Liebe weihnachtliche Festgemeinschaft hier im Dom von Bozen, liebe Mitfeiernde über Rai Südtirol und über Radio Grüne Welle! Cara comunità in festa qui nel duomo di Bolzano e voi tutti collegati con noi attraverso RAI Alto Adige e Radio Sacra Famiglia!
Im vergangenen August bekam ich von einem befreundeten, jungen Ehepaar eine Geburtsanzeige. Auf der Vorderseite waren die Abdrücke von einer kleinen Hand und einem kleinen Fuß zu sehen und auf der Innenseite stand der Satz: „Unsere Liebe hat Hand und Fuß bekommen. Lukas ist geboren!“
Unsere Liebe hat Hand und Fuß bekommen. Was für ein eindrucksvolles Bild dafür, dass die Liebe bei zwei Menschen so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass sie greifbar, sichtbar und spürbar wird in einem neuen Menschenkind.
Im Weihnachtsevangelium, das heute überall in der Welt verkündet wird, steht der zentrale Satz: „Und das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh 1,14). Heute feiern wir, dass Gottes Liebe in Jesus Christus Hand und Fuß bekommen hat. Sie bleibt kein leeres Wort ohne Beteiligung, sie bleibt nicht als abstrakte Idee auf Distanz. Gottes Liebe wird konkret. Sie wird fassbar und fühlbar, sichtbar in einem kleinen Kind. Das menschgewordene Gotteswort.
Vom Licht reden, das jeden Menschen erleuchtet, das können noch alle, das passt gut in ein allgemeines Weltbild. So wie Menschen oft von sich sagen: Ich glaube schon an eine höhere Macht, die uns irgendwie lenkt; oder noch einfacher: Irgendetwas Höheres wird es schon geben!
Weihnachten sagt uns: Das Wort Gottes bleibt nicht „irgendetwas Höheres“, sondern wird "Fleisch", wird Mensch. Das gibt es in keiner anderen Religion! Das ist das Entscheidend und unterscheidend Christliche. Er „hat unter uns gewohnt“, wörtlich heißt es: „Er hat sein Zelt unter uns aufgeschlagen“, ganz konkret ist er da. Christen glauben nicht an irgendeinen Gott, an einen fernen, weltabgewandten Gott, auch nicht an einen Gott, der in reiner Innerlichkeit erfahren würde, sondern an einen Gott, der sich nicht heraushält, der nicht in seinem Himmel bleibt, sondern der herabsteigt und uns Menschen dort begegnen will, wo wir sind: mit unserer Größe, aber auch mit unserer Not. Er hat Hand und Fuß angenommen und er will heute durch uns Hand- und Fußabdrücke in dieser Welt hinterlassen.
An Weihnachten werden wir daran erinnert, dass Gottes Menschenfreundlichkeit kein leeres Wort bleibt, sondern zum Wort wird, das unter die Haut geht, das in Fleisch und Blut übergehen will. An Weihnachten werde ich herausgefordert, wieder neu zu entscheiden, ob Gottes Wort auch in mir in Fleisch und Blut übergehen soll; ob Gottes Wort zu mir gehört und ein Teil meiner selbst wird; ob es nur an mein Ohr dringt, oder ob es in mein Herz hinein geht, mein Denken, Handeln und Reden beeinflusst und hoffentlich auch verändert.
"E il Verbo si fece carne e venne ad abitare in mezzo a noi" (Gv 1, 14). Diventare carne significa entrare nella situazione fatale delle creature, diventare vulnerabili e mortali. L'inesauribile Dio si lascia sfinire; l'instancabile Creatore si lascia affaticare; il Dio che per noi è irraggiungibile diventa bisognoso. Piangerà per la morte di un amico, abbraccerà i bambini, si ritirerà presso amici. Si lascerà biasimare dal senso di colpa umano e insultare dal dolore umano. E la sua morte sarà terribile. Farà letteralmente un "salto mortale" nella carne mortale.
Natale vuole farci profondamente umani. Per poter restare umani, abbiamo bisogno della speranza che ci lascia aperte le porte del cielo: non il cielo creato da noi, ma il cielo che solo Dio ci può preparare e donare, il cielo che nella notte di Betlemme ha toccato per sempre la nostra terra. Giovanni Bosco, un esempio di educatore e amico dei giovani, disse una volta: “Camminate con i piedi per terra e con il cuore abitate in cielo.” Non rubiamo ai nostri bambini e giovani questa speranza!
Dalla notte di Betlemme il cielo ha a che fare con la nostra storia personale, con la nostra origine, con la quotidianità del nostro lavoro, con i nostri compiti e le nostre relazioni. Ha a che fare con le nostre scuole e strutture di formazione, con i nostri ospedali e le case di riposo, con la realtà del carcere, con le aree di crisi e di guerra nel mondo.
In mezzo alle nostre discussioni e questioni vitali deve diventare evidente che noi crediamo nel cielo. Laddove accadono cose umane e spesso anche disumane, dove diventa difficile credere nell’umanità, noi dovremmo cercare LUI. Perchè là noi lo troviamo. È venuto alla luce dentro questa realtà, qui ha sofferto e soffre ancora per noi. Dove ci sono situazioni umane e talvolta anche troppo umane, bisogna aprirle a Dio portando Gesù e il suo Vangelo dentro le nostre relazioni e la nostra società, professando la nostra fede, rafforzando la speranza, perdonando le colpe e praticando la pace.
„Und das Wort ist Fleisch geworden“. Diese Liebeserklärung Gottes können wir auch mit den Worten des hl. Franz von Sales übersetzen: „Mensch, freue dich! Gott liebt dich mehr als die Engel. Er wurde kein Engel, sondern ein Mensch wie du“. Dass diese Liebeserklärung Gottes unseren Verstand und unser Herz erreicht und dass sie unser Denken, Reden und Handeln prägt, ist mein Gebet bei diesem Weihnachtsgottesdienst. Helfen wir alle zusammen, dass unsere Gesellschaft bei allen Herausforderungen, die zum Menschsein dazu gehören, menschlich bleibt - und damit weihnachtlich.
Rinnoviamo oggi la nostra fede, la nostra speranza, il nostro amore: Gesù, Figlio di Dio e attraverso Maria nostro fratello, ti ringraziamo per essere diventato uno di noi. Attraverso l‘esperienza personale tu conosci la vita e la morte umana. Grazie per essere quello che sei. Noi abbiamo bisogno di te!
