hier können Sie den entsprechenden QR-Code herunterladen.

Pflegen Sie die Gottesdienste der Pfarrei und Seelsorgeeinheit in der Diözesanen Webseite ein: hier finden Sie alle Informationen dazu. Für die eigene Webseite können Sie das praktische Widget benutzen, sodass sie die Informationen nur einmal eingeben müssen. Mit diesem Widget können Tourismusvereinen, Gastbetriebe und beliebige andere Interessenten die Gottesdienste der Pfarrei oder Seelsorgeeinheit auf der eigenen Webseite anzeigen lassen.

Alle Infos dazu bekommen sie hier.

Weisen Sie in Zusammenarbeit mit den Tourismustreibenden auf Wallfahrten und religiöses Brauchtum hin.  

Besonderen Orte nutzen

An vielen Orten gibt es vor allem im Sommer bereits traditionelle Berggottesdienste oder Gottesdienste an besonderen Orten. Diese kommen bei Einheimischen und Gästen sehr gut an und sind ein wertvoller Moment der Begegnung. Nutzen Sie die Webseite Berggottesdienste, um das Angebot auch im weiteren Umkreis bekannt zu machen. Wo dies noch nicht Tradition hat, überlegen Sie, eine solche Tradition zu beginnen – es lohnt sich! 

Gestalten Sie spirituelle Angebote an besonderen Orten. Es braucht nicht viel, denn wir haben die schönsten Orte und die schönsten Texte schon griffbereit: z.B. Psalmen und Musik am Wasserfall; Taizè-Andacht bei Sonnenaufgang; Biblische Geschichten am Lagerfeuer am See; Nächtliche Kirchenführung mit Bibeltexten und Weinverkostung… Machen Sie die Angebote mit dem Tourismusverein und den Gastbetrieben bekannt und lassen Sie sich von dort bei der Planung unterstützen! 

Planen Sie eine Abendveranstaltung in der Hochsaison, in der Architektur und Kunst der Kirche(n) der Pfarrei erklärt werden, verbunden mit Bibeltexten und Musik. 

Bieten Sie in Zusammenarbeit mit Tourismusverbänden, Wanderführern oder Gastbetrieben geführte Wanderungen zu Kapellen, Bildstöcken, Wegkreuzen an

Die Kirche selbst ist schon ein besonderer Ort, besonders in der Sommerhitze. Damit sich Gäste dort noch mehr willkommen fühlen:  

  • schildern Sie gut aus, wo es im Umkreis der Kirche einen Brunnen und/oder eine Möglichkeit gibt, die Trinkflasche aufzufüllen. Schaffen Sie eine solche Möglichkeit, wo noch nicht vorhanden. Sie können damit auch einen Bibelspruch oder einen Gedanken zum Thema „Wasser“ verbinden. Assoziationen gibt es reichlich! 

  • In Zusammenarbeit mit Landwirten oder Gastwirten können Sie in der Kirche frisches Obst zur Stärkung zur Verfügung stellen. Eine Kasse für freiwillige Spenden kann Unkosten abfangen oder ein kleines Einkommen für die Pfarrei bescheren. Auch hier gilt: geben Sie gleich noch einen geistlichen Impuls dazu! 

Legen Sie die Broschüre „Besinnungswege“ in der Kirche aus: sie ist kostenlos am Seelsorgeamt erhältlich und enthält zahlreiche besinnliche Wanderziele im ganzen Land. 

Liegt Ihre Pfarrei/Seelsorgeeinheit an einem Pilgerweg? Wenn ja: 

  • Stehen Pilgerstempel zur Verfügung? 

  • Liegen Gebetsvorlagen und Infomaterial für Pilger aus? 

  • Gibt es Gastbetriebe, die besonders für Pilger gerüstet sind?

Zusammenarbeit Pfarrei/Tourismusverein

Der christliche Glaube ist prägender Teil der Kultur und Landschaft Südtirols: er gehört damit zu den charakteristischen Merkmalen unseres Landes. Touristen suchen das Bodenständige, das Verwurzelte, das Authentische. Es gibt ein gemeinsames Interesse von Tourismustreibenden und Kirchen, die christliche Tradition lebendig und authentisch zu vermitteln. Bauen Sie darauf auf!  

Pflegen Sie regelmäßigen Kontakt zum lokalen Tourismusverband und planen Sie gemeinsame Initiativen. 

Gehen Sie gemeinsam durch, welche Informationen für die Gäste interessant sein können und wie diese Informationen die Gäste erreichen können.

Bauen Sie bei Ortsführungen und geführten Wanderungen die kirchlichen Traditionen mit ein und erzählen Sie den Gästen vom christlichen Brauchtum. 

Geben Sie die Gottesdienstzeiten auf den Webseiten der Tourismustreibenden bekannt (s.o. Widget) 

Nehmen Sie besondere kirchliche Veranstaltungen ins Programm der Tourismusverbände auf (Kirchtage, Prozessionen) und nutzen Sie die Gelegenheit, den geistlichen Sinn dieser Traditionen zu erläutern. 

Lassen Sie das Pfarrblatt im Tourismusbüro und in den Gastbetrieben ausliegen. 

Nutzen Sie im Tourismusbüro diözesane Print- und Webressourcen: 

  • Broschüre Besinnungswege (s.o.)