Der 1. Mai, der als Tag der Arbeit begangen wird, wird von der Kirche als Fest des heiligen Josef des Arbeiters gefeiert. Dabei wird nicht nur der heilige Josef geehrt, sondern auch die Würde der menschlichen Arbeit hervorgehoben.
Arbeit nimmt im Leben der meisten Menschen einen außerordentlich großen Raum ein, doch das Leben des Menschen erschöpft sich nicht darin. Der Mensch ist immer mehr als seine Funktion; er arbeitet, um zu leben – nicht umgekehrt. Die Arbeit ist für den Menschen da – nicht umgekehrt. Dies unterstrich Bischof Muser heute in seiner Predigt: „Bitten wir heute den heiligen Josef um seine Fürsprache für alle arbeitenden Menschen: Dass es unter uns gerechte Arbeits- und Lohnverhältnisse gibt. Dass Frauen für ihre Arbeit den gleichen Lohn wie Männer erhalten. Dass die Gesetze des Marktes, der Wirtschaftlichkeit und der Profitsteigerung sich nicht verselbstständigen. Dass Besitz und Kapital im Dienst der Menschen stehen und nicht umgekehrt. Und dass wir nie vergessen, dass das Sein des Menschen vor dem Arbeiten und vor dem Leisten kommt. Wir leben nicht, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten, um zu leben.“
Johann Kiem, der Referent für Arbeit und soziale Gerechtigkeit der Diözese, hebt anlässlich des Tags der Arbeit hervor: „Die Würde der Arbeit und der Arbeitenden ernst zu nehmen bedeutet, dass niemand in seinem Sein und Wirken als Selbstverständlichkeit angesehen werden darf. Es sollte stets ein Zeichen des Respekts, ein Gefühl der Dankbarkeit und eine Geste der Wertschätzung vorhanden sein, denn die Arbeit und die Arbeitenden sind mehr als nur Mittel zum Zweck.“