Liebe Dekane, Pfarrer und Seelsorger,
bald ist es wieder so weit und der Christophorus-Sonntag steht vor der Tür. Er lädt uns ein, über unser Verhalten im Straßenverkehr nachzudenken, für die vielen Fahrten zu danken, die wir täglich machen, und uns mit den Missionaren im Süden der Welt solidarisch zu zeigen.
Die Katholische Männerbewegung (KMB) teilt die Anhängsel bzw. Schlüsselanhänger aus, die in Brasilien von einem Künstler namens Fabio hergestellt wurden. Die Meraner Entwicklungshelferin Delia Boninsegna kennt und schätzt ihn. Fabio arbeitet oft mit recyceltem Material. Was hat der Schlüsselanhänger in Form einer Traube mit dem hl. Christophorus und den Verkehrsteilnehmern zu tun? Ganz spontan könnte man denken: nicht viel. Aber Jesus gibt uns die Antwort:
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht;
denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“ (Joh 15,5)
Es geht um die Verbundenheit mit Jesus. Nur wer am Weinstock bleibt, wer die Lebenskraft von der Rebe erhält, bleibt lebendig und bringt Frucht hervor. Die Traube ist auch ein Symbol für Einsatz, Arbeit und Liebe – wie sie etwa in den Weinbergen unserer Region gelebt wird. Wenn wir diese Frucht des Lebens mit anderen teilen, wird sie zum Zeichen der Hoffnung für alle. Auch liturgisch hat die Traube eine tiefe Bedeutung:
„Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben,
und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.“ (Joh 6,53)
Für Fabio und seine Familie wurde die Anfertigung der 50.000 Trauben zum Lebensunterhalt. Mehrere Familien konnten dadurch Arbeit und Einkommen sichern.
Die Christophorusaktion lädt auch dazu ein, über unser Umweltverhalten und über bewusste Mobilität nachzudenken:
- Können wir am Christophorussonntag – oder an einem anderen Tag – einen autofreien Tag einlegen?
- Können wir unsere Mobilität teilen? Haben wir für unsere unfallfreien Kilometer Gott gedankt?
Ich lade Sie ein, die Gläubigen für die Aktion zu sensibilisieren und um eine Spende für Missionsfahrzeuge zu bitten. Bitte segnen Sie die Trauben und verteilen Sie sie im Gottesdienst – als Zeichen der Verbundenheit mit Christus und unseres Engagements für die Missionare. Sie bringen Mut, Hilfe und Hoffnung in die Randgebiete der Welt.
Mit lieben und dankbaren Grüßen
Dr. Irene Obexer Fortin
Leiterin des Missionsamtes Bozen-Brixen
Bozen, 12. Mai 2025