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Predigten

Osternacht

OSTERNACHT – NOTTE DI PASQUA
Dom zu Brixen – 31. März 2018

„O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet“ – mit diesen feierlichen Worten hat das Osterlob das Geschehen dieser Nacht besungen. Wir feiern, liebe Schwestern und Brüder, die christliche Nacht der Nächte. Wir sind versammelt zur größten und wichtigsten Feier des ganzen Jahres. Um es noch einmal mit den Worten des Osterlobes zu sagen: „O wahrhaft selige Nacht, dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten“.

Im Geschehen dieser Nacht entscheidet sich die Gottesfrage. Jene Frage, die die ganze Menschheitsgeschichte durchzieht: Gibt es Gott? Im Geschehen dieser Nacht entscheidet sich, ob der Tod oder ob Gott das letzte Wort hat. In dieser Nacht entscheidet sich, ob das menschliche Fragen, Suchen, Ringen und Schreien nach Gott ins Leere geht oder nicht. Der ganze christliche Glaube, die ganze christliche Hoffnung sind gebündelt im Bekenntnis, das uns jetzt im Osterevangelium zugesagt wurde: „Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier“ (Mk 16,6).

Der Gott, der sich im Geschehen dieser Nacht zeigt, ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten. Er hat nicht am Kreuz und am Grab vorbei, sondern durch Kreuz und Grab hindurch gezeigt, wer er ist und wie er zu uns steht, und dass er auch dort noch nicht am Ende ist, wo wir Menschen am Ende sind.

Nur eine Frage gebe ich uns allen von dieser größten Feier des Jahres mit auf den Weg: Glaubst du das? An der Antwort auf diese Frage entscheiden sich christlicher Glaube und christliche Hoffnung. Es steht alles auf dem Spiel: Ob wir am Ende nur „betrogene Betrüger“ sind oder ob es stimmt, was uns das Osterlob verkündet hat: „Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet“. Glaubst du das?

Vielleicht spüren jetzt viele von uns tief im Herzen genau das, was die Hauptperson in Goethes Faust am Morgen des Ostertages suchend, ringend, fragend und zweifelnd zum Ausdruck bringt: „Die Botschaft hör´ ich wohl, allein es fehlt der Glaube!“ Da können wir gerade in dieser Osternacht beginnen mit einem der ehrlichsten Stoßgebete des Neuen Testaments zu bitten: „Herr, ich glaube; hilf meinem Unglauben!“(Mk 9,24).

“Se siamo morti con Cristo, crediamo che anche vivremo con lui, sapendo che Cristo risuscitato dai morti non muore più” (Rm 6,8). Così riassume S. Paolo nella sua lettera ai romani il mistero pasquale. La celebrazione della notte di Pasqua è la celebrazione più ricca e più densa di tutto l´anno liturgico: La benedizione del fuoco, la processione con il cero pasquale, il canto solenne dell´ Exultet, l´intonazione dell´Alleluja, la benedizione dell´acqua, il rinnovo delle nostre promesse battesimali, l´incontro con il Signore risorto nelle Sacre Scritture e nella sua Eucaristia sono i grandi momenti di questa celebrazione. Tutti i simboli hanno un unico scopo: Vogliono ravvivare e nutrire la nostra fede nel Signore che in questa notte si è dimostrato più grande del peccato, della morte e del sepolcro.

Questa Notte di Pasqua non è il finale lieto di una favola, non è l´happy end di un film. Celebriamo l´intervento di Dio! Il momento nel quale tutto sembra perduto, il momento del dolore, della croce e della tomba è il momento più vicino alla risurrezione. La notte diventa più oscura proprio prima che incominci il mattino, prima che incominci la luce. La Notte di Pasqua con i suoi grandi simboli non è l´invito di mascherare il buio della notte e della morte, ma il grande invito ad aprirci a un Dio presente, che agisce e che vive realmente.

Signore morto e risorto, dona a tutti coloro che in questa Notte Santa in tutto il mondo ricevono il dono del battesimo, dona a tutti noi la grazia di una fede viva, convinta e gioiosa. Donaci in questa notte di luce gli occhi della fede, gli occhi della tua Pasqua!