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Weltgebetstag gegen den Menschenhandel

Seit 2015 begeht die katholische Kirche am 8. Februar den „Internationalen Tag des Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel“.

8. Februar 2022

In diesem Jahr wird es keine Tagung wie in den vergangenen Jahren geben. In Zusammenarbeit mit dem Projekt Alba und dem Friedenszentrum werden Veranstaltungen durchgeführt:

  • Filmabend (Bestätigung steht noch aus - Einzelheiten folgen in Kürze)
  • Sensibilisierungskampagne mit der Projektion von Bildern auf Gebäude in Bozen und die Ansprache von Passanten, um Denkanstöße zu geben sowie Gadgets zu verteilen.
  • Präsentation eines Buches über Menschenhandel mit der Autorin (Bestätigung folgt - Einzelheiten in Kürze)

Mit dem Weltgebetstag will die Kirche die Gesellschaft für Menschenhandel im 21. Jahrhundert sensibilisieren. Gleichzeitig ruft sie zum aktiven Kampf gegen jegliche Form der modernen Sklaverei auf. Millionen von Menschen sind Opfer von organisiertem Menschenhandel. Sie müssen Zwangsarbeit leisten, werden in die Prostitution gezwungen oder für den Organhandel ausgebeutet. Frauen und auch Kinder sind dabei besonders häufig betroffen.

„Wir dürfen nicht einfach wegsehen und so tun, als wüssten wir nichts und hätten an all dem keine Schuld!“
Papst Franziskus

Der Weltgebetstag gegen den Menschenhandel fällt auf den 8. Februar, weil die Kirche an diesem Tag der ersten sudanesischen Heiligen, Bakhita, die als Kind entführt und mehrmals als Sklavin verkauft wurde. Sie kam nach Italien und wurde Nonne. Sie starb in Schio (Vicenza), wo ihre sterblichen Überreste ruhen und ein ihr gewidmetes Museum besichtigt werden kann.

Seit 2018 arbeitet der Bereich Einwandererseelsorge des Seelsorgeamtes beim "Projekt Alba" mit, um das Bewusstsein für das Thema Menschenhandel zu schärfen.

Stopp Menschenhandel!

von Paola Vismara

Einige glauben, dass sie die Menschenhändler besiegen können, indem sie die Häfen unseres schönen Mittelmeerlandes für Rettungsschiffe schließen. Andere sind davon überzeugt, dass Menschenschmuggler und Menschenhändler ein und dieselben sind. Andere sind wiederum der Meinung, dass es reicht, dass die „Korporale“ (welche die Arbeit von Migranten in den Obstplantagen überwachen und regeln) verschwinden, damit die Ausbeutung der neuen Sklaven endgültig besiegt wird. Damit verkennen sie, dass dieses Phänomen hauptsächlich durch das Betreiben von großen mafiösen Organisationen verschuldet ist.

60 Jahre nach der UN-Kinderrechtkonvention (1959) werden weiterhin Millionen von Kindern und minderjährigen Jugendlichen zur Arbeit gezwungen, selbst in für Erwachsene schwer zugänglichen Bergwerken oder Mineralvorkommen. Junge Mädchen werden zur Prostitution gezwungen, auf der Straße und in Wohnungen ausgebeutet und ernsthaften physischen und psychischen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Hinzu kommt, dass Kinder als Soldaten oder als Sprengstoffträger für Terroranschläge zunehmend missbraucht werden.

Beschämend ist auch die Ausbeutung von Frauenkörpern und die „Vermietung des Uterus“, welche den illegalen Handel von ungeborenen Kindern ermöglicht, sowie die Verstümmelung des Körpers armer Menschen für die Entnahme und den Verkauf von Organen.

„Stopp Menschenhandel“: eine Überzeugung, die in jeder Person, Altersgruppe, Gesellschaftsschicht und Nation, ja sogar in der ganzen Welt, reifen sollte. (Paola Vismara)