Liebe Priester,
liebe Mitglieder der KMB!
Gerade habe ich diese bewegende Geschichte aus der Demokratischen Republik Kongo von P. Erasme bekommen, der im letzten Jahr dank der Christophorusaktion ein Motorrad erhalten hat. Er schreibt:
„Wir danken Gott für Ihre Großzügigkeit gegenüber unserer Pfarrei. Das Motorrad macht es mir sehr leicht, die Christen in ihren Dörfern zu treffen. Dank eurer Unterstützung trägt die Mission Früchte: Kinder, Jugendliche und Erwachsene empfangen die Sakramente der Initiation und andere spirituelle Gaben. Um ehrlich zu sein, diese Geräte erleichtern uns die Pastoral für die Ehre Gottes und das Heil der Welt.
Vor einigen Tagen kam ein Christ in die Pfarrei, um den Priester zu holen, denn eine schwangere Mutter musste ins Gesundheitszentrum gebracht werden. Der Priester hier war ich. Schnell nahm ich das Motorrad und fuhr in das Dorf, wo die Mutter war, zwei Kilometer von der Pfarrei entfernt. Von hier aus fuhren wir vorsichtig ins Krankenhaus. Dieses Zentrum befindet sich 15 km von der Pfarrei entfernt. Nach einer langen Strecke, unter der prallen Sonne, begegneten wir einer großen Schlange, die die Straße überqueren wollte. Plötzlich schrie ich: ‚Oh mein Gott!‘ Und die Mutter antwortete: ‚Mein Kind!‘ Wir lagen beide auf dem Boden. Wie durch ein Wunder hatte das Motorrad die Schlange so eingeklemmt, dass sie nicht mehr entkommen konnte. Die Dorfbewohner eilten uns zu Hilfe und töteten die große Schlange. Alle jubelten: ‚Bewundernswert das Motorrad, der fette Teufel ist tot!‘ Sie nahmen die tote Schlange (den Teufel) mit und brachten ihn ins Dorf, um das Fest zu beginnen.
Zum Glück wurde keiner von uns verletzt. Wir mussten noch zwei Kilometer zurücklegen. Als wir im Gesundheitszentrum ankamen, begrüßten uns die Hebammen im Kreißsaal. Nach zwei Stunden flüsterte mir ein Pfleger zu, dass die Mutter gerade einen Jungen zur Welt gebracht hatte.“
Liebe Priester und Seelsorger, ich glaube, da muss ich nicht viel hinzufügen. P. Erasme drückt die Dankbarkeit aus, die unseren Gläubigen gebührt, die „ihre Mobilität stets großzügig teilen“ und sich mit den ärmeren Priestern und Ordensschwestern solidarisch zeigen. Und er erzählt eine bewegende Geschichte, die erst vor Kurzem passiert ist und die von der Vielfalt der Transporte zeugt. Ich erlaube mir deshalb, Sie wiederum zu bitten, den Christophorus-Sonntag und die „Sammlung für Missionsfahrzeuge“ am 21. Juli 2024 in Ihrer Pfarrei zu begehen.
Ob mit einem Auto, einem Motorrad, einem Lastkraftwagen oder einer Ambulanz – viele Missionare konnten sich im letzten Jahr (siehe Statistik) über ein Fahrzeug freuen. Vor allem der Lastkraftwagen in Madagaskar für den Verein SOS Toliara, dessen Präsident P. Jean Chrys ist, hat große Probleme lösen können. Im Film, der zum Christophorus-Sonntag gedreht wurde, sehen Sie, wie er eingesetzt wird: zum Wassertransport, für Schulbauten und zum Transport von Lebensmitteln. Ich kann sagen, die Christophorusaktion hat wirklich Veränderung gebracht und diese wird viele Jahre lang anhalten.
Aber auch das Evangelium braucht Mobilität, zwei oder vier Räder, um zu den Menschen gebracht zu werden. Die Priester sind für die Verbreitung des Glaubens, die Spendung der Sakramente, die Verkündung der Guten Nachricht und die Überbringung des Segens Gottes unersetzlich.
Im letzten Jahr konnten mit 251.237,55 € dank der Christophorusaktion 12 Autos, 5 Motorräder, ein Rettungsauto, ein Boot, zwei Lieferwagen, ein Lastkraftwagen und das Herstellen der Kreuzchen in Uganda und den Philippinen finanziert werden.
Vielen Dank im Voraus auch für das Segnen und Verteilen der Kreuzchen. Viele Missionare und Missionsschwestern warten auch heuer wieder auf ein Fahrzeug.
Mit lieben und dankbaren Grüßen
Dr. Irene Obexer Fortin
Amtsleiterin missio
Bozen, 7. Mai 2024