Die Kirche Südtirols gedenkt heute der drei Märtyrer vom Nonsberg, des heiligen Maximins von Trier und der heiligen Julia Gräfin Ledóchowska, sowie des seligen Joachim von Fiore
In Südtirol wird heute der drei Märtyrer vom Nonsberg gedacht: Diakon Sisinnius von Kappadokien, Martyrius, der Lektor war, und Alexander, der den Dienst des Ostiariers versah. Als Mitarbeiter des Trientner Bischofs Vigilius wurden sie auf den Nonsberg gesandt, wo sie das Evangelium verkündeten und eine Kirche erbauten. Als bei einer heidnischen Flurprozession ein Neubekehrter das vorgeschriebene Opfer verweigerte, wurden die drei kirchlichen Mitarbeiter in der Nähe von Sanzeno misshandelt und ermordet: Sisinnius wurde mit einer Axt erschlagen, Martyrius zu Tode geschleift und Alexander mit den Leichnamen der beiden bei lebendigem Leib verbrannt. Die sterblichen Überreste der drei Märtyrer ruhen heute in der 1472 erbauten Basilika zum hl. Vigilius in Sanzeno sowie im Dom von Trient. In Südtirol sind den drei Märtyrern vom Nonsberg die Kirche St. Sininius bei Laas sowie die Dreiheiligen-Kirche im Bozner Stadtteil Gries geweiht.
Maximin wurde 330 Nachfolger des Agritius auf dem Bischofsstuhl von Trier. Auf sein Drängen kam im Jahr 342 die Synode von Sardika zustande, welche sich deutlich gegen die Arianer aussprach und dessen Beschlüsse auch von Maximin unterzeichnet wurden. Als Maximin versuchte, zwischen Ost- und Westkirche zu vermitteln, starb er im Jahr 346 auf der Rückreise von Konstantinopel in Poitiers. Seien Gebeine wurden einige Jahre später nach Trier überführt. Die Verehrung Maximins verbreitete sich im Elsass und in ganz Frankreich sowie in der Schweiz. Sein Haupt wird heute in der Kirche in Trier- Pfalzel aufbewahrt.
Joachim lebte im 12. Jahrhundert und war Abt im Zisterzienserkloster Corazzo. Im Jahr 1189 gründete er das Kloster in Fiore in Kalabrien. Dort entstanden die "Floriazenser", deren Ordensregel noch schärfer war, als jene der Zisterzienser. Joachim war ein hervorragender Theologe, dessen Lehren jedoch umstritten waren. Er wurde einerseits von den Päpsten gefördert, andererseits wurden einige seiner Schriften beim 4. Laterankonzil und bei der Synode von Arles verurteilt. Joachim starb am 30. März 1202. Im 16. Jahrhundert schlossen sich die Klöster des Ordens wieder der Mutter- und anderen Kongregationen an.
Julia Maria war die Tochter des polnischen Grafen Antonius Ledóchowski. Sie wurde 1886 Nonne im Ursulinenorden und nahm den Ordensnamen Ursula an. 1906 gründete sie die "Ursulinen vom Todesangst leidenden Herzen Jesu", die "Grauen Ursulinen" mit Aufgaben in der Fürsorge für Arme, Kranke, Alte und Kinder aus sozial schwachen Familien. Sie wirken heute in Polen, Italien, Frankreich, Deutschland, Finnland, Weißrussland, in der Ukraine, in Kanada, Brasilien, Argentinien und in Tansania. Julia Maria Ledóchowska starb am 29. Mai 1939 in Rom und wurde 2003 heiliggesprochen.