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Predigten

Silvesterpredigt

Viele Male durfte ich in dieser unserer Kathedrale den Jahresabschlussgottesdienst mitfeiern. Heute, an diesem Silvesterabend 2011, darf ich diesen Dankgottesdienst mit Ihnen, mit Euch allen, feiern als Bischof. An diesem letzten Tag des Jahres werden für mich persönlich jene Stunden, Gedanken und Gefühle ganz lebendig, die ich hier im Dom erleben durfte am 9. Oktober: Es war der Tag meiner Bischofsweihe. Mit großer Dankbarkeit schaue ich zurück auf den Empfang des Sakramentes. Tief bewegt danke ich für die herzliche und offene Aufnahme, die mir viele Menschen in unserem Land gezeigt und entgegengebracht haben. Ich habe als Bischof noch nicht viel getan, ich bin noch keine drei Monate im Amt. Ich konnte aber in den zurückliegenden Wochen erahnen, was der Bischof sein soll und wozu es den Bischof in der Kirche gibt: Er muss Sakrament sein, personaler Zeuge für einen viel Größeren, für den Größten, der sich uns geschenkt hat und der als Mensch gewordener, gekreuzigter und auferstandener Herr bei seiner Kirche bleibt – durch alles hindurch. Die Kirche – und auch der Bischof in ihr – ist kein Selbstzweck, sondern Werkzeug und Zeichen, eben Sakrament, für die Begegnung zwischen Gott und den Menschen. Liebe Schwestern und Brüder, wie am Tag meiner Bischofsweihe, von derselben Stelle aus, bitte ich Euch um Euer Gebet, dass ich mich selber immer wieder neu hin bekehre zu jenem Bekenntnis, unter das ich meinen bischöflichen Dienst gestellt habe: Tu es Christus. Um Dich, Christus, geht es! Und um alles andere in der Kirche nur, weil es um Dich geht! An diesem letzten Tag des Jahres 2011 möchte ich jetzt an einige wenige kirchliche Ereignisse und Stellungnahmen erinnern, die eine bleibende Botschaft an uns enthalten – über dieses Jahr hinaus, das heute zu Ende geht: 1. Papa Benedetto ha iniziato l’anno 2011 con il messaggio per la Giornata Mondiale della Pace che si intitolava: “Libertà religiosa, via per la pace”. Il messaggio conteneva queste parole: “Ogni persona deve poter esercitare liberamente il diritto di professare e di manifestare, individualmente o comunitariamente, la propria religione o la propria fede, sia in pubblico sia in privato, nell’insegnamento, nelle pratiche, nelle pubblicazioni, nel culto e nell’osservanza dei riti”. E proseguiva: “Il mondo ha bisogno di Dio. Ha bisogno di valori etici e spirituali, universali e condivisi, e la religione può offrire un contributo prezioso nella loro ricerca, per la costruzione di un ordine sociale, giusto e pacifico, a livello nazionale e internazionale”. Voglio sperare che questo messaggio del Papa possa raggiungere i cuori e l’intelletto delle persone, qui da noi e in ogni luogo. La libertà religiosa non significa libertà dalla religione, ma la libertà di ogni uomo di avere la propria religione e poterla professare nel rispetto delle convinzioni altrui. Ciò che mi auguro per noi cristiani è di avere una vera identità cristiana, basata su una solida professione di fede caratterizzata dai suoi simboli e dalle sue tradizioni, alimentata da una riscoperta dei valori cristiani della domenica e delle feste per poterli valorizzare, vivere e difendere con convinzione. Solo chi possiede una chiara identità nella propria fede è capace di dialogo, discussione e valorizzazione delle e con le altre religioni. Solo chi conosce e ama la propria religione, non ha paura delle altre religioni, né del confronto con esse. Chi considera la propria religione come qualcosa di salvifico, non avrà mai disprezzo per ciò che per gli altri è santo, né sarà verso di esso arrogante e polemico. 2. Il 13 aprile è stato presentato il catechismo per i giovani “YouCat”, con lo scopo di far conoscere il credo cristiano e offrire l’opportunità di approfondirlo, anche alla luce delle sollecitazioni dei tempi attuali. Il testo è stato appositamente creato per essere accessibile ai giovani, in modo che proprio essi potessero accedere a quelle verità caratterizzanti la fede cristiana. Auspico che questo testo possa essere utilizzato durante le lezioni di religione, nei gruppi giovanili e negli incontri dei giovani. 