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Predigten

Welttag der Kranken 2020 – Giornata mondiale del malato 2020

Bischof Ivo Muser

 

Krankenhaus Innichen, 11. Februar 2020

Der Welttag der Kranken wird heute zum 28. Mal begangen. Papst Johannes Paul II., der seine eigene schwere Krankheit nicht verdrängt und versteckt hat, wollte diesen Tag und führte ihn 1992 ein. Er steht in diesem Jahr unter dem Wort Jesu aus dem Matthäusevangelium: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt! Ich werde euch Ruhe verschaffen“ (Mt 11,28).

Papst Franziskus schreibt in seiner Botschaft zum heutigen Tag: „Jesus schaut auf die verwundete Menschheit. Er hat Augen, die sehen und wahrnehmen, weil sie in die Tiefe schauen; sein Blick ist nicht gleichgültig, sondern ruht auf dem ganzen Menschen und nimmt ihn an, jeden Menschen in seinem Gesundheitszustand, niemand wird abgewiesen, jeder ist eingeladen, in sein Leben einzutreten, um Zärtlichkeit zu erfahren.“

Krankheit ist ein Thema, über das wir nicht gerne reden, aber gleichzeitig ein Thema, das alle angeht – ob wir es wollen oder nicht. Die Krankheit ist mehr als eine vorübergehende Störung der Gesundheit; sie ist ein gesamtmenschliches, leibseelisches Ereignis, das den Menschen innerlich zutiefst betrifft. In der Krankheit erfahren wir Menschen unsere Ohnmacht, Begrenztheit, Angewiesenheit und Endlichkeit. Kranke werden oft aus dem gewohnten und vertrauten Leben herausgerissen, zur Untätigkeit verurteilt und erfahren, wie wenig wir unser Leben in der Hand haben. Das führt oft zu Isolierung, Niedergeschlagenheit, Mutlosigkeit, Angst, manchmal sogar zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite bringt die Krankheit im Menschen oft Kräfte zur Reifung und verhilft uns zu tieferen Einsichten darüber, was in unserem Leben vordergründig und vergänglich ist und was Werte von bleibender Bedeutung sind.

Die Verpflichtung zum Krankenbesuch und zur Betreuung der Kranken hat der christliche Glauben von Anfang an betont. Dabei sieht die Kirche den engen Zusammenhang von medizinisch-ärztlicher und seelsorgerlich-geistlicher Betreuung der Kranken. Gott will das Leben des ganzen Menschen - mit Leib und Seele. Deshalb erfüllen alle, die sich der Pflege der Kranken widmen, auf ihre Weise einen Auftrag Jesu Christi.

„Der Mensch in Krise und Leid ist Gottes Anliegen“ – so sagte einmal Mutter Teresa von Kalkutta. Begegnung, Zuwendung, Anteilnahme, Wahrnehmung und Gespräch gehören zur heilenden Seelsorge. Christen wird man immer daran erkennen müssen, wie sie umgehen mit den Schwachen, mit den Kranken, mit den Behinderten, mit den Nicht-Siegern und mit den Nicht-Erfolgreichen in unserer Mitte und in unserer Gesellschaft. Christen und Christinnen schauen hin und nicht weg! 

Krankendienst ist Gottesdienst – so müssen wir es mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild auf den Punkt bringen! Das nicht zu vergessen oder zu verdrängen ist das Anliegen des weltweiten Tages der Kranken.

Liebe Kranke, liebe Ärzte, liebe Krankenschwestern und verehrtes Pflegepersonal, liebe Krankenhausseelsorger und – seelsorgerinnen, und nicht zuletzt liebe Freiwillige, ich danke euch von ganzem Herzen, dass ihr gemeinsam versucht, an diesem Ort Hoffnung, Hilfe und Respekt vor dem Geheimnis des Menschen zu teilen und zu leben. Krankendienst ist eine besondere Form, um Gott selber im Menschen zu dienen.

Dass wir nicht vergessen, wie wichtig uns als Christen der seelsorgliche Dienst an den Kranken sein muss, bekommen heute Maria Rubatscher, Sonja Planatscher und Markus Schweigkofler den Auftrag der Kirche zum seelsorglichen Dienst an den Kranken. Sie empfangen den Segen Gottes, damit sie ihn teilen und weitergeben an alle Kranken, an ihre Angehörigen und an alle, denen sie in ihren Krankenhäusern begegnen.

Für uns Christen entscheidet sich nicht zuletzt im Umgang mit den Kranken unsere Glaubwürdigkeit.

Se uno di voi adesso mi chiedesse: Cosa fai qui oggi in questo ospedale? Che cosa hai da dirci e da portarci in questo contesto di malattia?

Non vengo con una spiegazione. Non posso spiegare il perché della malattia, del dolore, dell´angoscia, della delusione. Non ho la risposta a tutte queste domande che sono legittime. Sono venuto e vorrei essere con voi e tra di voi soltanto un eco di quella grande speranza che ci dona la persona di Gesù. In Gesù è Dio stesso che si è chinato verso l´uomo. Si è fatto uomo con tutte le conseguenze che la natura umana porta in sé. Conosce l´esistenza umana, la sua fragilità, la sua malattia, il fatto innegabile che siamo uomini bisognosi e mortali. In Gesù Dio stesso si è fatto compagno di viaggio – non dall´alto e dall´esterno, ma dal basso e dall´interno. E guardando a Gesù voglio essere tra di voi come un uomo di fede, che non sa e non capisce tutto, ma che crede e che spera. Credo e spero che la malattia, la sofferenza, il dolore, la morte non abbiano più l´ultima parola. Questa è la speranza cristiana che voglio condividere oggi con voi in questo luogo e in occasione della 28° Giornata mondiale del malato.

Con grande rispetto ringrazio tutti coloro che si prendono cura, che assistono e che aiutano tutti gli ammalati qui e altrove ricoverati. Voi siete in contatto continuo con il Signore presente in ogni uomo. Un sentito e cordiale grazie esprimo a tutti i volontari che si mettono a servizio degli ammalati! Il vostro servizio è una testimonianza ed è indispensabile.

In occasione della Giornata mondiale del malato possiamo trovare nuovo slancio per contribuire alla diffusione di una cultura rispettosa della vita, della salute e dell’ambiente; un rinnovato impulso a lottare per il rispetto dell’integralità e della dignità delle persone, anche attraverso un corretto approccio alle questioni bioetiche, alla tutela dei più deboli e alla cura dell’ambiente.

Maria Santissima, la Signora di Lourdes, doni a tutti noi un grande rispetto verso ogni ammalato e ci aiuti a vivere le nostre fragilità, le nostre ferite e le nostre malattie con lo sguardo rivolto a colui che in ogni situazione della nostra vita ci dona coraggio, speranza e misericordia.