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Predigten

70. Todestag von Josef Mayr Nusser

In den schriftlichen Zeugnissen, die uns Josef Mayr Nusser hinterlassen hat, begegnet uns ein Mensch, der im Glauben der Kirche beheimatet ist. Diese Briefe, Ansprachen, Vorträge und Reden zeigen uns einen Christen, der versucht, aus diesem Glauben heraus die Welt, die Gesellschaft, den politisch – sozialen Auftrag der Christen und nicht zuletzt das eigene Leben zu verstehen und zu deuten. Vor uns steht ein reifer und mündiger Christ, der sich mit Fragen des Glaubens auseinandersetzt, der das Verständnis des Glaubens durch Lektüre und Weiterbildung vertieft und der konsequent darauf hinweist, dass Bekenntnis, Lebenseinstellung und Lebensführung nicht voneinander zu trennen sind. Der Einsatz des Christen hat für ihn seinen theologischen Grund in der Tauf- und Firmberufung: „Ist durch die Taufe in uns Licht geworden, so sind wir durch die Firmung Lichtträger geworden, Beauftragte, das Licht leuchten zu lassen, Zeugnis zu geben vom Lichte. ... Zeugnis geben ist heute unsere einzige, schlagkräftigste Waffe. Seltsam genug. Nicht Schwert, nicht Gewalt, nicht Geld, nicht einmal den Einfluss geistigen Könnens, geistiger Macht, nichts von all dem ist uns als unerlässlich geboten, um die Herrschaft Christi auf Erden aufzurichten. Etwas ganz Bescheidenes und doch viel Wichtigeres hat uns der Herr geboten: Zeugen zu sein“ (Artikel in der „Jugendwacht“ vom 15. Jänner 1938). Vor uns steht ein überzeugter und überzeugender Christ, der Stellung bezieht und Farbe bekennt. Klarer Bezugspunkt seiner Spiritualität und seiner Aufforderung zum Bekenntnis und zum christlichen Einsatz ist Christus selber und seine „Königsherrschaft unter den Menschen“: Für ihn kommt alles darauf an, Christus als Herrn und König anzuerkennen: „Nur wenn der Einzelne, das Individuum, Christus als seinen Herrn anerkennt, wird es auch die Gesellschaft tun, die jeweils so denkt und handelt, wie der überwiegende Teil ihrer Einzelglieder denkt und handelt. ... Christus soll herrschen nicht nur in den Einzelnen und in den Familien, Christus soll herrschen auch in den Staaten, im öffentlichen Leben!“ (Ansprache bei der Sitzung der Katholischen Aktion am 23. Oktober 1935). Als eine reife Frucht seiner Glaubensüberzeugung können vor allem die Briefe gelten, die Josef Mayr-Nusser aus Konitz und Danzig an seine Frau Hildegard richtet: Vor uns steht ein Christ, der ringt um seine vom Glauben getragene Entscheidung und der sich durchringt zu einem persönlichen Glaubensbekenntnis gegenüber einem antichristlichen und menschenverachtenden System. „Dass ich Dich, treueste Gefährtin, durch mein Bekenntnis im entscheidenden Moment vielleicht auch noch in zeitliches Unglück stürze, das nagt am schwersten an meinem Herzen. Dieses Bekennenmüssen wird sicher kommen, es ist unausbleiblich, denn zwei Welten stoßen aufeinander. Zu deutlich haben sich Vorgesetzte als entschiedene Verneiner und Hasser dessen gezeigt, was uns Katholiken heilig und unantastbar ist. Bete für mich, Hildegard, damit ich in der Stunde der Bewährung ohne Furcht und Zögern so handle, wie ich es vor Gott und meinem Gewissen schuldig bin“ (Brief vom 27. September 1944). Il giorno prima del giuramento Josef Mayr Nusser dichiarò al comandante di non poter prestare il giuramento per motivi religiosi. A un compagno che cercava di fargli cambiare idea rispose. "Se nessuno mai ha il coraggio di dir loro di essere contrario alle loro idee e azioni, non cambierà mai nulla". Josef fu messo in carcere e a Danzica condannato a morte. Morì a Erlangen il 24 febbraio alle 6 del mattino, stremato dal freddo e dalla fame, in un vagone bestiame, durante il suo trasferimento a Dachau. Fra le poche sue cose personali furono trovati un vangelo, un messalino e la corona del rosario. Josef Mayr-Nusser fu martire nel senso proprio della parola, perché diede testimonianza della fedeltà a Cristo. Questo è il punto centrale della sua vita. Josef non aspirava ciecamente al martirio. Nella lettera alla moglie Hildegard esprime la speranza di trovare un giudice che lo condanni "soltanto" alla reclusione in un campo di concentramento, ma sentiva di essere chiamato a una testimonianza più netta e decisa. E la sua testimonianza è un esempio concreto di santità per la nostra Chiesa, che vede nella sua beatificazione un prezioso aiuto per il risveglio della fede. Per Josef testimoniare Cristo sta al centro della vita cristiana. Egli scrive: “Oggi più che mai dobbiamo annunciare quel Capo che solo ha il diritto di essere la nostra guida, Cristo Gesù, il nostro Capo". Josef Mayr Nusser ha riconosciuto l'idolo del suo tempo, il culto del capo. Anche nel nostro tempo e fra la nostra gente ci sono molti idoli, solo che a volte non li vediamo o non li vogliamo vedere, ma chi guarda le cose alla luce del vangelo riesce a individuare anche gli idoli del nostro tempo. Proprio per questo il ricordo di Mayr-Nusser è prezioso per la nostra diocesi. Egli si è impegnato per la dignità dell'uomo, proprio perché ha compreso quanto disumano fosse il nazismo e ogni dittatura che vuole cancellare la gloria di Dio e la dignità dell´uomo. Josef Mayr Nusser è un vero testimone per Dio e per l'uomo.