448 Ordensleute, 272 Frauen und 176 Männer, leben derzeit in Südtirol. Sie gehören 16 Männer- und 15 Frauenorden an, wobei bei den Männern die Kapuziner mit 27 Patres und bei den Frauen die Brixner Tertiarschwestern mit 74 Schwestern die mitgliederstärksten Gemeinschaften sind.
Etwa 100 der Südtiroler Ordensleute haben sich gestern in Brixen zu einer Vesper am Tag des geweihten Lebens zusammengefunden. Seit 1997 wird am 2. Februar der „Tag des geweihten Lebens“ begangen. Eingeführt wurde dieser Tag der Ordensleute von Papst Johannes Paul II. Damals sagte der Papst: „Ich vertraue darauf, dass dieser Tag des Gebets und der Reflexion den Ortskirchen hilft, das Geschenk des geweihten Lebens immer mehr zu schätzen.“
Vor der Vesper begrüßte Sr. Mirjam Volgger, die Verantwortliche der Diözese für die Ordensgemeinschaften, die Anwesenden und betonte dabei die Bedeutung der Begegnung und des Austauschs für die Ordensgemeinschaften. Eingangs wurde auch der 23 Ordensleute gedacht, die im vergangenen Jahr verstorben sind.
Abt Peter Stuefer brachte in seiner Ansprache die jüngsten tragischen Unglücke in Südtirol zur Sprache und unterstrich die tiefe Bedeutung der Hingabe an Gott, selbst in schweren Zeiten. Stuefer zog dabei Parallelen zwischen diesen schmerzhaften Erfahrungen und dem Bibeltext zur Vesper: „Wer erträgt den Tag, an dem der Herr kommt? Wer kann bestehen, wenn er erscheint?“ Stuefer ging auf die Herausforderung ein, solche Zeiten des Leids zu ertragen.
Abt Peter schloss seine Ausführungen mit einem Aufruf zur Reflexion über die Bedeutung des gottgeweihten Lebens in der modernen Welt: „Die Frauen und Männer, die sich und ihr Leben im Geist Christi Gott weihen und überantworten, verweisen durch ihr Leben, durch ihren Dienst auf Gott und halten für ihn einen Platz frei in dieser Welt.“Die Vesper wurde musikalisch von Bruder Jakob und Bruder Ulrich von den Brixner Franziskanern mitgestaltet.
Im Anschluss an die Vesper lud Sr. Mirjam zu einer Agape ein, die in den Räumlichkeiten des Franziskanerklosters ausgerichtet wurde und Raum für persönliche Begegnungen bot. Besonders erfreulich war für Sr. Mirjam, dass heuer auch die Schwestern der Heiligen Klara an der Feier zum Tag des geweihten Lebens teilnehmen konnten, da sie normalerweise in strenger Klausur leben, für diesen besonderen Anlass jedoch die Klausur aufgehoben wurde.