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Schöpfungsverantwortung in der Pfarrei

Die Erfahrung zeigt, dass schon kleine Schritte Großes bewirken können. Im Kleinen kann oft schneller umgesetzt werden, was im Großen viele (Um)Wege braucht.
Für eine „Ökologisierung“ der Pfarrei en / der Seelsorgeeinheiten bieten sich folgende Schritte an:

  • Eine Gruppe bilden, die das ökologische Bewusstsein in der Gemeinde pflegt
  • Die dringlichsten Umweltfragen für die Pfarrei abklären und eine Art „Prioritätenliste“ erstellen
  • Ein konkretes Thema und ein realisierbares Projekt (auch im Austausch mit Kindern und Jugendlichen) wählen und sich um seine Umsetzung bemühen – besser ein konkreter Schritt gelingt, als viele werden halbherzig in Angriff genommen
  • Diese Maßnahmen mit dem Pfarrgemeinderat und Pfarrverwaltungsrat absprechen und von jenen genehmigen lassen
  • Den Verlauf der Realisierung für den Pfarrgemeinderat, den Pfarrverwaltungsrat und die Pfarrgemeinde dokumentieren und auswerten
  • In der Pfarrei/Seelsorgeeinheit ein breites Bewusstsein für das Thema schaffen (auch durch Vorträge, Filmabende, Ausstellungen usw.)
  • Durch das Gebet für die Schöpfungsverantwortung sensibilisieren
  • Bei Festen ökologische Zeichen setzen für ein nachhaltiges Bewusstsein (Pfarrfeste sind nicht nur eine Möglichkeit der Begegnung und Gemeinschaft, sondern auch eine „Visitenkarte“ der Pfarrei/Seelsorgeeinheit)
  • Begleitende Öffentlichkeitsarbeit betreiben, denn Werbung für die gute Sache ist wichtig

Schöpfungsspiritualität

Im Laufe des Kirchenjahres und in den traditionellen Vollzügen eines Gemeindelebens gibt es viele Anknüpfungsmöglichkeiten, die schöpfungstheologische Glaubensdimension liturgisch und in verschiedenen Besinnungsformen aufzugreifen.

Entscheidend ist dabei die Pflege einer „Schöpfungsspiritualität“: Die Schöpfungsverantwortung sollte regelmäßig einen Platz im Pfarrleben (auch in den liturgischen Feiern) haben:

  • Predigt
  • Fürbitten
  • Pfarrfest mit ökologischer Vorbildwirkung
  • Öko-Tipps im Pfarrbrief / auf der Homepage / in den sozialen Netzwerken
  • Schöpfungsrundgang in der Pfarrei
  • Schöpfungs-Benefiz-Konzert, bei dem der Erlös an Umwelt-Projekte geht…
  • Das Kirchenjahr bietet Anknüpfungsmöglichkeiten, die schöpfungstheologische Glaubensdimension liturgisch aufzugreifen: Tag / Monat der Schöpfung, Erntedank, Mariä Himmelfahrt (Kräutersegnung), „Geistliche Sommerfrische“ durch Berg- bzw. Gipfelmesse, bei ökumenischen und interreligiösen Begegnungen, Bittgänge, Wallfahrten, Prozessionen…

5 Schritte zur Klima-Bündnis-Pfarrei

Pfarreien, die daran interessiert sind, Klima-Bündnis-Pfarrei zu werden, erhalten eine kostenfreie Mitgliedschaft beim Klima-Bündnis. Dabei handelt es sich um keine klassische Zertifizierung, auch nicht um „Events“, sondern um einen gemeinsamen Weg, einen Prozess, der langfristig ausgerichtet ist.

Das Klima-Bündnis Italien bietet in Zusammenarbeit mit der OEW der Pfarrei einen „Klima-Check“ an. Dabei geht es um eine ganzheitliche Erhebung aller relevanten Daten und um die Besichtigung der Pfarrei vor Ort.

Auf der Grundlage des Gesprächs, der Ortsbegehung und der Datenerhebungen entwerfen Klima-Bündnis Italien / OEW einen Aktionsplan. Dieser Entwurf wird in einem Workshop diskutiert und aufgrund der Vorschläge der Teilnehmenden bekommt der Aktionsplan seine endgültige Fassung.

Darstellung der Ist-Situation sowie der möglichen Maßnahmen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Pfarrei.

Gemeinsame Festlegung von Zielen und Maßnahmen innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Es wird empfohlen, dass in der Pfarrei bzw. in der Seelsorgeeinheit eine überzeugte Ansprechperson namhaft gemacht wird, die in der Erarbeitung und in der Umsetzung der Maßnahmen mitverantwortlich ist.

Feierliche Urkundenverleihung

Schrittweise Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen mit Evaluierung nach zwei, in Folge immer nach drei Jahren.

Konkrete Anregungen

Es ist ein Gebot der Stunde, dass wir unsere Lebensgewohnheiten überdenken. Dazu werden wir leichter bewogen, wenn wir dies in unserem Geldbeutel spüren. Genau hier spüren dies auch die Pfarreien (Rechnungen für Energiekosten, für Wasser usw.). Deshalb hier einige praktische Hinweise, die anregen sollten, Gewohnheiten zu überdenken, Abläufe zu überprüfen und vernünftige Maßnahmen zu setzen:

 

Heizungskosten senken

  • Heizungsanlage im Herbst aktuell warten und die Einstellungen überprüfen
  • Heizungskörper entlüften
  • Ungedämmte Heizungsrohre isolieren
  • Kirchengebäude zwischen 8° C und höchstens 15° C temperieren
  • in leerstehenden Räumen die Temperatur absenken, wobei die Grundtemperatur von wenigstens 5° C gehalten wird
  • Zugluft vermeiden, auf undichte Fenster und Türen prüfen
  • Möbel, Verkleidungen, Vorhänge von Heizkörpern entfernen

 

Beleuchtung reduzieren

  • Beleuchtungen ausschalten, wenn sie nicht unmittelbar genutzt werden
  • Fassaden- und Kirchturmbeleuchtung reduzieren oder überhaupt darauf verzichten
  • Umstellung auf LED-Lampen

 

Wasser sparen

  • Tropfende Wasserhähne reparieren
  • Zeitschaltung für Warmwasserboiler
  • Wassertemperatur zum Reinigen reduzieren, da gängige Reinigungsmittel auf niedrige Temperaturen ausgelegt sind