3. Il 1° maggio Papa Giovanni Paolo II è stato proclamato beato. Circa un milione e mezzo di pellegrini sono confluiti in piazza San Pietro e in altre piazze di Roma per assistere all’evento, e milioni di persone hanno seguito la cerimonia alla televisione o attraverso internet. Questo ci dice che anche ai nostri giorni il richiamo alla verità è molto grande, e che l’uomo ha bisogno di esempi di santità per identificare e realizzare il bisogno di sacro che c’è in ogni animo umano. 4. Einen Tag später, am 2. Mai, wurde Osama Bin Laden getötet. Die amerikanischen Freudenfeste werden vom Vatikan mit den bedenkenswerten Worten kommentiert: „Der Tod eines Menschen darf für Christen niemals Grund zur Freude sein“. 5. Am 16. Mai veröffentlichte der Vatikan ein Dokument zum Umgang mit Missbrauchsfällen in der Kirche und fordert alle Bischofskonferenzen auf, bis Mai 2012 eigene Leitlinien zu erarbeiten. Darin heißt es wörtlich: „Nur die Wahrheit macht uns frei“. Es ist wichtig und richtig, hinzuschauen und nicht wegzuschauen, um Vergebung zu bitten und den Weg der Umkehr zu gehen. 6. Im August dieses Jahres fand der Weltjugendtag in Spanien statt. Über 1,5 Millionen Jugendliche feiern mit dem Papst den Abschlussgottesdienst am 21. August in Madrid. Dabei sagte der Papst zu den Jugendlichen: „Liebe junge Freunde, auch heute wendet sich Christus an euch mit derselben Frage, die er an die die Apostel gerichtet hat: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Antwortet ihm großzügig und mutig, wie es einem jugendlichen Herzen wie dem euren entspricht. Sagt zu ihm: Du kennst mich und liebst mich. Ich vertraue dir und lege mein ganzes Leben in deine Hände. Ich möchte, dass du die Kraft bist, die mich trägt, die Freude, die mich nie verlässt“. Diese Hoffnung wünsche ich uns allen an der Schwelle zum neuen Jahr! Diese Hoffnung ist imstande, uns durch alles hindurch zu tragen. 7. Am 27. Oktober fand auf Einladung des Papstes ein Weltfriedenstreffen in Assisi statt. Die Abschlusserklärung der Vertreter von zwölf Weltreligionen und 31 christlichen Kirchen, sowie auch von Atheisten, enthält eine klare Absage an Krieg, Terror und religiös motivierte Gewalt. Gott und die Religion dürfen nicht für Gewalt, Terror oder für populistische und aggressive Botschaften missbraucht werden – so wie es oft geschehen ist und immer noch geschieht. 8. Und noch ein letztes Ereignis mit seiner bleibenden Botschaft an uns möchte ich erwähnen: Am 13. November wurde Carl Lampert in Vorarlberg selig gesprochen. Er hat im Brixner Priesterseminar studiert und wurde 1918 hier in diesem Dom zum Priester geweiht. Im Sinne eines gottlosen und menschenverachtenden Systems, nämlich des Nationalsozialismus, hat er verloren; im Sinne Gottes und seiner Wahrheit hat er gewonnen. Carl Lampert ist, mit P. Josef Freinademetz SVD und dem Märtyrerpriester Otto Neururer, der dritte Seminarist unseres Priesterseminars, der zur Ehre der Altäre erhoben worden ist. Dies ist Grund zu tiefer geistlicher Freude und eine Einladung, uns zum eigenen Glauben mit Entschiedenheit zu bekennen – heute und unter den heutigen Bedingungen. Liebe Schwestern und Brüder, das Jahr 2012 liegt noch wie ein unbeschriebenes, weißes Blatt vor uns. Wir wissen nicht, was es uns bringen wird: in der Welt und in unserem Land, in der Kirche und in unserer Diözese, in der eigenen Familie und in der Umgebung, im eigenen Leben. Wir wissen nur eines: Für Christen wird es wieder ein Jahr nach Christi Geburt sein, ein Jahr, uns geschenkt und anvertraut zum Heil. Treten wir gläubig ein in das neue Jahr mit dem Bekenntnis auf den Lippen und im Herzen: DU BIST CHRISTUS. Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben. Signore della storia e della vita, donaci gli occhi della fede e della speranza. Accompagnaci lungo le strade del nuovo anno perché il 2012 sia un anno di grazia per la nostra Terra e per la nostra diocesi, per tutti gli uomini di buona volontà. Con Maria Santissima, che ci ha portato il grande dono del Natale, entriamo nel nuovo anno: Signore, mi avvenga secondo la tua volontà.