Die Priestervereinigung „Foedus Sacerdotale“ wurde 1533 in Brixen gegründet und hatte in der Vorhalle des alten Domes eine eigene Kapelle. Seit dem Neubau des Doms hat sie an dem von ihr erbauten Salvator-Altar ihren Sitz. Ziel dieser Vereinigung ist die Pflege der Solidarität zwischen den Priestern, das Gedenken im Gebet für die lebenden und verstorbenen Mitglieder. Gegenwärtig gehören 76 Priester aus der Diözese Bozen-Brixen und etwa 36 Priester aus der Diözese Innsbruck dem Foedus Sacerdotale an.
60 Jahre Diözese Bozen-Brixen
Die Gemeinschaft kommt in besonderer Weise auch in der jährlichen gemeinsamen Feier des Titularfestes zum Ausdruck. Dieses findet immer am Fest der Verklärung Christi, am 6. August, im Brixner Dom statt. Dabei wird am Salvator-Altar das lateinische Gebet des Foedus gesprochen. Heuer fällt das Titularfest mit einem runden „Geburtstag“ zusammen: Am 6. August 1964, also vor genau 60 Jahren, wurde durch eine Bulle von Papst Paul VI. die Diözese Bozen-Brixen offiziell errichtet. Südtirol wurde somit kirchlich geeint und die Diözesangrenzen von Bozen-Brixen und Trient an die Landesgrenzen Südtirols und des Trentino angepasst.
Gottesdienst zum Titularfest
Das Titularfest des Foedus Sacerdotale beginnt mit einem Festgottesdienst im Dom mit Bischof Ivo Muser. Die Predigt wird in diesem Jahr Pfarrer Albert Pixner halten.
Bei der anschließenden Begegnung im Priesterseminar wird Dr. Jakob Patsch, Dekan von Hall in Tirol vom Fœdus Sacerdotale Œnipontanum über P. Franz Reinisch SAC sprechen. P. Reinisch (1903 – 1942) war Pallottiner und Mitglied der Schönstattbewegung. Wegen Verweigerung des Fahneneides auf Hitler wurde er zum Tode verurteilt und enthauptet. Der Seligsprechungsprozess steht kurz vor dem Abschluss.
Skulptur im Brixner Dom
Der Gadertaler Künstler Lois Anvidalfarei hat für die Pfarrkirche in Hall ein Kunstwerk geschaffen, einen übergroßen Kopf, der nun auf die Reise gegangen ist und an verschiedenen Orten des Lebens von P. Reinisch jeweils für einige Wochen aufgestellt wird – derzeit und bis Mitte September im Dom zu Brixen, da Franz Reinisch von 1925 bis 1928 Seminarist im Brixner Priesterseminar war.